Freitag, April 12, 2013

Nabelschau

Vielen Dank für Ihre Kommentare zu meinem gestrigen Eintrag.
Ja, vom Kopf her weiss ich auch, dass das eben was minifuzziklaanes wird (und wir schon bedeutend schlimmeres mit Little L. durchgestanden haben, aber eben: das war ungeplant, da MUSSTE das einfach sein und man (=ich)  konnte sich vorher nicht ewig Gedanken machen.
Ich werde jetzt sicher nicht durchdrehen, auch ganz sicher nicht googeln, weil: Panik, dafür brauch ich keine Unterstützung.
Ich habe für Little L. ein paar Bilderbücher zum Thema "Krankenhaus" bestellt (dazu die zwei Tatu- und Patu-Bände, die wir noch nicht haben und für Little Q. einen Dr. Proktor-Spin-off). Erstaunlicherweise brechen sich die Kinder, die in Bilderbüchern ins Krankenhaus müssen, immer ein Bein oder einen Arm..... egal, wird schon klappen. Wir haben darüber geredet, dass es im Spital einen Doktor gibt, der ihm einen Zaubersaft geben wird, dann wird er ganz müde werden und dann wird ein anderer Arzt seinen "Hupnabel" ganz flach machen. Als ich noch erzählt habe, dass er zwar den Nemo im Cafeteria-Aquarium besuchen könne, aber keine EKG-Kleber bekäme, da war er dann mit dern ganzen Sache versöhnt. Ich hoffe, das bleibt so.
Ansonsten habe ich einen für mich als Effizienzjunkie sehr schwierigen Telefonvormittag hinter mir, ich musste nämlich Termine mit der Kinderchirurgie abmachen und mit der Krankenkasse alles klären.
Der Arzt gestern hat ganz locker flockig gemeint: "Da machen Sie morgen grad über die Anmeldung der Poliklinik einen Termin in der Sprechstunde von Dr. XY, der Anästhesist soll auch grad kommen, dann müssen Sie nur einmal hin, das organisiseren die dann schon."
Ha. Ha. Ha.
 Ich habe also bei der Poliklinik-Anmeldung angerufen und genau dieses Sprüchlein gesagt. Und schon war alles schlimm: weil,
 "Der Dr. XY, der hat da eingetragen, "keine Kinder einschreiben", von 12-15:00h", was mach ich denn da? Hat er eine Verbrennung? Dann ginge noch was."
"Nein, verbrannt ist er nicht. Nabelbruch. Es muss ja auch nicht zwischen 12 und 15 Uhr sein."
"Ja, hmm, sicher keine Verbrennung? Vielleicht eher "Chirurgie allgemein"?"
"Ja, würde ich sagen. Ich als Laie würde sagen, das ist was ganz allgemeines."
"Weil, da steht: "Keine Kinder von 12-15h eintragen", aber in der Verbrennungssprechstunde, da wäre noch was frei."
Ich habe also kurz überlegt, ob sie jetzt von mir erwartet, mein Kind noch schnell zu verbrühen, nur damit sie ihn korrekt anmelden kann, dann aber lieber mal nachgefragt,von welchem Tag sie eigentlich redet.
Es wäre der nächste Montag gewesen. Mein "Es muss ja niht Montag sein", war erst für einen begeisterten Seufzer gut, dann aber wieder Drama, weil "Oh je, am Freitag, da steht auch: Keine Kinder einschreiben, von 12-15:00h. Aber, halt, da ich sehe: in der Verbrennungssprechstunde, da wäre noch was."
Ich bin dann ein wenig unhöflich geworden und habe gemeint, dass das ja wohl nicht so schwer sein kann, diesen Monat irgendwann einen Termin für ein unverbranntes Kind zu finden, es muss ja nicht heute, morgen oder nächste Woche sein.
Wir haben uns dann auf übernächsten Freitag geeinigt, weil eher, das ginge nur für Verbrennungen.
Mein nächster Wunsch, den Anästhesisten grad dazuzunehmen, war für das nächste Drama gut, weil: "Welcher Anästhesist ist das denn?"Mein kleiner Hinweis, dass der Chirurg gemeint hätte, das würde sie sicher hinkriegen, das zu organisieren, hat sie dann so gelähmt, dass sie mich an das Sekretariat der Tagesklinik weiterverbunden hat. Dort wurde einmal herzlich gelacht, weil Termine natürlich nicht im Sekretariat, sondern bei der Terminvergabe gemacht würden. Da wäre aber erst ab halb neun jemand da.

