Mittwoch, September 24, 2025

240925

 Dritter Grabetag

Heute morgen war ich mit Fahren dran, Aufstehen also halb sechs, gemütlich frühstücken, warm anziehen (heute Skiunterwäsche unter der Outdoorhose und als Oberteil unter Fleece- und Regenjacke respektive Pufferjacket mit Kapuze zum Pausemachen. Endlich eine Gelegenheit gefunden, den Firmenmerch zu tragen!), um viertel vor sieben den Grabenachbarn einsammeln und im Nieselregen auf die stockdunkle Autobahn. Beim Fahren gelernt: seine Frau ist beim gleichen Physiotherapeuten wie ich, kam raus, weil sie erzählt hat, dass ihr Mann graben geht und er meinte: Ah, eine andere Patientin von mir auch.

Im Nieselregen aufbauen (heute mit Bierbänkenaufstellen um Zeltaufstellen gedrückt), noch vor acht sind wir vier in unserem Loch. Wir hatten die Aufgabe, die mittlerweile 5. (oder 6.?) Schicht mit der Hand abzutragen und Funde dementsprechend zu beschriften. Wir sollten alles ordentlich machen, damit die Schicht fotografisch dokumentiert werden kann. An einer Seite hatten wir noch recht viel oben drauf, haben also rustikal losgelegt: einer mit dem Pickel gelockert, die anderen drei krümeln dann die Schollen durch die Finger und sortieren Funde aus, Erde, Steine und Ziegel in die Kübel, danndie 1.60m nach oben, in die Schubkarre und irgendwann dann auf den grossen Erdhaufen hiner dem Zelt. Und dann kam ein recht interessanter Moment: die (vermeintliche) Lehmschicht mit Kies, die wir wegkratzen sollten, um auf die hellgraue, etwas weniger klebrige (es hat den ganzen Tag genieselt, alles war klebrig und feucht) eins untendrunter zu kommen, war auf einmal nicht mehr voller Kies, sondern voller Scherben, also mehr Scherben als Lehm, alles mit Holzkohle durchsetzt und ein paar Zentimeter weiter unten stiessen wir auf Bodenplatten. Wir haben also ein den Chef geholt und uns auf Lob gefreut und das Freilegen des Bodens (ein Mosaik? Ein Bad? Eine Feuerstelle?). Tja. Stellt sich raus: wir hatten wohl zu weit gegraben und hätten noch nicht so weit runter gesollt und es wäre besser gewesen, wenn wir den Lehm mit den Scherben drauf draufgelassen hätten. Anstatt an der Stelle weiterzumachen, sollten wir die Platten schützen (wir haben eine umgekehrte Fundkiste (aka Obstkiste) draufgestellt und von der ganz anderen Seite des Feldes nochmal auf eben den nur mittelklebrigen Lehm runterkratzen und bitte recht zügig, weil wir müssen Fotos machen! Das war echt nicht leicht, das sein zu lassen und vermutlich der Unterschied zwischen Schatzsucher und Wissenschaftler....

Wir haben also ohne Pickel, jeder mit eben einer kleinen (5cm Kantenlänge) Dreieckskelle, kniend auf einem Schaumstoffdingsi im Akkord Kies, sehr klebrigen Lehm und mittelklebrigen Leh, geschabt. Funde haben wir nicht mehr vorsortiert, sondern einfach "nur" in die Obstkiste gelegt. (Besonder Funde wie die Crackpfeife Flöte, den fast ganzen Teller, das Amulett kamen in Extratüten. Wir haben noch soooo viele Stücke des Flötenspielergeschirrs gefunden, ausserdem Glasscherben, richtig dünn, hellblau und durchsichtig.

Spannend: als wir uns der Obstkiste und unserem "Fehler" vom Morgen wieder näherten, war auf einmal die Lehmschicht wieder weg, wir fanden senkrecht eingelassene Platten, dann wieder Boden(?)platten und ..... wurden WIEDER zurückgepfiffen und durften das nicht ausgraben. ("Übermorgen vielleicht oder gar nicht". Letzteres sind wir noch nicht bereit zu akzeptieren).

Kurz vor fünf waren wir rechtschaffen durch, haben unser Werkzeug mühsam von klebrigem und sehr klebrigem Lehm gesäubert (zwischendrin war ich sehr aufgeregt, weil ich vermeintlich blankes Metall ausgegraben hatte, zeigte sich: es war meine Kelle, die so verdreckt war, dass ich sie für einen "Fund" gehalten habe.), die "Baustelle" verbarrikadiert, Zeug verräumt und uns auf den Heimweg gemacht.









Am Anfang, hier haben wir die Farbunterschiede noch gesehen, dachten wir.

Die anderen Trupps sind ein bisschen neidisch, glaube ich, weil wir das "beste Feld" haben :-). DAs sind noch Funde von gestern.

Das sind die mysteriösen Bodenplatten, an denen wir nicht weitermachen durften. Wir malten uns für den Rest des Tages eine Heisswasserleitung aus, die wir vllt "zufällig" anpickeln würden.




Passt auf den zweiten Blick überhaupt nicht so zusammen :-)



Man beachte auch die Handschuhe...





Das ist das "Loch" aka "Feld 2", in dem wir uns dann von hinten nach vorn in einer Reihe vorgearbeitet haben. Die zwei freien Kniepads sind meins und das eines Kollegen, der vermutlich grad eine Garette voll krümeliger Erde auf den grossen Haufen hinter dem Loch kippt.

Einer der coolsten Funde heute: vermutlich eine Flöte (oder Crackpfeife, wie der Hübsche meinte, nachdem ich ihm vorgestern diesen Artikel geschickt habe)

Als wir dann Gas geben sollten, haben wir die Funde nicht mehr vorsortiert nach Knochen, Scherben, Metall, sondern einfach in die Kiste getan. Das ist so eine Obstkiste, die man vom Markt kennt. (Funde werden übrigens noch an der Grabung gewaschen und kommen dann getrocknet in die Sammlung, bis sie ausgewertet werden)

50 shades of grau und klebrig

Ein anderer toller Fund heute: ein Metallamulett

Unser kleiner Steinhaufen VOR dem Zelt

Das ist der hinter dem Zelt vor dem Erdhaufen. Man kann vlt nicht gut abschätzen, wie viel das ist. VIEL




Das Navi hat uns an allem Stau vorbei an der Grossgrabung in Windisch vorbeigeschickt, auf der wir morgen früh erstmal eine Privatführung bekommen. Ich freu mich!

Daheim sehen auch nach ausgiebigem Duschen meine Finger immer noch so aus, ich denke, bis ich am Montag ins Büro gehe, muss ich noch ein bisschen viel mehr schrubben.



Jetzt: Abendessen, ich hoffe, es bliebt für morgen was übrig zum Einpacken, dann noch eine Folge "Black Rabbit" auf dem Sofa und dann ab ins Bett. Morgen kann ich ausschlafen bis um sechs :-)


(Das Fresspäckli kam in Kyoto an, ich hoffe, L. freut sich. Ich hatte mit den eingepackten Lebkuchen damit gerechnet, es wäre ein bisschen länger unterwegs und/oder auch dort Herbst geworden in der Zwischenzeit. Naja.)

Dienstag, September 23, 2025

230925

Grabetag, der zweite.

Heute habe ich mir den Wecker eine halbe Stunde früher gestellt, weil ich zur Abfahrt mit meinem Grabenachbarn um viertel vor sieben verabredet war und keine Lust auf morgendliche Hetze hatte. Die goldenen Regeln für geistige Gesundheit sehen zwar vor, den Wecker nicht vor sechs zustellen, um mehr zu schaffen, aber das gilt nur für Arbeit, für Freizeit ist halb sechs ok. (Der Aargau ist ein grosser Kanton und obwohl wir auf genug eigenen Römern sitzen, reisen wir ans andere Ende des Kantons, um die dortigen Römer auszugraben)
Es regnete ordentlich und ich sah einen anstrengenden Tag vor mir (nasse Erde ist schwer!), aber: beim losfahren war es trocken. (Jonny hatte die nasse Nacht übrigens auf dem  Terrassenstuhl verbracht).
Heute: kein Unfall, kein Stau und wir waren deutlich vor Grabungsbeginn da (konnte nich ein Telefonat führen und beim Aufbauen des Pausenzeltd und Bestücken der Grabungsfelder mit Werkzeug (Pickel gross und klein, Kehrschaufeln, Kelle, Hammer, Schaufeln, Fundkisteb, Bürsten, Pinsel) helfen.
Wir waren wieder das gleiche Viererteam in unserem Grabungsfeld und hatten den Job, erstens die Mauer seitlich wegzunehmen und zweitens alles auf den Level der dunklen Humusschicht runtezmrzunehmen. Die Mauer ging erstaunlich gut, der Rest auch, man sieht halt, wie die an der Ecke reingesetzte Betonstruktur alles "stört".
Das war der Start heute morgen, der Vorsprung unten rechts ist weg, wir sind insgesamt auf 1.50m Tiefe, morgen wird die nächste Schicht abgetragen.

