aufgestanden, gefrühstückt (ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil L. ja noch Kind hier im Hotel ist und deshalb umsonst frühstückt und ich keine Ahnung habe, ob DIESE Mengen da einkalkuliert sind.), aufgebrochen Richtung Thingvellir. Den Nationalpark an der Spalte zwischen Eurasischer und Nordamerikanischer Platte und Gründungsstätte des ersten isländischen Parlaments neunhundertirgendwas haben wir auf unserem letzten Trip ausgelassen, weil die Jungs besichtigungsmüde waren und anders als das Heringsmuseum in Siglafjördur, das ich immer noch gut habe, war das dieses Mal in Reichweite.
Vor dem Schnorcheln hatten wir allerdings keine Zeit mehr für nix, weil wir ein bisschen knapp dran waren (ich sag nur: "Ach, ich glaube, ich nehme doch noch eine Waffel." "Ach, dann hole ich mir auch noch ein Gipfeli").
Der Zebrastreifen am Treffpunkt für die Tauch/Schnorcheltouren ist sehr nett ausgeschildert.
Schnorcheln: wir hatten einen Family-Tour nur für uns 4 bei Dive.is gebucht. Unser Guide Chris half uns mit dem doch anspruchsvollen Equipment: weil das Wasser in der Silfra-Spalte zwischen der Eurasischen und der Norcamerikanischen Kontinentalplatte ganzjährig so ca 2 Grad hat (es kommt direkt von einem Gletscher im Hochland), taucht / schnorchelt man in einem Trockenanzug, d.h. über lange Thermounterwäsche (EIGENE!) und dicke Socken (eigene!) bekommt man einen warmen Overall und dann "schlüpft" man in den Trockenanzug. Es zeigte sich, dass L. für seine Grösse irre grosse Füsse hat (ach), der ANzug an sich war ihm nämlich reichlich, die Füsse aber stiessen überall an. Für mich und meine Rollkragenpanik war das Durchquetschen des Kopfs durch die Gummidichtung am Kopf eine echte Herausforderung, aber ich war mir nicht sicher, ob ich nicht unterschrieben hatte, dass ich mit "confined spaces" voll gut umgehen könnte, und ausserdem wollte ich natürlich auch nicht mit Wasser volllaufen.
Es wurde noch weiter abgedichtet, zB mit einem Gummihalsband ("I have to tighten this, it is supposed to feel like elves trying to choke you, but not being really strong enough"), Tape an den Handgelenken etc,.
Der Rest wurde erst an der EInstiegsrampe angezogen (Neoprenkappe, Handschuhe und natürlich Maske/Schnorchel und die Flossen), es war nämlich eine recht lange Schlange. Es dürfen immer nur 6 Personen aufs Mal rein, die einzelnen Gruppen müssen sehr viel Abstand halten. DAs wird von einem Parkranger beobachtet. Und auch wenn es mir recht voll vorkam, der Guide meinte, es wäre heute nur so viel losgewesen, wie an einem ruhigen Wintertag sonst. In den letzten Monaten haben die Besucherzahlen wieder richtig angezogen, allerdings sind über die Coronapause viele Guides abgewandert und so strampeln die verschiedenen Unternehmen ganz schön.
Dann also Einstieg und ungefähr 45 Minuten ruhiges Treiben durch die Spalte. Es war unglaublich beeindruckend, das Wasser kristallklar, von oben sieht es aus wie ein harmloses bisschen Wasser, aber in Wirklichkeit geht es da drölfzig Meter runter!
Es war auch UNGLAUBLICH kalt, halt 2 Grad (die man so direkt nur an einem kleinen Teil im Gesicht gespürt hat, also bevor alles taub wurde), aber auch alles andere, besonders Hände (in den vollgelaufenen Neoprenhandschuhen), Kopf (die Kappe ist auch nicht 100% dicht und halt die Füsse) wurden schon auch ordentlich kalt.
Aber: was für ein Erlebnis! (der Guide erzählte bei heisser Schokolade und Keksen zum Aufwärmen, dass man im Winter die Anzüge vor dem Ausziehen erstmal mit heissem Wasser übergiessen müsse, weil sie auf dem Rückweg zum Parkplatz sofort steif frieren würden)
Wir haben eine ganze Dropbox voller BIlder bekommen, die wir erstmal sichten und sortieren müssen (die kommen dann mit all den Bildern aus des Hübschen grosser Kamera im grossen Bilderpost), aber dieses Highlight möchte ich Ihnen hier und heute schon mit auf dem Weg geben. Rot und Schwarz sind einfach nicht meine Farben.
Nach diesem Abenteuer haben wir dann noch den Nationalpark und die verschiedenen historischen Stätten besichtigt:
Kein Schild ohne Grund, nehme ich an
Und dann ging es weiter nach Laugarvatn, zum Aufwärmen. Sehr, sehr, sehr angenehm!
