Donnerstag, Oktober 19, 2017

Ach, was solls

Ich hatte ja eigentlich vorgehabt, erst "offiziell" drüber zu schreiben, wenn ich genau weiss, was Sache ist (und wenn der Spuk hoffentlich vorbei ist), aber ich war noch nie gut in Geheimnisse behalten und ausserdem habe ich so viel Unterstützung und gute Gedanken und Austausch bekommen (und es beschäftigt mich eh, ob ich nun drüber schreibe oder nicht), hier also die Hintergrundstory zu meinen Sorgen im Moment.


Bei mir sind die Herbstferien immer der Zeitpunkt, an dem ich die nötigen Vorsorgetermine ausmache: Zahnarzt für alle, Grippeimpfung für die Kinder und mich (der Hübsche muss sich selber drum kümmern), Gyn-Check-up für mich, normalerweise noch Hautarzt für mich... hm. das habe ich vergessen dieses Jahr, aber ich war ja erst im Frühjahr beim Schnippeln, oft auch noch Anpassen der Skisachen für die nächste Saison, aber das tut jetzt nichts zur Sache.
Also. Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber ich tue immer brav, was mir bei den Check-up-Terminen (und von Brustkrebs-Kampagnen überall, bei meinem Arbeitgeber zB) empfohlen wird, ich hatte auch das eine oder andere Mal schon etwas zu ertasten gemeint, was dann im Laufe eines Zyklus wieder verschwand oder bei Erwähnung beim Checkup sofort als harmlos klassifiziert werden konnte.
Also war ich nicht zu nervös, als ich beim Eincremen nach dem Duschen vor ca zwei Wochen einen ... Knubbel rechts spürte, der auf Druck schmerzempfindlich war, ich ging davon aus, dass die Ärztin da mit fachkundiger Hand drüberstreicht, "Ah, das ist eine Zyste, kein Problem", Abstrich "Wenn Sie nix von mir hören, ist alles gut, bis nächstes Jahr."
Es hat mich also ziemlich eiskalt erwischt, dass sie nicht nur nicht sofort "Kein Problem" sagte, sondern sich für den Ultraschall sehr, sehr viel Zeit nahm, dann noch den Modus, mit dem man Blutgefässe sehen kann (kenn ich dank ausgiebiger Nierenultraschalle mittlerweile ganz gut), und dann tief Luft holte vor dem Erklären. Das Ding ist grosser, als es sich anfühlt (ich hätte gesagt, es ist maximal so gross wie eine Jelly Bean), nämlich 2x2x1.5cm, es sieht viel nach einem gutartigen Fibroadenom aus, das einzige, was nicht ins Bild passt, ist die Blutversorgung des Ganzen.
Dank meines Jobs weiss ich, dass Blutversorgung nix Gutes ist, wenn es um "Geschwulste" irgendeiner Art geht, und sie hat mir behutsam, aber sehr klar erklärt, dass es höchstwahrscheinlich nichts Schlimmes ist, aber dass sie das trotzdem abklären würde. Das (und die Art, wie sie es eklärt hat) fand ich super, weil ich mir ab dem Moment, als ich das Blutgefäss gesehen hatte, sicher war, dass mir "wahrscheinlich" in diesem Fall nicht reichen würde, ich mich aber, durcheinander wie ich war in dem Moment, nicht in der Lage sah, das zu diskutieren oder "einzufordern". War ja alles nicht nötig und sie sorgte dafür, dass ich so schnell wie möglich (also: diese Woche) einen Termin für eine Biopsie bekam. Sie erklärte mir auch genau, wie wir das mit den Resultaten machen würden (in jedem Fall in der Praxis, und das ist mir so viel wert, dieses Vorab-Ausräumen von potentiellen Missverständnissen und Quellen für noch mehr Panik als eh schon), und dann stand ich da. (Mit eh schon keinem Kreislauf wegen Blutspenden).
Das war.... schon ziemlich doof. Einerseits bin ich rational und Naturwissenschaftlerin und kann eigentlich mit "höchstwahrscheinlich" ganz gut leben. Andererseits weiss ich (als rationale Naturwisschenschaftlerin) halt auch, dass "höchstwahrscheinlich" nicht "immer" heisst. Ich war dann  aber doch erstaunt, wie sehr mir das den Boden unter den Füssen weggezogen hat....besonders im Vergleich zu den abgeschnibbelten Muttermalen im Frühjahr, die mir ja überhaupt keine Sorgen gemacht haben.
Obwohl es mich dann doch immer wieder in den Fingern gejuckt hat "Fibroadenom mit Blutversorgung" zu googlen, habe ich es brav gelassen, ebenso alle Recherche zu Biopsietechniken und mich lieber bei zwei Damen aus dem Internet, von denen ich weiss, dass sie beide leider Erfahrung mit dem Thema haben, informiert (Danke, ihr zwei! Das hat mir so viel geholfen!) und versucht, einfach überhaupt nicht nachzudenken.


