270425
Heute nacht um halb zwei hat uns Sansa einen LEBENDIGEN Vogel ins Schlafzimmer gebracht. Ich dachte bisher, Vögel in der Nacht zu fangen (wo holt man die eigentlich? Wo schlafen Spatzen? Und wie kommt sie da hin und mit dem Vogel im Maul wieder runter?) wäre gegen die Katzenehre, aber naja. Der Hübsche hat ihn also eingefangen, Sansa hat das nicht gemerkt und die ganze Nacht vor dem Box-Dummy gewartet, hinter dem der Vogel sich erst versteckt hatte.
Irgendwann um acht dann Kaffee und Blondie im Bett (Gönnung!) in der Hoffnung, das Sportründchen besser hinzubekommen. Trotzdem musste ich nach 2 Dritteln des Cardioprogramms aufgeben, bin enttäuscht von mir, aber ok, bringt niemandem was, wenn ich umkippe. Meine neue Sportserie ist jetzt "Die Are-Morde", da habe ich schon alle Bücher gelesen, das ist feelgood-Material my way, anders als das blöde "Parenthood" (Jemand hat gestern angemerkt, dass "White Lotus" ja genau das falsche ist, wenn man eine Serie möchte, wo nicht alle Leute unsympathisch sind, aber im Unterschied zu "Parenthood" wird da ja nicht versucht, sie als Helden hinzustellen, sondern die Serie lebt davon, dass man die alle 50shades of Arsch findet :-)).
Frühstück war lecker: Bagel mit Hummus, Morchelkäse, Sprossen und Gewürzen (ich finde ja, Sprossen werten alles mit Brot auf)
Weil wir da schon laaaaaaang im Hintertreffen sind, gab es eine Folge "Battlestar Galactica" für alle, auch hier: gemeinsames Genervtsein von der Plattheit, aber noch sind alle dabei.
Q. hatte einen Doppeltermin: sowohl als Pfadileiter als auch als Feuerwehrmann "musste" er beim "Eierläse" im Dorf antreten. Die Pfadikinder traten gegen die Kinder einer anderen Jugendorganisation an (keine Ahnung, Jugi, Jubla, Blauring, irgendwie sowas), die Feuerwehr gegen den Turnverein. Ich war da noch nie dabei, habe heute aber die Bilder und Videos gesehen und das ist ein Riesenevent! (In Anbetracht der amerikanischen Eierknappheit natürlich auch ein riesengrosses "Fuck you", aber das ist schon ok). Auf der Dorfstrasse sind rohe Eier am Rand in kleinen Strohnestchen ausgelegt und die einzelnden Teilnehmer müssen in einer vereinbarten Form der Fortbewegung (bei Kinder zB: rennen, bei Feuerwehr zB im Brandschutz rennen oder mit einem Kindertrotti fahren) ein Ei nehmen, die Strasse entlangrennen und am Ende in einen von zwei Erwachsenen der Organisation grossen Korb voller Streu werfen. Am Schluss gibt es dann Eierspeisen aller Art, alles sehr "Stars Hollow" like. (Die Feuerwehr hat gewonnen, die Pfadi verloren, aber die anderen haben grössere Kinder nominiert und "unseren" Wölfen war es wohl nicht klar, dass man das Ei in den Korb und nicht "so weit und so fest wie möglich" werfen muss. Oder sie waren am Ende der Strecke zu erschöpft, um überhaupt noch zu werfen.)
Ich habe daheim Zeug erledigt, nämlich: Regenhosen für alle männlichen Familienmitglieder bestellt, Kayakschuhe für die Kinder, Kayakhandschuhe für uns alle, weil: wer hätte das gedacht, die Kinder sind seit ihrem letzten Kayaken gewachsen und die Radlhandschuhe waren nie richtig gut dafür.
Damit sind wir theoretisch für Kanada bereit, der Rest an Planung ist Kür.
Für L. habe ich Zugtickets für sein Kennenlernweekend mit der Austauschorganisation nächste Woche gebucht. Wie es sich für die Schweizer Dependance gehört, findet das in den Bergen statt und Treffpunkt ist am Bahnhof dort, weil man halt davon ausgeht, dass alle mit der Bahn kommen. Ich fand 3.5h Reisezeit und 3x Umsteigen ganz schön schwierig und habe überlegt, ihn mit dem Hübschen zusammen zu bringen und uns einen schönen Nachmittag im Simmental zu machen, aber der meinte korrekterweise: "Wenn du Zweifel hast, dass L. es allein ins Simmental schafft, solltest du noch mehr Zweifel haben, dass er es allein nach Tokio UND ein halbes Jahr in Japan schafft." Das ist schon wahr, aber eben: nach Tokyo muss er (vermutlich) nicht umsteigen, Flugzeuge werden nicht geteilt, es gibt keine Baustellen auf der Strecke, aber ja, natürlich fährt er allein mit dem Zug und ausser mir ist niemand nervös deswegen.
Dann: in der Garage die restlichen Sachen für die Müllabfuhr mit Marken beklebt, morgen früh bringen wir sie vor.
Dann: Nähmaschineneinsatz (unspektakulär mittlerweile, aber immer noch praktisch, dass sie da ist): einen Kursdruck für L. aufs Pfadihemd nähen, meine Lieblingshose flicken, bei der ich mir in München die Tasche am Sitzteiler des RE aufgerissen habe und des Hübschen Jeans flicken. Jetzt ist alles wieder in Ordnung.
Wäsche ab- und aufhängen, dann eine Runde Balkon mit Sonne, -nschirm, Buch und hübschem Kaltgetränk.
Zum Abendessen gibt es heute selbergemachte Frühlingsrollen und asiatisch angehauchten Gurkensalat, ich bin gespannt, ob/wieviel ich fluchen werde. (nicht wegen des Gurkensalats)