Essen waren wir dann ein Haus weiter im "Lindin". Ich war sehr gespannt, die Google-Rezensionen schwankten zwischen "Superst" (so ca 80%) und "Was für ein unfreundlicher Besitzer!" (Rest). Ich bin bei sowas ja immer ein bisschen skeptisch, weil ich finde, dass es schon auf den Hintergrund einer solchen Bewertung ankommt. Ich habe auch das Gefühl, dass die isländische Art mit der amerikanischen nicht 100% zusammenpasst.
Naja, wir hatten reserviert, wurden extrem freundlich willkommen geheissen ("Oh, I went to school in Switzerland"), bekamen eine Einführung in die Gegend, welcher Vulkan kann was, lernten, dass der Besitzer praktisch schräg gegenüber von unserem Hotel wohnt, tralalala, alles sehr nett, Essen perfekt, alles super.
Dann kam um viertel vor acht eine Gruppe an (an der Tür hing ein handgeschriebener Zettel: "Today we close at 20:30, we had a crazy busy day") und fragte fröhlich nach einem "Table for 13?" Naja, ich fände es ja eigentlich überall und jederzeit ganz schön mutig, ohne Reservierung zu dreizehnt anzutraben, noch mehr, wenn es das einzige Restaurant in 30km Umkreis ist, und naja, halt schon fast zu. Der Besitzer fragte als erstes: "This is a joke, right?" und als es keiner war, erklärte er, dass das schon ginge, sie könnten halt nicht a la carte bestellen, sondern er würde nachschauen, was in der Küche noch da wäre und das gäbe es dann und wenn ihnen das nicht passen würde müssten sie halt gehen, weil "Sorry, this is not something you do. I mean, THIRTEEN!" (ich bin ein bisschen neugierig auf die Google-Rezension dazu)
Heimfahrt durch die dunkle isländische Nacht (keine Nordlichter gefunden), fertig für heute.
JETZT ZUM KLEINGEDRUCKTEN:
Post-DSGVO-Reminder: wenn Sie sich auf die Liste eintragen, geben Sie Daten von sich frei. Was Mr. Linky damit macht, steht hier. Wenn Sie das nicht wollen, sollten Sie sich nicht eintragen.
UPDATE: Bitte beim Eintragen beachten: Mr Linky erkennt keine Umlaute (alles mit Pünktchen oder Strichelchen oder Schlängelchen unten oder oben drüber. Ausser ein "i") oder scharfes s oder so, darauf bitte beim Nameneingeben achten, sonst zeigt es ein leeres Feld an
Ich habe verstanden, dass einige von Ihnen nicht verstehen können, das ich keine Tipps und schon gar keine Gesundheitstipps haben möchte. Deshalb habe ich nur für Sie eine spezielle Email-Adresse eingerichtet, an die Sie Ihre Tipps schicken können. Ich werde sie ziemlich sicher nicht lesen, aber da es Ihnen ein Herzensanliegen scheint, diese Tipps loszuwerden, sehe ich das als Serviceangebot.
Tipps also bitte an
Tippsfuerfraubruellen(at)gmail.com
Für alle anderen allfällige Kontaktaufnahmen erreichen Sie mich unter:
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Dieses Blog ist ein reines Privatvergnügen, ich habe keinerlei Interesse an Kooperationsanfragen, Sponsored Posts, Linktausch (was soll das überhaupt sein?) und Werbung. Wenn Sie mir trotzdem solche Anfragen schicken, werde ich Ihnen entweder gar nicht antworten oder sehr unhöflich. Falls Sie mir doch solche Anfragen schicken, werde ich mich öffentlich (zB auf Twitter) unter Nennung des Marken-/Agentur- oder auch Ihres Namens drüber lustig machen. Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.
Was ist das hier?
Das hier ist mein persönliches Blog im ursprünglichen Sinne: eine Art Tagebuch im Internet. Das Wort Tagebuch impliziert: das Allermeiste sind persönliche, subjektive Texte. Erinnerungen färben sich vielleicht im Lauf der Zeit, das ist bei uns allen so. Wenn sich zwei Personen an eine Situation erinnern, erinnern sie sich an unterschiedliche Facetten, an unterschiedliche Sichtweisen, das bedeutet nicht, dass eine der beiden lügt.
Wie es bei einem Tagebuch halt so ist, geht es hier in allererster Linie um mich. Das mag mancher für egozentrisch halten, aber da kann ich auch nix dran ändern, das liegt in der Natur der Sache.
Was das hier nicht ist und nie sein wird: eine Abrechnung mit der Vergangenheit oder bewusste Lügen oder bewusste Bosheiten. Wenn Sie das rauslesen, dann tut mir das leid, aber ich kann es nicht ändern.
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