So sieht unser Zelt aus


Wir haben Knochen gefunden (auch zwei Gebisse und zwei Hörner, ich tippe auf Wolpertinger), jede Menge Ziegel, Scherben, Amphoren, in grossen Stücken, Metallgehäuse. Die meisten Scherben waren einfach glatt oder mit dünnen Linien verziert, manche aber auch mehr. Sehr schön die hier, die sich perfekt an eine von gestern anlegen liessen. Wir haben noch ein paar gefunden, die aber nicht direkt passten.



Zum Znüni gab es Trauben und "Indianerbananen" aus eigenen Gärten. Letztere hatte ich am Vortag für eine Erfindung gehalten,  aber: nein. schmecken ein bisschen wie eine Mischung aus Cherimoya und Ananas, ich habe mir Kerne zum Anpflanzen mitgenommen. (Das ist ein unschätzbarer Nebennutzem der Grabewoche, man lernt so viele neue Leute und Sachen kennen. ZB jemand, der "Indianerbananrn" im Garten hat und aus überschüssigen eine Wähe macht. Was sonst... Ich habe auch gelernt, dass Schildkröteneier schon essbar sind, aber fast kein Eiweiss, nur Dotter haben und auch nicht so toll schmecken als Spiegelei. Und eine Indianerbananen-Schildkröteneier-Wähe geht sich nicht aus, weil die einen im Frühjahr gelegt werden, die anderen jetzt erst reif sind. Tja.)

Währenddessen schickte L. Bilder aus Osaka. Er hatte heute schulfrei und sie sind zur Expo gefahren. Skurrilste Geschichte: sie kamen in die VIP-Schlange ohne Anstehen für den Schweizer Pavillon, weil L. "Schweizer" ist. Das hat er ausgerechnet mit seinem Schweizer Ausländerausweis bewiesen. Damit hatte er dann keinen VIP-Eintritt in den deutschen Pavillon, weil ja das Schweizer Kreuz drauf ist (er hat nicht drangedacht, dass er auch einen dt Personalausweis gehabt hätte (beim Überlegen fällt mir ein: den hat er gar nicht dabei, der liegt daheim in der Schreibtischschublade)
Um halb vier machten wir die Grabung nachtfertig, wir bekamen nämlich noch eine Führung durch das Bäderquartier aus archäologischer Sicht. Superinteressant, ich merke, wie wenig ich über den Aargau eigentlich weiss, wir sind so sehr auf Basel ausgerichtet. Es gibt an der Limmatpromenade einen 24h/7 zugänglichen heissen Brunnen. Der Bau der modernen neuen Therme vor ein paar Jahre  führte zu vielen Grabungen, die zT im neuen Bau integriert, zT auf dem Hauptplatz durch Pflasterung indiziert sind. Neben den Römern und mittelalterlichen Bädern gibt es auch noch die Badehotels der Belle Epoque, die zT liebevoll renoviert sind und "bath & candlelight dinner" für zwei anbieten.
(Für den Hübschen und mich sehe ich eher einen Einweichsonntag in der Therme fortyseven vor mir, Augen schließen, Schwefelluft einatmen, an Island denken)
Die Apsis unter dem Fortyseven

Das Atrium der "Blueme"



Montag, September 22, 2025

220925

 Grabetag, die erste.

Es war ein bisschen anstrengender Start, weil es erstens die ganze Nacht wie aus Kübeln geschüttet hat und ich sooooo schlecht geschlafen habe, wie so ein Kind vor Weihnachten :-).

Dann bin ich ein paar Minuten später losgekommen als geplant, es war mehr Stau als angenommen, ich habe mich zweimal verfahren (einmal weil ich mir auf einmal nicht mehr sicher war, wo ich da jetzt für die 180Grad-Kurve einbiegen muss und auf gar keinen Fall verkehrtrum auf der Autobahn landen wollte, also bin ich ein bisschen falsch von der Richtung, aber richtig, was die Verkehrsregeln angeht gefahren, dann, weil ich auf einmal auf einer Abbiegerspur gelandet bin und dann war ich 8 MInuten zu spät. Naaaaaaaja.

Es ist ein Riesenparkplatz, der aufgelassen wird und irgendwann ein Baugrund. Wir machen jetzt Sondierungsgrabungen (in 7 Feldern), damit rausgefunden wird, ob eine Grossgrabung Sinn macht, bevor eine Überbauung drauf kommt.

Man weiss: es sind römische Streifenhäuser, das sind Reihenhäuser, vorne an der Strasse mit Gewerbe, dann Wohnhaus, dann Hinterhof und vllt noch Handwerk drin. Evtl findet sich auch ein Gräberfeld.

Die letzten beiden Wochen war schon viel gegraben worden, superviel gefunden worden (Münzen, Keramik, Knochen, Nägel), mit Holzkohle gibt sich hier niemand ab.

Ein heute neu dazugestossener und ich (es zeigte sich: wir wohnen nur eine Parallelstrasse voneinander, morgen fahren wir gemeinsam) wurden zwei anderen zugeteilt und wir bekamen den Auftrag, IN einem Streifenhaus zu graben. es war schon eine Mauer freigelegt worden, man hatte einen eingelassenen Balken gefunden und wir wollten nun unter den Boden des Hauses graben. Alles überdeckt von einem Zelt, es lief trotzdem an den Seiten das Wasser rein und machte den Boden zT recht schlammig. Wir haben einen Wall aus Aushub um uns gebaut, das half.

Dann: wie letztes Jahr: holla, ist das anstrengend (die Schulter macht super mit, mir tut der gleiche Ellbogen gleich weh wie letztes Jahr), ich habe gepickelt, geschaufelt, gekratzt, Schutt und Erde getragen und sooooooo viel gefunden. Scherben in rot, schwarz, geprägt, einen Glasscherbe, Knochen (wir haben gewitzelt, dass wir bald zwei, drei Hühner und ein Stück Kuh oder so fertig haben), Nägel und zwei blaue "Melonenperlen" (also: die habe nicht ICH gefunden, aber wir in unserem Quadrat.), das sind blaue Glasperlen, die an den Seiten Einkerbungen haben. Der Hübsche hat gewitzelt, wir hätten einen Kaugummiautomaten gefunden...


Das war noch VOR dem richtig dreckig werden


Nagel

1. Melonenperle

2. Melonenperle, noch im Boden (gelernt: wenn es grün ist, dann vorsichtig und NICHT rubbeln, alles mit Metall ist empfindlich)


Kaffeepause mit den Resten vom Streuselkuchen, Mittagspause unter dem Zelt mit kalter Tarte von gestern, zum Zvieri einen Apfel und meine Güte, war ich HUNGRIG auf dem Heimweg. Kurz vor daheim noch voll in den Stau gekommen, aber noch die Abfahrt erwischt.

Aus Gründen sitze ich jetzt hier wie auf Kohlen (Holzkohle, höhöhö), morgen dann eine Runde noch früher aufstehen, dafür aber hinkutschiert werden und mal gucken, wie man da hätte richtig abbiegen müssen.

Sonntag, September 21, 2025

210925

 Besser geschlafen, wieder richtig lang (den Hübschen gegen sieben im Bad getroffen, aber er war sehr unwillig ob der nicht mal vorgeschlagenen, nur angedachten Idee, vielleicht aufzustehen, naja, dann halt weiterschlafen). Der Hübsche hatte sich kein Sportründchen meinerseits für einen gemütlicheren Start in den Tag gewünscht, naaaaaaja. Stattdessen habe ich dann, während er Frühstück vorbereitet hat, den Zwetschgenstreuselkuchen gemacht und in den Ofen geschoben.

Dann: Ragewalk, mich bünzlimässig über den regen Verkehr auf sonst gesperrten Quartierstrassen geärgert, weil die Hauptverkehrsstrassen für den Slowup gesperrt sind, Erntefortschritt beim Mais begutachtet, sowas.

Ah, Sansa hatte kurz nach Mitternacht laut vor der Haustür miaut, Q. war runtergegangen, um sie reinzulassen, aber sie war nur so unglaublich stolz, dass sie eine riesige Wühlmaus gefangen hatte, die sie unbedingt vorzeigen wollte. Auf der Kamera haben wir sie dann ausgiebig ihren Fang ... naja, geniessen sehen. Heute morgen lag das gute Tier dann neben der Haustür, scheint nicht so gut zu schmecken.

