Sonntag, Januar 28, 2024

280124 Bahnstreik, Elterntaxi, Gastfamilie

 So, Ende gut, alles gut. Die holländischen Austauschkinder waren insgesamt 14 Stunden unterwegs, in 7 verschiedenen Zügen, mehr als die Hälfte der Zeit ohne Sitzplatz oder Platz im Abteil und die ganze Zeit in (berechtigter) Sorge, dass sie gar nicht mehr wegkommen und wie findet man auf die Schnelle eine Übernachtungsmöglichkeit für 18 Kinder und zwei Lehrpersonen?

Um halb neun waren sie da, schnell verteilt und "unser" Kind ist sehr lustig, sehr kommunikativ und aufgeschlossen und L. und er verstehen sich sehr gut. (Lustig: ich hatte mir die ganze Zeit Sorgen gemacht, dass er uns vielleicht doof oder langweilig findet und erst last minute kam mir der Gedanke, dass es ja auch sein könnte, dass wir ein Kind bekommen, das wir lieber nicht für eine Woche da hätten (und mit dem Bahnstreik können wir es auch nciht zurückschicken!) Aber: umsonst Sorgen gemacht, alles gut. Jonny mag ihn aus irgendeinem Grund nicht, hat dann aber, als L. und er heute schwimmen waren, dann doch en ganzen Tag in seinem Bett geschlafen.

Die Direktverbindung in das Kuhdorf haben wir übrigens doch überschätzt: bei jeder zweiten Verbindung muss man 40min an einem Bahnhof auf halber Strecke warten, die Gesamtreisezeit verlängert sich damit auf 1h41min, das ist schon ein bisschen arg lang für eine Strecke, die mit dem Auto in der Nacht in 18min erledigbar wäre. Als Q. also um 0:15 mitteilte, er würde jetzt fahren, bot ich ihm an, ihn zu holen. Keine Antwort, ein Hosentaschenanruf klang wie "sie sind in einer grösseren Gruppe unterwegs und haben Spass" und kaum war ich dann eine halbe Stunde später eingeschlafen, brummelte mich das Telefon wach und er meinte: "Ach, jetzt sitze ich an dem Bahnhof und es wäre schon nett, wenn du mich holen könntest". Und weil es eh wurscht war, bin ich (fast nur im Pyjama) also dorthin gefahren, habe mich fast in den kleinen Gässchen verfranst und irgendwann hatte ich ihn dann und es war eigentlich ganz lustig.

Heute morgen haben dann alle ausser mir RICHTIG ausgeschlafen, dann gab es ausgiebiges Frühstück. Eigentlich hatten wir geplant, mit L. und Gast ins Aquabasilea zu gehen, wir in den Sauna-/Spa-Bereich, sie in den Funbereich, aber dann wurde des Hübschen Erkätlung unangenehmer und ich brachte also die beiden allein. Als mir bewusst wurde, dass ich mir unterschwellig Sorgen machte, weil "das Wasser ist da so tief", wurde mir bewusst, dass wir da schon echt lang nicht mehr waren. Das letzte Mal konnte L. dort noch nicht stehen und wir mussten immer noch auf ihn schauen. Well. Ich kann dort lockerst stehen (ich schätze, in den tiefsten Becken geht mir das Wasser bis zur Brust) und wie wir wissen, ist L. mittlerweile 4cm grösser als ich....Also: keine Sorgen mehr gemacht.

Daheim haben der Hübsche und ich einen Spaziergang gemacht, Wäsche erledigt, Zimtschnecken für die nach dem Baden / Theaterprobe erwarteten hungrigen Teenager vorbereitet, so was. Und zack: war Q. wieder da und die beiden "kleinen" auch fertig. Note: 4h sind fast ein bisschen lang für dort in dem Alter. Und unendlich hungrig waren sie auch nicht, weil sie dort schlimm Hunger hatten und "zwei kleine Schnitzel mit Pommes gesnackt" hatten. War gut, ich habe ja nur ungefähr 20 Zimtschnecken gemacht, so reichten die (knapp) für alle.

Jetzt sind alle ein bisschen müde, Q. packt für die Theaterwoche in den Bergen, die beiden "kleinen" zocken Goatsimulator, ich versuche, das Austauschprogramm, Q.s Reisetermine und meine Arbeitstermine zu memorisieren, um mich der nächsten Woche gewachsen zu fühlen.

Um das Zeitgefühl vollkommen zu zerstören, gibt es heute abend Freitagspizza.

Puh.

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