Heute war es dann also soweit und ich war ..... unglaublich nervös, als ich mit wackligen Knien in der Radiologie- und alles andere an Bildgebungspraxis aufschlug. Ich hatte mir die Berichte von Petrolgrau (danke für das Hackfleischbild in meinem Kopf :-)) durchgelesen und war schon erstmal heilfroh, dass bei mir nur eine Biopsie mit Ultraschallunterstützung gemacht wurde und der ganze MRT-, Kontrastmittel-, Röntgen-Aufriss wegfiel, und nur gestanzt werden würde. Ich fand die Nadel durchaus beeindruckend dick und lang und hatte echt Mühe, zu glauben, dass es dank Betäubung nicht weh tun würde, aber ... so war es. Die Betäubungsspritze war wie immer, und dann war es nur ein sehr seltsames Gefühl von Druck. Mein grösstes Problem war es, nicht zu genau drüber nachzudenken, dass da gerade in meiner Brust rumgestochert wird, dass mir erstaunlich viel Blut an der Seite runterläuft und dass ich schon atmen sollte, aber nicht hyperventilieren. Das Abzählen der Lüftungsschlitze (78) und der Pünktchen an den Deckenpaneelen (723) half dabei.
Das eigentliche Stanzen war dann  ein lautes Klackgeräusch und wie so ein Schlag mit Zwicken innnendrin. Gottseidank hatte ich bei der Vorbesprechung schon mitbekommen, dass der Arzt zwei Muster plante, so dass ich nicht überrascht war, dass er ein zweites Mal losstocherte (wieder keine Schmerzen, nur Atmen und nicht zu sehr an gruslige Details denken).
Der Biopsie-Arzt betonte noch einmal, dass er auch denkt, dass es ein Fibroadenom ist (er hat aber auch den Gefässultraschall nicht gemacht), die Analyse wird zwei Tage dauern, ich rechne also nicht vor Montag damit.
Ich bekam ein Druckpflaster auf das Löchlein, das ein bisschen unpraktisch unter dem BH-Bügel ist, die Vorwarnung, dass es wegen eines getroffenen Blutgefässes eben sehr viel geblutet hätte und vermutlich einen grossen Bluterguss geben wird.
Beim Aufstehen wurde mir dann vor lauter kein Blutdruck, kein Adrenalin, viel blutige Tupfer, Nadeln und keinen Nerven mehr übrig sehr schwummrig, so dass ich es echt langsam angehen liess und erst noch eine Zeitlang auf der Liege und dann im Wartezimmer rumlungerte.