Dann: ich weiss gar nicht, gar nicht so viel. Zwetschgenkuchen probieren (RICHTIG gut), Rucksack für die Grabewoche packen (es wird durchgehend 8-12 Grad und Regen), überprüfen, wo ich hin muss, bisschen gelacht ob "Parkmöglichkeiten vorhanden", weil die Grabung halt literally AUF einem Parkplatz stattfindet. Den Rest vom Zwetschgenkuchen nehme ich auch mit. Dann: Sportründchen mit erst ein bisschen Panik, weil schlimme Kopfschmerzen und allgemeines Schlechtigkeitsgefühl und was ist, wenn ich krank werde. Dann ist mir eingefallen, dass ich ja an Migräne denken wollte, wenn ich mich in irgendeiner Hinsicht mit Kopfschmerzen komisch fühlen würde. Das habe ich eine halbe Stunde lang gemacht und dann eine Triptanschmelztablette genommen und nach 5 Minuten war alles vorbei. Kopf ein bisschen wattig, aber sonst alles tutti.

Phew.

Duschen, Rucksack fertig packen, Abendessen machen (Tarte mit allem grünen Gemüse, also Catalogna, Lauch und Zucchini, ausserdem Maiskolben Streetfood way. let's see), dann mit dem Hübschen und Q. "Gen V" angucken und ab ins Bett.

Samstag, September 20, 2025

200925

 Meine Güte, habe ich heute schlecht geschlafen. Fix und fertig und Rotwein zum Abendessen ist eine nicht so gute Kombi. Sansa war dann morgens, ich sags, wies ist, echt nervig, weil sie nicht glauben konnte, dass niemand um sechs aufsteht. Sie ist maunzend über uns drüber gelatscht, nur frisches Futter hat ihr nicht gereicht. Es ging dann soweit, dass ich ihr ihre Katzenklotüre aufgehalten habe (man erledigt Geschäfte ja eigentlich draussen, aber irgendwie wollte sie nicht raus, bevor ich nicht unten gewesen wäre? und dann wurde es dringend), mit runter ging, ihr eine kleine Handvoll Snacks gab, die BAtterien in der KAtzentür ausgetauscht habe und DANN war sie bereit, für 20 Minuten rauszugehen, bevor sie bis Mittag weitergeschlafen hat. ok.

Ich war dann so müde, dass ich weitergeschlafen habe bis viertel vor neun, sogar verpasst habe, wie Q. ins Pfadihaus aufgebrochen ist, und sogar NUR Kaffee im Bett getrunken habe, ohne Sportründchen danach. Zum Kaffee gab es ein Video von L., der am Sporttag des Gastbruders am Internat auf Shikoku teilnimmt (er ist zu jung dafür, ich hatte starke "Takeshi's Castle" Erinnerungen).

Dann: ausgiebiges Terrassenfrühstück (dieses Wochenende wird es nochmal richtig warm aka heiss, ab Montag dann ist Herbst und es wird die ganze Grabewoche bei 11 Grad regnen. Ist ok, dann ist der Boden weich. Oder so. (Diesmal haben wir, glaube ich, eine Überdachung, wir werden sehen).

Nach langer Abstinenz (ich war ja nicht da!) einen Ragewalk am Waldrand entlang, wir hatten einiges auszutauschen über die Arbeitswoche, die wir ja wie früher vor dem Krieg Corona vollkommen getrennt verbracht hatten.

Dann: Räumen, tun, Wäsche, Pflanzen giessen, Päuschen, Lesen, ich habe mir für die Fahrten zum Graben nächste Woche ein neues Hörbuch organisiert. Auf Angela Merkel muss ich ja bis Oktober warten, bis meine Spotify Hörbuch Zeit wieder freigeschalten wird, aber ich habe passenderweise mal wieder einen Audible Monat. Und auch passenderweise gibt es das neue Cormoran Strike-Buch, von denen mindestens die letzten beiden so unglaublich langatmig und schlecht und langweilig waren, dass ich mir geschworen habe, nicht weiterzulesen. Aber so, für umsonst und auf doppelter Geschwindigkeit im Auto gehört, ist das hoffentlich besser erträglich, als mich über 1000 Seiten über eine flache Story und kein Lektorat aufzuregen

Dann: der Hübsche macht sich auf den Weg ins deutsche Nachbarstädtchen, Kontaktlinsen abholen. Er landet mitten in einer AfD-Veranstaltung (am Tag der Demokratie), respektive der viel lauteren, zahlreicheren, bunteren und präsenteren Gegenveranstaltung. In den Nebenstrassen warten Polizisten mit Riotgear auf eine nicht stattfindende Eskalation, die paar AfD-Nasen verschwinden hinter einer Kette aus Polizisten, die dieses Eckchen des Marktplatzes abgrenzt, während der Rest der Stadt von buhenden, pfeifenden, bunten Massen gefüllt ist.

Ich verpasse das alles und schwitze daheim bei meinem Sportründchen. Dann: Jonnytreffen, der Hübsche kommt heim, ich habe einen Plan für meinen Zwetschgenstreuselkuchenjieber, für den Gemüsekorbinhalt der Woche und mache mich an Kochen/Backen für morgen früh (Zopf, nach ewiger Zeit mal wieder), Tofu süsssauer heute abend, und Zwetschgenstreusel morgen nachmittag, ausserdem Streetfoodmaiskolben und Tarte mit Catalogna und Zucchini und Lauch dann morgen abend. Yay!


Freitag, September 19, 2025

190925

 Wichtigster Punkt zuerst: Wochenende! Halleluja, das ist dringend nötig, echt jetzt!

Guter Tagesstart eigentlich, erstmals seit ewig bin ich heute vom Wecker aufgeweckt worden. Gar nicht mal angenehmer, als schon wach zu sein, aber es zeigt halt auch, dass ich geschlafen habe!

Morgens haben der Hübsche und ich L.s Abenteuer dieses Wochenende verfolgt, er durfte heute nämlich eher aus der Schule heimkommen, weil sie den kl Gastbruder im Internat auf Shikoku besuchen (oder, wie die Gastschwester sagte "It looks like Jurassic Parc" (Ich schaue gerade Bilder jenseits der Hunderasse Shikoku und meine Güte, ich hoffe wirklich, dass unser Japantrip nächstes Jahr was wird!). Sie sind nach einer laaaaaaangen Fahrt von Kyoto aus nun irgendwo zwischen nix und nix Kochi und Nihama an einem Fluss in den Bergen für das Wochenende. Auf der Fahrt haben wir, freundliche Eltern die wir sind, auf Sehenswürdigkeiten auf Google Maps hingewiesen, wie zB die Godzillastatue.

Sonst: Phyiso, Einkaufen, dann richtig viel Arbeit (immer noch fallout von dem Workshop, der mich viel Zeit gekostet hat, die  woanders fehlt, einem brennenden Dumpsterfire bei einem Produkt und natürlich das Riesenportfolioprojekt, das wir ausrollen... Naja.)

Sehr gefreut habe ich mich aber über begeistertes Feedback über mein Onboarding von jemandem, der am Anfang eher skeptisch war und damit bei mir dafür sorgte, dass ich sehr bereit war, die Stacheln aufzustellen. Jetzt sind wir auf einem sehr guten Weg, was essentiell ist, weil wir per Operating Model Definition als peers on eye level (sagt man das überhaupt so oder ist das consultant AI-Sprache?) zusammenarbeiten müssen. (Meine drei Produktteams sind sehr, sehr Basel-lastig, das ist super, was noch skurriler ist: wir haben einen extrem hohen Anteil an bayrischstämmigen KollegInnen. Der Kollege von heute hat dann noch eine Stimme, die der meines Schwagers zum Verwechslen ähnlich klingt, ist ein bisschen verwirrend in jeder Hinsicht.)

Schnelles Mittagessen, weiterarbeiten bis fünf, voll erschrocken, als Q. zur Haustür reinkam (erste Woche Uni geschafft! Ich musste so lachen ob der Frage aus der ersten Chemieübung "Warum genau ist das Wasserstoffion jetzt ein Isotop?", bin mir mittlerweile aber nicht mehr sicher, wieviel hysterisches Lachen, weil supererschöpft da dabei war. Die korrekte Antwort ist natürlich "Weil es nachts kälter ist als draussen", aber eben: DAS sind noch Fragen, anders als heute wo ich mich im Wechsel mit "Was GENAU bedeutet jetzt "Segregated Facilities"?" und "Luftpolsterfolie in Reinräumen: ja, nein, wie?" befasst habe.

(Funny sidenote: Wie schon oft erwähnt, läuft bei uns alles mit Google, also Mail, Kalender, Sheets, Docs, Slides etc. Im Kalender geben wir nun alle ein, von wo wir arbeiten, das ist ja praktisch, wenn man jemanden sucht, ob der im Büro ist oder daheim oder in Mannheim oder so. Wenn man nun ein Meeting plant, bucht der Kalender automatisch den Raum/die Räume, wenn verschiedene Standorte, dazu, der am besten zu der Anzahl der Leute im Büro und deren hinterlegten Arbeitsplätzen passt. Ist mir gestern abend aufgefallen, als ich ein Meeting mit 8 Teilnehmern eingetragen habe und automatisch ein Raum für 6 auf unserem Stockwerk gebucht wurde, noch dazu der, den ich schon öfter gebucht habe und anscheinend mag. 6 Leute hatten als Arbeitsplatz für den Tag den Turm eingegeben, zwei: daheim.

