Samstag, November 30, 2024

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Ach ja, heute Nacht bin ich wieder Punkt 3 von starken Armschmerzen aufgewacht, eine Ibuprofen Tablette hat das zwar gerichtet, aber ein bisschen frustrierend ist es schon. Ein Stresslevel beim Schlafen von durchschnittlich 79 sagt ja auch schon einiges. Untertags sind die Schmerzen eigentlich okay erträglich, wobei ich halt schon merke, wenn die Schmerzmittel aufhören zu wirken. 

Genug gejammert, wir haben dann gemütlich ausgeschlafen, es gab Kaffee im Bett, dann gemütliches samstags Frühstück. 
Die Jungs sind heute beide als Leiter zu ihrem Winterweekend der Pfadis aufgebrochen. Dieses Jahr heisst das zum ersten Mal Winterweekend und nicht mehr Samichlausweekend. Hintergrund ist dass die Pfadi-Abteilung durch Vermeiden von konfessionell geprägten Bezeichnungen inklusiver werden möchte. Sie können sich vermutlich vorstellen, welche Diskussionen das im teils doch erstaunlich konservativ geprägten Elternrat gab. Ich verweise bei sowas ja gerne auf die job Description, die in unserem Fall tatsächlich keinerlei Entscheidungshoheit, sondern Unterstützung auf Anfrage vorsieht.
Ich bin übrigens auch fast cool geblieben, als beide Jungs dann gegen 11 Uhr langsam angefangen haben zu packen und L. um 11:30 Uhr meinte "oh ich muss ja noch das notfallblatt ausdrucken." Treffpunkt war übrigens um 12:20 Uhr, aber sie sind jetzt ja beide Leiter, das heisst, entweder geht es ohne sie nicht los oder aber, wenn sie den Staet verpassen, werden sie schon irgendwie selbst hinterherkommen. Natürlich waren sie mit vermutlich perfekt gepackten Rucksäcken perfekt pünktlich....
Ich war dann erstmal ganz schön unleidlich, weil ich das Gefühl hatte, ich würde gerne so viel machen, aber es geht nicht, und sonst macht es auch keiner. Das bezog sich vor allem auf das winterlich, adventlich, weihnachtlich zu schmückende Haus. da bin ich jedes Jahr die treibende Kraft. Alle finden es irgendwie schön und alle helfen irgendwie mit, aber loslegen würde keiner allein. Der Hübsche machte dann das,was man mit unleidlichen Menschen egal welchen Alters macht, er zog mir eine dicke Jacke an, steckte mich in dicke Winterstiefel und wir sind erstmal rausgegangen. DAnach war alles nicht mehr so doof, wir haben noch schnell die vergessenen Sachen im Coop eingekauft, ein Paket und etwas Post aus dem Briefkasten geholt und haben jetzt, weil ich mich ein bisschen verklickt habe, sieben wasserdichte floatable Handyhüllen in Voraussicht auf unseren Sommerurlaub. Ich habe unsere durch eine Supermarkttroohy neu erworbenen Lichterketten, die auch für Outdoor geeignet sind, draussen um unsere Magnolie gewickelt und damit war auch schon mal ein Startpunkt gesetzt. Den Rest haben wir in beiderseitigem Einvernehmen auf morgen verschoben, wir haben uns auf die lichtbüschel für die Küchenfenster und die Lichterhäuschen für aufs Klavier geeinigt, für den Rest müssen wir gucken was im Kammer des Grauens gut erreichbar ist. Ich habe in alle Zimmer die Adventskalender für dieses Jahr verteilt , die habe ich recht früh bestellt, nach den Erfahrungen des letzten Jahres, wo es dann immer knapp wurde, und so schon fast vergessen, was für coole Sachen wir da haben. Übrigens: ein Meilenstein: es ist das erste Jahr seit gefühlt immer, wo Q sich keinen selbst zusammengestellten Lego Adventskalender gewünscht hat. da hat der Hübsche Glück gehabt, denn traditionell wurden diese Kalender am Abend des 30 November in ungefähr dreistündiger Fitzelarbeit in 24 Boxen verteilt. Das hätte ich dieses Jahr einarmig wie ich bin, natürlich nicht hinbekommen. 
Wir haben dann noch die Serien Folge, bei der wir gestern Abend tief und fest eingeschlafen sind, fertig geschaut, dabei habe ich aus Versehen etwa zwei Kilo Mandarinen gegessen und erstaunlicherweise festgestellt, dass das durchaus zu viel ist. Jetzt köchelt auf dem Herd Zwetschgenpüree, das dann mit Gin und Creme de Cassis zu einem Eis aus dem Ninja creami werden wird, ich lasse mir doch von Einarmigkeit meine Vorfreude auf meine Geburtstagsparty nicht nehmen. zum Abendessen gibt es dann gleich Tofu Kung Pao, der hübsche weiss noch nicht, dass das eins der Gerichte werden wird, die er dann in Zukunft auch kochen können wird. Ich habe mir gedacht, wir machen davon eine grosse Portion, dann kann ich mir nächste Woche davon mittags noch was Aufwärmen. Bin mal gespannt, wenn ich sowas plane, bleibt normalerweise kein Fitzelchen übrig. 
Für den Rest des Abends plane ich einen gemütlichen Aufenthalt in der Badewanne, ich werde mein 75 Buch dieses Jahr fertig lesen, damit habe ich pünktlich einen Monat zu früh meine mir selbst erstellte lese-challenge erfüllt. Und hey, wer weiss,vielleicht schlafe ich heute mal durch, haha oder wache wenigstens nicht vor Schmerzen auf.

Freitag, November 29, 2024

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Heute habe ich wieder nicht so gut geschlafen, merke: Ibuprofen macht eine deutlich besseren Job als Paracetamol in der Schmerzkontrolle. Deshalb muss ich in Zukunft darauf aufpassen, dass ich das erlaubte Ibuprofen nicht schon über den Tag wegknuspere, sondern noch eine Reservetablette für nachts übrig behalte. 

Traurig übrigens auch gestern Abend: ich dachte mir, so ein bisschen stricken das sollte ja trotzdem gehen, ich meine, die linke Hand macht ja praktisch nichts beim Stricken. Totale Fehleinschätzung: nach nur zwei Nadeln hatte ich das Gefühl, der linke Arm löst sich langsam ab, tja, schade. 

Dementsprechend gedämpft war der Start in den heutigen Morgen und nachdem die Kinder aus dem Haus waren, habe ich auf dem Sofa noch eine Runde gelesen/gedöst, bisschen der Hübsche bereit war zum Wocheneinkauf aufzubrechen. All die Logistik mit einem angebundenen Arm fängt langsam an mich zu nerven, das werden grossartige Wochen. Aber: Wocheneinkauf erledigt, ein verschollen geglaubtes Black Friday Angebotsweihnachtsgeschenkpaket wurde ganz hinten im Päcklifach gefunden, die Welt sieht doch gar nicht so übel aus.
Dann: Antrag auf Eintrag ins Wählerverzeichnis gestellt, das geht ganz neu mit einer in "formlosen E-Mail oder Fax an das entsprechende Wahlamt". 
Ich bin sehr gespannt, ob ich eine Antwort auf meine E-Mail bekomme. 

Mittagessen dann mit Q. zusammen, der hat Freitag nachmittag immer frei. Für mich gab es die letzte eingefrorene Kürbissuppe aus dem Tiefkühler zusammen mit einer grossen Portion Chicorée rosso angebraten, da ich ausser mir niemanden für dieses Gemüse aus dem Korb begeistern kann. 
Jetzt wird noch der Pizzateig für den heutigen Pizzaabend vorbereitet, ich habe direkt zu Flashbacks an den ersten Pizzaabend mit gebrochenem Bein zu Hause, wo ich sehr Feldwebellike Befehle erteilt habe. 

