Der Hübsche und ich sind gestern spektakulär 10 Minuten nach Start der "handmaid's tale" Folge eingeschlafen, aber das war halt schon auch gegen neun oder so, würde ich sagen.
Wir sind gestern so viel gelaufen, dass wir alle (und da meine ich besonders mich) fast bis zum Weckerläuten um sieben geschlafen haben.
Einmal alle durchs Bad, alles zusammen packen, ins Auto legen (der Kofferraum ist wie alles so gross, dass das überhaupt keine Herausforderung ist), dann erstmal frühstücken. Wir hatten gestern eine italienische Kaffeebar ausgespäht und uns dann spontan wegen des extrem guten Gebäckgeruchs (und dem Namen "Rocanini Roasters", der mich an die "Reykjavik Roasters" erinnerte) für die gegenüber entschieden. Ausserdem war ihre Google Maps Bewertung um 0.5 besser. Wir haben es nicht bereut, es gab wunderbaren Kaffee und frisch gebackene Croissants, Bagel, English Muffins und für L noch ein Banana bread.
Zurück im Hotel haben wir noch schnell eine vergessene Haarspülung aus der Dusche geholt und ab ging es in die Garage zum spannendsten Moment des Tages: ausparken.
gsd war das sehr unspektakulär, der Hübsche ist vorsichtig rausgefahren, fertig.
Die Fahrtstrecke zum Ferry Terminal in Horseshoe Bay war wie letztes Mal ein Erlebnis: man fährt durch Downtown, an den grossen Wolkenkratzern vorbei, dann durch Stanley Park, über die Lions Gate Bridge und Ist... im Wald und den Bergen. Ichvjabe direkt gemerkt, wie ich auf einmal wieder frei atmen konnte (auf meine alten Tage kann ich Großstadt also immer weniger).
Einchecken bei der Fähre angenehm unspektakulär, das vorgebrachten Ticket wird einfach erkannt, das riesige Auto ist "klein" genug, um nicht zu gross für das Ticket zu sein (ich hatte beim Buchen die Abmessungen des eigentlich reservierten Ford Expedution recherchiert und war mir nicht sicher, ob der Wagoneer da auch passen würde. Tat er. Unvergessen btw die Geschichte von Freunden, die vergessen hatten, die Fähre zurück zu reservieren und dann gab es kur noch Plätze für Oversized Vehicles/Trucks, und sie haben Bananenkisten auf ihr Auto geschnallt, um auf die Höhe von 2.10m zu kommen ab der man als Truck gilt)
Beim Warten auf das Boarding wie letztes Mal Kaffee und frische BC Beeren/Kirschen genossen, dann gings los.
Bisschen spannend wieder die Frage, wann das Mietauto wirklich aus ist, das ist ja nicht mehr ganz offensichtlich zu erkennen.
Auf dem Wasser wird es echt windig (also: Fahrtwind, kein Sturm und Wellen oder so) und kühl, lange Hose und Hoodie war für alle die richtige Entscheidung. Die Jungs verkrümel sich auf ein geschlossenes Deck, um eine Serie zu gucken, ich bleibe erst am Rand des Sonnendecks sitzen und lasse mich durchpuszten, bis es mir wirklich kalt wird, dann ziehe ich in einen geschützteren Bereich. Wie erwartet ist die halbe Buddha Bowl, die ich gestern Abend echt nicht mehr geschafft habe, ein willkommender Lunch.
Ich lese in aller Ruhe in meinem aktuellen Dänemark-Krimi, schaue aufs Wasser und die Berge (sogar mit Schnee) und bin... entspannt? (Als ich dann drüber nachdenken, warum ich bisher nicht entspannt war, fällt mir alles schnell wieder ein: L. s Japantrip, der neue Job, wo ich all die ersten Schritte verpassen, die Katzen, die sich weigern, für meinen Seelenfrieden alle paar Stunden einmal einzustempeln, aber eben: das ist alles ok, es wird alles gut, hier, Wasser, Berge, Buch). Um alles noch ein bisschen cheesier zu machen, wackelte auf einmal alle an die Reling und ich natürlich wie ein guter Touri hinterher und guckte vage in dieselbe Richtung wie alle, nur um einen Buckelwal eine spektakulären Rückenklatscher hinlegen zu sehen und dann noch mit der Finne zu wackeln, bis wir ausser Sichtweite waren.