Skurril wurde das ganze, als mich gestern ein Kollege fragte, ob ich mit Absicht für unser Call heute Nachmittag einen Raum im ersten Stock gebucht hätte. Ich meinte: "Ne, auf keinen Fall", der erst Stock ist das grosse Auditorium, fancy Meetingräume, wo man für Inspektionen und Kundenbesuche und Pressetermine hingeht, da liegt nix rum an Info, die man nicht unbedingt am nächsten Tag in der Zeitung sehen will, also: das ist kein Stockwerk zum "normal arbeiten". Ausserdem ist es Freitag, da arbeite ich von daheim, da buche ich eigtl überhaupt keinen Meetingraum, weil ich davon ausgehe, dass das die meisten anderen auch so machen. So war es auch, bis auf den einen Kollegen, der gefragt hatte, der war heute im Büro. Und Google Kalender hat das gesehen und ihm automatisch einen Raum gebucht. Für eine Person. Einen "Relaxation Pod" auf dem ersten Stock. Er wollte es nicht ausprobieren, aber ich muss unbedingt rausfinden, was "Relaxation Pods" sind. (Und wie man auf die Idee kommt, das wäre ein angemessener Meetingraum).

JEtzt: Aperol Spritz und Feierabend, ich bin durch. 

Donnerstag, September 18, 2025

180925

 Ok, es ist alles ein bisschen irre hier. Anyway: Konzert gestern war super, super, super gut, ich bin richtig froh, dass ich gegangen bin (neu für mich: Tablets statt Notenheften, die haben auch irgendwie automatisch "weitergeblättert", nicht bei allen, einige haben auch noch von Papier gespielt. Die Dirigentin war eine richtig junge, extrem engagierte Frau, ich mochte vor, ganz oberflächlich, neben allem auch ihr Oberteil/Kleid, das mit so Schössen eine Art Homage an keinen Frack war.). Dann: heimgeradelt, todmüde ins Bett gefallen, komatös geschlafen bis viertel vor fünf, aufgewacht, L. auf eine Nachricht geantwortet, komatös weitergeschlafen bis viertel vor sechs, fertig.

Schnelles Frühstück, schon im Badeanzug mit Radlsachen obendrüber, weil ich ja direkt schwimmen gehen will. Heute mit ein bisschen Zeitdruck, weil ich um halb neun das erste von unendlich vielen Meetings, alle back to back ohne Pause (eines davon ist ein Mittagessen, in dem es auch rein um Arbeit geht, immerhin mit Essen) bis abends um sechs habe. Das ist anscheinend der Preis, den man für 2 Tage auf einem Workshop und deshalb nicht verfügbar bezahlt (und der Aussicht auf eine Woche Ferien). Naaaaaaja.

Ich habe es dann zwischendrin noch geschafft (dafür hatte ich mir an sich eine halbe Stunde reserviert, aber da kam dann jemand reingelatscht und hat mich unterbrochen, das ist mir heute zweimal passiert und daran, wie fuchsig mich das gemacht hat, habe ich gemerkt, wie eng das heute alles war. Normal, wenn jemand kommt "Du, das ist doch dein altes Produkt, ich habe da jetzt die und die Anfrage gekriegt" rolle ich die Augen, zeige ihm, wo ich alle Infos abgelegt hab, sage dass er den Link hat, eine Einführung bekommen hat und das jetzt das dritte Mal ist, Bruder, ich bin nicht auf ewig dein Butler, aber heute war ich kurz vor einer anderen Antwort. Insbesondere als er nicht mal ansatzweise gefragt hat, ob er stört oder auf meine "Du, ich kann grad nicht" Aussage einfach nicht reagiert habe. Naaaaaaja.) anyway, ich habe also meinen ersten Businesstrip seit 2019 gebucht (stimmt gar nicht, ich war ja in Paris, aber da msuste ich nix buchen, nur mitkommen). War ein bisschen spannend, ich habe jetzt erstmals eine "virtuell, nur für diesen Zweck kreierte Kreditkarte", mit der wir anscheinend neuerdings Hotels bezahlen. Ich finde, das klingt ein bisschen shady, aber was weiss ich. Immerhin muss man das Geld nicht mehr vorstrecken. Dann: skurriles Erlebnis: Bahn buchen in Concur. Erster Versuch: drölfzig Sachen eingetöckelt, alles fertig, ich klicke auf "buchen", die Antwort der "Deutschen Bahn" ist: "Wir können Ihnen dieses Ticket leider nicht verkaufen, möchten Sie stattdessen einen Interrail-Pass?" Hölle, nein, Bruder! Eine Stunde später hatte ich nochmal 10 Minuten, wusste jetzt ja auswendig, welche Züge etc, also wieder alles eingetöckelt, sah alles ein bisschen anders aus, nach dem Klick auf "Buchen" kam "Bitte geben Sie ihre Zahlungsquelle an". Das kam mir sehr shady vor, weil deshalb mache ich das Kasperletheater doch von Concur ausgehend, damit ich das NICHT selber bezahlen muss. Habe also eine Kollegin gefragt, mit der ich fahre, wie das bei ihr war: sie zeigte mir einen Screenshot, der nochmal anders aussah, als alles, was ich bisher gesehen hatte. Aber: eh schon keine Zeit mehr. Dritter Versuch dann kurz vor einem Meeting und diesmal ging alles gut und ich habe jetzt vermutlich Zugtickets und Hotel für Mannheim im Oktober. Was für ein Theater (ich glaube: Unterschied war, dass ich durch Unterbrechungen zu verschiedenen Punkten des Prozesses wegen Inaktivität aus der weiterleitende Concur-App ausgeloggt wurde und es dann nicht mehr weiterging. Naaaaaja.)

Irgendwann dann Heimweg, interessanterweise wacherlwarm, während es morgens tatsächlich für dünne Handschuhe kühl genug gewesen wäre. Gemüsekorb eingesammelt, daheim einen grossen frischen Salat zusammengeworfen und endlich mit dem Hübschen mal wieder geredet, wir haben uns ja die letzten Tage kaum in aufnahmefähiger Form gesehen. Das tat gut! Q. kam heim vom Chemieerstsemesterapero des "VBC" (Verband der Chemiestudenten oder so") und hat sooooooo viel zu erzählen (Mathe um 8.15 seems to be a given, egal ob 1994 oder 2025). Es freut mich so, dass ihm das so taugt alles. Skurril, dass ihr Praktikumslabor in dem Gebäude ist, in dem ich in meinem allerersten Job oft war, weil dort der Forschungschemiker sein Labor hatte, mit dem ich zusammengearbeitet habe... 

Jetzt: Badewanne, morgen wird auch nochmal voll.

Catalogna, Batavia, Eichblatt, Cocktailtomaten, Zucchini, Basilikum, Lauch, Karotten, Fenchel, Maiskolben, Tomaten, Brokkoli, Koriander, Dill, Radieschen DIE EIER


Mittwoch, September 17, 2025

170925

Wachgelegen, so halb wach ab viertel nach fünf (Katze kraulen, überlegen, ob ich nochmal einschlafen würde, wenn ich jetzt aufs Klo ginge oder nicht, naja,), aufgestanden um viertel vor sechs dann.

Alleine durchs Haus gegeistert, obwohl heute auch der Rest der Crew eher aufstehen muss: Q. rankelt ab viertel nach sechs, weil Programmiervorlesung (oder so), der Hübsche auch bald, weil Arzttermine.

Radeln heute (immer noch mit kurzen Hosen, aber gut, dass mit Jacke) im Dunkeln, da muss ich mich auch erst noch wieder dran gewöhnen.

Ich kann ja wegen Ganztagsworkshop heute nicht zum Mittagsyoga gehen UND abends wegen Konzert keinen Sport machen, deshalb habe ich mich sehr aufs Schwimmen gefreut. Eigentlich echt albern, dass ich so lang gebraucht habe, das mal anzugehen, es ist so einfach und mit der vorhandenen Infrastruktur so easy einzubauen. Mit meiner neuen Schwimmbrille und den Knochenkopfhörern bin ich nun super ausgestattet gegen Langeweile und Augenbrennen, heute hatte ich nicht mal einen richtigen Krampf, nur leichte Anflüge in einem Fuss auf den letzten 200m. Die letzten Male hatte ich auf einmal zwischendrin das Gefühl, ich hätte keine Kraft mehr in den Händen, also nicht in den Armen, sondern um die Hände angespannt "flach" zu halten. Das war heute auch nicht der Fall, bin gespannt, wie es morgen wird!

