Me no likey
Ich habe es ja geahnt. Diese blöde Umsteigegeschichte hat sich von einem potentiellen Nervfaktor, der mich stresst, weil mich jeder Level von Unsicherheit, gegen die ich nichts machen kann, stresst, zu einer Farce entwickelt, die mir den Schlaf geraubt hat und unglaublich nervt.
Mein Plan zum Flugzeugerwischen in Heathrow trotz nur 1h10min zwischen Landen und Abflug besteht aus mehreren Punkten:
- Ich habe nur Handgepäck (check)
- Ich lasse mir auf dem ersten Flug mit Aer Lingus einen Platz ganz vorn geben, wo ich sofort aussteigen kann (zu erledigen, aber erst am Flughafen, weil Aer Lingus keinen Onlinecheckin anbietet)
- Der Abflug des Swiss-Flugs ist vom selben Terminal, an dem ich mit Aer Lingus ankomme. (check)
- Ich checke bei Swiss online ein und habe den Boardingpass schon auf dem Handy. Mööööööööööp!
Gestern abend habe ich mich dann zweimal grandios mit der Berechnung von „23h vor 20:00h“ vertan, wegen überhaupt und dann auch noch 1h Zeitdifferenz, die auf meinen verschiedenen mobilen Endgeräten verschieden gut abgebildet war, dann aber, 21h vor Abflug war klar: da geht nix.
Ich Fuchs hatte mir ja von der Service-Frau die Nummer für den Webcheckin-Support geben lassen, allerdings arbeitet der in der Schweiz nur von 6-22h. Ich habe mir also die Nummer für London rausgesucht und bekam die nur mittelzufriedenstellende Antwort: „Ah, die nehmen das nicht soooo genau mit dem Freischalten des Online-Checkins, probieren Sie das doch morgen nochmal.“
Ich habe dementsprechend praktisch überhaupt nicht geschlafen und war wach ab 4:30. (grossartig, wenn man bedenkt, dass mein Flieger, falls ich ihn den schaffe, um 22:50 in Zürich landet und ich nach Mitternacht zu Hause sein werde, und habe um 5:00h Ortszeit beim schweizer Support angerufen, die aber grad mal gar nicht zuständig waren. Also: wieder in London angerufen, weil es immer noch nicht funktionierte.
Die London- Frau erklärte mir dann zuerst, dass es ja kein Wunder sei, dass es nicht ginge, weil ich meine Passdaten nicht eingegeben hätte. Auf mein „Doch, habe ich und ich sehe sie auch im System“, hängte sie mich für 10 Minuten in die Warteschleife und erklärte mir dann, dass ich ja einen Anschlussflug einer anderen Airline hätte. Ja, danke, Captain Obvious, das weiss ich. „Ja, und deshalb geht das nicht.“ Das ist etwas, was überhaupt keinen Sinn macht, weil die beiden Airlines ja nicht zusammenarbeiten, also kann es Swiss ja eigentlich wurscht sein, ob ich mit Auto, Bus, Bahn, Air Romania oder mit dem Heissluftballon ankomme, das hat ja mit dem Online-Checkin nichts zu tun.
Die London-Frau meinte dann: „Alles kein Problem, Sie haben schon einen Sitzplatz im Flugzeug, Sie müssen einfach nur am Flughafen Ihren Boarding Pass ausdrucken, dann klappt das alles wunderbar.“
Auf meine Frage, wo genau ich das denn machen solle, weil ich ja keine Zeit hätte, um einmal ganz raus durch Boarder Control und Immigration zur Check-in-Area zu laufen, drucken, und dann durch die Security wieder zurück, sagte sie „At Heathrow.“
Und ehrlich gesagt, so etwas regt mich echt auf. Wenn der OnlineSupport nicht helfen kann (ich sag ja nicht mal „will“, obwohl die hanebüchenen Ausreden auch das nahelegen), dann kann ich da drauf auch echt verzichten.
Aber ich habe ja nicht umsonst via Reisezentrale gebucht, die einen 24h Support anbieten, also habe ich meinen Kontakt dort noch einmal auf Swiss angesetzt. Lustigerweise haben sie der Dame gesagt, ich hätte meine ID-Kartendaten nicht eingegeben und Immigration würde Pass UND ID verlangen. Das ist natürlich absoluter Quatsch, aber dafür bekam ich die Anweisung, nur mit einem Ausdruck meines E-Tickets zum Gate zu laufen (ich hoffe, das klappt, bisher musste man ausser zum aufs Klo gehen in Heathrow für alles seinen Boarding Pass zeigen, den ich ja nicht habe), aber mehr kann ich jetzt auch nicht machen.
Und alles nur deshalb, weil ich morgen wegen eines unverschiebbaren Termins um halb acht zu Hause sein muss und gleichzeitig keine wertvolle Meetingzeit verschwenden wollte und deshalb nicht schon den Mittagsflug genommen habe, wo ich gemütliche 4 Stunden in Heathrow gehabt hätte, um meinen Boardingpass aus handgeschöpftem Papier zu basteln.
Nun ja. Aber Gottseidank ist in London immer noch Nebel (noch so was, was ich nicht verstehe: wie kann ich einen Flughafen in eine Nebelloch bauen und dann nicht die Infrastruktur haben, um zu verhindern, dass der Laden zusammenbricht, sobald es diesig wird?) und es ist eh alles anders.
„Learn to embrace ambiguity“ steht in meinem Development Plan. Ich bin dran, würde ich sagen.
4 Kommentare:
Das nächste Mal verschwendest Du einfach "wertvolle Meetingzeit" und gewinnst dafür noch viel wertvollere Schlaf und Lebenszeit...
"wie kann ich einen Flughafen in eine Nebelloch bauen"
Hihihi - Erdinger Moos anyone?
@Kaltmamsell: das war eins der HAuptargumente der Bürgerinitiativen damals, weiss ich noch. Aber eben: wenn es Nebel hat, muss ich halt damit umgehen können, nicht in Schockstarre verfallen
Da hat der Hübsche mit seinem Kommentar wohl recht...
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