In Nanaimo haben wir dann unseren klassischen Roadtrip Supermarkteinkauf erledigt (Brot, Zimtschnecken, Käse, Salami, Hummus, Guacamole, Obst, Chips, Süsskram, Mittagessen, ich wurde für mein stylishes Outfit gelobt, das war ein bisschen lustig, weil: ok, es passte farblich zusammen, blau/lila Turnschuhe, meine Lieblingsblaueballonfahrerhose aus Leinen, ein blauweisses Dreieckstuch mit Häkelrand und so Gebamsel dran und dann einen dunkelblauen Frotteehoodie, also halt einfach superbequeme Reisekledung :-)), im Liquorstore nebendran noch ein paar lokale Biere und weiter gings zum Englishman River Falls Probincial Park für ein Picknick und den ersten Wasserfall.
Erstmal gab es ein nettes spätes Mittagspicknick (ich muss immer noch dran denken, wie wir 2019 mit noch heikleren Kindern aus dem Kofferraum auf einer Waldstrasse gegessen haben und dann so ein Riesen Baumfällmonster ankam... und dann am Rest der Strecke nur schöne Picknickplätze kamen), dann ein kurzes Ründchen zu den Upper und Lower Falls. Angeblich waren das 3km, ich bin mir nicht so sicher, es war echt kurz
. Aber: Hübsch!
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Ok, das Fotogesicht von früher ist jetzt eine ganze Fotopose) |
Dann wurde es für mich ein bisschen abenteuerlich, ich war nämlich dran mit fahren. An sich ja die perfekte Eingewöhnungsstrecke: erst auf einer einsamen Waldstrasse mit maximal 50, dann 110km auf einem Highway gerade aus. Also: Schnürlgradaus (immerhin mit Elchwarnschildern am Rand). Ich hatte das Gefühl, einen Truck zu fahren oder mindestens einen Schulbus und das eigentlich ganz gut (also: geradeaus), auch das Einparken in den extrem grosszügigen Parkplätzen vor unserer Unterkunft, einem "Boutique Hotel" (Chateau Riverview) in Campbell River mit Aussicht auf ... den Cambell River klappte gut.
Wir zahlen hier für eine Wohnung ganz oben mit zwei Schlaf- und Badezimmern, Küche, Sauna und 2 Balkons übrigens weniger als für das eine Viererzimmer in Vancouver mit der Dusche, die ein Witz war. Aber eben: halt nicht in Vancouver und schon gar nicht direkt gegenüber von dem Stadion mit all den Anonymen Alkoholikern (Nachtrag dazu: eine sehr skurrile Sache. Ich muss dazusagen, ich kenne das Konzept nur aus Filmen, Büchern und Serien, ich weiss gar nicht, ob das ausserhalb der USA / Kanada überhaupt such a thing ist. Auf jeden Fall waren da so viele, das war unglaublich. Die ganze Stadt war voll von den Leuten, die ihre Convention Badges mit Namen und Herkunftsort und Land in billboardgrossen Lettern um den Hals getragen haben, also: überall, nicht nur in und um die Tagungsorte. Der Nachname war abgekürzt, aber eben.... Skurril in dem Zusammenhang: auf der Website der Veranstaltung ging es ewig viel um eben die Anonymität und man darf auf keinen Fall auf Social Media die Convention thematisieren, man darf keine Fotos machen, auf denen Leute sind, die nicht explizit zustimmen (soweit eh immer richtig), aber es darf auch nirgends ein Badge oder ein Logo oder irgendwas draufsein, was zu erkennen gibt, dass es im ZUsammenhang mit dieser Convention gemacht wurde. Sehr skurril dann eben, weil sie alle mit den Badges weit sichtbar durch die Stadt gestromert sind (und sich mehrere Blocks lang für die Opening Flag Ceremony im Stadion angestellt haben... Naja.)
Anyway, jetzt sind wir auf der Insel, wenn alle geduscht haben, gibt es ein kleines Abendessen für die, die Hunger haben (L. hat noch Macncheese von gestern, dann natürlich unsere Einkäufe und morgen geht es weiter nach Norden!)
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