Dienstag, Dezember 15, 2015

Flausch

Nach dem mit Unihockeymatch, Schwimmkurs und Waldweihnacht doch recht vollgepackten Samstag wurde für den Sonntag übrigens ein "Faulitag" ausgerufen. An Faulitagen muss man zwar Zähneputzen, Pyjamaausziehen gehört aber nicht unbedingt dazu. Little L. entdeckte dabei dann irgendwann seinen Bademantel, den er schon lange nicht mehr angehabt hatte, und war von dann an im HughHefner-Style unterwegs.
Little Q. wollte dann natürlich auch, aber leider stellte sich heraus, dass wir seinen Bademantel vor ungefähr 4 Jahren zwar auf Zuwachs gekauft hatten, aber trotz Pokerface  glaubte er mir nicht, dass man Bademäntel heutzutage als Hipster eh mit 7/8-Ärmeln trägt. Also musste ich kurz meinen Bademantel rausrücken, ich habe so einen kurzen, da ging das eigentlich.
Trotzdem: für Faulitage habe ich den eigentlich gern selber an, also machte ich mich gestern in der Mittagspause nicht nur auf die Jagd der letzten Geschenke (erledigt!), sondern auch auf die eines Bademantels in Grösse 146/152. Tja. Anscheinend tragen Jungs, die in schwedischen Kleidergeschäften eingekleidet werden, ab Grösse 122 keine Bademäntel mehr. Erwachsene (Frauen) mit Grösse XS hingegen tragen in dieser Saison offensichtlich dunkelblaue flauschigste Teddybademäntel mit weissen Sternen. Und so habe ich jetzt zwei kleine Hugh-Hefners zu Hause (und überlege, ob auch Frauen mit Grösse M gerne so flauschig wären).

Montag, Dezember 14, 2015

Waldweihnacht

Vier Jahre Wölflimitgliedschaft von Little Q. und über ein Jahr bei Little L. hat es gedauert, bis wir endlich bei der Waldweihnacht mal alle gesund waren. Ich muss gestehen, nachdem meine Kollegen im Büro (und auf dem ganze Flur!) im Moment alle röcheln, schniefen, niesen und husten, habe ich eigentlich damit gerechnet, auch flach zu liegen. Die ganze letzte Woche hingegen kratzte nix im Hals, alles superst. Dementsprechend rechnete ich noch den ganze Samstag über mit ...spontaner Magen-Darm-Grippe oder einer Sportverletzung beim Unihockeyspiel: nix!

Alle Wöfli, Pfadis, Pios, Leiter und Eltern trafen sich also vor dem Pfadihaus, an einer grossen Feuerschale wurden die Fackeln entzündet (joah. Pfadfinderkinder halt. Für die ist das ganz normal, haben wir ja schon im Sommer gelernt) und der grosse Zug machte sich hinter dem Fahnenträger auf zur Waldhütte, ein Fussmarsch von ca. einer Dreiviertelstunde, grösstenteils im stockdunklen Wald. Es gab immer wieder Stationen, wo über die Aktivitäten in den verschiedenen Lagern berichtet wurde und am Schluss hiess es: "Oben an der Hütte steckt ihr alle eure Fackeln ins grosse Feuer."
Ich dachte ja, das wäre eine Idee, um die Fackeln aus den Kinderhänden  zu bekommen, aber ausserdem übernahmen so die Kinder auch das Anzünden des grossen Scheiterhaufens, der dort professionell (ja, wer, wenn nicht Pfadis kann feuermachen?) aufgestapelt war.
Binnen nullkommanix loderten die Flammen in den Himmel, es wurden wichtige Dinge über der Fahne beeidet, das habe ich vor lauter Flammengeprassel aber nicht verstanden, es wurde gemeinsam gesungen und dann gab es Punsch, Suppe, Plätzchen und einen Wichtelgeschenkesack. Sehr, sehr schön!
(Leider musste man danach auch wieder runterlaufen, das fand zB Little L. sehr doof, der sich dann auf halber Strecke einfach an die Bushaltestelle setzte ;-))








The Rotation of the Earth

Sonntag, Dezember 13, 2015

Oh nein, fast vergessen!