Dann: busy anderthalb Stunden im Büro, in denen ich nicht ansatzweise zu dem kam, was ich eigentlich geplant hatte, aber eben: ist ja auch gut, solche Sachen vor Ort zu lesen.

Dann: Workshop, zweiter Tag. Heute vormittag in eine Bau, von dem ich gar nicht wusste, dass er existiert. Ich glaube, wir sind an dem selben Ort, in dem mein zweites Büro hier war, bevor wir in den Turm umgezogen sind, aber diese Bauarbeiten sind dann mit dem Umzug zwischendrin an den Bahnhof und Corona zwischendrin echt an mir vorbeigegangen. Sieht auf jeden Fall cool aus, von aussen sehr wenig fancy und schick, von innen schick, aber mit sehr offenen industrial Elementen. Spannend. (Und, fucking hell, was sind das für unbequeme Stühle!!!)

Anscheinend war der Unterzucker / späte Lunch gestern eine eindrückliche Erfahrung. Ich hatte mir Äpfel eingepackt und einen verdrückten "Energy Ball" im Rucksack. Der Workshopleiter hat Trauben aus dem eigenen Garten mitgebracht und ich bekam einen Extrateller :-).

Heated discussion, nicht alles für mich relevant, aber dranbleiben muss ich halt doch, für den Fall, dass irgendwann "Ah, das machen wir dann post launch" kommt.

Nachmittag ähnlich, dann in den Turm zurückflitzen zu einem Produktteammeeting bis sechs, meine getrockneten Schwimmsachen zusammensammeln, in die Tasche für morgen packen und im Spind verstauen und auf geht es in die Stadt, noch schnell was zu essen schnappen und ab ins Stadtcasino zum Konzert. Ich hatte ja Konzertkarten gewonnen, der Hübsche hatte unglaublich gar keine Lust, deswegen bin ich mit einer Kollegin dorthin gegangen. Ich hatte zwischendrin tatsächlich gezweifelt, ob ich das machen soll, weil ich halt echt viel um die Ohren habe, andererseits: ich will ja auch wieder mehr für mich, nicht nur Arbeit und Hustle machen, also. 

Heimradeln im Dunkeln erst durch die Stadt und dann den normalen Weg und ab ins Bett. Puh. (Ich freu mich schon auf Schwimmen morgen.)


Oh, oh, oh, wir haben eine neue Frage auf der Wunschliste:

Bestes Lego-Sortiersystem/wie wird man den Massen an Lego im Kinderzimmer Herr? Weil: Q. meines Wissens nach - wie mein Sohn auch - Lego hortet und ich daher auf Erfahrungstipps hoffe.

Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie da was rausfinden. Hier: wir haben grosse Expedit-Regale mit verschiedenen Boxen, in denen Steine und zerfallene Sachen sind, und viele Regale und freie Fläschen mit fertigen Bauten. Und die befinden sich nicht nur in Q.s Zimmer, sondern waren ein Teil des Zimmerverteilungsagreements... deshalb ist auch L.s Zimmer voller Lego und egal, von wo ich Homeoffice mache, im Hintergrund sieht man Legobauten. (ich habe ein bisschen das Gefühl, dass Q. auch deshalb nicht zuckt in Sachen Ausziehen, weil wir gesagt haben: er kann nicht einfach gehen und das alles einfach so lassen.)


Dienstag, September 16, 2025

160925

 Gut geschlafen, um fünf schon mal aufgewacht, um halb sechs nochmal, um viertel vor sechs nochmal, you get the picture. Wecker hat dann um sechs geläutet, auf gehts.

Ich war noch gar nicht richtig bereit für mein Morgen "schaunwirmalwodiekatzensind"ründchen, da kratzte Jonny schon wild am Fliegengitter, anscheinend wollte er so dringend rein und dafür nicht nochmal ums Haus laufen.

Schminken, ab aufs Rad (der Himmel sah sehr dramatscih aus, Fotos gibt es keine, weil ich es ein bisschen eilig hatte), heute war ich richtig früh dran und hatte freie Parkplatz- und Sitzplatzwahl. War eh nur kurz, weil ich ab 10 einen F2F Workshop im anderen Turm hatte und vorher noch einen Besuch im Technikum. Ich habe jetzt ja endlich wieder enie sehr technische Rolle, wobei. eigentlich nicht. Die Rolle ist sehr strategisch, aber fokussiert auf technische Themen. (ich muss immer noch mal erzählen, was ich jetzt mache, ich weiss. Ich war schon mal knapp davor.). Anyway, ich nutze meine Produktonboardingphase, alles mitzunehmen, was geht. Das war heute: angucken eines SUT-Bags für DP coumpounding (aka single use bag zum Mischen von API und Pufferlösung für die Abfüllung in Fertigspritzen) und dem entsprechenden Equipments aussenrum. Dabei habe ich schonmal einen Schwung der Kollegen für den Workshop getroffen und auch für den Trip im Oktober (wie aufregend! BUSINESSTRIP!!!). War alles superinteressant und ich war nicht soooo trauring drüber, dass ich dafür den letzten Termin an Events aus den zwei Wellbeing-Wochen streichen musste (of all things den slot für "Work smarter, not harder"). Das ist jedesmal so, dass ich mir dort lauter interessante Sachen raussuche und dann klappt genau gar nix. Dieses Jahr ist das nicht so schlimm, weil: erstens bin ich eine Woche nicht da, weil ich therapeutisch Römer ausgrabe, das tut mehr für Wellbeing als jeder Workshop über perimenopausale Schlafstörungen. Und zum anderen habe ich gestern natürlich schon die Wellbeing Bowl gegessen, das ist mehr als in all den Jahren vorher.

Dann: der erste Tag eines Zweitagesworkshops für eins meiner neue Produkte. Für mich in einem neuen Lifecyclestate, wir sind hier vor der Einreichung und natürlich auch vor dem Launch. Ich komme ja aus dem kommerziellen Bereich, wo der Fokus auf kontinuierlichem, smoothem Supply ohne technische Issues (oder aber schneller Lösung solcher) liegt. Hier aber sind wir noch in den letzten Zügen des Developments, das Ziel ist, möglichst schnell alles für ein Filing fertig zu haben und natürlich für einen Launch. Das ist einerseits superspannend, andererseits aber halt auch viel zu beachten, weil für die Kollegen vom Development ihr Job beim Launch endet und unserer dort losgeht und wir sozusagen ausbaden müssen/dürfen, was bis dahin entschieden und implementiert wurde.

Ganz banales Learning: je höher man in einem Turm kommt, desto schneller ist man rum. Ist mir aufgefallen, als ich im 39. Stock überlegte, in welche Richtung ich jetzt am schnellsten vom Meetingraum zum Wasser zum WC komme und es einfach egal war, weil ich anders als in meinem 16. Heimatstock halt einfach zwei Schritte mache und rum um den Turm bin.

Und: Mittagessen um halb zwei ist zu spät für mich, ich war beyond Unterzucker und fast zu schwach zum Hangrysein. (Ich hatte auf Workshop-Gipfeli oder so was gehofft, es gab Kaffee mit nix. Was ok ist, aber meine Güte, war ich hungrig.)

Ich kam dann grad rechtzeitig zu unserem Team Huddle im anderen Turm und habe gemerkt, wie leer mein Kopf auf einmal vor lauter Aufpassen und Lernen und Mitdenken (und nicht essen) war.

Dann: schnelles Heimradeln, Essen machen (wieder vegi-Chicken Mango Tamarinden Salat, alle sind daheim, wenigstens zeitweise, das muss man ja die Tage ausnutzen), von Q. hören, wie der erste richtige Unitag lief (hach!), duschen, Tasche für morgen packen (morgens schwimmen, ganztags F2F, dann noch 2h anstrengendes Meeting, abends Konzert. ). Urks.

Darauf ein alkoholfreies Bier.

Montag, September 15, 2025

150925

 Die erste von mehreren aus unterschiedlichen Gründen anstrengenden Wochen. Puh.Immerhin gut geschlafen, relativ spät aus dem Haus gegangen, weil ich auf die Öffnungszeit der nächsten deutschen Poststelle um halb neun warten musste. Ich hatte das grosse Paket für L. fertig gemacht, aber ich bin nicht bereit 75 CHF Porto zu bezahlen und dafür noch weiter fahren zu müssen als für den deutlich günstigeren Preis aus Deutschland. Es lief erstaunlich smooth (ich rechne immer mit irgendwelchen Fehlern auf meiner und/oder Sturheit auf der anderen Seite), also: abgeben, fertig.

Folge war, erstaunlich für Montag: kein Ladeparkplatz mehr fürs Rad UND kein Platz in unserem inoffiziellen Vierercarree. Naja. Mein Tag war eh voll mit Meetings.

Es war alles relativ wild, auch wie erwartet, aber mei. So ist das halt.