Und dann heisst es auch schon L. einsammeln und ins basellandschaftliche Hinterland zu fahren. Wir haben es dieses Jahr noch nicht geschafft, seine Skiausrüstung auf den neuesten Stand zu bringen. Ich hatte ja die kurze Hoffnung, dass ihm alles noch passen würde, aber der Rückenpanzer war ja letztes Jahr schon zu klein, das hätten wir zwar durch Bestellung eines passenden regeln können, aber auch die Schuhe sind schon wieder zu klein, deswegen müssen wir so oder so hin. Aber dann ist das abgehakt und egal, ob ich fit bin für unsere Skiferien, wird er mit der Schule ja auch noch ins Skilager fahren, das heisst, er braucht die Ausrüstung so oder so. NIcht dass zur Debatte stünde, unsere Skiferien zu canceln, wo kommen wir denn dahin.
Jetzt hat er riesige Ski und -schuhe, einen erwachsenen Helm und Panzer. Ich habe aus Witz den Skimann gefragt, ob auf die Frage "und, wie fahrsch?" jemals eine U18 Person nicht mit "super" geantwortet hat. Habe sehr konsternierte Blicke von Skimann und L. geerntet, plus einen Vortrag, dass er jetzt seit fastc13 Jahren skufährt und natürlich gut fährt. Ok, ich gebe zu, diese Frage hätte ich damals stellen sollen, als sie mir zum ersten Mal eingefallen ist, dass ging es nämlich noch darum, dass man sich nicht entscheiden konnte, ob man lieber die süssen roten Ski mit Gummibärli drauf oder, weil man mit 4 halt schon auch sackcool ist, schwarze Schtarwors-Ski nehmen soll. Und klar, fuhr man da auch schon "super!" 😆

Donnerstag, November 28, 2024

281124

Schau an, ich muss für speech to text nicht mal in Google Docs wechseln, sondern kann das direkt in der Blogger App machen. Verrückte neue Welt!

 Good news übrigens: die heutige Nacht habe ich ganz ohne extra Schmerzmittel nachts um 3 Uhr verbracht, es hat ein Ibuprofen abends um 10 Uhr und ein weiteres morgens um 6 Uhr absolut gereicht. Yay! 
Humbling experience nevertheless: beim assistierten Ausziehen des Pyjama-Oberteils und dem ebenfalls assistierten anziehen des bequemsten BHs und Langarmshirts, das ich finden konnte, sind mir wieder die Tränen vor Schmerz in die Augen geschossen, sogar ich merke also, gut ist das noch nicht. Wer hätte das gedacht, 48 Stunden nach dem Armbruch. 
Ich habe dann heute morgen bei der Fahrradwerkstatt angerufen und nur wenige Wochen nach dem totalen Service das Rad wieder zur Reparatur angemeldet, mit einem sehr gemütlichen Zeitplan: ich sehe mich vor Weihnachten nicht mehr auf dieses Rad steigen, leider. Wir dürfen es aber jederzeit vorbeibringen, sie haben Kapazität und könnten das binnen einer Woche ganz bestimmt wieder richten, ausser es  sind irgendwelche Spezialteile kaputt. 
Im Reparaturmodus habe ich dann bei der Physiotherapiepraxis angerufen, die mich damals nach dem Beinbruch wieder fit gekriegt haben. Und auch dort haben sie tatsächlich noch Kapazität  (hat seinen Vorteil wenn man sich vor der Skisaison was bricht), und ich kann mich nächste Woche nach dem Arzttermin einfach melden und sie finden für mich einen Termin. Ich habe direkt mein Ziel, am 1 März auf Skiern zu stehen, formuliert. Das wurde mir als sportliches Ziel attestiert, ich nehme aber mal an, das bedeutet auch, dass es machbar ist.
Ich habe dann den Hübschen zur Arbeit begleitet respektive bin bis zum Büro mitgelaufen und dann eben unsere gemeinsame normalerweise Mittagsrunde von ungefähr 5 km durch den immer stärker werdenden kalten Regen gelaufen mit meiner sehr schweren, sich vollsaugenden vorne offen stehenden, weil sie nicht über der Zwangsjacke zugeht, Winterjacke und meiner Trainerhose bestritten. War trotzdem okay, ich kam auf meine Minimalbewegung und war ja nicht weit von daheim weg, daheim wrtete eine trockene Trainerhose. Teenager Kinder sind was praktisches. Humbling experience Nummer zwei: Wäsche zusammenlegen dauert auf einmal endlos, wenn man das nur mit einer Hand machen kann. bisher war es mir ja immer ein Rätsel, wie Leute Mühe damit haben können, die Wäsche vom Wäscheständer halt einfach zusammenzulegen, weil das geht ja nun mal nicht länger als 5 Minuten, wenn man sich echt anstellt  wenn man das ganze mit nur einer Hand macht, geht's ein bisschen länger und wird auch nicht so schön. 
Und dann war mir auch schon fast ein bisschen langweilig und ich habe beim Check meiner Fimeninbox einem Kollegen nachgefragt, ob er Hilfe braucht, und auf seine Anfrage "bist du krankgeschrieben oder hast Du kurz Zeit zum Reden?" mit "beides" geantwortet. Ich werde sicher nicht alle Arbeit erledigen, die ich sonst erledigen würde, allein das Tippen ist die Hölle. ich kann es halt einfach nur mit einer Hand, immerhin rechts, aber das ist keine nachhaltige Lösung für all die Sachen, die ich normalerweise schreibe. Andererseits kann man das natürlich auch als learning opportunity sehen: erstens habe ich ja jetzt speech to text gefunden, zweitens lerne ich vielleicht endlich mal, mich kurz zu fassen. wie Sie sehen ist es mit speech to Text überhaupt nicht der Fall, werden also sehen. 
es gibt auch Entwicklungen im Mondscheinkäsefall, die sind tatsächlich so unterhaltsam, dass ich mich der Thematik weiterhin selber annehmen werde und nicht einen oder eine meiner Kolleginnen in die folgenden calls mit unseren Rechtsanwälten schicken möchte.
Mittagessen gab es mit Q zusammen, er hat mittlerweile seine Spiegelei mit Speck -Technik perfektioniert, ich habe nur mit den Ohren geschlackert, wie er da erst anbrät, dann abkühlt, dann noch ein Hauch Butter dazu, dann die mit Butter beschöpft, weiss der Geier was. Ich dachte mir halt so: ein bisschen Butter, Pfanne heiss Ei rein, fertig, aber man lernt dazu. Für mich gab es Nudelreste von gestern und das hat auch gepasst. Danach wollte ich eigentlich am Fotobuch weitermachen, das sollte ja auch einhändig gehen, der Text kommt ja erst gegen Ende. Im Moment muss ich erst noch den Foto Dump sortieren und anordnen und hübsch machen und so. Sansa fand es super, also nicht, dass ich zum Fotobuch machen kam, sondern das endlich überhaupt jemand nach oben kommt, weil der hübsche ja heute Bürotag hat. Dementsprechend hat sie sich mit sehr viel Anhänglichkeit und Drama auf meiner Zwangsjacke mit all den wunderbaren Klettverschlussvarianten niedergelassen. Sie sieht auf den Bildern viel grösser aus als sie ist, sie wiegt ja im Winter ungefähr drei Kilo, aber auch die sind schwer wenn sie auf einem gebrochenen Arm sitzen. Dankenswerterweise hat sie mir als Erinnerung auf der schwarzen Weste ihre weissen und sonstigen langen Haare hinterlassen, da hat man dann was. Im Fotobuch bin ich trotzdem bis März fertig geworden, ich habe mich ja letztes Jahr schon davon verabschiedet, für jeden Monat strikt zwei Seiten zu machen. Ich passe mich den Gegebenheiten an, das bedeutet,für manche Monate gibt es praktisch keine Fotos, dafür für andere viel mehr: dieses Jahr sind das der Islandurlaub, dass Pfila der Kinder, die Sommerlager der Kinder und so weiter. 