Ich hätte dieses Jahr fast vergessen, die Advents-/Weihnachtslieder von Little Q. mit vier, supporting act Little L and the Holzfisch, zu posten.
Diese Videos gehören bei uns mittlerweile zm Standardprogramm an einem Adventswochenende, wir können sie mitsinngen und sprechen incl der perfekt getimeten Pause bei "vo mengem .... *hust, räusper* ...... Huuuus".
Voila:
Ein Lied


Und ein Gedicht


Noch ein Lied

Samstag, Dezember 12, 2015

Tim Thaler

Ein Kollege sagte letztens beim Warten an der Kaffeemaschine zu mir folgendes:
"Mensch, K., es ist so schön, dich wieder richtig lachen zu sehen."

Ich meinte: "Wieso denn das, ich lache doch immer?"

"Ja, das schon, aber letztes Jahr, da hat man dir angemerkt, dass das nicht ganz echt ist. So ein bisschen wie Tim Thaler, der sein Lachen verkauft hat, das klang dann auch nicht mehr echt und ansteckend. Jetzt klingt bei Dir wieder alles richtig."

Und was soll ich sagen.... normalerweise führe ich eh keine philosophischen Gespräche, auf gar keinen Fall nüchtern und schon gar nicht mit Kollegen, mit denen ich eigentlich nur im Kaffeeraum zu tun habe. Aber dieser Kollege, er hatte wirklich recht und ich hätte nicht gedacht, dass man mir das letztes Jahr so angemerkt hat.

Ich musste ja letztes Jahr freiwillig die Leitung eines Projekts übernehmen (und ja, das habe ich absichtlich so formuliert), das ... mhmmm.... ich im Prinzip schon ok fand, aber in der Ausführung und Aufhängung naja, also .... wirkliche Begeisterung ist anders. Ich hatte das Gefühl, keine Wahl zu haben, deswegen habe ich es gemacht, und wenn ich was mache, mache ich es auch so gut ich kann (und das war, sage ich jetzt mal ganz unbescheiden) in dem Fall wirklich gut.
Ich persönlich fand das erstaunlich, weil ich bisher dachte, ich könne nur dann wirklich gut arbeiten, wenn ich mich für die Arbeit begeistere. Das muss nicht für alle Teilaspekte sein, das heisst nicht, dass ich nicht mal über Kollegen, Richtlinien, Prozesse, verschleppte Entscheidungen schimpfen würde, aber alles in allem dachte ich, ich müsse für das, was ich tue, brennen, um es richtig machen zu können.
 
Offensichtlich ist das nicht so und ich kann einen Job grossartig machen, von dem ich nicht 150% begeistert bin. Allerdings ist das dann für mich echt harte Arbeit und ich bin nicht so glücklich, was man mir offensichtlich auch anmerkt, obwohl ich mich echt bemüht habe, mein Signature-Strahlen beizubehalten.
 
Ich merke den Unterschied dieses Jahr extrem: ich mache meinen neuen Job mit der gewohnten Begeisterung, ich knie mich in die unangenehmsten und fieseligsten Details rein und es fühlt sich einfach gut an. Auch wenn ich mich über manches ärgere, die grosse Begeisterung macht es wett und die objektiv vermutlich anstrengendere Arbeit als in dem Projekt letztes Jahr fühlt sich nicht mal nach Arbeit an.
 
Und deswegen weiss ich jetzt für mich: ich muss nicht für meine Arbeit brennen, ich kann es auch ohne dieses Feuer wirklich gut machen. Aber mit Feuer ist es so viel einfacher und so viel schöner, dass ich das nicht missen möchte. Und mein Lachen ist wieder echt.
 
