Sonntag, Juni 09, 2024

090624

 Kaum ist man richtig, richtig, richtig erschöpft, kann es sein, dass man auch ganz gut schläft. Besonders, wenn man der Vollzähligkeit wieder um eine Person näher gerückt ist.

Ich war da gestern abend natürlich voreilig im Lobpreisen der Püntklichkeit der Deutschen Bahn. L. meldete irgendwann: "Keine Ahnung, wann wir kommen, aber wir sind definitiv zu spät". Kurz danach kam die Nachricht der Lehrerinnen:



Ich würde sagen: nicht überrascht, dennoch enttäuscht. Für uns war es nicht soooooo unpraktisch, weil der Zug, den sie ab Basel erwischt haben, eine S-Bahn war, die auch bei uns im Ort hält und L. abgeklärt hatte, dass er dort schon aussteigen darf. Alternativ wäre ich mit dem Bus ins Nachbarsstädtchen gefahren, wo die Schule ist und die offizielle Verabschiedung und eben auch, ich glaube, IRs halten, anders als in unserem Kuhdorf, und dann mit L. in der nächsten S-Bahn / Bus wieder zurück, weil ja der Hübsche das Auto dieses Wochenende auf Bayernausflug hat. Wäre auch kein Drama gewesen, aber so halt noch praktischer und für uns vermutlich kein Unterschied zum pünktlichen Plan. (Ausserdem gelernt auf dem Fussweg nach unten: gestern war "Lange Nacht der Musik" und es ist soweit, dass ich die Parkplatzreglerinnen der Feuerwehr kenne, weil wir mal zusammen gearbeitet haben).

L. war total begeistert und geflasht und gerührt nach der Woche und als er die Geschenktüte der Gastfamilie auspackte (meine Güte, die haben ihm ein Fotoalbum des Aufenthalts gemacht bis zur Party am letzten Tag. WANN?). Nachdem er vom Programm am ersten Tag nicht soooo überzeugt war, wurde es danach immer besser, die Familie war supernett, sie haben ihn total lieb aufgenommen. Interessante Beobachtungen: die Geschwister waren nicht immer nett zueinander (interessant, dass ihm das auffällt, weil nur Freidefreudeeierkuchen ist hier auch nicht) und: es hat ihn ein bisschen gestresst, dass die "adherence to schedule", um mich mal wieder auf die Arbeitswoche einzustimmen, direkt von Anfang an auf Kante genäht war und alles auf den letzten Drücker grad noch so pünktlich klappte. Ich nehme das zur Kenntnis und werde es anbringen, wenn mich der männliche Teil der Familie mal wieder disst, wenn wir 2h vor Abflug durch die Sicherheitskontrollen durch sind. Ansonsten hat er viel mehr erzählt und mit viel mehr Begeisterung, als ich es erwartet hätte, und das freut mich sehr. Vielleicht bewegt das den Hübschen doch dazu, dass wir Holland / die Niederlande (;-)) als Ferienziel ins Auge fassen können (jetzt, wo seine Firma gar nicht mehr sooooooo dutch ist).

Der Hübsche hatte auch einen grossartigen Tag und Abend und auch heute Tag :-), was mich sehr freut. So ein Trip in die Vergangenheit ist ja immer ein zweischneidiges Schwert. Und wie grossartig, dass heute nicht nur das Treffen mit seiner Mutter, sondern auch noch mit Onkel, Tante und Cousin aus down under klappt. Hach. (Bisschen lustig: wir kennen uns ja nun wirklich langlanglang, aber in der Schule waren wir nicht zusammen. Ich kenne zwar ein paar seiner Klassenkameraden sehr gut, weil eben enge Freunde und/oder wir haben zusammen studiert, aber halt einen Grossteil nur aus Erzählungen. Und so war ich mir immer nicht ganz sicher, wen oder was ich jetzt auf Bildern erkennen sollte. Aber mit ein bisschen Hilfe war es dann klar und eigentlich sieht mein Laborplatznachbar aus den Anfängerpraktikum, der mir meine Kristalle weggeschüttet hat, schon immer noch fast genauso aus wie damals).