Schöne Abwechslung: mit einem unserer allerältesten Freunde hier, der jetzt ein Kollege ist, spontan Mittagessen gegangen. Auch schön: die "Live Well"-Bowl an der Asiatheke war RICHTIG gut.

Dann noch eine Hirnauslüfterunde ums Karree (wo ich gestern dem Hübschen gezeigt habe, dass ALLE, die einen MIttagsspaziergang machen, genau hier lang gehen, genau immer in dieser Richung). dann eine Back to Back Serie an Meeting zu ein und demselben Thema, das wie erwartet auf recht viel Widerstand stösst und wo unsere echt gute Guidance und Anleitung halt einfach ignoriert wird. Aber na ja, dann sage ich es halt noch 15mal persönlich, dass die Antworten auf alle Fragen in der Anleitung stehen.

Parallel die zwei Tage F2F-Teammeeting morgen/übermorgen und meine erste Geschäftsreise seit.... 2019, glaube ich, geplant. Volle globale Gönnung: Mannheim. Ich hatte zwischendrin gedacht, in der Bahnverbindung hätte sich was signifikantes geändert, seit der Hübsche 2009/10 nach Ludwigshafen gependelt ist, als die Organisatorin meinte: "Wir können morgens fahren und dann um halb neun das Meeting beginnen". Aber: nein, da hat sich nix getan und ich werde nicht irgendwann vor fünf Uhr morgens hier aufbrechen, sondern gemütlich am Abend vorher anreisen.

Heimradeln bei genauso verrücktem Wetter wie hin: es wehte ein starker Wind (natürlich immer als Gegenwind), aber superwarm, wie so ein Heizlüfter. Als ich daheim war, wurde es super dunkel und zog zu und regnete recht zügig ordentlich los.



Jemand findet das Wetter doof.


Sonst:

Q. hatte heute seinen ersten Tag an der Uni. Ich bin so neugierig, wie es war (ich erinnere mich noch sehr, sehr gut an meinen ersten Tag), aber: ich habe ihn bis auf heute morgen, wo ich ihn kurz geweckt habe, um ihm einen schönen Tag zu wünschen, noch gar nicht gesehen, weil er direkt nach dem Abstellen der Goodiebags mitten im Esszimmer direkt zum Lagerabend der Pfadis marschiert, den er für die Eltern der Teilnehmer organisiert (Präsentation mit Bildern und Videos aus den letzten Lagern mit dem Ziel, Eltern und Kinder dazu zu bewegen, sich halt auch mal anzumelden (also die Kinder), weil Lager nur funktionieren, wenn jemand mitfährt). Ich hoffe sehr, dass der Start in diese grossartige Zeit gut war!

L. hatte heute offensichtlich keine Schule und war shoppen. Er hat uns ein Video geschickt, in dem er uns seine Errungenschaften vorführt und das ist so cool :-). Ausserdem gab es von der Gastfamilie Bilder vom Wochenende (er war anscheinend der SUP-Chauffeur für die Gastschwestern UND es gibt in Japan Softeis mit Wackelaugen drauf.)

Jetzt bin ich superdurch, habe gerade noch gelernt, dass die Führung durch die LM-Galenik, die ich morgen früh vor dem F2F noch bekomme, in einem non-GMP-Bereich ist und ich deshalb zwar schon lange Hosen und zue Schuhe anziehen muss, aber mich auch schminken darf.

Geht doch.

Sonntag, September 14, 2025

140925

 Heute tatsächlich ein bisschen länger ausgeschlafen als sonst, bis um viertel vor neun, wenn auch sehr gestückelt ab sechs (Katzengeschrei draussen, Hundegebell, Hundemassregelung, Katzenhunger, Kindernachrichten, naja).

Kaffee und Internet im Bett, Sportründchen, Duschen, Frühstück auf der Terrasse. Erste Enttäuschung des Tages: ich hatte mir richtig gut ausgemalt, wie lecker der Rest des Pastagerichts von gestern abend (Pasta, Sosse aus Basilikum, Zitronensaft/Schale, Knoblauch, Olivenöl), Tomaten, Rucola, eingelegten Artischockenherzen und gegrillten frischen Maiskörnern) heute kalt als Salat schmecken würde. Tat es überhaupt nicht! (Naja, ein leckeres Mittagessen für eine Person wird es, wenn man es nochmal warm macht).

Netten Chat mit L. (ich hatte gefragt, ob ihm noch was für sein Fresspäckli einfällt, er hat von dem Familienausflug zum Fluss mit Grillen und Fischefangen für die Schildkröte daheim erzählt.), gefolgt von kurzer Recherche über Ernährung von Wasserschildkröten.

Erledigungen (Wäsche, Karten schreiben, Paket fertig machen), dann war es Zeit für unseren Sonntagsausflug: ich hatte uns einen Slot für die Herogames in der Antikensammlung in Basel reserviert.

Wir parkten in der Parkgarage bei der Arbeit (am Wochenende und auch sonst ab drei Uhr nachmittags, glaube ich, für alle Mitarbeiter umsonst), spazierten am Rhein entlang (es ist immer noch so fucking heiss), in dem trotz nur 18 Grad Wassertemperatur immer noch ein paar Leute schwammen, über die Wettsteinbrücke

Das kleine dunkle Ding ist übrigens der architektonisch ach so wertvolle Bau 52, an dem sich jetzt die Leute abarbeiten.

Dann: Antikensammlung (ich weiss gar nicht mehr, irgendwann waren wir da mal drin, weiss gar nicht mehr, wie lang das her ist). Anyway: mit "selber mal antiker Held / Heldin sein" kriegt man mich natürlich.


Es war dann.... joah. Ich habe ja vorab gesagt: der "cool" unc "cringe"-Detektor haben bei der Ankündigung gleichermassen ausgeschlagen. Im Nachhinein war es keins von beiden, eher so: "joah."

Athena unterstützt uns bei allem


Wir haben uns schon sehr bemüht mit dem Höllenhund zB


Atalante und der Eber

Das Labyrinth des Minotaurus

Der Ariadnefaden



Rätseln mit der Sphinx



Auswertung und Orakelgedicht am Schluss


Es ist schon irgendwie nett, mit Audioguide, der einem mit dramatischer Stimme und extrem ausführlich und gefühlig erklärt, was man tun soll. Es gibt 7 Abenteuer, die man bestehen muss, die jeweiligen Helden sind oddly specific beschrieben (Flashback in den Altgriechisch-LK, wo total irrelevante körperliche Merkmale immer wieder eingestreut wurden. Theseus zB war immer glatt rasiert. Erstaunlich viele Helden und Heldinnen waren blond. Es gab zwar neben den "Abenteuern" immer noch passende Ausstellungsstücke, aber naja, halt nix zu historischem Hintergrund, was gibt es da tatsächlich, was hat man gefunden, wie wurde das alles in der Literatur oder anderen Geschichten weiteraufgenommen. Die "Abenteuer" waren, hm, jetzt schon nett, aber halt auch nicht abenteuerlich oder schwierig (das Zusammensetzen des trojanischen Pferds war für manche schwieriger als gedacht und jemand anders wäre fast gegen die Spiegelwand im Labyrinth geknalllt). Ariadnes Faden war eine nette Idee, aber naja. In Zeiten von Escape Rooms, von "Immersive-Van Gogh-Ausstellungen", von Europapark und so, war das jetzt halt alles nicht so spannend. Mir ist die Zielgruppe auch nicht ganz klar. Für allein ist es zu wenig und zu unspannend, für "add on" zu der Hauptausstellungist es arg separat und thematisch auch nicht so ganz passend, für Schulklassen / Kindergärten dauert es zu lang, um alle durchzuschleusen.

Naja. Wir haben am Schluss unseren Oraklspruch abgeholt und dann doch keine der Stofftaschen, die ich eigtl ganz nett gefunden hätte ("Herkules statt Gym" oder "Nike statt Sneaker"), mehr gekauft, sondern sind auf der Suche nach Kaffee und Kuchen in die Stadt gebummelt.



L. haben wir ein Bild von seinem Schulweg geschickt, der Cupcake Laden hatte zu und so gab es underwhelming Ketten-Zimtschnecke ("Red Velvet", naja). EGAL, war ein netter Ausflug (und Q kriegt eine Zimtschnecke mitgebracht).



Daheim geht der Hübsche laufen (nachdem er eine schwanzlose Eidechse aus dem Esszimmer freigelassen hat, ach, Sunny....), ich hänge die Wäsche auf und sichte die Gemüsekorb-Bestände für ein Curry heute abend (Fenchel, Kartoffel, Paprika, für mich noch Aubergine), das wird schon, mit Knoblauch, Zwiebel, Ingwer, Currypaste, Kokosmilch.