Um 3 Uhr kam der Hübsche nach Hause und wir haben uns auf den Weg gemacht, ihn in die Geheimnisse des Gemüsekorbabholens einzuweihen. Leider hat es nicht ganz geklappt, weil die Strasse hinter dem Haus mit dem Garten mit dem Unterstand, wo all die Körbe drin stehen, durch eine Baustelle total versperrt war, das heisst ich bin ausgestiegen und durch den Schlamm gestapft, während der hübsche versucht hat, nicht abgeschleppt zu werden. Aber, wir haben den Korb und die nächsten Wochen werde ich den vermutlich zu Fuss von der Arbeit aus abholen. 

DIE EIER!!!!, grüne Paprika, Chiccorino rosso, Karotten, Feldsalat, Rosenkohl, eine ganz abenteuerliche Chili, Spinat, Blumenkohl (das ist alles auch kochtechnisch eingeschränkt sehr machbar)

Aus Geburtstagspartyumplanungsgründen sind wir dann noch beim Supermarkt auf dem Weg vorbeigefahren und haben neben15 x 5 flammkuchenböden auch noch das übliche Nötigste eingekauft, wie 12 x 1,5 l Hafermilch und gottlose Mengen an Weihnachtsschokolade und Götterspeise und Pizzamehl. Sehr süss, der Kommentar des Hübschen danach: "wir müssen morgen aber trotzdem Wocheneinkauf machen, oder?" Für den angedachten Fressnapf Einkauf auf dem Heimweg hat es dann nicht mehr ganz gereicht, stattdessen habe ich Katzenfutternaachschub im Fressnapf Online-Shop bestellt, meine Güte, wie schlecht kann ein Shop aufgesetzt sein. 

Tja, und das war's dann auch schon am Tag drei mit abbem Arm, ich habe immerhin den Kontrolltermin beim Orthopäden Oberarzt am Dienstagmorgen in aller Frühe, dann werden wir sehen, ob der Schulternupsi an Ort und Stelle geblieben ist, und es bei "unkompliziert" bleibt.


Mittwoch, November 27, 2024

271124

So, jetzt also. Wir werden sehen, wie das funktioniert: mangels linker Hand nutze ich aktuell die speech to text Funktion meines Handys. 

Alles in allem war gestern tatsächlich ein richtig doofer Tag. Ich kam schon relativ langsam nur von zu Hause los, konnte mich auf der Kraftwerkbrücke nicht richtig entscheiden, ob ich ein Foto von dem mittelschönen Nebel machen möchte oder ob ich einfach vorwärts mache, weil ich eh schon so spät dran bin. Auf der anderen Seite vom Rhein sass dann eine Frau auf einer Bank und hat die Szenerie fotografiert und ich, und das war mein grosser Fehler, habe kurz so zu ihr geschaut und gedacht “guck, die macht schöne Fotos hättest du auch mal lieber Fotos gemacht.” Und während ich das so gedacht habe und nicht auf die Strasse geschaut habe, bin ich auch schon von dem geteerten Bereich abgekommen und im Gras gelandet. Da wäre der zweite Moment gewesen, wo ich das Ganze noch hätte retten können: wenn ich einfach im Gras stehen geblieben wäre und halt wie so ein vernünftiger Mensch wieder auf die Strasse geschoben oder gejuckelt wäre und normal weitergefahren wäre. Was ich jedoch gemacht habe, ist zu denken: “hat keiner gesehen, gleich bin ich wieder auf der Strasse” und in spitzem Winkel eben auf den Teer zugerollt. Das hätte ich ja eigentlich schon wissen müssen seit meinem Sturz gegen den Laternenpfahl: spitzer Winkel und Kante, das ist keine gute Idee. So auch gestern: ich bin also mit dem Vorderrad, glaube ich, irgendwie noch auf die Strasse gekommen, das hat angefangen zu schlingern, ich habe vermutlich falsch gebremst, hab noch gesehen, wie der Reifen weggerutscht und das Hinterrad mich irgendwie so halb überholt und dann bin ich auch schon aufgeschlagen.  Ich kriege es nicht mehr genau hin, ich gehe davon aus, dass ich zuerst mit dem ausgestreckten linken Arm auf dem Boden geknallt bin. Es spricht dafür dass ich eben einen geprellten Daumenballen habe, der dick und blau ist, und dann irgendwie so supermanartig mit gestreckten Oberarm über den Boden geschrubbert bin und dann irgendwann zum Liegen kam. Interessanter side-effekt: weder meine relativ robuste Softshellhose zeigt irgendeine Beeinträchtigung, noch meine eigentlich recht dünne und, ich dachte, empfindliche Gore Tex Regenjacke ist irgendwie nur verkratzt oder eingerissen, sie ist einfach nur dreckig. Ich lag da also so halb unter meinem Rad und dachte mir: “wow es fühlt sich jetzt auf den ersten Blick gar nicht so schlimm an, aber wer weiss.”  In dem Moment sind auch schon zwei andere Radfahrer neben mir stehen geblieben, die Frau, die Fotos gemacht hat, kam auch angerannt und die drei haben das Rad von mir runter geklaubt und mir aufgeholfen. Da habe ich dann gemerkt, alles fühlt sich eigentlich okay an, nur der linke Arm tut weh. Interessanterweise konnte ich zu dem Zeitpunkt den Arm immer noch so auf Schulterhöhe heben, aber es tat relativ weh in der Mitte. Mein Angang war da: ich setze mich jetzt für 5 Minuten an den Strassenrand, respektive auf die Bank, es war ja alles nass und kalt, und wenn ich dann nach fünf Minuten ausgezittert habe, dann setze ich mich wieder aufs Rad und fahre ganz vorsichtig den Weg zur Arbeit und dann war es das. Deswegen war ich ganz geknickt, als der andere Radfahrer, der mir das Rad zur Bank geschoben hat, meinte: “ Oh, da hast du aber ein richtig fetten Achter vorne drinnen, na ja so bis zur Werkstatt fahren, das geht noch”. Und so war meine grosse Sorge eben vor allem dass das Rad kaputt ist. 

Als ich dann versucht habe, meinen Arm noch mal zu bewegen, ging auf einmal gar nichts mehr.  Schon beim Gedanken dran, den Arm zu heben,ist mir schlecht vor Schmerzen geworden, es war also klar, irgendwas ist nicht okay. Die beiden Radfahrer haben sich versichert dass es mir soweit okay geht, dass ich abgeholt werde wollten mir zu trinken da lassen, haben mir Tipps gegeben wie ich das mit der Unfallversicherung regel und so weiter. DANKE!!!! 

