Donnerstag, September 26, 2019

260919: Hui

Es ist ja schon ein bisschen lustig, dass ich heute auf dem Weg vom Bahnhof zur Arbeit einen Mann überholt habe, weil ich nicht aushalten konnte, wie er sich klein und unauffällig gemacht hat und so dafür gesorgt hat, dass eine Richtung des Fussgängerverkehrs nahezu vollständig zum, Erliegen kam. Morgens zwischen 7 und 8 (vermutlich auch noch länger, aber da bin ich ja immer schon im Büro) ist am Bahnhof wenig überraschend die Hölle los: alle Pendler IN die Stadt strömen AUS dem Bahnhof, alle Pendler AUS der Stadt strömen IN den Bahnhof. Auf dem Centralbahnplatz fahren und kreuzen zig Tramlinien, der Bus zum und vom Flughafen fährt auch dort ab und noch viel mehr Busse, die Hälfte der Gehwege ist entweder von Bauzäunen oder geparkten Unmengen an Fahrrädern (die paar E-Scooter fallen da gar nicht mehr ins Gewicht) blockiert, es ist also echt wenig Platz für sehr, sehr viele Menschen. Alles geht erstaunlich friedlich zu, aber Menschenmassen sind wie Wasser: der Platz, der da ist, wird genutzt. Und wenn sich der vorderste Mensch in der Gruppe der "AUSdemBauhnhofrausPendler" entschuldigend rücklings gegen den Bauzaun drückt und nur noch mit Seitwärtstrippelschritten vorwärts geht, um niemanden im Weg zu sein, dann wird der Strom der "INdenBahnhofreinPendler" einfach eine Person breiter, niemand kommt mehr aus dem Bahnhof raus und irgendwann platzt der. Soviel Zeit hatte ich aber heute morgen nicht und so habe ich einmal unwillig mit der Zunge geschnalzt und bin mit strengem Blick auf hinter dem Trippelmann ausgeschert, habe ihn (mit der geballten Masse der "AusdemBahnhofrausPendler" im Rücken überholt und mich der entgegenströmenden Menschenmasse gestellt. Es mag am strengen Blick, dem feuerroten neuen Rock oder aber der Höflichkeit der Basler gelegen haben, dass mir ohne Rempeln Platz gemacht wurde und wir den Bahnhof nochmal vor dem Platzen retten konnten.

Sonst so: Schonzeit im neuen Job ist definitiv vorbei. Mir brummt der Kopf vor Handover, "das kannst ja dann du grad machen", Eskalationsemails purzeln herein, alles ist sehr dringend und ich ... geniesse es. Von ganzem Herzen!

Daheim dann:

  • mit dem Hübschen abklatschen, der bei seinem Chef zum Essen eingeladen ist, 
  • mit den Kindern den heutigen und den morgigen Tag besprechen (Q. hat im Rahmen der Projektwoche eine Exkursion zur Aargauer Zeitung auf dem Plan. Er hat in der Zeitung, die sie in der Woche erstellt haben, übrigens das Ressort "Social Media" übernommen. Tja. L hat mir das Lied fürs Klassenmusizieren auf dem Glockenspiel noch mehrfach vorgespielt, für Ohrwurm ist also gesorgt)
  • Sporteln
  • Essen
  • den letzten Tag des Herbstrabatts bei Blog2Print für die Bestellung des aktuellen Blogbuchs nutzen
  • Wäscheabhängen und Verräumen
  • Lunchbox für Q. für den Ausflug, Znüniboxfür L. packen
  • Schul- und sonstige Termine in den Kalender eintragen und mit den richtigen Familienmitgliedern teilen
  • Einkaufszettel wunderlisten
  • Buch
  • Bett


Gegessen:
Joghurtfrüchtemüsli
Shakshuka mit Tofu statt Ei, Asia-Rettichsalat, langweiliges buntes Mischgemüse und Risoni
Tomatensuppe von gestern

Getragen
mit Würde den Regenschirm, den mir meine kleine Schwester wegen meiner "Weisse Punkte auf Blau"-Liebe geschenkt hat, und DEN roten Rock

Skurrilster Kommentar: "Ich wusste gar nicht, dass Du so ein FC Basel-Fan bist, dass Du den Sieg gegen Zürich heute kleidertechnisch feierst!" (Ich bin ein bisschen traurig, dass die passenden roten und blauen Schuhe beim Schuster sind für neue Absätze)


Gelesen
"Der grösste Spass, den wir je hatten"

Gesehen: nix

Stressleveldurchschnitt gestern: 18
Selbstbeweihräucherung: fast souverän auf all die Kleiderkommentare heute reagiert.