Heute habe ich bei Twitter mal einen Call for Topics gestartet und das ist es, was meine Timeline von mir heute lesen möchte:
Osterdeko ja/nein?
Eher nein. Als die Frage kam, habe ich schnell unseren winterlichen Türkranz (mit Fake-Eiskristallen, Fake-Cranberries und Fake-gefrosteten Fake-Äpfeln) abgehängt und zu den Weihnachtssachen verräumt. Wir sind jedes Jahr über die Osterfeiertage auf Heimaturlaub, d.h. ich würde eigentlich nur für die daheimbleibende Katze und die katzenfütternden Nachbarn dekorieren und das ist mir zu doof.
Was liest du gerade?
Ich lese gerade den
5. Band (Werbelink) der Ruiz/McLoughlin-Serie von Michael Robotham. Ich mag ja Krimiserien, gerade, wenn sie nicht nur um einen Hauptdarsteller gestrickt sind, sondern um eine Gruppe und immer wieder mal aus einer anderen Perspektive erzählt wird. Die Robotham-Bücher sind bisher an mir vorbeigegangen, ich habe durch Zufall den
neuesten Band (Werbelink) erwischt und dann von vorne angefangen (jajaja, mit einem Riesenspoiler im Hinterkopf, aber das ist dann halt so.)
Gibt es etwas, das dir in der Schweiz fehlt? (Lebensmittel, Ort, Gewohnheit, Dings)
Ich glaube, bis auf Knödel gibts hier alles, was ich essenstechnisch brauche. Und bei dringendem Knödelbedarf kann ich ja aus dem nahen Ausland importieren (jaja, oder selbermachen, aber ich bin mit Pfanni grossgeworden, das legt man nicht ab).
Was ich vermisse, sind die klassischen Eisdielen aus deutschen Innenstädten mit 387 verschiedenen Sorten. Hier gibt es entweder fertiges Kioskeis oder Mövenpick-Stände, die zu irgendeinem Restaurang gehören, wo eine Kugel über 7 Franken kostet oder total winzige mobile Eiswägelchen mit ZitroneVanilleSchokoErdbeer, die ich aus mangelndem Vertrauen in die Einhaltung der Kühlkette leider nicht nutzen kann.
Was ich hier auch vermisse, aber das hat nicht mit der Schweiz zu tun, sondern mit der Ecke der Schweiz, in der ich gelandet bin, ist verlässlich Schnee im Winter (nein, es reicht mir nicht, wenn es in den Bergen Schnee hat, ich will meine normalen Wege im Schnee machen, ich will mit kalten roten Backen morgens zur Arbeit kommen, ich will auf dem Heimweg schlittern, ich will mit den Kindern und den Schlitten direkt von der Haustür aus losziehen) und Badeseen im Sommer. Klar, wir haben den Rhein und Freibäder vor der Haustür, aber ich bin Baggerweiher-sozialisiert.
Was soll ich sagen? Das Ganze lief so undramatisch, dass ich mich fast schäme, das so aufzulösen: ich habe einen Auflösungsantrag mit Angabe meines Kontos, wo das alles hin soll, geschickt, dazu eine Kopie meines Passes und der Heiratsurkunde wegen neuem (naja, nicht mehr ganz neu) Namen und drei Tage später war das Geld überwiesen. Ich weiss immer noch nicht wirklich, wo es herkommt, und werde das wohl leider auch nicht wirklich herausfinden.
Socken
Hmm. Ja. Trage ich, zumindest im Herbst/Winter. Dafür zu Hause aber keine Hausschuhe, nur Socken. Dementsprechend schnell sind sie auch durchgelaufen. Geflickt wird nicht, auch Wollsocken nicht, die ich übrigens wegen Sockenjucken NIE auf nackter Fusshaut tragen kann, sondern nur mit Baumwollsocken drunter. Dann aber gern. Auch zum Schlafen trage ich manchmal gerne Socken. Übrigens gern bunt und gemustert, ganz besonders gern geringelt.
Chäskücheli (oder, wie man hier schreibt und sagt: Chäschüechli):
Standardbestandteil eines Aperos hier. Meist in lauwarm und begleitet von Schinkengipfeli und Wurstweggli. Deshalb sind wie für mich relativ durchgenudelt: man weiss, was man kriegt, nicht schlecht, aber auch nichts spezielles. Mit Salat dazu wird aber ein durchaus leckeres Mittagessen draus.
Ich mache meist eine grose Käsewähe, weil mir das zuviel Trallala ist, lauter kleine zu machen, und zwar nach diesem Rezept:
1 fertigen Kuchenteig (das ist ein neutraler Teig, nicht so fett wie Mürbteig, geht ein bisschen auch, gibt es praktischerweise schon fertig ausgerollt im Laden und ich kenne kaum jemanden, der den selber macht)
300g Käse gerieben (Gryere, Sbrinz)
1 gewürfelte Zwiebel
Guss aus 25g Mehl, 1 Ei, 125g Sahne oder Halbrahm, 150g mild, Salz, Pfeffer, Muskat
Ein rundes Wähenblech mit Teig auslegen, Käse drauf verteilen, Guss drüber, 35 min bei 180 Grad Umluft-Unterhitze backen.
Über die Großartigkeit von Schulferien für Kinder und Eltern
Das war glaube ich eine Art Antwort auf diesen Tweet hier:
Und ich denke, das ist eher ein eigener Blogpost für die nächsten Tage, ok?