Jetzt, wo die Betäubung nachlässt, fühlt es sich schon ein bisschen unangenehm an; dass ich meine schwere Tasche immer rechts trage, hilft auch nicht wirklich, aber es ist nicht richtig schlimm.  und ich habe dann doch heute irgendwann beschlossen, dass es mir nicht gut geht (meine schauspielerischen Fähigkeiten sind limitiert, mir wurde heute immerhin dreimal attestiert, ich sähe aber müde aus.) und bin schon nachnittags heim. Armheben geht nicht so gut, es zieht und ich habe höllische Kopfschmerzen der Sorte "die Anspannung lässt nach".
Nun ja. Sofa it is!


So. Mein Plan ist jetzt: warten bis Montag, ohne gross drüber nachzudenken, dass das Resultat auch icht gut sein könnte. Wenn es nicht gut ist, dann ist es auch dann noch Zeit genug, panisch zu werden.

27 Kommentare:

Mareike hat gesagt…

Ich hatte die Geschichte ähnlich.
Knubbel getastet, Frauenärztin sagt erstmal: jaaaa das ist bestimmt nur eine Zyste oder ein Fibroadenom, tastet, tastet, tastet und überweist mich zum Ultraschall und Mammographie zur Radiologie.
Die sagt: "Ach sie sind doch noch so jung, wir machen erstmal nur Ultraschall".... "Hmmm... Nee da machen wir doch lieber ne Mammographie... Ist bestimmt nichts weiter.... Hmmmm, machen wir doch lieber eine Stanzbiopsie..." Die war dann auch nicht optimal und es wurde doch operiert. War aber letztendlich dann alles gutartig.
Den exotischen Namen hab ich schon wieder verdrängt.
Was ich sagen wollte: bei mir hatten sie Recht mit "ist höchstwahrscheinlich Nichts Schlimmes" und ich glaube ganz fest, dass es bei Dir auch so ist.

Slo hat gesagt…

.. auch hier .. weiterhin gedrückte Daumen !!!
Slo

Luluxand hat gesagt…

Ich bin bei den Daumendrückern. Alles Gute.

Evi hat gesagt…

Schön, zu hören, dass es erst mal vorüber ist. Alles wird gut. Bei so vielen gedrückten Daumen kann es nicht anders sein.❤️❤️❤️

Anonym hat gesagt…

Es freut mich sehr, dass Du es hinter Dir hast. Habe Dir ganz fest die Daumen gedrückt.

Dieses Kopfkino ist das schlimmste. Viel schlimmer, als die Stanzung/Biopsie sein kann. Und ich bin sehr erleichtert, dass Du die Biopsie so gut gemeistert und überstanden hast. Man kann ja vorher immer viel erzählen, dass es nicht wirklich weh tut, die Aufregung bleibt ja trotzdem. Und die Ungewissheit über das, was kommt.

Jetzt erstmal ausruhen. So ein perforiertes Gefäß macht doch ordentliche Hämatome – und auf die darf man auch mal Rücksicht nehmen und sich auf die Couch legen, schöne Sachen machen und auf sich stolz sein, dass man den ersten Schritt geschafft hat.

Ich finde es toll, dass Du drüber schreibst. Es erleichtert doch, wenn man manches von der Seele schreiben kann. Und vielleicht hilft es der nächsten, die eine Biopsie vor sich hat, ihre Angst ein bisschen besser auszuhalten. Und nicht zu googlen ;)

Du Tapfere! Durchatmen. Warten wir die nächste Woche ab. Aber bis dahin bitte viel schönes machen <3

(Und, sehr gerne! Also, wenn man das in dem Zusammenhang so sagen kann... Aber ich bin dankbar, dass mein Seelenstriptease zum Thema Brust Dir ein bisschen helfen konnte.)