Sonst: Sansa ist schon ein kleiner Troll. Sie liebt im Moment die Temperaturen draussen, hat aber Heidenschiss vor dem Arschkater. Der Arschkater hat offensichtlich Schiss vor dem Nachbarshund, der ist Sansa aber egal. Deshalb ist ihr Lieblingsschlafplatz in der Nacht draussen (für die ganze Nacht, ich schwöre, ich hab nachgeschaut) auf der Fussmatte der Nachbarn. Der Hund sitzt direkt hinter der Tür, weil "KATZE!!!!!", das ist ihr aber egal. Der Nachbarskater traut sich nicht in die Nähe, weil "HUND!", der halt auch lostobt, wenn sich etwas bewegt. Bei dem Regenwetter gestern hatten die Nachbarn noch einen Schirm zum Abtropfen draussen stehen, so halb über der Fussmatte, das sah fast gemütlich aus für sie da drunter. Leider geht der Hund schon morgens kurz vor sechs Gassi, da musste man dann doch aufstehen und mal schauen, was es daheim an Frühstück gibt. 

Ich selber bin immer noch nicht richtig krank, aber immerhin hatte ich so viel Rotz in der Nase, dass Nasenspray eine deutliche Verbesserung brachte. Ich habe das Sporteln heute früh dann noch mal ausfallen lassen, ich denke, das war ganz gut. Stattdessen: Laugengebäck aus dem über Nacht gegangenen Teig im Kühlschrank gebacken. Bin nicht 100% überzeugt, v.a. von den Backzeiten. In welcher Welt brauchen Hefeteigkleinbackteile 15min bei 230°C und dann noch 7min bei 210°C Umluft und sind dann nicht verkohlt und trocken? Ich habe sie deutlich zu braun nach verkürzter Backzeit rausgenommen. Naja. Immerhin war ich vernünftig und habe nicht grad die doppelte Menge auf Vorrat gemacht.

Frühstück mit Hefezopf und den frischen Restmengen an Erdbeermarmelade (die Gläschen, die nicht voll genug wurden, um den Deckel nach innen zu ziehen) war legendär! Und ich hatte ja gestern die Pizzaofenvorheizzeit wieder zum Auberginenschwärzen genutzt, also gab es auch Baba Ganoush auf Laugenzopf, kann man gut machen.

Nach dem Frühstück machte sich Q. wieder auf dne Weg zum Basteln, L. war noch am Ankommen und wir sortierten erstmal, was die letzten paar Tage vor Notenschluss noch ansteht (einiges) und wie das priorisiert und sortiert wird (wird alles). Und: es war ja noch ein Brief von der neuen Schule gekommen, wo nicht nur die Details zum Kennenlernnachmittag, sondern auch zu den Wahlfächern standen. (Es ist ja eine andere Schule, als die, in der Q. ist, und erstaunlicherweise ist das sehr anders organisiert.) Ich musste ein bisschen lachen: es gibt Lateinwahlfach. Für die, die nicht entweder Lateinschwerpunkt oder Latein als Grundlagenfach haben. Sie wollen WIRKLICH allen die Möglichkeit geben, Latein zu lernen. (L. sagt: thanks, but no thanks, er hatte ja schon mal Wahlfach Latein und muss das nicht nochmal haben und hofft auf die Einteilung in Grundlagenitalienisch). Ausserdem kann man Biblisches Hebräisch lernen, um einfache Texte aus dem alten Testament zu übersetzen und wenn man das zwei Jahre macht, kann man Hebräisch-Matur machen, das zählt wie das Hebraicum an der Uni. (lol, was?) L. schwankt zwischen "Japanisch" ("Sie werden folgende Sätze schreiben und sprechen können: "Ich lese gerne Manga. Manchmal schaue ich auch Anime. Nächstes Jahr beginne ich mein Studium an einer Universität in Japan.") und "Acting in English", die natürlich beide zeitgleich stattfinden. (Ich habe so eine Idee, was es werden wird.)