 

(Der Auslöser für dieses Post ist die begeisterte Aufnahme des SPON-Artikels "Warum man für seinen Job nicht brennen muss" in meiner Filterblase. Ich dachte eigentlich, ich würde dazu jetzt eine Brandgegenrede schreiben, aber ich lese den Artikel ja eher so, dass man nicht jedem Hirnfurz nachrennen muss und sein Leben hinschmeissen, weil man in der "Flow" von der Aussteigerfamilie gelesen hat, die jetzt vegane Pullis für Eichhörnchen aus australischem Buschgras aus einer Lehmhütte in Patagonien vermarktet, und man denkt, dafür könne man auch brennen. Das fände ich jetzt ja nicht unbedingt "Leidenschaft im Berusleben", sondern eher beknackt, aber vermutlich ist das auch nur ein Teilaspekt des Artikels. Und ich hoffe, Sie haben das oben richtig gelesen: ich schreibe über mich ganz allein, ich sage nicht, dass das bei allen oder überhaupt jemandem ausser mir so ist oder sein soll, gelle?)

Freitag, Dezember 11, 2015

Hohoho-meoffice

Freitag ist ja mein Homeoffice-Tag, den ich sehr geniesse.
Klar, wenn mal was ist, wie alle 8 Wochen das Produktteammeeting von den einen Produkt und mal eine Krisensitzung ausser der Reihe und mal meine Managementinfo für was wichtiges, dann gehe ich auch ins Büro, aber normalerweise mag ich es sehr, wenn alle aus dem Haus sind und es mucksmäuschenstill ist, am Küchentisch mit unendlichen Teevorräten (manchmal auch Keksen) das zu erledigen, was unter der Woche wegen Meeting hier, Meeting da, überhaupt und sowieso liegengeblieben ist. Die Jungs kommen dann mittags heim, wir essen gemeinsam was, was sich easy im programmierbaren Backofen vorbereiten liess (Nudelauflauf oder Ofengemüse), danach sichten sie ihre Beute aus dem allfreitäglichen Schulbibliotheksbesuch und verschwinden mit neuen Büchern oder CDs, während ich weiterwerkle. Irgendwann machen wir gemeinsam Tee/Kaffee/Kekse-Pause, dann sind sie draussen unterwegs oder spielen Lego und irgendwann am späten Nachmittag ist dann wirklich Wochenende, der Hübsche kommt nach Hause und wir machen meistens gemeinsam Pizza und schon beim Vorbereiten gibt es ein Glas Rotwein und ja, das ist Wochenende.
Heute (Homeofficefreitag) war erst ein zweistündiger Vortrag mit Diskussion für die ganze Gruppe angesetzt, danach hatten wir unsere zweiwöchentliche Alignmenttelefonkonferenz, dann direkt im Anschluss ein für zwei Stunden angesetztes GroupMeeting (wo ich meinen neuen Chef zum ersten Mal auf der Einladungsliste sah). Und weil ich es für mal ganz okay aber für 6 Stunden am Stück sehr mühsam finde, mit Headset an den Computer gefesselt zu sein und aufpassen zu müssen, wie ein Haftlmacher, dass man bei einem Groupmeeting alles mitbekommt, und weil wir bei unserer Nanny noch Stunden gut haben, hat sie den Nachmittag übernommen (und der Hübsche hatte eher frei) und ich war an meinem Homeofficefreitag von morgens 7 Uhr bis abends um halb sechs in Meetingräumen und Büros unterwegs. Das Groupmeeting ging statt zwei Stunden über drei, die letzte malte ich mir schon sehr genau aus, was ich mir auf meine erste Pizza legen würde, und was macht der Mann? Er fragt per WA, ob wir das Essen heute ganz spontan zum Schotten auslagern wollen. Und weil ich ja nun wirklich nur innerlich kompliziert bin, habe ich meine Pizzapläne auf morgen, ah Mist, da ist Waldweihnacht, übermorgen verschoben, weil so richtig unglücklich bin ich auch mit einem Burger nicht.
Jetzt aber: Hoch die Hände, Wochenende! (nicht zu hoch, ich habe morgen früh Unihockeyelterntaxidienst. Echt früh)