Anki hat gesagt…

<3

Sunni hat gesagt…

Oh, genau das hatte ich mir gedacht. Ich habe es jetzt das 7. Mal hinter mir,immer mit zwei Entnahmen, es war jedesmal NIX, aber 3-4 Tage sind in dem Moment eine Ewigkeit. Daumen bleiben gedrückt!!!Alles wird gut, bestimmt!Herzlich, Sunni

kaltmamsell hat gesagt…

Allerallerbeste Wünsche.

schildkroete hat gesagt…

Ich hab`das sehr ähnlich auch hinter mich gebracht, mit gutem Ergebnis. Ich drück auch die Daumen, auch dass du die Warterei gut überstehst.
Herzliche Grüße
Sabine

Melanie hat gesagt…

Ich drücke ebenfalls die Daumen ubd wünsche alles, alles Gute!

Antje hat gesagt…

Ich lese meist nur still mit, drücke aber ganz fest die Daumen!
Liebe Grüße,
Antje

escapini hat gesagt…

Ach, Liebe... Ich drück weiter die Daumen und dich! <3

Liebe Grüße, Anna aka Berlinmittemom.

Unknown hat gesagt…

Allerbeste Wünsche und auch ich halte die Daumen weiter gedrückt!
Bitte durchhalten beim Gedankenkino im Zaum halten und viel Ablenkung einfordern beim Hübschen und allen in Greifweite....

Herzliche Grüße aus RheinMain
Antje

Anonym hat gesagt…

Wird schon alles werden. Nicht googeln und nicht nachdenken, das sind die ersten Bürgerpflichten.
Und wenn die Schwellung kommt, helfen Coolpacks und Schmerzmittel.
Ich wünsche von Herzen alles Gute.

kvinna hat gesagt…

Ich kann mich jetzt beim besten Willen nicht mehr enthalten, mein Erlebnis zu erzählen, das ganz anders war.

Vorab: Oma mütterlicherseits mit Brustkrebsdiagnose nebst sämtlichen Behandlungen, die das vor über dreißig Jahren bedeutete, verstorben. Mutter trotz negativer Biopsie (wirklich!) hat sich operieren und chemotherapieren lassen, beides einmalig und beides auf Initiative der Ärzte, nicht auf ihre eigene.

So, ich dann vor einigen (fünfzehn?) Jahren: Ja, ich habe was ertastet. Mein Frauenarzt machte Ultraschall, hmja, könnte was sein, könnte auch harmlos sein, ich schick' Sie mal zur Radiologie. Radiologiebefund: Hmja, könnte was sein, könnte auch harmlos sein, kommen Sie ab jetzt mal jedes Jahr zu uns.

Ich wollte nicht jedes Jahr zu dieser kalten Prozedur. Ich wollte keine Angst haben.

Also bin ich nicht mehr hingegangen. Der Tastbefund blieb, die Knubbel veränderten sich mit meinem Zyklus, waren mal größer, mal kleiner, an Druckempfindlichkeit erinnere ich mich nicht.

Frauenärzte haben Köpfe geschüttelt in den Jahren, wollten mich immer wieder zur Mammographie schicken. Ich bin nicht hin gegangen.

Eines Tages waren die Knubbel einfach weg und sind es bis heute.

Frau Brüllen hat gesagt…

@kvinna: ich hoffe sehr, dass diese Strategie für dich aufgeht, gerade it familiärer Vorbelastung finde ich das mutig bis naiv. Für mich kommt das nicht in Frage, den auch wenn ich mir jetzt (für einen hoffentlich sehr begrenzten Zeitraum) Sorgen mache und die Untersuchungen jetzt auch nichts sind, was wirklich Spass macht, ist es allemal besser, jetzt die Zähne zusammenzubeissen und, falls da etwas sein sollte, es zu einem Zeitpunkt zu finden, wo es noch klein und leichter zu bekämpfen ist. Ignorieren eines Risiko lässt es nicht verschwinden.

