Dienstag, Januar 30, 2018

Dress for success

Ich bügle ja nicht. Also eigentlich. Aus Prinzip. Ich trage halt Sachen, die man auch ungebügelt tragen kann (dünne, fliessende Viskoseblusen, Jerseysachen, Strickkleider, Crinkle-Shirts*, Cordhosen).
Aber klar, es gibt schon ein paar Sachen (die klassischen Hemdblusen und Stoffhosen und Hemdblusenkleider), die halt doch ungebügelt wie unterm Sofa vorgezogen ausschauen und die bügle ich natürlich schon, trage sie aber halt selten, weil eeeeks, bügeln.
Jetzt hatte ich mir für Indien ja ein paar neue Sachen gekauft, unter anderem eine wunderschöne weisse Bluse mit Trompetenärmeln und langen Schleifenbändern an den Handgelenken (definieren Sie: ungeeignet für den Besuch eine Produktionssite, wo man in rotierende Teile reingezogen werden kann und dreckig wird, aber für den ersten Tag im Büro dort war sie super), die ist so schön, dass ich beschlossen habe, die ziehe ich öfter an. Und nachdem heute morgen eine eher unangenehme Videokonferenz mit Japan (Japan. Es ist kompliziert. Immer) anstand, habe ich beschlossen: mich wohlfühlen und kompetent aussehen, das heisst heute: channel your inner Rittmeister und so habe ich die gebügelte unpraktische Bluse**, ganz schmale dunkelbraune Cordhosen und meine kniehohen Lieblingswildlederstiefel mit dem 10cm Absatz angezogen, dazu meinen Mantel im Uniformlook und zack, die VC lief wie am Schnürchen. Kann natürlich auch an der geballten Kompetenz gelegen haben.



Heute abend dann war Videokonferenz mit San Francisco (Global Player galore) und das ganze nicht mehr ganz so taufrich, eher leicht derangiert, aber unsere kalifornischen Kollegen sind ja typische Vertreter ihrer Art und haben, wie es so schön heisst, eine "Strong culture of wearing T-Shirts", da passt das dann schon.


Ausserdem heute noch: Missverständnisse mit sich dramatisch echauffierenden Leuten bereinigen, einen sehr spannenden Vortrag über den Stand der (unserer und überhaupt) Alzheimerforschung hören (Alzheimer ist mein Kryptonit, da habe ich hier schon mal drüber geschrieben und ich hoffe sehr, dass nach den vielen Rückschlägen auf dem Gebiet jetzt da mal was fliegt, natürlich am besten die aus unserem Programm :-)) und als krönenden Abschluss (dann schon richtig verknittert) das Standortgespräch mit Little Q.s Lehrer (der übrigens das Blog liest, o/ und wissen wollte, wann aus "Little Q." den mal "Medium Q." warden würde), wo wir dann unterschrieben haben, dass wir mit der Empfehlung für Q.s weitere Schullaufbahn einverstanden sind. Hallo, Bezirksschule, hallo Fahrschülerdasein, hallo nächster Abnabelungsschritt!)






*Nichts hängt der Hübsche so glattgezogen über die Wäscheleine wie die Crinkleshirts.
** Es wundert Sie sicher nicht, dass bei mir die zu bügelnden Sachen noch feucht aus der Waschmaschine gebügelt werden und nur anziehfertig in den Schrank gehängt werden, oder?

6 Kommentare:

kvinna hat gesagt…

Bügeln. Wir teilen eine Abneigung - zutiefst! Crinkle-Teile drehe ich noch feucht so stramm zusammen, dass sie fast reißen (fühlt sich jedenfalls so an ...) und fixiere das mit Wäscheklammern. Trocknet laaange, am gutesten draußen. Auseinander drehe ich sie erst ganz unmittelbar vor dem Anziehen.

Luluxand hat gesagt…

Ich hasse bügeln auch und bin nicht sonderlich gut darin. Noch schlechter bin ich im Zusammenlegen, und deshalb ziehe ich die Shirts dann aus dem Schrank und darf nochmal bügeln.

Ich teste jetzt die Methode "knittrig in den Schrank und abends bügeln".

Lieserl hat gesagt…

:D
* Genau so! Ist wohl eine Männersache: Mein Vater hatte die auch schon unterm Bügeleisen.

kvinna hat gesagt…

Und im Übrigen bügle ich wirklich GAR NICHTS; ich besitze keine Kleidungsstücke, die das erfordern. Seltenst genutzte Tischdecken gehen in die Reinigung, genau wie die Vorhänge.

Bianka hat gesagt…

Nachdem sich Pfizer aus der Alzheimer-Forschung komplett zurück zieht, ist meine Hoffnung in Euch (und meinen Ex-Arbeitgeber) noch größer. Ansonsten: Sehr schick schaust du aus ;-).

Anonym hat gesagt…

Bügeln beruhigt ungemein. Mich zumindest 😉

Herzliche Grüße von einer ansonsten stillen Leserin.


Andrea