Ich habe also den Hübschen angerufen, der relativ frisch aufgestanden war, und noch nicht mal was gefrühstückt hatte und um Abholung gebeten. Lustigerweise hat sich da schon gezeigt dass mein Hirn nicht mehr so ganz klar funktioniert: ich habe mir nämlich gedacht “oh ja ich bin auf der deutschen Seite, da musst du über die Autobahn über die Brücke auf die andere Rheinseite hinten rum bis zur Schranke” und er mich einfach im nullkommanix von der Schweizer Seite zu Fuss holte, was natürlich viel näher war. Während ich dann da so auf ihn gewartet habe, das waren vielleicht 10 Minuten, hat mein Hirn andere in dem Moment anscheinend unglaublich wichtige Dinge in den Vordergrund gespült: ich habe bei unserer Assistentin angefragt, wie ich das alles mit der SUVA regeln muss, praktischerweise direkt den Link bekommen und gelernt, dass wenn man mehr als 8 Stunden pro Woche arbeitet, ein Unfall auf dem Weg zur Arbeit ein Nichtberufsunfall ist, anders als wenn man weniger als 8 Stunden die Woche arbeitet, dann ist es nämlich einen Berufsunfall. Ist egal, es ist beides abgedeckt von der Versicherung aber lustig ist es trotzdem. Dann habe ich den Kollegen angeschrieben, den ich als letztes in Erinnerung hatte mit einem Fahrradunfall, und gefragt, wie er das geregelt hat und wo er hingegangen ist und so weiter. Das war sehr süss, er hat nämlich direkt angerufen und sich nach mir erkundigt und mir dann den Hinweis gegeben, dass alles mit der Versicherung jetzt erstmal egal ist, die zahlen sowieso, aber ich soll schauen, dass ich in der Notaufnahme komme. Dann habe ich noch all meine Meetings für den Tag abgesagt. Als dann der hübsche über die Brücke gewackelt kam und mich in den Arm genommen hat, dann war es fertig mit seriös und höflich und witzig und zusammengerissen sein und ich habe erstmal Rotz und Wasser geheult. In der Zwischenzeit hatte nämlich auch das Adrenalin aufgehört zu wirken und mir tat der Arm höllisch weh, ausserdem auch die anderen blauen Flecken. Das wurde über den Tag dann noch schlimmer, er hat dann das Rad über die Brücke zurückgeschoben, ich bin hinterher gewackelt, habe meinen Arm festgehalten und war überhaupt keine Hilfe. Das Rad, das haben wir ja schon bei dem Platten festgestellt, passt überhaupt nicht gut ins Auto, das heisst wir sind mit offenem Kofferraum zu uns nach Hause gefahren, respektive er, ich habe mich immer überhaupt nichts kümmern können. 

Daheim habe ich dann erstmal meine dreckigen und vor allem warmen Radklamotten ausgezogen Hose ging noch einigermassen, da habe ich dann das auch das blutige Knie entdeckt. Spannend war tatsächlich das Thermoshirt mit dem Reissverschluss bis auf die halbe Höhe, das war relativ schmerzhaft und sportlich, das auszuziehen, aber ich dachte mir m: “lieber jetzt daheim als 15 Mal in der Notaufnahme.”

Und hier kommt dann tatsächlich der lustigste Moment des Tages: Dienstag ist ja bei uns immer Putzfrauentag. Als ich da so mit Tränen und Wimperntusche verschmierten Gesicht in Unterwäsche blutend und dreckig stand, kam eben unsere Putzfrau die Treppe runter und hat sich so erkundigt “oh was ist passiert und kann ich irgendwas tun,” Als ich dann so meinte “ ja wir fahren jetzt dann ins Krankenhaus, weil das tut wirklich richtig weh”, da hatte sie dann einen Tipp für mich, und den möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Sie fragen ja öfter, warum ich keine Gesundheitstipps möchte und, ganz ehrlich genau aus diesem Grund. Jeder einzelne Gesundheitstipp fühlt sich genauso an wie der Tipp unserer Putzfrau, und zwar hat sie mir gesagt: “ah sie wissen ja, ich hatte immer wieder mit meinem Knie zu tun, und Meniskus und OP und ich musste Tabletten nehmen und cremen und bandagieren und was weiss ich und es wurde nie richtig gut. Dann war ich mal bei einem Kunden und habe dem das so erzählt, und der sagte zu mir: “gute Frau, hören sie auf mit all diesen Pharmaprodukten, gehen Sie in die LANDI und kaufen sich Pferdebalsam” und das habe ich getan und seitdem ist alles gut mit dem Knie das wäre vielleicht auch was für Sie”. Ich muss sagen ich bin ein bisschen stolz auf mich, dass ich sie wieder geschubst habe noch angeschrien habe noch ihr ins Gesicht gelacht. Ich hatte nichtmal aggressive Gefühle, ich musste einfach nur so lachen und habe dieses Lachen aber zurückgehalten, bis wir oben im zweiten Stock waren, wo ich dann in eine Trainingsjacke verpackt wurde und mir damit das Lachen wieder vergangen ist  Aber ganz ehrlich, wie von seinem Sendungsbewusstsein muss man überzeugt sein, dass man jemanden der frisch vom Rad gefallen ist, blutet und weint vor Schmerzen, seinen scheiss Landi-Pferdebalsam andrehen möchte …

Naja

Und dann haben wir wie so Notaufnahmeprofis, die wir halt schon sind, DarVida, Wasserflasche, Ladekabel, Kindle, meine ganzen Arbeitsrucksack eingepackt und es sind ins Kantonsspital in der Nachbarstadt gefahren, das wir ja schon gut kennen, unter anderem waren wir dort mit Q.s gebrochenem Fuss. Dienstag morgen ist auf der Notaufnahme nicht besonders viel los, alle sind super freundlich man wird versorgt mit zuerst mal Schmerzmittel mit Getränken, Kaffee nach Wunsch, man kann sogar zwischen Sandwiches auswählen, wenn man länger bleibt. Letztendlich hat mir aber einfach der Arm so unendlich weh getan, dass mir einfach richtig schlecht war. Flashbackmässig wie bei Q. : Es wurde erst vermutet, dass alles okay sei und nur geprellt gezerrt, was auch immer, dann wurde geröntgt da sah man den Bruch, es war aber" unkompliziert” und ich konnte den Frieden noch nicht so ganz trauen. Es kam nämlich noch ein CT und bei Q. damals das dann dazu führte, dass er mit drei Schrauben im Sprunggelenk endete. Praktischerweise endete die Flashbacksituation dann,weil es bei mir unkompliziert bleibt, das heisst: der Daumen ist nicht gebrochen,an der Schulter habe ich eine Tuberkulum Majus Ausriss das ist ein Knochenfortsatz an dem Oberarmknubbel, der im Schultergelenk drin ist,an dem ist die Rotatorenmanschette befestigt und bei einem Sekundärtrauma reisst sehr gern mal ab. Also der Muskel wird, was weiss ich, angespannt, traumatisiert und reisst sich dann da das Stück Knochen ab. Und wenn der nicht verschoben ist, muss man das nicht operieren, sondern ruhig stellen. Zum Rückstellen habe ich jetzt eine einseitige Zwangsjacke. Ich habe versucht das als ‘yes, sieht aus wie eine kugelsichere Weste” zu framen aber sie haben ja gesagt “ja oder halt so eine Psychiatrie Jacke wenn man noch die andere Seite dran machen würde”

Überhaupt hier auch sehr nett: ich wurde darauf hingewiesen, dass man die auch für die andere Seite verwenden kann, dann müsste man dann nur die klettinger umkleben und ich sollte das doch aufheben für den Fall dass ich mir wenn ich mir die Zeit nicht falls sondern wenn ich mir die zweite Schulter mal bricht sehr schön.