Frau Budenzauberin hat gesagt…

So unangenehm einige der Untersuchungen und Eingriffe auch sind - das Warten auf Ergebnisse ist eigentlich das Schlimmste, finde ich. Auf daß Sie diese Zeit gut rumzukriegen wissen! Mir hat immer geholfen zu sagen, daß ich ja am Ergebnis eh nichts ändern kann, also kann ich auch weiterhin lachen und meinen normalen Alltagstätigkeiten nachgehen. Und klar, sich ausruhen, Gang runter, durchschnaufen, Kräfte sammeln gehört natürlich auch dazu. ;-) Ich habe damals nach dem ersten Anfangsverdacht blöderweise gegoogelt, natürlich nicht richtig und deshalb wähnte ich mich in meinen restlichen 6 Monaten Lebenszeit. Hab mich dann sofort bei der besten Freundin ausgeheult, die mir dann eine Kladde vorbeibrachte und befahl, darin Regeln aufzuschreiben. Erste Regel lautete also: "Googeln strengstens verboten!" Und ich habe mich daran gehalten, bis heute, und das war und ist auch gut so! Sie wissen ja im Grunde eh genug, und was Sie nicht wissen, werden die Ärzte dann schon erzählen. Daumen bleiben zumindest gedanklich weiterhin gedrückt!

Frau Budenzauberin hat gesagt…

@Kvinna: ein Arzt, der trotz negativen Befundes eine Chemotherapie verabreicht, gehört angezeigt. Und: sobald ein Krebsfall in der Familie bekannt geworden ist, kann man sich auf genetisch bedingten Krebs testen lassen. Sollte man das Gen haben, gibt es besondere Vorsorgeuntersuchungen, die von den KK übernommen werden. Diese sind eng- und vor allem auch feinmaschiger als die normalen üblichen Vorsorgen. Und wie Frau Brüllen schon schrieb: lieber frühzeitig was entdecken, wenn was da sein sollte! Natürlich muß nicht jeder Knubbel gleich eine Metastase oder ein Tumor sein! Aber wenn mir ein Arzt sagt, da könnte was sein, dann will ich das auch gefälligst genauer untersucht wissen und nicht erst in einem Jahr wieder! Sie mögen großes Glück gehabt haben, ich persönlich halte das fahrlässig von Seiten der Ärzte!

Sunni hat gesagt…

"Googeln ist eine Pest" sagt meine Arzttochter. Grundsätzlich! Weil dort schreiben die 5%, bei denen es(wobei auch immer gesundheitlich)schief geht oder schlecht oder anders als erwartet und die die Dinge fachlich meist gar nicht verstehen, schon gar nicht richtig einordnen können. Die restlichen 95% nutzen jeden Tag und LEBEN!
Liebe Frau Brüllen: Raus am WE mit den Kindern, etwas tun, entspannen und was Spannendes lesen, backen Sie, kochen Sie und dann ist Montag und man weiß mehr. Und es wird bestimmt ein guter Montag!Dafür drücken Ihnen so viele hier alle verfügbaren Daumen. Herzlich, Sunni

PaulineM hat gesagt…

Sie machen das alles richtig. Ablenken, darüber sprechen, nicht googlen. Egal wie das Ergebnis sein wird, diese Strategie bringt sie dadurch. Ich war in ähnlicher Situation vor jetzt fast 3 Jahren, auch völlig überrumpelt. Meine Diagnose war bösartig, aber der beste Tumor, den man sich wünschen kann (wenn man sich schon einen wünschen muss).
Ich hatte in allen Phasen gute Ärzte, die sich Zeit nahmen und geduldig waren, aber mich nicht emotional sondern sachlich und informativ behandelten. Nach der Biopsie habe ich zu ALLEN Terminen vor der OP (und es waren reichlich viele) meinen Mann mitgenommen. Ich wollte ein zweites Paar Ohren und ich wollte, dass da jemand ist, der Fragen stellt und mir hilft mich nicht abspeisen zu lassen.
Ich bin mit OP (nur Tumor entfernen) und Bestrahlung davongekommen, keine Chemo. Jetzt muss ich noch 5-10 Jahre ein Medikament nehmen, das ich erstaunlich gut vertrage. Ich habe diese Erfahrung als Weckruf erlebt, wie schnell das gewohnte Leben aus der Bahn geraten kann. Ich genieße seither mehr, passe besser auf mich auf, tue (etwas) gesündere Dinge als vorher. Und ich denke mehr an mich und meine Wünsche und Bedürfnisse, sage mir manchmal "Du musst nicht!" Bisher kein so schlechtes Ergebnis für eine so gefürchtete Diagnose. - Alles Gute!