Ein ganz kurzer Blick in den Arbeitskalender lässt mich seufzen, wird eine anstrengende Woche, die direkt mit einem richtig anstrengenden Tag morgen startet. Puh.

tfrgggggggggggg



Samstag, September 13, 2025

130925

 Mittelgut geschlafen (ja, ok, der Rotwein halt), von Gekruschel um sechs aufgewacht, als Q. aufstand, der sich zu einem Pioniertechnik-Ausbildungskurs auf den Weg machte. Ich frage mich ein bisschen, wo am Montag noch Uni zwischen Gym, Pfadi, Feuerwehr reinpassen soll. Naja.

Um acht konnte ich dann gar nicht mehr schlafen, war auch nicht unendlich wach, aber es gab Kaffee im Bett und dann ein Sportründchen. Ich schaue dazu ja aktuell die dritte Staffel "The Bear" und neben dem Stress, den es mir verursacht, all das Gehetze und Geschreie zu sehen, war heut eine unerwartet emotional anstrengende Folge dran. Ich hatte ja die Weihnachtsfolge noch in krasser Erinnerung, die einfach too close to home war. (Jamie Lee Curtis spielt die Alkoholiker-Mutter, die dazu noch, ich weiss nicht, Narzisstin? Bipolar? ist, unglaublich gut, das macht es ja so schlimm). Heute also: Sugar bekommt das Baby und weil sie niemanden erreicht, ruft wie wider bessers Wissen ihre Mutter an.  (Lieber hätte ich mein Kind allein zur Welt gebracht...) Aber: es ist nur eine Serie, es ist nicht echt.

Dann: Terrassenfrühstück, Erledigungen wie Wäsche, Betten beziehen, Rasenmähen, dann machen wir unseren gemeinsamen Spaziergang. Ich snacke Brombeeren und Walnüsse.

Nach noch mehr Erledigungszeug machen wir uns auf den Weg ins Nachbarstädtchen, der Hübsche möchte seinen LIeblingswhiskey im Spirituosenfachgeschäft nachkaufen, ich plane für den Rückweg einen dm-Grosseikauf ein, weil einigs an grossvolumigen Sachen aus ist, das auf dem Fahrrad je nachdem zusammen mit Arbeitszeug und Schwimmtasche (und Gemüsekorb) ein bisschen doof zu transportieren ist.

Allein auf dem Parkplatz reicht es mir dann schon wieder, auch "Nur kurz dm" ist am Samstag einfach irre. Wieviele Leute gibt es, wie aggro können die alle sein, wie doof kann man auf einem engen Parkplatz rangieren? Bis auf das sanfte Badputzzeug (lol) für die neuen schwarzen Armaturen schaffe ich an alles zu denken, bevor ich RAUS aus dem Laden muss.

Wieder daheim räumen wir alles ein, trinken einen Kaffee auf der Terrasse (ich brauche eine Handvoll Kekse gegen Unterzucker) und hängen schon wieder Wäsche auf.

Dann packe ich L. ein Carepaket von daheim, ein Mix aus kleinen Pombärtüten (zum Polstern), der Lieblingsmarmelade, Röstzwiebeln, dem Mückenstichbrenner, Gummibärchen, dem gesamten Ahoibrausesortiment, Lebkuchen, Zweifels Limited Edition "Poulet im Chörbli", Proteinriegeln und so weiter. Das Ganze werde ich nächste Woche aus Deutschland abschicken, das Porto von der Schweiz nach Japan ist insane und ich weiss jetzt ja, dass man als Privatperson Pakete ins Ausland aus noch ungefähr 3 Postfilialen in der Schwiez abschicken kann, dann mache ich das auf dem Weg zur Arbeit in einem DHL-Shop. Ich habe also alles eingepackt, gewogen, dann wieder ausgepackt, alles einzeln in die Zolldeklaration eingetöckelt, wieder eingepackt, und jetzt ist es fertig.

Miniründchen zum Grasmüll wegbringen und Jonny treffen, dann Aperol Spritz aus den gestern erworbenen gebrandeten Gläsern und jetzt gibt es Pasta mit Antipasti, Basilikumsosse undgegrilltem Mais. Und wir schauen die erste Staffel "Old Man" fertig.

Sonst:

Falls Sie damit hadern, wie man auf das Attentat auf Charlie Kirk reagieren soll oder darf: hier eine für mich sehr gute Einordnung mit dem wunderbaren, schrecklichen Satz:

"It’s a choice to write an obituary that begins “Joseph Goebbels was a gifted marketer and loving father to six children.”"

Freitag, September 12, 2025

120925

 Heute richtig gut geschlafen, mei, ich war halt auch müde. Jonny war gestern abend nochmal raus und hatte sich nicht mehr IM Haus blicken lassen, dafür aber auf einem mit Kissen versehenen Stuhlstapel auf der Terrasse eingemümmelt das Regenwetter betrachtet und kam dann erst zum Frühstück rein.

Die Kamera hatte ausserdem einen vorbildlich dicken Igel aufgenommen, der um eins auf die Terrasse gewackelt kam und sehr interessiert durchs Katzentürchen gespäht hatte.

Frühstück: Brot von gestern mit dem letzten Quittengelee, wenn ich mich recht entsinne :-), aber ich habe, das ist auch ein interessantes Geschäftsmodell, als nächstes ein Glas Zwetschgenmarmelade, das ich dafür bekommen habe, dass ich 5, 6, 7 Kilo schon fertig geerntete Zwetschgen freudestrahlend in Empfang genommen habe. 

Dann: Eröffnen der Fenchelteesaison für dieses Jahr, die erste grosse Thermoskanne für die Arbeit gekocht, angetrunken, ein paar Emails beantwortet, dann ging es ab zur Physio. Läuft immer besser, ich denke wirklich, Ende Jahr ist die Schulter wieder wie neu (vielleicht sogar besser, die linke Schulter war die letzten Jahre weniger beweglich als die rechte, auch vor dem Velounfall).

Dann: schnell einkaufen gehen (ich höre jetzt für längere Sachen wie Einkaufen und längere Kochsachen, Wäscheabhängen, so Zeug, Angela Merkels Memoiren als Hörbuch, skurrilerweise auf Englisch (sehr britisches Englisch) aus abstrusen Gründen und natürlich auf 1.4facher Geschwindigkeit. Ich bin gerade bei Rostock-Lichtenhage und bisher höre ich das wirklich gern. Sie ist auf jeden Fall eine intelligente Frau und kann sich ausdrücken und hat ein Gefühl für... was ist relevant und was ist wichtig und kann sich selber und ihre eigene Wichtigkeit sehr gut einsortieren und abschätzen. Alles eine absolute Wohltat nach dem echt schlimmen, schlechten Matthew Perry-Hörbuch, das mir Friends für immer verleidet hat. Hatte der keinen Lektor? Wie oft kann man wiederholen, dass man 55 Vicodin am Tag genommen hat? Ja, ok, willst du einen Preis dafür? Wie viele Superlative kann man unterbringen? Es sind immer die besten Freunde der Welt, der beste Film der Welt, die schlimmsten Schmerzen der Welt (verschiedene, aber alle imemr nur von ihm auszuhalten), die dümmsten Doktoren der Welt, die besten Schauspieler der Welt, die jung sterben, die schlechtesten, die noch leben, er war das verlassendste Kind der Welt, hat am meisten Geld der Welt verdient, meine Güte. Ich würde nicht mal sagen, das ist das schlechteste Buch der Welt, es ist einfach ein schlechtes. Von einer ziemlich unsympathischen selbstverliebten, selbstmitleidigen, selbstsüchtigen Person geschrieben, die sich für den Mittelpunkt des Universums hält. Meine Güte. Also. Angela Merkel ftw!)), der Wagen war interessant gefüllt, weil unser Lieblings-Malbec auf 50% reduziert war und es hübsche Aperol-mit-Aperol-Spritz-Glas-Pakete gab. Naja. Ist ja bald Wochenende.

Dann: Arbeiten. Ich beobachte an mir selber, wie sich eine Routinenveränderung anbahnt: die Bürotage nehmen zu und ich finde es, anders als im letzten Job, nicht schlimm, sondern gut, auch wenn ich die Homeofficetage durchaus zu schätzen wusste und weiss. Es scheint sich auf eher 4 als die verpflichtenden 3 Tage/Woche im Büro einzupendeln. Damit einher geht die veränderte Sportroutine, wo mir v.a. das Schwimmen Spass macht, aber ich bleibe auch an der Yogasache dran (die ist schwierigier zu planen, weil die Mittagsslots nicht nahtlos in unsere üblichen Mittagspausenzeit passen und gerne von Meetings angeknabbert werden. Ich geniesse aber umso mehr den Freitag daheim, in dem ich (und ALLE anderen) das liegebgebliebene, für das man Ruhe braucht, aufarbeite und konzentriert vor mich hinwerkle. Ausserdem fungiert der Tag als Gelegenheit für Meetings, die unbedingt dringend sein müssen, weil sich die meisten Leute den Freitag tatsächlich meetingfrei halten und deshalb für dringendes relativ leicht verfügbar sind. Spannend!