Tja, so war das, ich bin schmerzmitteltechnisch mit Ibuprofen und Paracetamol versorgt, das hilft erstaunlich gut, aber geschlafen habe ich trotzdem richtig bescheiden. Ich bin noch relativ gute Dinge, immerhin bin ich schon einen Tag geduldig, und habe das Gefühl, dass es nicht ganz so unangenehm für alle Beteiligten werden wird wie mein gebrochenes Bein. Immerhin bin ich voll mobil und kann mit anderthalb Händen auch Sachen machen. Wir werden sehen, ich habe mit einem Kollegen heute gesprochen der sich vor drei Jahren genau das gleiche zugezogen hat und pünktlich zu den Skiferien wieder Skifahren konnte. Das ist letztendlich mein Ziel Punkt spannend werden Sachen wie die geplante Dinner Geburtstagsparty in anderthalb Wochen, aber auch hier habe ich schon eine Idee wie das klappen kann. Der Island Urlaub wird ja vielleicht nicht ganz so Eiskletter intensiv wie sonst. Nur Spass, wir Eisklettern nicht. Bisschen doof ist, dass ich den Gemüsekorbabholungsprozess natürlich auf "ich fahre mit dem Fahrrad hin und zurück" optimiert habe, aber auch das wird sich lösen lassen. Diese Woche werde ich definitiv noch zu Hause bleiben, nächste Woche ist dann die erste Kontrolle, und dann werden wir mal sehen. 

Heute morgen habe ich mir übrigens den Helm angeschaut und nachdem ich gestern standhaft allen versichert habe, ich wäre nicht mit dem Kopf aufgeschlagen, habe ich da vermutlich gelogen, der ist nämlich richtig verschrammt und verbeult an der Aufschlageseite. Auch hier gute Sache, dass ich überhaupt nicht drüber nachdenke, ob ich einen Helm aufziehen sollte, ich mag mir gar nicht ausmalen, wie das ohne den Helm ausgegangen wäre.

Dienstag, November 26, 2024

261124

Die Geschichte zum Fahrradsturz, der gebrochenen Schulter und so kommt dann morgen, wo ich eh nix tun kann ausser zusammenwachsen. Heute reicht das Abenteuer ausziehen, duschen, anziehen, mit zwangsjacke schlafen.

Montag, November 25, 2024

251124

 Uiuiuiuiui, ich war richtig, richtig müde gestern nachmittag / abend! Geschlafen habe ich dann tatsächlich recht gut, Lust zum Aufstehen hatte ich nun schon eher nicht, aber gut, hilft ja nix, Montag halt.

Der Schnee ist fast schon wieder weg. Morgens war es noch relativ kalt, aber im Lauf des Tages wurde es fast schon unangenehm zweistellig warm, überall tropft es.

Frühstück Quittengeleebrot, (Hafer)Milchkaffee, dann eine Runde Sport. Ich habe dazu angefangen, einen schwedischen Film anzuschauen ("Danke, es tut mir leid") und habe da einen interesssante Beobachtung an mir selber gemacht: Es kommt da ein fünfjähriges Kind vor, das sehr süss ist, dunkle lange Locken, dunkle Augen. Das hat es in einen Augen sofort zu einem Mädchen gemacht. Es heisst "Elliott" und ich dachte: "Ach guck, interessanter Name für ein Mädchen". Dann war das Kind auf einer Beerdigung und trug dabei einen winzigen schwarzen Anzug mit weissem Hemd und ich dachte mir "Ach guck, erfrischend andere Wahl als die üblichen Prinzessinnenkleider". Und dann fiel es von der Schaukel und die anschiebende Tante jammerte: "Woher hätte ich denn wissen sollen, das er sich nicht fest hält?" Und erst DANN hat es geklickt, dass es kein nicht allen gesellschaftlichen  Stereotypen  entsprechendes Mädchen war, sondern ein nicht allen Stereotypen entsprechender Junge. Interessant, dass ich reflexhaft Mädchen/Frauen mehr Flexibilität zugestehe als Männern. Hm.

Dusche, gemütliches Homeofficearbeiten mit Tee- und Obstunterstützung. Erstaunlicherweise ist die Welt am Freitag, obwohl ich frei genommen habe, nicht zugrunde gegangen, das war schon mal schön zu sehen. 

Zum Mittagessen gab es für den Hübschen und mich Reste von gestern, das war eine schnelle Sache und erlaubte uns noch eine schnelle "Mental Health Walk"-Runde (heute zB über den Baumarkt, wo ich einen Adventskranz respektive -Tablett mit orangen Kerzen erstanden habe (der Hübsche meinte: "Na, noch nicht ganz done mit Halloween?", aber mei.).

Dann: Weiterarbeiten bis erstaunlich spät, während Kinder kamen und gingen, der Mann ging, der Kaffee verschwand.

Gleich gibt es Montagspizza, ich gehe nochmal eine Runde um den Block, die angespannten Knochen ausschütteln, dann hoffe ich, dass mein Aufruf "Jungs, ich brauch Bilder!!!" erfolgekrönt war und ich das Fotobuch weiterwurschteln kann und morgen muss ich schauen, dass ich mich nicht zu warm anziehe zum Radeln.

Die Fragenwunschliste wurde mit einer (und einer halben, wer auch immer geschrieben hat "Dient diese Liste auch einem", möchte den Satz bitte vervollständigen) neuen Frage versehen:

Haben Sie überlegt auf ein anders e-auto umzusteigen? Weil "der hersteller ein etwas seltsamer zeitgenosse wird und ich sie nicht so einschätze als ob sie das gut finden und es mich einfach interessiert ob man solche überlegungen hat wenn man ein auto von diesem typ fährt"

Ich dachte, ich hätte die Frage schon mal beantwortet, aber die war etwas anders, nämlich: "Wenn Sie wechseln müssten, was würden Sie nehmen?" Das gilt alles so immer noch, nur denken wir für Q eher an einen e-Twingo aktuell.

So sehr ich Elon Musk verachte und eine grauenvolle Person finde, so sehr fände ich es (auch in Anbetracht der Alternativen auf dem Markt) ein Auto, das astrein funktioniert und das wir halt auch noch mit extrem guten Bedingungen gekauft haben (ich sagen nur "Lifelong free supercharging" und "full self driving package", die verschwinden würden, wenn wir es verkaufen /ersetzen würden), auszutauschen. Durch unsere Nutzung des Autos gewinnt er / Tesla gar nichts, wir kosten nur :-). Wir haben ja v.a aus Nachhaltigkeitsgründen auf Tesla gewechselt, da wäre es halt Quatsch, das jetzt zu wechseln. Ich möchte aber halt auch auf keinen Fall, dass irgendjemand denkt, wir würden Elons Mindset irgendwie endorsen, deshalb überlege ich ja immer noch an einem Bumpersticker rum, wie es schon viele gibt "We bought this car before it got obvious the company owner is a crazy, dangerous lunatic"

Sonntag, November 24, 2024

241124

 Das war ein wunderschönes, intensives Wochenende mit den ältesten beiden Freunden des Hübschen und ihren beiden Frauen. Wir haben lecker gegessen, getrunken, geredet, um die Feuerschale gestanden, gelacht, ein bisschen fast geweint, das war toll.

Jetzt bin ich rechtschaffen k.o., aber auch sehr friedlich gestimmt.

