Montag, März 02, 2015

Einkaufen mit dem grossen Kind

Eigentlich hätte ja heute die Schule nach den Skiferien wieder angefangen, uneigentlich zieht die Unterstufe in Little Q.s Schule in ein neues Schulhaus und deswegen war vor den Ferien anderthalb Tage schulfrei und eben nach den Ferien auch noch ein Tag (Wie ich das so finde, kann man sich vorstellen. Jeder Nichtlehrer hat ja den Aufschrei "Das sind nicht alles Ferien, das ist unterrichtsfreie Zeit!" noch in den Ohren, aber unterrichtsfrei heisst wohl auch umzugfrei und dann ist das halt so), und so habe ich den Abbau meines Überstundenkontos um 8h erweitert und wir haben heute morgen erst mal nur den Hübschen und Little L. aus dem Haus geschickt. Danach durfte/musste Little Q. mich auf den Erledigungen begleiten, die ich sonst halt nach Feierabend gemacht hätte: gemietete Dachbox zurückbringen, Pakete abholen (es tut mir ja fast leid um den Content, aber ich habe einen Hermesladen entdeckt, der direkt auf dem Heimweg von der Arbeit liegt.....) und Grosseinkauf.

Und auch wenn ich früher eigentlich schon immer das Einkaufen mit Kindern nicht so superschlimm empfand wie das gefühlte Gros der Eltern (das und das waren absolute Ausnahmen), ist es doch noch mal was anderes, mehr oder weniger total tiefenentspannt mit einem 9jährigen, der sich Gedanken um alles und jeden macht und das auch freimütig teilt, einzukaufen.

Wir haben also in der Gemüseabteilung drüber gesprochen, warum ich keine Knoblauch aus China kaufen möchte, was "lokaler Erzeuger" bedeutet, warum soviel auf den Schildern steht und warum manche Sachen nach Gewicht, andere nach Stück verkauft werden.

In der Getränkeabteilung haben wir erst geklärt, warum ich kein sauerstoffangereichertes Wasser kaufe (Quatsch) und warum keine Holunder-Bionade (seit drei Wochen stehen noch mehrere Flaschen daheim rum), dann konnten wir einen Blick ins Innere des Pfandrückgabeautomaten werfen und Little Q. machte sich Gedanken über die "Pfandbon-Spende-Box".

Wir klärten, warum es verschiedene Zahlen auf den Mehlsorten gibt, und diskutierten über das Desin von Tee-Packungen. "Weisst Du Mami, ich finde, wenn Tee zu cool designed wird, dann passt das nicht. Tee ist doch eigentlich was gemütliches, das kann ja auch auf der Packung so ausschauen." Trotzdem habe ich für den Hübschen seinen Lieblingstee gekauft, wir haben auch noch kurz gegenderteVerpackungen gestreift (also nicht rosa/blau bei Kindersachen, eher cool schwarz/silber vs. niedlich blümchenflauschig). Little Q. ist ja im Skiurlaub zu einem begeisterten Früchteteetrinker geworden und weil alle unsere wegen "Bei uns trinkt eigentlich keiner Früchtetee" begrenzten Vorräte an "Türkischer Apfel" und "Kirsche-Marzipan" aufgebraucht sind, durfte er sich Nachschub auswählen. Neben "Kirsche-Holunder" hat er dann noch was ganz Spannendes entdeckt: "Mami, schau mal, da gibt es Brennessel-Tee. Brennt der auf der Zunge?" und war nicht davon abzubringen, auch davon die Familienpackung zu kaufen. Ich gehe mal davon aus, dass die Begeisterung sich dann in Grenzen halten wird, aber ich trinke sowas ja ab und an ganz gern ;-).

Wir diskutierten über Werbeversprechen und dass Vitamine in Gummibärchen ja schön und gut wären, sie aber immer noch v.a. Gummibärchen bleiben, wir überlegten, warum auf den Minisalamis wohl "Enthält 6-7 Stück" draufsteht, klärten an der Wursttheke, wie der Lieblingsschinken von Little Q. heisst ("Spargelschinken" mit einer Kruste aus grünem Spargel. Wer hätte das gedacht), und dann, an der Kasse, gab es dann noch eine grossartige Überraschung, es gibt nämlich seit heute "Shaun, das Schaf"-Sammelfiguren. Und weil wir ja einen urlaubsleeren Kühlschrank zu füllen hatten, gab es jede Menge Sammelaufkleber, und weil Little Q. sich so schön freute, bekam er von den Leuten nach uns auch noch jede Menge Aufkleber (falls jemand schon tauschen möchte: wir haben jede Menge Tierpfleger und mehrmals das Schwein, das am fiesesten schaut. Dringend gesucht würden Shaun und Timmy).

Meine Lieblingssituation mit Little Q. beim Einkaufen ist allerdings immer wieder das Einladen in den Wagen nach dem Bezahlen (nicht nur, weil da dann fast alles geschafft ist): weil wir so viel Zeug hatten, habe ich ihn einen zweiten Wagen holen geschickt und gebeten, das gescannte Zeug schon mal einzuladen, während ich hinten das Band noch belud.

Und hier sehen sie, wie er den Einkaufswagen bepackt hat (oben). Ist das nicht grossartig ? Und das ganz ohne Tetris-Vorkenntnisse.
Damit Sie sich keine Sorgen um unsere seelischen und körperliche Gesundheit machen müssen, weil wir nur Sachen mit rechtwinkliger Grundfläche bzw. eingepacktes Fertigessen kaufen, habe ich Ihnen noch ein Bild von meinem Einkaufswagen gemacht, in den ich dann "Mami, das sieht so unordentlich aus bei Dir" die unregelmässig geformten Sachen einladen durfte.

7 Kommentare:

Anne Harenberg hat gesagt…

Großartig, meine 9-jährige Tochter hat auch gerade Früchtetee entdeckt und räumt den Einkaufswagen ein - allerdings sieht es bei ihr eher aus wie im mütterlichen Wagen…;-)

KaLu hat gesagt…

Ich liebe den oberen Einkaufswagen...
Mein Monk ist befriedigt und ich fühle mich nicht mehr so allein auf dieser Welt!

Danke

Anonym hat gesagt…

Ach herrje, wenn ich das gewusst hätte! Ich hab mir die Sammelfiguren heute nicht geben lassen, weil mein Sohn noch zu klein dafür ist. Das nächste Mal dann. :)

Liebe Grüße,

Selphie :)

Tiggis Welt hat gesagt…

Einfach schön!!!!! ;-)
LG...

Anonym hat gesagt…

Mein Einkaufswagen sieht immer aus wie deiner.
Und wow Q., ich habe noch niemals solch einen Einkaufswagen gesehen, auch bei Erwachsenen nicht.

Anonym hat gesagt…

Kennt Ihr Sohn Ursus Wehrli?
https://www.youtube.com/watch?v=GPeNVYKaYZE
Sie gucken doch die Sendung mit der Maus...

susalabim hat gesagt…

HERRLICH! absolut spitze! alles!
liebe grüße von susa