311024
Was ein doofer Tag, kann man auch mal ehrlich sagen.
Start mit einem L., der meinte "Ich fühl mich nicht gut, ich würde gern daheim bleiben." (die Impfärztin im Tropeninstitut macht den "I told you so"-Dance). Er bekommt eine Ibu gegen Kopfschmerzen, ein Frühstückstablett mit Kakis, Ovi-Keksen und Pfefferminztee und festes Knuddeln unter Aussparung der Impfschulter.
Ich fange an, daheim zu arbeiten, weil ich ja den erstaunlich schnell ergatterten dringenden Hautarzttermin um kurz vor 10 im Nachbarstädtchen habe. Nach einer letzten L. Kontrolle radle ich dorthin los, in vollem Gegenwind (wie übrigens bei jeder einzelnen Strecke heute. Auf 38km insgesamt macht das auch mit Ebike müde). Ich stelle das Rad hinter dem feudalen Ärztehaus ab und melde mich in meiner zukünftigen Praxis an. Der Arzt diagnostiziert und verschreibt binnen 30 Sekunden (ich beklage mich nicht, ist mir viel lieber als was kompliziertes) und fragt dann "Sie haben recht viele Muttermale, wann war der letzte Check?" und als ich erkläre, dass ich nicht unnötig viel Zeit beanspruchen wollte, weil ich mich ja reingemogelt hatte, obwohl neue Patienten erst ab Dezember und ich würde dann noch einen neuen Termin machen, meint er: "Ne, wenn es ok ist, machen wir das grad, wir ersaufen grad in neuen Patienten und jetzt sind Sie ja schon da, das ist für uns alle schneller, wenn wir es grad machen." Ist das also auch erledigt (nix besonderes gefunden, sehr gut) und ich habe gelernt, dass nicht nur ich Mühe mit der Art und Weise der Praxisschliessung ohne Information oder Weiterleitung der Patienten habe. Und, dass die zig Bilder all meiner verdächtigen Muttermale nicht Teil meiner Unterlagen sind. Oke?! Hinterlässt schon einen echt schalen Nachgeschmack und auch wenn ich eh keine ästhetischen Behandlungen plane, wüsste ich auch für den Fall dass, zu welcher Praxis ich nicht gehen würde.
Dann: Radeln zur Arbeit, 19km statt 12 und halt schon wieder Gegenwind. Aber: mein Lieblingsplatz ist noch frei! Arbeit dann: schon ok, es ist viel, die Stimmung ist nicht gut, aber ok. Mittagessen mit einem Kollegen, der in einer HA-Inspektion hängt und ein anderes Gesicht um sich braucht.
Was den Tag v.a. prägt, sind aber schlechte Nachrichten von der Nichtkernfamilie. Nicht direkt total überraschend per se, weil naja, aber halt doch zeitlich ungeplant (liegt in der Natur der Sache) und auch in einem Umfang, der dann doch erschreckend ist. Ich bin in dieser ganzen Angelegenheit einfach unendlich müde und ratlos. Mal sehen, was das für das Wochenende bringt.
L. erholt sich daheim, das ist gut.
Ich fahre relativ früh heim und hole unterwegs den Gemüsekorb ab.
Karotten, Tomaten, Endivie, Stangensellerie, Eier, Wassermelonenrettich, Chinakohl, Kartoffeln, Koriander |
Ich hatte ja auf Kardy gehofft und wurde enttäuscht: der war nur in den grösseren Körben drin (ab nächster Woche haben wir auch einen grösseren.). Was aber drin ist, sind zwei der auf dem Instaaccount des Hofes so schön gezeigten Wassermelonenrettiche. Sie sind nicht so riesig wie befürchtet und unendlich hübsch! (Sind sehr scharf, ich habe einen davon fein gehobelt in unseren bunten Salat zum Abendessen).
Ich habe L. angeboten, aus dem Coop noch etwas zum Zvieri zu holen, weil ich ja eh noch mein Hautarztrezept einlösen muss. In der Apotheke dann war ich so verplant und durcheinander, dass die Apothekerin fragte, ob sie mir ein Glas Wasser bringen soll, lol (Als ich dankend ablehnte, bekam ich "zur Aufmunterung" noch eine Kosmetikprobe geschenkt, das fand ich sehr süss). Ich war schon verwundert, dass sie meine Creme erst auf Samstag bestellen kann, sonst geht das immer auf den nächsten Tag. Dann meinte sie noch "Ich hoffe, Sie haben morgen frei und können sich erholen" und dann wurde mir klar, dass Feiertag im Aargau nicht nur heisst, dass der Hübsche als einziger der Familie frei hat, sondern auch, dass der Supermarkt (und die Apotheke) zu hat und ich deshalb meinen Wocheneinkauf nicht morgen früh in Ruhe machen kann. Also bin ich heim, habe L. mit Zvieri versorgt und dann bin ich nochmal los und habe eine Wocheneinkauf ohne fertigen Einkaufszettel erledigt. Puh.
Der Hübsche hatte dann daheim schon die neu erworbene Kamera in einem zweiten Winkel auf die Haustür ausgerichtet, ich habe Spassbremsenschilder aufgehängt (der Hübsche hat dann noch das Regenbogenschild, das hier ein unendlicher Trigger für Klingelstreiche, Geläster etc ist, abgehängt für heute) und wir haben zum ersten Mal seit ewig nicht mal Süssigkeiten rausgestellt. Wir sind also der totale Grinch-Haushalt. Das finde ich tatsächlich ein bisschen schade, aber andererseits bin ich immer noch so sauer von letztem Jahr, dass das jetzt halt so ist. Interessanterweise hat dieses Jahr bisher auch noch NIEMAND geklingelt, Eier und Böller gab es auch (noch) keine. Bin gespannt, ob nur bei uns oder generell in der Siedlung.
Jetzt bin ich sehr, sehr durch und ein bisschen geknickt, dass ich die 2,3,4 Stunden Arbeit, die ich eigentlich heute daheim noch erledigen wollte, halt nicht gemacht habe (aber dafür habe ich ja morgen mehr Zeit. Wird schon.)
Örks.
Jetzt: Feierabend