Zum Abendessen gibt es gleich verschiedene Gemüsegratins (Kardy --> gekocht ist er schon, schmeckt wirklich wie Artischocken, so cool!, Romanesco / Brokkoli, damit ist der Gemüsekorb bis auf den Fenchel, der morgen im Salat landet, auch schon wieder leergekocht), dazu Vegichicken mit Rahmsosse und Reis.

Ich mache jetzt was ganz verrücktes, bis es Zeit zum Kochen ist: ich werde mich mit Decke aufs Sofa verkrümeln und mein Buch lesen. (ich habe vorher grad noch Hosen geflickt, L.s Bilder für das Austauschportal hochgeladen und war am überlegen, ob ich jetzt noch eine Sportrunde einlege, aber vielleicht bin ich heute auch einfach mal müde. Eh klar, dass sofort alle Kondition, Armmuskeln und überhaupt Muskeln sofort verschwinden und durch schwabbeliges Fett ersetzt werden, aber naja, dann ist das halt so).

(Die Fragenwunschliste ist übrigens total leer, ich sags nur.)


Samstag, November 23, 2024

231124

Jokertag, weil Gäste

Freitag, November 22, 2024

221124

Wie sich alle, die gestern das Schweizer Wetter auch nur ansatzweise verfolgt haben, sicher schon ahnen: ich muss natürlich allen Wetterwarnern Abbitte leisten. Ich hätte vielleicht eine halbe Stunde später noch heimradeln können, dann wäre es nicht mehr vernünftig gewesen. Es schneite und schneite und schneite und schneite.
Einerseits: wie grossartig!
Andererseits: aaaaaaah, warum musste L.s Deutschklasse genau an dem Abend in Basel ins Theater gehen und warum musste des Hübschen Sportseminar in Basel genau an dem Abend stattfinden? Immerhin gab L. schon vor dem Beginn des Stücks Bescheid, dass es mit dem Heimkommen per ÖV eher schwierig werden würde, und ob jemand ihn abholen könne. Es ist ein bisschen süss, wie sie immer noch glauben, dass wir Eltern magische Autofahrkräfte haben und wenn der Bus-, Tram- und Zugverkehr eingestellt wird wegen Schneemassen, wir Eltern uns ins Auto setzen und problemlos die gleiche Strecke mit dem Auto fahren können. Aber: praktischerweise war der Hübsche ja eh schon in Basel und sie hatten beide ziemlich zeitgleich aus, also schlitterte der Hübsche mit dem Auto zum Elisabethenparkhaus (was reitet Leute, auf einer mehrspurigen Autostrasse im Dunkeln im Schneetreiben zu Fuss zu laufen, weil das Rollkofferziehen auf dem Gehweg nicht gut geht?! Death wish?), L. spazierte durch eine magisch verschneite Steinenvorstadt von der anderen Seite dorthin und dann fuhren sie sehr, sehr langsam im Schneetreiben auf der schneebedeckten Autobahn nach Hause. Puh.
Aber halt auch: wie grossartig! Nach dem Essen mit Q. schlüpfte ich in meine heissgeliebten neuen Winterstiefel, schnappte mir die Schneeschaufel und schippte grad mal bei uns, bei den Nachbarn, bei den Nachbarn, die immer Jonny beherbegen, bei deren Nachbarn, ich war grad so drin. Und dann war es so schön, dass ich im Stockfinsteren (respektive: es war eh nicht dunkel, weil Schnee!) Richtung Wald marschierte, wer weiss, wie viel liegen bleiben würde bis zum nächsten Tag. Mir kamen jede Menge Familien mit kleinen Kindern entgegen, die mit Poporutschern und Schlitten zu den entsprechenden Hügeln pilgerten, weil WER WEISS, OB MORGEN ALLES WIEDER WEG IST!
Auf dem Weg zum Wald knackte es dann auf einmal und wusch, donnerte ein Ast vor mir runter. Sie hatten alle recht, die Wetterwarner! Die Bäume waren echt, echt schwer beladen, an den meisten hängen ja auch noch die Blätter, da bleibt dann noch mehr Schnee drauf liegen. Irgendwann war ich durchgefroren (ich hatte nicht so gut nachgedacht und nur meine Fleecejacke an, als ich losgelaufen war) und machte mich auf den Rückweg.



Die Katzen finden den Schnee so mittel. (Sansa ist halt auch so klein, sie versinkt bis zu den Schultern drin)






Heute morgen dann die Erkenntnis: das Räumen hätte ich mir sparen können, es hatte nochmal so viel draufgeschneit :-). Diesmal übernahm der Hübsche.
Die Kinder hatten einen recht abenteuerlichen Weg zur Schule: die Busse hier auf dem Land fuhren zwar, aber sehr unregelmässig und halt nicht gemäss Fahrplan. Doof, wenn man die S-Bahn erwischen möchte, die fahrplanmässig fährt. Also liefen sie halt zum Bahnhof runter, anstatt mit Bus (oder wie Q. sonst: mit dem Rad) zu fahren. Die S-Bahn für L. war so voller normalerweise mit Auto oder Rad oder irgendwie anders Pendelnder, dass er nicht einsteigen konnte. Mit ein paar Leidensgenossen beschloss er, mit der nächsten S-Bahn in die andere Richtung ins Nachbarstädtchen zu fahren, wo der "Schnellzug" (ich glaube, es ist ein Interregio oder so) von Zürich nach Basel eben auch hält und dann von dort direkt nach Basel zu fahren. Vom Bahnhof in Basel ging es dann zu Fuss (Tramverkehr lief immer noch nicht) zur Schule, er kam dementsprechend ordentlich zu spät, aber war nicht ansatzweise der einzige oder letzte. Der Lehrer zB kam gar nicht. 
Q. war etwas später dran, sie hatten Infoanlass an der Uni Basel. Auch er lief zum Bahnhof runter, in Basel dann fuhr der Bus zum Biozentrum, also alles gut für ihn.
Infoanlass war übrigens super, sieht so aus, als hätte die Uni Basel ab dem nächsten Semester einen neuen Studenten.
Ich hatte mir ja heute freigenommen, aber es war eh schon klar, dass die vage Vorstellung von "Sofa, Kindle, Wärmflasche, Tee, auf den Schnee gucken" eh nicht passieren würde. Wir bekommen morgen Besuch, der Hübsche meinte "da müssma nix spezielles vorbereiten", aber naja, er denkt sich das so, aber ein Wochenendbesuch von zwei Paaren Ende 40 mit 400km Anreise ist halt was anderes als ein Siedlerabend mit den gleichen Paaren in der Studentenwohnung, wo alle mit dem Rad oder der UBahn kommen, wo man dann viertausend Liter Tee kocht und Chips und Kekse auf den Tisch stellt. Also waren wir erstmal Wochenendeinkauf erledigen (grosses Kino: wir wurden zur Stichprobe auserwählt, dann haben sie genau die letzte Pizza, die wir nach einigen Verhandlungen, welche es werden sollte, offensichtlich vergessen hatten zu scannen, überprüft, damit hatten wir einen totalen Rescan gewonnen. Eines Einkaufswagens, der für ein essenslastiges Wochenende mit Gästen und zwei Teenagern im Wachstum beladen war. Immerhin wurden wir dafür zu einer bedienten Kasse verfrachtet, dann war das einfacher zu handlen. Skurriler Outcome: wir hatten genau die eine Pizza nicht gescannt, dafür hat die Kassenfrau vergessen, einen Cantadou und einen Beutel geriebenen Gruyere zu scannen, also war es am Schluss 2:1 an zuviel vs zuwenig gescannt. (Ich habe wegen der Käses nix gesagt, weil ich mir halt schon auch nicht sicher war, ob ich die vllt gescannt, aber in einen anderen Wagen gelegt hatte. Daheim zeigte sich: nein, die waren in unserem. Naja. So be it.)
Dann wurde losgekocht:
  • Skifahrsuppe (mit ohne Wurst) für die Ankunft der Gäste morgen mittag (ganz aus Gemüsekorb übrigens!)
  • Zimstreuselkuchen für Nachmittagssnack
  • Pizzateig für abends
  • Spekulatius-Himbeertiramisu für den Nachtisch.
Zwischendrin gab es Resteessen, ein paar Telefonate, ein paar dringende Emails und einen Schneespaziergang mit dem Hübschen. (Am Sonntag soll es schon wieder 10 Grad plus hier haben, man muss hier echt schnell sein).