Gut, also eine kurze Verschnaufpause,ich muss es noch bei der Versicherung anrufen, am besten bei der Grund- und der Zusatzversicherung, weil für das Spital, da war irgendwas mit Zusatz etc.
Bei der Grundversicherung wurde mir erst mal mitgeteilt, dass, wenn wir das nicht im Wohnkanton machen würden, sie eh nix zahlen würden und da die Zusatzversicherung zuständig wäre. Da ich ja nun keine Lust habe, nach Aarau zu fahren (gerade, wo ich ja schon fast einen Termin in Basel hatte), habe ich also da angerufen. Die von der Zusatzversicherung sind aber natürlich für ambulante Sachen gar nicht zuständig, nur wenn Little L. über Nacht dort bleiben würde, dann hätte er Anspruch auf halbprivat etc.. Allerdings, wenn er den Nabelbruch von Geburt an hätte, dann wäre das ja ein Geburtsgebrechen, das evtl. über die IV abgedeckt werden würde und sie würden vermutlich gar nicht zahlen, weil er das ja schon gehabt hätte, als wir ihn damals bei ihnen angemeldet hätten.
Also, ich habe wieder bei der Grundversicherung angerufen (Nicht so hilfreich: Little L., der bei jedem "Ich rufe an, weil mein Sohn L.ennart ..." aus dem Hintergrund schreit: "Ich heiss nicht L.ennart, ich heiss L.enni!") , fast schon bereit, nach Aarau zu fahren, weil: einen richtigen Termin hatte ich in Basel ja eh noch nicht, aber auf einmal war "ach, ambulant, ja das ist was anderes" (nicht, dass ich das vorher nicht gesagt hätte...) alles gar kein Problem mehr, versicherungstechnisch.
Termintechnisch war ich auch endlich fast an der richtigen Adresse, die Dame konnte mir nicht nur einen Anästhestentermin direkt im Anschluss an den Chirurgentermin geben und, tadaaaa, uns sogar schon für einen OP-Termin vormerken, sogar ganz ohne Drama und Verbrennungen an meinem Wunschtag, nämlich einem Donnerstag. Freitag habe ich ja eh frei, dann kommt das Wochenende und dann ist Little L.s Bauchnabel sicher/hoffentlich wieder fit genug, um einen Kinderkrippentag zu überstehen (das Gruppenthema zur Zeit ist eh "Ich bin nett zu meinen Freunden" und  "Ich haue und beisse nicht", da werden sie schon auf Little L. Rücksicht nehmen können.)

4 Kommentare:

Kirsten hat gesagt…

Och herrje, ich sehe, dass Du das mit Humor nimmst - allein das ist ja schon eine kleine Operation überhaupt dahin zu kommen!

Am geilsten ist ja, das mit den Verbrennungen - da ginge noch was! Bekloppt.

Also: ich wünsche für diese minifuzziklaane OP alles alles Gute,
Kirsten

Julika hat gesagt…

Diese minikleineeigentichgarnichtvorhandene OP wird vorübergehen. Auch OHNE die Verbrennungssprechstunde (*kopfschüttel*)- und seien wir ehrlich: Die Kinder stecken das meistens schneller weg als ihre Eltern. Aber bist Du Dir sicher, dass er schon am Montag wieder in die Krippe kann?? Die Lütten denken ndoch nicht daran, dass sie jetzt heute gerade n i c h t toben sollen.
Liebe Grüße und gedrückte Daumen
Julika

123Moni hat gesagt…

..spannend - hier bei uns in Sachen Nabelbruch des Töchterleins (hatte als Säugling annähernd schon Golfballgröße, Darmschlinge drohte nie einzuklemmen, war frei verschiebbar) waren sich bei den entsprechenden Kontroll-Termin sofort sowohl Kinderarzt als auch später die Chrirurgische Ambulanz der Kinderklinik sofort einig, dass es bei ihr (wie bei den meisten anderen Kindern auch NICHT) nicht operiert werden muss, trotzdem man eben nur einen zwar stark GEBESSERTEN Nabel vorfindet - aber eine Haut-Aussackung noch deutlich "fremd" ausschaut... es sei in dem jungen Kindesalter ohnehin noch nicht möglich, die Hernie mit einem Netz zu schließen (würde bei Wachstum "ausreißen"), wenn dann würde man eben eine oberflächliche Korrktur vornehmen, die ggf. ohnehin nach Erreichen der endgültigen Körpergröße (spätestens) nachoperiert werden müsste...wörtlich sagten Chefärztin und Assistenzarzt, wenn es IHR Kind sei, würden sie es nicht machen lassen, da es eben eine Narkose sei, mit in jedem Falle entsprechenden Risiken, die es abzuwägen gilt. ICH war ganz überrascht, hatte schwer mit einer OP gerechnet. Daraufhin sagte man mir, ich solle mir nur mal vorstellen, man MÜSSE jeden Nabelbruch operieren - dann würde man in Afrika (wo beide auch im Rahmen von Ärzte-Hilfsprojekten tätig sind) ja jedes zweite Kind operieren müssen, was man sich dort gar nicht leisten könne/müsse - zumal die da auch MIT Nabelbruch gut leben... Ah..naja, zumindest interessant, dass es bei IHNEN im Lande offensichtlich ganz anders gehandhabt wird (hier in Deutschland irgendwie gefühlt KAUM noch operiert wird, sofern keine "Einklemmungsgefahr", bzw. keine Schmerzen bestehen, bzw. es sich nicht um erwachsene Mädchen mit noch größerer "Lücke" handelt, die dann demnächst schwanger werden könnten..)

Wieder was gelernt - wobei ich sagen muss, das Töchterlein lebt in der Tat (jetzt 6) sehr gut mit dem "kosmetischen" Problem - blöd nur, dass WENN es sie doch einmal stört, sie die OP irgendwann selbst zahlen wird - OHNE Beschwerden/Komplikationen...denn ohne medizinische Indikation zahlt eben die Krankenversicherung das NICHT...

Moni

Anonym hat gesagt…

Komplizierte Terminvergabe..Alles Gute schon mal