Bümmelüm!

Gestern haben mich meine Kollegen in den Wahnsinn getrieben … nein. Lassen Sie mich nochmal anfangen.
Gestern hat mich die Abwesenheit meiner Kollegen in den … auch nicht. Nochmal.
Gestern nachmittag haben mich die Anrufer meiner abwesenden Kollegen in den …. neeee, auch nicht.

Also. Jetzt aber.
Gestern nachmittag hatten meine beiden Bürokollegen ein Meeting woanders und ich das Büro für mich allein. Das ist zwar ein bisschen einsam, aber andererseits schaut aus dem Container vor dem Fenster ja immer ein Ingenieur schräg von oben auf mich runter, also geht das eigentlich mit der Einsamkeit, und immerhin ist dann mal Ruhe im Büro, man kriegt auch mal Sachen geschafft, bei denen man sich total konzentrieren muss. Oder auch nicht, weil andauernd ein Festnetztelefon klingelt. Angefangen hat das morgens um halb acht, als das eine Telefon ohne Witz 25 mal geläutet hat, und ich erst genervt war, dann dachte….. keine Ahnung, dass sich die Tochter des Kollegen ein Loch in den Kopf geschlagen hat oder der Kollege selber einen Platten hat oder was weiss ich, und hingegangen bin. Ha. Nix Loch im Kopf, es war ein anderer Kollege, der einfach mal läuten liess und währenddessen eine Email schrieb. Hmm.

Nun denn. Am Nachmittag habe ich dann beim 7. Anruf von derselben externen Nummer in 10 Minuten mal abgehoben und der Tochter des Kollegen erklärt, dass sie ihren Papa bitte auf dem Handy anrufen soll.

Eigentlich ist es schon interessant, wie sich bei mir die Art der beruflichen unmittelbaren Kommunikation verändert hat. Ich habe jetzt ja statt des exsicheren Piepsers ein Firmen-IPhone, auf das ich, wann immer ich nicht im Büro bin, mein Festnetztelefon umleite (das machen die Kollegen eigentlich auch, nur gestern haben sie es beide gleichzeitig vergessen, deswegen das Dauergebimmel). Wenn ich das vergesse oder auf dem Klo bin (wohin ich mein Handy nie mitnehmen würde, was da passieren kann!)  geht (bei meinem Anschluss) nach ein paar Mal Klingeln der Anrufbeantworter dran und ich bekomme eine Mail mit der aufgenommenen Sprachnachricht. (Auf die ich ganz oft nicht telefonisch, sondern auch per Mail antworte). Wenn ich übrigens im Urlaub bin, dann leite ich mein Festnetztelefon auf den Kollegen um, der meine Vertretung macht. Aber eben: jede Umleitung ist nur so gut, wie man halt dran denkt, das auch zu machen ;-).

Wenn ich bei der Arbeit jemand erreichen möchte, schaue ich die Telefonnummer als erstes im elektronischen Firmentelefonbuch nach.

K2 bei erstkontakt mit firmen-iphone:"was ist das hühnerspiel?" Und ich sag die ganze zeit, das logo des corporate adressbuchs ist unseriös

— Frau Bruellen (@FrauBruellen) 8. August 2015

So sieht das "hühnerspiel" aka corporate adressbuch nämlich aus. #lt https://t.co/O2g989V8LR

— Frau Bruellen (@FrauBruellen) 8. August 2015

Da ist übrigens auch der Google-Kalender der jeweiligen Person eingebunden, so dass ich direkt neben dem Namen sehe, ob und bis wann die Person grad einen Termin eingetragen hat. Wenn da „busy“ steht, lasse ich mich aber nicht von einem Anruf abhalten ;-). Während ich wähle, schaue ich parallel im Lync-Messenger nach, ob die Person grad online ist. Wenn zB der Anrufbeantworter anspringt, spreche ich da eher nie was drauf, sondern lynce (wenn die Person grün ist) direkt, es soll ja Leute geben, die eben von unterwegs oder zu Hause arbeiten, dabei eingeloggt sind und aber vergessen haben, das Festnetztelefon umzuleiten. Oder sie sind in einem Meeting oder einer Telefonkonferenz, dann geht es manchmal trotzdem, kurze Sachen per Lync direkt zu klären.

Wenn die Person gelb oder verschieden rot (es gibt offline/busy/do not disturb) ist, schreibe ich direkt eine Mail (manchmal fange ich die Mail auch schon an, während ich noch auf das Tuten am Telefon lausche….).

Statt Festnetztelefon nutze ich auch noch ganz oft eben Web-Ex oder Google Hangouts, da kann man dann den Screen teilen und/oder sogar videokonferenzen.

Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter mag ich übrigens überhaupt nicht, weil ich zum Abhören immer das Computerheadset vorkramen muss, und dann kommt nach einer ewig langen Ansage die aufgenommene Nachricht „Ruf mich mal zurück“, was ich eh mache, weil ich die „Verpassten Anrufer“ auf dem Display sehe….

Nun denn. Die Tochter hätte übrigens Hilfe bei der Physikhausaufgabe gebraucht, das hätte sie ja mal gleich sagen können, da hätte ich ja auch helfen können.