Gibts ein Wort für Dich. Eins was dich ausmacht, beschreibt und warum.
Nein. Ich glaube, dass man keinen Menschen mit nur einem Wort beschreiben kann, ausser man hat sehr wenig Phantasie oder der Mensch ist extrem langweilig.
Über Ratschläge
Es mag eine Binsenweisheit sein, aber dass da "Schläge" drinsteckt, das hat schon was. Es könnte sein, dass ich unglaublich stur oder von mir selber überzeugt bin, aber ich kann es um alles in der Welt nicht ausstehen, wenn man mir sagt, was ich oder wie ich etwas machen soll. Deshalb reagiere ich unglaublich allergisch (und unreif, durch genau das Gegenteil machen ;-)) auf ungebetene und ungefragte Ratschläge. Was ich aber (vielleicht werde ich im altersmilde) mittlerweile wirklich zu schätzen weiss, ist Rat, um den ich gebeten habe. Ein Rat von jemandem, dessen Meinung man schätzt und dem man die Fähigkeit zutraut, einem durch diesen Rat zu helfen, das ist ein wertvolles Gut. Ach ja: seitdem ich gemerkt habe, wie sehr mich ungebetene Ratschläge auf die Palme bringen, versuche ich auch selber, keine zu geben. Ich erzähle gerne (hahaha), wie ich manches mache oder machen würde, aber wirkliche Ratschläge versuche ich nur zu geben, wenn ich darum gebeten werde.
Aktuelle Lieblingskaffeetasse
Eigentlich bin ich tassentechnisch recht unemotional, aber die Tasse, die ich am meisten vermissen würde, wäre die grosse Starbuckstasse, die ich ganz am Ende meiner drei Monate Praktikum in San Diego mit meinem letzten Bargeld in der Filiale an der Grand Avenue gekauft habe. Sie ist (bzw. sind, weil der Hübsche auch eine bekommen hat) aus ganz dickem Porzellan, es steht nur "Starbucks" drauf, nicht der Ort, was ich ja immer nicht so schön finde, und ich habe in keiner anderen Filiale bisher so dicke Tassen ohne Ortsnamen drauf gefunden. Praktischerweise passen genau ein Latte und ein Cappuccino aus unserer Lattissima rein, die perfekte Menge für Sonntag morgen im Bett das Internet leerlesen.
Käseigel
Ist der vegetarische Bruder vom Mett-Igel, oder? Diese Perlen eines 70er/80er Buffets gab es bei uns zu Hause nie, dafür aber noch bis in die Mitte der Nullerjahre "russische Eier". Meine Mutter hat sie zu besonderen Gelegenheiten gemacht und weil ein Kommilitone sie so sehr lecker war, haben sie es auf nahezu jedes Partybuffet in unserer Studentenzeit geschafft. Dazu kocht man eine Riesenmenge Eier hart, halbiert sie längs, pokelt vorsichtig die Dotter raus, vermischt die mit
Mayo (IMMER selbergemacht), gehackten Kapern, Pfeffer, Salz und noch ein wenig scharfem Senf zu einer Creme. Wenn man es richtig stilecht möchte, spritzt man die schick in die leeren Eierhälften rein und krönt sie mit je einer Kaper auf dem Zipfelchen.
Kuchen
Gibts bei uns immer sonntags. Heute wollte ich spontan Quarkstriezel machen, aber dann war erstens noch Hefezopf übrig UND Sonntagsbrötchen, auch mit Hefe, und der Mann mag Hefegebäck nicht so (weiss er eigentlich, dass die Basis seines Leib- und Magenkuchens, dem Zwetschgendatschi, auch ein Hefeteig ist? Und gehen Sie mir weg mit Mürbteig! Oder Streuseln) und ausserdem habe ich beim Wocheneinkauf spontan zwei Pakete Blätterteig mitgenommen, weil sich letzte Woche beim Abendessen schon alle um die Blätterteigswirls aus den Resten eines Pakets geklopft hatten, so dass ich entschied, dass es heute die ausgewachsene Portion aus zwei Packungen geben würde. Zwei Drittel mit Ovomaltine-Aufstrich, ein Drittel mit Powidl. War beides sehr lecker, es wird keinen Restekuchen für die Kollegen morgens geben. Die alten Kollegen behaupten ja, sie vermissten mich immer noch, aber ich glaube, das meinen sie nicht so bzw. sie meinen den Montagsrestekuchen damit.
Über die Polizei der Zukunft
Ha, das psst ja gut, grad nachdem ich mein "Call for Topics" gestartet habe, hat hier die Polizei der Gegenwart angerufen. Warum, erzähle ich Ihnen morgen. In der nahen Zukunft wird die Polizei vermutlich wie wir alle nicht mit fliegenden Autos rumdüsen, das finde ich immer ein bisschen traurig, wenn ich mir "Zurück in die Zukunft" anschaue. Mit Little Q. habe ich schon sehr unterhaltsame Diskussionen darüber geführt, wie wohl Verkehrsregeln in dieser Zukunft aussehen könnten. Ob man nach wie vor links überholt oder oben oder unten, wo man parkt, wie man abbiegt, es gibt viele praktische Fragen jenseits des Antriebs dieser fliegenden Autos zu regeln.