Zu Mittag die erste Kürbissuppe des Jahres, ich verwerte alle eingefrorene Müllsuppe und habe kurz (bis ich halt die übrige Kürbissuppe einfriere) richtig Platz im Gefrierschrank. Schmeckt super!

Nicht so super schmecken die "Americano"-Trauben, die ich aus Forschergeist gekauft habe. Ich habe von meinem allerersten Chef unter andere gelernt, dass im Tessin eben "Americano"-Trauben angebaut werden und der Wein daraus super speziell schmeckt und deshalb im Volksmund auch "Chatzesaich" heisst ("Katzenpisse"), weil er so schmeckt (und ich weiss jetzt nicht, ob das das deutsche oder schweizerische "schmecken" ist. Ich hoffe, letzteres, weil: wer wüsste ersteres schon?). Diese INfo wurde wieder aufgerührt durch Herrn Raus Trauben- und Weinrecherchen mit Uhudler-Verkostung. Heute hatte der Coop also "Americano-Trauben" und... wow. Ich habe bis heute mittag vor dem ersten Probieren gedacht, der widerliche Geschmack von allem "grape"-flavoured Produkten in den USA (Jelly, Soda, Bonbons) wäre einem Aromahersteller auf Koks zu verdanken, aber nein: diese Americano-Trauben schmecken genau so. Örks! Keine Ahnung, wie dieser Geschmack vergoren dann wirkt, aber ich weiss jetzt, dass ich nie freiwillig "Chatzesaich" probieren werde. 

Nun ja.

Nachmittags dann weitergearbeitet, wieder kaum einen Absprung geschafft, aber dafür viel Arbeit. Als der Hübsche sich zur Narbenbehandlung aufmacht, mache ich mich an ein Sportründchen, dann Duschen und eine frühe Pizza für Q., der hat sich nämlich für die Maschinistenausbildung bei der Feuerwehr interessiert und zack, hat heute Übung. Nun ja.

Der Hübsche und ich eröffnen (nach Fencheltee eine logische Folge) die Rotwein-zur-Pizza-Saison (Malbec, kein Chatzesaich), und dann ist Wochenende. Puh.


Donnerstag, September 11, 2025

110925

 What a day.

Geschlafen habe ich heute nacht unterirdisch schlecht, ich kann nicht mal festmachen, wieso. Ich konnte ewig nicht enischlafen, bin alle halbe Stunde aufgewacht, wachgelegen und habe dann, nachdem die Natur um halb sechs ihr Recht forderte, die Nacht für beendet erklärt, bringt ja nix.

Während ich unten kurz nach sechs meinen Kaffee rausliess, hörte ich auf einmal oben kruscheln und war sehr verwundert: der Hübsche schläft meist bis halb sieben oder siebe und Q. hat genau gar nix vor, weil Uni erst ab nächster Woche. Als ich vorsichtig nachgucken wollte, kam er schon runtergeschossen, aus dem Pyjama direkt in die Feuerwehrklamotten von gestern abend noch und ab gings. Der Dachstuhl von gestern abend brannte wieder und diesmal lichterloh. Sehr skurriles Szenario: draussen dunkel, vom Feuerwehrmagazin schon Blaulicht und Sirenen, ich machte mich auf mein Katzenründchen und aus allen Richtungen der Siedlung kamen Feuerwehrleute in voller Uniform auf Fahrrädern oder zu Fuss gesprintet zu Treffpunkt. Puh. (er war da etwa 4h beschäftigt, die aktuelle Alarmgruppe heute nachmittag schon wieder, allerdings nicht dort, sondern bei des Hübschen Arbeitsplatz wegen Brandmeldeanlage. Das gilt nicht als “Brand gross”, wo ALLE kommen und noch die angrenzenden Feuerwehren und die Berufsfeuerwehren der grossen Firmen, wie eben für den Dachstuhl)



Grosse Vorfreude auf Schwimmen! Radeln noch im Halbdunkel, in Radklamotten mit Badeanzug und ungestylt in die ersten Kollegen reingelaufen am Drehtor und direkt ein paar Infos zu den am Dienstag kommunizierten Umstrukturierungen meiner ganz alten Abteilung bekommen. Dann aber: Ab ins Wasser und das ist wirklich ein richtig guter Start in den Tag für mich. Ich habe jetzt auch herausgefunden, wie man die Knochenkopfhörer lauter stellt. Das mit dem Blubbergeräusch unter Wasser ist damit nicht super, aber halbwegs ok gelöst. Ich brauche eine halbe Stunde für meinen Kilometer, bin angemessen angestrengt, aber nicht zerstört, das ist von Zeitaufwand und Kaputtheit ein guter Start in den Tag.


Ab dann wurde der Tag einfach nur irre. Ich war noch nicht mal an meinem Platz angekommen, geschweige denn hatte mein Kistchen mit Bürogedöns geholt ODER EIN WASSER /KAFFEE, da wurde ich von diversen früheren Kollegen zu unserer rausgeschickten Kommunikation verhaftet. Und ja, ich wusste, dass trotz all der Arbeit, die wir reingesteckt haben, um potentielle Probleme proaktiv zu adressieren, die generelle Aufnahme trotzdem negativ sein würde und wir auch nicht an alles gedacht haben würden. Trotzdem war ich etwas dünnhäutig, aber wenn “Darf ich grad mal eine despektierliche Frage stellen?” als erstes kommt, sage ich “nein, wenn du schon weisst, dass es despektierlich ist, kannst ja überlegen, was eine sinnvolle, konstruktive Frage stattdessen wäre.”. Auf viele Punkte war die Antwort “Das steht in der Ausfüllhilfe” (“Wegleitung” wäre ein so schönes Wort gewesen dafür). Es ist schon bisschen traurig, oder? Da macht man sich Gedanken, schreibt eine ausführliche Schritt für Schritt Anleitung und schreibt oben drüber: “Bitte guckt in die Anleitung” und die Leute sagen “Acht Seiten Anleitung? Hab ich nicht reingeschaut” Maaaaaaann! (Und ja, manche Sachen haben wir übersehen, keine Frage).

Dann: Meetings bis Mittag, im letzten erfuhr ich, dass mein eines Produkt, das ich so als “Wenn mal Zeit ist, schau mal rein, aber das ist keine Prio, weil das kommt eh nicht” zugeteilt bekam, nun auf eine accelerated Pfad ist und ich bin direkt eine Stunde später im “Wiederbelebungsmeeting” gelandet. Puh. 

Über Mittag war ich Ohr und Schulter für einen Kollegen, der von der Reorg betroffen ist, vertauschte Rollen nach dem Sommer, wo ich ihm mein Leid geklagt habe. Mhm. (Sehr skurril: mittendrin kam unsere alleroberste Chefin mit einer Begleitung an und klemmte sich direkt neben uns zwei an den vollen Tisch. Mittagessen mit den peasants sozusagen. Einerseits fast sympathisch und nahbar, andererseits nur fast und es liess uns dann doch recht zügig aufbrechen und das Gespräch an der frischen Luft ohne Managementohren weiterführen.)

Dann: Wiederbelebungsmeeting, Schneller Checkin mit dem Hübschen, der heute das Reklamierungstreffen mit den Leuten von Hans Grohe für unsere Badarmaturen hatte (Sie erinnern sich? Alles in mattschwarz? Über die letzten paar Monate ist überall die Beschichtung abgeplatzt und es sah einfach echt doof aus. War noch alles innerhalb der Garantie und wurde heute ausgetauscht. Anscheinend hat Grohe die schwarzen Armaturen für einige Zeit outgessourced und das ging richtig in die Hose. Aktuell werden alle ersetzt und seit wieder intern produziert wird, hält das Schwarz auch. Wie cool, ein neues Bad 2.0 (passend zum frisch eingestellten Wasserenthärter!)


Dann noch zwei anstrengende einstündige Meetings und endlich um halb sieben durch den irgendwann warm und sonnig gewordenen Tag nach Hause radeln und dabei den Gemüsekorb abholen. (grosses Highlight am Donnerstag)

Aubergine, Tomaten, Basilikum, Salat (ich glaube: roter Kopfsalat, Batavia, Eisberg), ein halber Butternutkürbis, SPinat, Mais, Fenchel, Kartoffeln, Schnittlauch, Paprika, zwei Chili (mit Warnzettel), DIE EIER!

Ich bin so durch, dass mur noch nicht direkt die entsprechenden Gerichte neben Salat einfallen (Kürbissuppe wäre was.), aber das wird schon.

Noch ein Highlight: Sie erinnern sich an den Feldkurs und meine Holzkohlefunde von vor genau einem Jahr? Der Fundbericht ist fertig und die Holzkohle wurde datiert!