Als das geklärt war, machte sich L. auf den Weg ins Gym und ich ..... schonte mich. Naja. Ich habe also "Das Leben der Vivian Maier" klick weitergelesen (so cool, echt!), parallel den kleinen Backofen para pyrolysiert, weil örks, die restlichen Erdbeeren geputzt und geschnitten, vergeblich versucht, das neue Kochfeld im W-LAN anzumelden (nicht NUR kiki, weil: wenn Dunstabzugshaube und Kochfeld beide im selben WLAN sind, sind sie gekoppelt und wenn ich die Hitze auf dem Kochfeld hochdrehe, dreht automatisch die Dunstabzugshaube hoch), aber leider haben uns die Küchenbauer nicht nochmal die identische Gebrauchsanleitung dagelassen und in der würde das Typenschild kleben und das brauche ich für das W-LAN-Passwort des Kochfelds (ja, das hat ein eigenes W-LAN mit Passwort). Jetzt muss ich warten, bis der Hübsche wieder da ist  mit seiner Endoskopkamera, dann können wir unter das Kochfeld filmen und das Typenschild dort suchen. Oder halt den Küchenbauer nach dem Kleber fragen. Oder selber auf "+" an der Dunstabzugshaube drücken)

Und jetzt ist gleich schon wieder Abendessenzeit. Ich habe mich für Risotto (mit grünem Spargel, für die Jungs noch mit Vegichicken dazu, für mich mit mehr grünem Spargel) entschieden und dafür köchelt jetzt auf dem Herd eine "Müllsuppe". So nennt der Hübsche meinen vor kurzem implementierten Plan, den ich mir sowohl von Herrn Rau Herrn Rau als auch motioncookingmotioncooking abgeschaut habe: Alle Gemüseabschnittl in einem Sack sammeln und einfrieren, und wenn es soweit ist, eine Brühe draus kochen und für Minestrone, Risotto oder was auch immer verwenden. Erster Versuch war übrigens im Slowcooker über Nacht, das wurde erstaunlich ... dunkel und ein bisschen bitter/scharf, weil ich noch drei getrocknete Chilis reingeworfen habe. Ich habe die im Vegichili verwendet, da passt das gut. Heute also nur eine Stunde oder wie lange ich hier halt zum Tippen noch brauche, köcheln und dann zum Aufgiessen des Risottos verwenden. Der Hübsche findet das so mittel, aber ICH HÄTTE ALL DAS JA DEN WÜRMERN IN DER WURMKISTE GEFÜTTERT, DIE ICH NICHT HABEN DARF. (Habe ich erwähnt, dass einer der Gewinne bei Biketowork eine Wurmkiste ist? Da kann man ja dann im Fall nix dagegen machen.).

Nun denn. Wochenende vorbei, ein komisches. ABER: nicht richtig krankgeworden, das ist schon mal gut (ich hab natürlich einen Coronatest gemacht, es war überhaupt nicht schon, meine Güte, das haben wir seinerzeit andauernd gemacht?, war natürlich negativ. Natürlich, weil ich ja weiss, dass ich die Seuche dem Hübschen verdanke, und der hat auch jeden Schnupfentag negativ getestet)

Wunschliste ist immer noch leer. Oke.

1 Kommentar:

Judith hat gesagt…

Das freut mich, dass die Zeit in den Niederlanden für L. so toll war! Völlig subjektiv und 20 Jahre her, ich habe einige Jahre dort gelebt und hatte den Eindruck, dass es im privaten Bereich entweder sofort funkt oder eher zäh ist. Und übrigens ein super Urlaubsziel!