Mittwoch, Mai 24, 2023

240523 Wann langweilig?

Katzenupdate: Jonny nur kurz nachts draussen, Rest auf L.s Schreibtischstuhl verschlafen, Sansa sauer, weil die Schlafzimmertür in der Nacht zugefallen ist und sie erst um halb fünf mir das klarmachen konnte.

Dann: rein/ raus, weil draussen nass und wieder erstaunlich kühl. Kein Katzensuchen merkt man sofort auf dem Schrittzähler :-)

Sonst: Arbeitsreicher Tag, morgens mit Zeug erledigen, nachmittags mit lauter Meetings, die ich alle leitete und dementsprechend nie meine Gedanken schweifen lassen konnte. Ausserdem sehr, sehr viel geredet und sehr viel Headset aufgehabt, dementsprechend wehe Ohren. (die anderen auch vermutlich von meinem Gelaber).

Überschrift bezieht sich darauf, dass mein Lieblingsprodukt, wann immer es ansatzweise so erscheint, dass wir es in ruhige Fahrwasser bugsiert hätten, wo es zwar kein Selbstläufer wird, dafür hat es die falsche Indikation, aber dass wir es friedlich ohne grosses Aufsehen managen können, ohne Feuerwehraktionen, ohne Managementvisibility bis GANZ nach oben, ohne Media-Attention, ohne Politikinvolvement oder so, tja, dann finden wir wieder was. Oder irgendwer findet uns. Oder beides.

Wie gut, dass ich halt schon eine Rampensau bin. (Würde aber auch nur die Visibility mit weniger Feuerwehr und Drama nehmen)

Sonst so:

Bad: wir haben Mitte Juni nun das erste Treffen mit ALLEN Handwerkern (danach gibt es auch alle Offerten und ich bin gespannt, wie weit wir über unser "eigentlich kein Budget, aber damit rechnen wir schon" hinausschiessen. Aber es wird sooooo schön! (Baubeginn geplant 14. August)

Korea: Ich habe meinen neuen Pass bekommen (ich werde nie drüber wegkommen, dass der am selben Tag, wie ich meinen Termin im Konsulat hatte, in der Botschaft in Bern ausgestellt wurde und dann geht es 8 Wochen, bis ... ja, was, man gemerkt hat, dass er nicht von allein zu mir läuft?), mit lila Haaren und sehr coolem Lippenstift auf dem Foto. Werde nun immer topgestylt reisen müssen. Damit kann ich nun den Kindern ihre Child-Traficking-Erlaubnis ausstellen. Dann noch das K-ETA und off they go. 

Falls Sie sie übrigens unterstützen wollen, können Sie  hier für sie abstimmen (auf "Unit 13" klicken, das ist ihr Trupp mit den grossartigen Namen "GigaChäs"), es geht darum, den coolsten Badge des Schweizer Kontingents zu wählen. (und ich glaube, der bekommt irre viel Ruhm und Ehre.)

Und damit ... ist der Tag dann auch schon wieder rum. Morgen Radeln durch den Regen, ich freu mich (tatsächlich)

Gegessen:

Honigbrot

Glasnudelsalat mit Edamame (ich kenn uns und habe uns zweien die Portion für fünf gemacht und so ist immerhin eine übrige geblieben)

Tofu süsssauer, auch hier eine Portion gebunkert.

Gelesen:

"Glutnacht"

Gesehen:

"Killing Eve"


Philosophische Sidenote (es sei mir verziehen, beim letzten Punkt für Geschichtsstoff mit L. repetieren wurde als kritische, zu berücksichtende Stimme zur dritten industriellen Revolution Manfred Spitzer zitiert, der sagt, wenn man zu viel Computer nutzt, schrumpft das Hirn. Ich musste sehr lachen. Auf jeden Fall: ich war heute schon ein bisschen auf der Metaebene unterwegs): 

Ich hatte vor einiger Zeit mal auf Twitter die Frage gestellt, was um alles in der Welt denn mit dem von einer bestimmten Klientel so geliebten Begriff der "Selbstwirksamkeit" gemeint sei. Ich habe es die Erklärungen damals nicht verstanden (also allerhöchstens als theoretisches Konzept, aber nix, was etwas ist, was anscheinend eine Grossteil der Menschen mangelt). Es könnte sein, dass ich heute ein bisschen verstehe, warum ich damit so Mühe habe: für mich ist es so offensichtlich und klar, dass meine Aktionen Konsequenzen haben. Wenn mir irgendetwas nicht passt, tue ich etwas, um das zu ändern. Ich kann immer etwas tun, entweder kann ich die Sache an sich ändern oder ich kann meinen Umgang damit ändern. Egal, was ich tue, es hat Konsequenzen. Und ich habe IMMER die Wahl, immer die Freiheit zu entscheiden. Und jede Entscheidung kommt mit Konsequenzen. Nicht immer kennt man alle vorab, aber DASS alles Konsequenzen hat, wie kann man das nicht sehen? Und wie kann man sich weigern, das zu akzeptieren? Also, ab einem Alter, wo man dem magischen Denken entwachsen ist? Ich pack es einfach nicht.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich musste Selbstwirksamkeit erst schmerzlich lernen. Mit einer Lernbehinderung wurde ich früh in die Schublade "unfähig" gesteckt.
Auf der einen Seite in der Hauptschule gemopt und geschlagen auf der anderen Seite von ängstlichen Eltern überbehütet war immer die Botschaft. "Die Entscheidung nehmen wir dir ab."
Sobald ich was eigenes machen wollte wurde verbal und physisch drauf geschlagen.
Ich hab hart gearbeitet um jetzt technische Leitung in einem Pharma Unternehmen zu sein. Auch wenn ich es weiß als Erwachsene das ich Dinge entscheiden darf,die zum Glück Konsequenzen haben, innerlich warte ich darauf das der Schlag kommt.
Das es mir wieder abgenommen wird und gesagt wird: du bist anders - du bist wertlos - du hast kein Recht auf eigene Entscheidungen mit Konsequenzen

