Freitag, September 22, 2023

220923 Namen, Länder, whatever

 Gestern sind zwei lustige Sachen passiert:

Als ich in den Raum kam, in dem wir das Beratungsgespräch abgemacht hatten, kam mir die Organisatorin entgegen und meinte freudestrahlend: "Hallo, Du bist Charlotte?" und ich war direkt besorgt, dass ich mir den Termin falsch gemerkt hatte und zu spät oder zu früh wäre, aber auf mein "Ähhhhh, nein...." meinte sie: "Ah, sorry, dann habe ich mir den Namen falsch gemerkt, aber Du bist doch meine skandinavische Verabredung? irgendwas mit -dottir am Ende, ganz schön komplizierter Name, isländisch, oder?"  Und naja, sie meinte schon mich und es ist ein bisschen lustig, wie unser Nachname die unterschiedlichsten Assoziationen triggert, oft sehr richtig den österreichischen Ursprung, aber in ungefähr 20 - 30% der Fälle denken die Leute: "Ach, Umlaut, und so viele Konsonanten, ganz besonders so viele ttttts, das MUSS schwedisch oder isländisch sein". (Dazu tun Vorname und Haarfarbe natürlich ihren Teil). Charlotte wäre auch ein schöner Name, übrigens.

Zweite skurrile Begebenheit: als der Hübsche und ich gerade ein kleines Abendspaziergängle machten und uns über die Skurrilitäten des Arbeitstages austauschten, klingelte mein Handy und der Fliesenlegerchef war dran. Und weil ich tatsächlich nur noch ganz wenig auf deutsch und mit Leuten, die ich nicht duze, telefoniere, war ich so perplex, dass ich auf sein "Da ist xy von der Plättlilegerfirma" mit "Ah, ja, grüss Gott, Herr xy" antwortete. So, wie ich das halt in der dritten Klasse bei "Wie telefoniere ich richtig" gelernt habe. Er musste so sehr lachen über das "Grüss Gott", dass er gar nicht mehr wusste, warum er angerufen hatte. Als ich das nach dem Auflegen dem Hübschen erzählte, meinte er, dass er ja viel skurriler als das "Grüss Gott" das "Ade" am Schluss fände. MEINE GÜTE, wie mans macht, ist es falsch...

Sonst hier heute so: eigentlich letzter Badumbautag (bis auf die Duschglaswand, die aktuell durch einen knallblauen Duschvorhang simuliert wird). Uneigentlich hat der eine Fliesenleger dem anderen nicht gesagt, dass sie auch noch so Übergangsschienen zwischen Badboden und Parkett im nächsten Raum unter der Tür reinbauen müssen, die hatte er also nicht dabei. Und der Maler hatte an der Decke im grossen Bad nicht verfugt, bevor er gestrichen hat, da muss der also nochmal kommen. Aber: good news: wir können ab morgen das neue Bad nutzen. Wie grossartig! Regendusche, Badewanne, hach.

Dann habe ich noch ein kleines Summary zu meinen Gemüsefermentierexperimenten. 

Vorab: ich hätte dem Hübschen nicht sagen sollen, dass ich das jetzt statt der Wurmkiste mache, das hat eine ganz falsche Erwartungshaltung geweckt. "Statt" bedeutet nur, dass ich mich für das weniger umstrittene Rabbithole, mit dem ich mich befasst habe, als ich krank war, entschieden habe. Nicht, dass Gemüsefermentieren Gründabfallentsorgen ist und man isst es hinterher, wie widerlich ist das. Aber das nur als sidenote, so musste ich halt nicht teilen.

Ich habe ja schon öfter Kimchi gemacht, aber meine grossen Gläser sind im Moment mit meinem Crowdfarmingreis belegt und für kleiner Mengen als 2x 3L lohnt das Geschiss ja bei Kimchi eigentlich nicht. 

Diesmal also andere Gemüse und zwar ganz basic: ich habe die Gemüse (Cocktailtomaten, Karotten, Blumenkohl, gelbe und geringelte Bete, Radieschen, Zucchini, Paprika) sortenrein gewaschen, je nachdem zurecht geschnitten, in Einmachgläser geschichtet, mit 2% lauwarmer Salzlösung übergossen (erst stand hier 20%, das ist natürlich quatsch, da fermentiert nix mehr, 20g Salz auf 1l wasser passt)  mit einem Fermentiergewicht dafür gesorgt, dass alles unter Wasser bleibt und bei Raumtemperatur stehen lassen. Mehrmals am Tag habe ich den Druck abgelassen und nach ein paar Tagen war es auch schon essfertig.

Fazit: 

Zucchini wird unglaublich ekelhaft, schmeckt nach "Chemie" und die Konsistenz ist zum Würgen. Mache ich nicht mehr. 

Paprika: in Streifen geschnitten, ging superschnell, wurde sehr weich und grenzwertig lapprig. Mache ich auch nicht nochmal

Radieschen: sehr enttäuschend, haben die Farbe "Wienerle, das schon ein bisschen gekippt ist" angenommen und schmecken nach fast nichts

Karotten: mit einer Ingwerscheibe und einer Chilischeibe: Hammer, supergut

Blumenkohl: super, riecht aber waffenscheinpflichtig

Bete: das hat mich am meisten überrascht. Ich habe bisher noch keine Zubereitungsart gefunden, in der mir Rote (oder welche Farbe auch immer) Bete schmeckt. Fermentiert riecht es immer noch nach Bete, also eher "urks", aber schmeckt gar nicht mehr danach. Nur noch sauer. Erstaunlich gut!

Tomaten: ja, ne. Die matschige Konsistenz zusammen mit dem Britzeln ist nix für mich.

Also: eher hartes Gemüse passt für mich, habe ich festgestellt. Heute habe ich also mit Blumenkohl, Kohlrabi, Karotten, Fenchel, Sellerie, Kürbis und vielleicht Brokkoli (könnte aber sein, dass der wieder in "Tofu süsssauer" landet, auch so etwas: auf einmal mögen alle Familienmitglieder sowas. Ich musste letztens darum kämpfen, überhaupt was von den gerösteten Kichererbsen als Bowlkomponente zu bekommen) weitergemacht. Mal sehen.

So, das war wenigstens mentaler Eskapismus, ansonsten ist arbeitstechnisch die Hölle los. War es immer vor der Grippesaison, aber dieses Jahr steckt allen die letzte noch in den Knochen und meine Güte, was bin ich froh, wenn es April 2024 ist.

Jetzt: Wochenende.

2 Kommentare:

ostwestwind hat gesagt…

Jetzt muss ich noch einmal nachfragen, Sie haben das doch nicht wirklich mit 20%iger Salzlösung übergossen? Das stellt meine Fermentierwelt völlig auf den Kopf. Ich nehme nur 2% Salz bezogen auf das Gemüse und gieße mit 2%iger Salzlösung auf. Liege ich so falsch?

kuchenschwarte hat gesagt…

Der hiesige Koreaner hat in seinen Beilagen Salatgurke, Rettich und Pilze (alles fermentiert und sehr lecker - selbstverständlich).
Und ich habe ein Glas und Gewichte und es ein einziges Mal selbst versucht und die Gurken zu lang stehen lassen. Die waren dann Gurkenchampagner.