Und jetzt mache ich noch Tacos und Guacamole und tralala für genau jetzt und dann ist der Tag auch schon wieder rum.
 

Donnerstag, November 21, 2024

211124

 Seit Tagen drehen Wettervorhersagen etc durch und kündigen für wahlweise heute morgen oder spätestens heute nachmittag um drei unglaublich krassen Hammerschneefall an inclusive Warnungen bei Alertswiss vor von der Schneelast abbrechenden Ästen etc.

Heute morgen war noch nix zu sehen, es war aber kalt (der Hübsche, der gestern den Marathon von Yearendteameventsmitflüssigemkäse gestartet hat und deshalb später aufgestanden ist, hat wie ein Kind gefragt: "Und, und, hats schon geschneit?!"

Ich war auch ein bisschen später dran als auch schon und so war ich zum Sonnenaufgang auf dem Kraftwerkssteg. Das sah so hübsch aus, dass ich meine zwei Lagen Handschuhe auszog, um zu fotografieren. Ich meine: 




Kalt war es wirklich, aber halt kein Schnee :-). Ich war gut eingepackt mit eben den Arctic Patrol Boots, Softshellhose, Funktionspulli unter der dünnen Goretex-Jacke, ganz drunter Thermounterwäsche, Windstopper- und Krabbenhandschuhe. Wäre noch ein ganz smarter Move gewesen, daheim zu schauen, ob zB das Langarmshirt gut in die Hose gestopft ist oder, noch besser, die Lüftungsschlitze unter den Armen an der Jacke zu sind.

Im Büro, respektive beim Umziehen, ist mir aufgefallen, dass ich vor lauter gut (mittelgut) anziehen daheim vergessen hatte, mein Parfum aufzutragen. Für solche Fälle habe ich aber natürlich vorgesorgt und ein paar Parfums in meinem Locker stehen. Ich hatte mir schon auf der Fahrt überlegt, dass ich das Lush Parfum aus dem ersten Adventskalender nehmen würde und dann... habe ich daneben gegriffen und das aus dem zweiten genommen und holla, ich glaub das muss ich wegschmeissen, es hat mich den ganzen Tag gestört! Ich weiss nicht, ob ich einfach mein Leib- und Magenparfum so gewohnt bin, dass ich alles andere nervig finde. Glaube ich eigentlich nicht, weil ich habe zB für Sommer ein anderes, für richtig heissen furchtbaren Sommer noch ein anderes und die mag ich beide sehr. 

Kleines  Abenteuer zwischendrin: mit dem Hübschen auf Lautsprechercall ein Weihnachtsgeschenk für L. geschossen, das war ein bisschen aufregender, als besonders der Hübsche gedacht hat, aber: wir haben eins (und nicht 10 :-))

Mittagessen mit einer sehr netten Kollegentruppe, alle haben über die Schneewarnungen gelästert und gelacht. Während unseres Teammeetings dann fing es erst in Frankreich, dann in Weil am Rhein und dann draussen vor dem Turm an zu schneien, aber halt schon nicht "Äste brechen ab"-Mengen. Ich habe dann noch ein paar Mails fertig geschrieben, super spontan für morgen frei genommen, weil: ich habe kein einziges Meeting für morgen, die Dramen sind alle entweder unter Kontrolle oder was zu tun ist, ist ausserhalb meiner Kontrolle, meine Überstunden explodieren, was für eine verrückte Idee: ich nehme frei. Hah. 

Der Hübsche schrieb dann von daheim, respektive aus seinem Büro ein paar 100m weiter: "Leute verlassen in Scharen das Büro, um noch heimzukommen, es wird minütlich unangenehmer, der Schneel bleibt liegen!". Ich war ja eh schon praktisch zur Tür raus, packte mich also gut ein und los gings. In Basel blieb nix liegen, der Schnee kam mit viel Wind direkt von vorn und war auch nicht wirklich Schnee, sondern eher Eisbröckchen. Ich hatte in meinen Wintervorbereitungen den Buff noch nicht rausgesucht und so stachen die direkt in den Teil vom Gesicht, der halt unter dem Visier rausschaut. Interessant auch: wenn es nass und kalt ist, haben die Bremsen wirklich viel weniger Power! Kurzer Zwischenstopp für den Gemüsekorb, dann ging es nach Hause. 

Auf der Kraftwerksbrücke sah es gar nicht mehr so malerisch aus:




kurz danach musste ich nochmal halten, nicht unbedingt, um mein nasses Ich zu porträtieren, sondern gucken Sie mal hinter mich: da fährt die Bootsfahrschule, ganz korrekt mit L-Schild :-)




Letztendlich war die ganze Strecke über die Strasse schneefrei, es war halt kalt und nass. Aber: ungefähr eine halbe Stunde, nachdem ich daheim war, verwandelten sich die Graupel in dicke Flocken und jetzt schneit und schneit und schneit es. Ich bin gespannt, was noch runterkommt! (Und ich hoffe sehr, dass die Strassen am Samstag/Sonntag so frei sind, dass unsere Freunde aus Bayern am Wochenende kommen können!)

Jetzt aber zum bestimmt schon sehnsüchtig erwarteten Gemüsebild:

Kartoffeln, minifuzziklaaner Romanesco, rote Zwiebeln, winzige Zwiebeln, DIE EIER, Fenchel, Salat (ich glaube: Batavia und Lattich), Tomaten (die sind nun wirklich ein bisschen blässlich, mal sehen, wie lang es noch geht), Lauch, schon wieder Petersilie, Karotten und ENDLICH Kardy incl Anleitung what to do damit (ich werde ein Gratin machen und bin so neugierig und glaube, ich werde das sehr mögen.)

Daheim dann noch ein letztes Abendmeeting mit Blick aus dem Fenster auf den fallenden Schnee, der Hübsche macht sich auf zu einem Sportseminar, L. ist in der Stadt geblieben, weil sie mit Deutsch noch ins Theater gehen, also werden nur Q. und ich den frischesten Salat der Welt zu Abend essen :-).



Mittwoch, November 20, 2024

201124

 Aufregendes Wetter (so weit ist es schon!), gestern war es stürmisch und lauwarm, also wirklich noch sehr spät über 10 Grad. Abends begann der Regen und wurde immer stärker und stürmischer (ich bin zu richtig gemütlichem Geklimper der Regentrommel (hab ich irgendwann von der Regentrommel erzählt, die ich aus Versehen während eines zähen Meetings auf Insta gekauft habe? Sie ist super. Und das hilft Ihnen gar nix, weil ich das alles nicht mehr finde) eingeschlafen und nach einer halben Stunde musste ich dann doch das Fenster zumachen, weil es zu nass wurde :-).