Ich war dankbar für Ratgeber Literatur die mir gezeigt hast du darfst und es ist dein Recht.

Anonym hat gesagt…

Ich glaube es geht bei der Selbstwirksamkeit nicht allein darum zu erkennen, dass das eigene Handeln Konsequenz hat. Sondern vielmehr um das Zutrauen, durch das eigene Handeln tatsächlich etwas bewirken zu können und auch unter schwierigen Bedingungen handlungsfähig zu sein und daran zu glauben, durch diese Handlung die Schwierigkeiten überwinden zu können.

streckenweise hat gesagt…

Nunja, das "ausgestellt"-Datum ist das, an dem ihr Antrag von der Behörde genehmigt wurde. Dann geht das zur Bundesdruckerei, die den Pass druckt und bindet. Das dauert schon mal. Und dann wird er zur Ausgabestelle geschickt. Das kann dann auch noch mal dauern. Aber die längste Zeit dauert es wohl bei der Bundesdruckerei.

Frau Brüllen hat gesagt…

@streckenweise: danke, das habe ich tatsächlich anders interpretiert. Für mich war "ausgestellt": jetzt ist das Ding fertig und einsatzbereit (weil ja auch ab dann die 10 Jahre Gültigkeit gerechnet werden) und habe mir versucht vorzustellen, wie der Pass von Berlin nach Bern, nach Basel, nach Bern, von Abteilung A zu B zu C zu D zur Poststelle und zurück wandert :-)

@Anonym 1: Das tut mir sehr leid, dass Sie so was aushalten mussten!
@Anonym 2: Wir sind wieder da, wo ich es nicht verstehe. Genau das sind doch Konsequenzen. Und ich verstehe wirklich nicht, wie man glauben kann, nichts tun zu können und nicht mal als grundlegenden Überlebensinstinkt hat, dafür zu sorgen, dass es einem besser geht. (Ich hatte ein anderes Beispiel im Kopf, aber das konnten Sie ja nicht wissen)

Anonym hat gesagt…

Anonym 2 noch Mal 😉:
Ich weiß natürlich auch nicht, was genau jetzt bei Ihnen so die Situation ist, die Sie in diesem Zusammenhang im Kopf haben.

Ich glaube aber, der entscheidende Unterschied ist, dass einem nicht nur bewusst ist, dass eigenes Handeln Konsequenzen hat, sondern es bei der Selbstwirksamkeit um das Zutrauen geht, durch das eigene Handeln tatsächlich etwas im eigenen Sinn positiv verändern zu können.

Dabei spielt unter anderem die Erfahrung eine Rolle. Wenn jemand erlebt, dass sein Handeln positive Folgen hat, wirkt sich das auch positiv auf die Selbstwirksamkeit aus. Lernt jemand, dass es nichts bringt sich anzustrengen, für seine Ziele einzustehen und zu handeln, wird er eher das Gefühl haben, aus sich heraus keine Veränderung bewirken zu können (so nach dem Motto "bringt ja eh alles nix, egal wie viel Mühe ich mir gebe ich schreib eh keine gute Note in Mathe" - und es beim nächsten Mal dann vielleicht gleich lassen). Ebenso kommt es aufs Modelllernen an. Sind Menschen in meinem Umfeld, die mir als Beispiel dienen und die durch ihr Handeln eben Situationen gut meistern und positiv verändern, werde ich auch selbst eher dran glauben, dass auch mir das gelingen kann (Gegenteil wäre dann ein Umfeld, bei dem alle "den Kopf in den Sand stecken" weil "bringt ja eh nix" s.o.). Und auch das Zutrauen anderer in eine Person bewirkt, ob man eher eine hohe oder niedrige Selbstwirksamkeitserwartung hat. Wenn meine Eltern/Lehrer etc. dran glauben, dass ich das schaffe, glaube ich selbst auch eher dran.

Es geht also wie gesagt nicht darum zu erkennen, dass das eigene Handeln Konsequenzen, sondern darum, dass ein Mensch daran glaubt, durch sein Handeln etwas positives erreichen oder eine Schwierigkeit oder Herausforderung meistern zu können.
*Vortrag beendet und weg* 😊