kvinna hat gesagt…

Ich habe von den Ärzten nie etwas Anderes als "Ja, könnte sein, könnte nicht sein!" bekommen. Biopsie war nie ein Thema. Regelmäßige Röntgenstrahlen kamen für mich nicht in Frage.

Natürlich bin ich damit nicht nachahmenswert, keine Frage.

Obendrein bin ich nicht ärztegläubig, dazu ist jeder frei, eine eigene Meinung zu haben.

Alles gut!

Sigrid hat gesagt…

Ich drücke einfach weiterhin alle Daumen, dass es bei Dir so gut ausgeht wie bei mir.Ihr schafft das! Genießt das Wochenende und schon Dich!

sabigleinchen hat gesagt…

Ich habe gestern an dich gedacht und als ich das "Zuckerauffüllbild" auf Instagram gesehen habe, wusste ich schon mal, dass du deinen Untersuch überlebt hast :).
Das ist wirklich beängstigend, aber wirklich toll wie deine Ärztin reagiert hat und du genau weisst wie es nun weiter geht. Ich drücke weiter fest die Daumen, dass es nichts schlimmes ist und die Ergebnisse gut sind. Diese Punktion hört sich wirklich schaurig an. Hoffentlich tut's heute nicht mehr so weh. Alles alles Gute.

by Aprikaner hat gesagt…

Gurkelicious hat gesagt…

Dann reih ich, lange stille Mitleserin, mich mal ein in die Riege derer, deren eigene Erinnerungen hochkochen.
Bis zu diesem Punkt ähneln sich unsre Erfahrungen enorm - ich hoffe, ab heute unterscheiden sie sich dann....
Was ich aber sagen will: Selbst eine negative Diagnose muss in dem Fall noch lange kein Weltuntergang sein! Klar, schön ist anders, aber zwischen harmlos und Leichenbett gibts noch unendlich viele Nuancen. Und nach vielen davon kann man nach Faust in der Magengrube und Boden unter den Füßen weg aufstehen und stärker denn je weiter gehen.
Wie gesagt, trotzdem drück ich die Daumen, dass Sie ohne diese Erfahrung davonkommen. Wirken ja auch nicht, als hätten Sie es nötig, von Schicksalsschlägen gestärkt zu werden.

kvinna hat gesagt…

In dreißig Jahren hat sich viel getan, keine Frage
- und in den letzten fünfzehn sicher auch.

Ich persönlich möchte aber in nichts Eng- und Feinmaschiges hinein.

Ganz grundsätzlich hege ich ein subjektives Gesundheitsgefühl.

eve-creative hat gesagt…

Ich wünsche Ihnen viel Kraft noch für die Wartezeit. Ich (Apothekerin,53) habe mir letztes Jahr auf meinen Wunsch mein erstes Muttermal rausnehmen lassen und bin ganz optimistisch die Fäden ziehen gegangen. Dann kam die Diagnose schwarzes Melanom und für eine Sekunde ist die Welt stehen geblieben. Ich hatte riesen Glück im Unglück: es war erst 0,3mm dick und konnte noch nicht streuen. Seitdem nehme ich es ruhiger und lasse mich bei der Arbeit(50%) und meinem 5 Personen-Haushalt nicht mehr so stressen.
Im Moment warte ich auf das Resultat einer erneuten Muttermalentfernung und kann ihnen ein wenig nachfühlen. Sich ablenken hilft und Familie ist sowieso das Wichtigste auf der Welt. In dem Sinne alles Gute. Eveline