Donnerstag, Dezember 10, 2015

Me-Time. Oder so

Heute habe ich was ganz verrücktes gemacht und hatte den Plan, in einer etwas längeren Mittagspause (naja, 45min insgesamt) durch die Stadt zu bummeln, weil ich ja eh von einem Standort zum anderen musste. Ich dachte an: Starbucks-Toffee-Nut-Latte zu Mittag, weil das hat eh soviel Kalorien wie ein Festtagsmenü, dann im Manor schnell eine Kleinigkeit für die Wichtelpakete der Pfadi-Waldweihnacht* besorgen, ein paar MAC-Lippenstifte ausprobieren, im Depot nach Weihnachstschnickeldi schauen, bei Lush schnuppern und wie immer glitzrig werden, sowas.
Womit ich nicht gerechnet hatte, ist, wie weit der Weg zu Fuss ist (wenn man nicht den direkten Weg eben ohne Manor etc. nimmt), wieviele Leute da unterwegs sind, dass der bummsvolle Weihnachtsmarkt mitten auf der Strecke liegt, wie viele Leute im Manor rumgurken, wie langsam die alle laufen, wie langsam die alle aussuchen und zahlen und überhaupt SIND.
Nun ja. Ich habe also die Taschenwärmer gekauft, keinen Latte und ganz schnell zwei Lichterketten mit Federn, die ich letztes Jahr schon toll fand, die dann aber ausverkauft waren, eingesackt und bin mit ganz viel Blutdruck und Puls in den  Nachmittag gestartet.
Ich weiss schon, warum ich nur noch online einkaufe...

* Mal sehen: die ist dieses Wochenende und seit vier Jahren Pfadfinderkindern waren wir bisher jedesmal todkrank an dem Termin. Ich habe also immer noch die für den ersten Termin genähten Wachstuch-Lunchbeutel mit Süssigkeitenfüllung, die ich jetzt ausgetauscht und durch einen Taschenwärmer ergänzt habe.

Mittwoch, Dezember 09, 2015

Up, up and away!

Es ist soweit, gestern abend kam die "How to move"-Anleitung per Mail. Am 13. Januar werden meine Kollegen und ich auf halbe Höhe aka in den 20. Stock des zweitumstrittensten Hauses von Basel ziehen (das erstumstrittenste ist noch gar nicht gebaut, wird aber direkt daneben stehen. Swiss Twin Towers, sozusagen).
Die Email kam in zwei Sprachen, ist ausgedruckt etwa 4 Seiten lang und enthält eine genaue Checkliste, was man wie einpacken, nicht einpacken (alles mit Kabel, das macht der IT-Umzugsservice), was direkt mitnehmen (Laptop, sonst nix), was man auf gar keinen Fall mitnehmen darf (Abfalleimer, da gibt es ein neues System im neuen Haus, Kunst, die kommt wieder in die Sammlung, Pflanzen, private müssen heim, Firmenpflanzen werden abgeholt). Es gibt nächste Woche eine Infoveranstaltung zum Thema, die Mail hatte 4 Anhänge incl. Excelliste, wer wo sitzen wird (Open Space Fassade ohne BT Nord, was auch immer das heisst) und Kistenaufklappanleitung. Es gibt am Umzugstag, während die Profis unsere nach Anleitung aufgebauten und befüllten, mit den mit Namen und Strichcode versehenen Etiketten beklebten Kisten an Ort und Stelle bringen, eine verpflichtende Infoveranstaltung zum Thema "Wie funktioniert das Haus? Wie komme ich rein, raus, rauf, runter? Wie telefoniere ich? Was mache ich, wenn ich verloren gehe? Wo gibts Kaffee?".

Ich mag das ja sehr, wenn so was so gut organisiert ist. Schön.