Seit gestern häufen sich die Warnungen vor "erheblichem Schneefall Donnerstag vormittag" (das Regenradar sagt: ab nachmittags), ich bin mal gespannt. Kalt genug ist es geworden, wir erwarten am Samstag Besuch aus Bayern, es wäre also wieder an der Zeit dass ein Schneechaos eintritt und niemand reisen und kommen kann, sozusagen als Aufwärmen für meine Geburtstagsfeier in 2, 3 Wochen.

Heute allerdings erstmal nur Sturm, noch viel Sonne, aber halt kalt.

Mein Arbeitstag war ....crazy, ich habe bei Zähneputzen um kurz nach sechs mit meinem Chef gechattet, um zwanzig nach sechs seinem Kollegen in San Francisco eine Nachricht geschickt, von der ich dachte, er würde sie an seinem nächsten Morgen lesen, aber er war immer noch am Arbeiten. Und das war noch ein späterer Anfang als mein Kollege in einem Feuerwehrprojekt, der in unserer Strategiebesprechung um neun beim dritten Kaffee erzählte, dass er nachts um vier mit den Kolleginnen in Australien gechattet hatte, um ihren Input für das Projekt zu bekommen. Ein Hoch auf globale Zusammenarbeit :-)

Zeit für ein Sportründchen war aber trotzdem. Ich habe die Martha Stewart-Doku fertiggeschaut, ich fand es echt interessant, obwohl ich bis auf ein Cupcake- und ein Cookie-Buch, die ich wegen "meine Güte, wieviel Gschiss kann man machen" gar nicht soooo häufig nutze, gar keine Beziehung zu Martha Stewart habe und jetzt sicher kein Fan bin. Könnte mir vorstellen, dass es nochmal interessanter ist, wenn man da ein bisschen mehr Connection hat. (Next up: "Zodiac speaking", meine Netflix-Watchlist wäre vermutlich ein Quell der Freude für jeden Analysten und treibt den Algorithmus in den Wahnsinn).

Mittagessen heute etwas später, weil zwar der Hübsche nicht da war, dafür aber Q. heimkam. Es gab eine Handvoll übrige Gyozas aus dem TK (also: schon warm), viel Salat und für mich noch den restlichen Chiccorino Rosso angebraten und abgelöscht mit Balsamico, weil ich ja morgen wieder Platz im Kühlschrank brauche für den neuen Gemüsekorb. Damit habe ich übrigens alles bis auf einen Teil der Petersilie verbraucht. Lustig eigentlich, aber ich verwende Petersilie jetzt eigentlich normal .... gar nicht, weil ich sie eher langweilig finde. Jetzt kommt sie auf alles drauf und es ist immer noch was übrig.

Nach dem Mittagessen bin ich allein (der Hübsche hätte trotz Bürotag an sich dafür Zeit gehabt, aber halt eher) unsere mittlerweile übliche 4.5km-Runde in schnellem Schritt abgelaufen. Habe ich schon mla erwähnt, wie sehr ich Bewegung an der kalten Luft grossartig finde?

Dann war ich bereit für einen langen Arbeitsnachmittag, letztes Meeting bis halb sieben mit einem Update für das gesamte "Team BioMilch" in Sachen Mondscheinkäse (war durchaus unterhaltsam).

Der Hübsche ist jetzt bei einem Team Event passenderweise Käsefondue essen (ich nehme an, keinen Mondscheinkäse, aber der Gastgeber ist Holländer, also gibt es da evtl andere Verwerfungen kultureller Art in Sachen Käse), L. hat noch Japanisch am anderen Ende der Stadt und so werde ich uns ein gemütliches Abendessen vorbereiten (Q. und mir als einzigen verfügbaren Decision makern ist nach Gnocchi in Tomatenknoblauchbutter) und dann mit dem Fotobuch anfangen. Hilft ja nix.

Dienstag, November 19, 2024

191124

 Recht gut geschlafen, um vier in etwa bin ich mal aufgewacht (kommt davon, wenn man noch eine grosse Tasse Tee vor dem Schlafen gehen trinkt) und hab mich dann soooo gefreut, noch zwei Stunden schlafen zu können, dass ich erstmal gar nicht wieder einschlafen konnte :-).

Frühstück dann: richtig weiche Avocado auf Toast (ich tu mich mit den hellgrünschaligen echt schwer, rauszufinden, wann sie weich sind...), dann in volle Regenmontur geworfen und durch den, tadaaa, Regen ins Büro. Zweiter Einsatz für die "Arctic Patrol Boots", nachdem ich erstmal beim aus der Ecke holen ein kleines Geschenk drunter gefunden habe... (sehr uncool die Schuhe in hohem Bogen geworfen und gekrischen, dann die tote kleine Maus entsorgt).


Radeln war dann super, es war der erste richtige Herbstregenradeltag und ich mag das so sehr!

Arbeitstag war ... dicht und voll, aber ich fühle mich trotz aller echt herausfordernder Stimmung im Allgemeinen in meinem kleinen Kosmos doch sehr wohl und aufgehoben, das wurde mir zwischendurch wieder bewusst.

Es kam eine Rückmeldung von der Austauschorganisation: der Vertrag ist angekommen und "gell, da fehlt noch einiges an Unterlagen online, ich sags nur, das due date kommt schneller, als man glaubt!" Weiss ich natürlich und ist ja nicht so, dass ich nicht einen Plan hätte, das alles bis zu den eben bisher limitierenden Terminen (Kinderarzt- und Zahnarzttermin Anfang Dezember) locker fertig und hochgeladen zu haben, aber eben: weise mich auf ein due date hin und ich rase los. So habe ich heute Ls. Pass hochgeladen, alle zu unterschreibenden Einverständniserklärungen und Bögen für die Ärzte  ausgedruckt, alles unterschreiben lassen, mit L. zusammen den Fragebogen ausgefüllt (oh my, ich hasse es ja selber ganz schlimm, mich zB in einem Bewerbungsanschreiben anzupreisen, aber weiss wenigstens, dass man das halt tun muss und machs dann auch. Das scheint man als Teenager noch nicht so verinnerlicht zu haben.... aber gut. Wird schon)

Heimradeln vor dem letzten Call mit Seitensturm, auch eher spannend im Dunkeln.... dann noch eine Runde historisches Wissen teilen und schon ist der Arbeitstag auch rum. Eher unspektakulär.

Zum Abendessen Reste für alle (für mich Ribollita, ich habe noch zwei Portionen und habs jetzt auch gesehen, muss ich sagen. Der nächsten Federkohl wird vllt doch Kale Chips?)

Jetzt hoffe ich drauf, dass die Dusche gleich frei wird und dann gibt es, wenn Q. endlich auftaucht, noch eine Folge "Tschugger"

Montag, November 18, 2024

181124

 Heute nacht bin ich um vier nassgeschwitzt aufgewacht und hatte Panik, weil Sansa laut App seit 8h draussen war und das macht sie bei dem Wetter NIE. Grosse Aufregung meinerseits, Kameras checken, nix,  irgendwann bin ich auf die Galerie und habe in ihre Schlafmupfel geleuchtet, wo sie halt geschlafen hat. Dann ist mir auch wieder eingefallen, dass sie am Abend vorher kurz vor unserem Insbettgehen am Küchenfenster gestanden hatte und deshalb "offline" reingelassen worden war. Ich hatte dann vergessen, das in der App nachzutragen, zack, Panik. Jaja, ich weiss, Sie brauchen mir nicht sagen, wie doof das ist und dass das ein Zeichen für zuviel Stress (oder falsche Prioritäten) ist oder dass ich "auf eine gesundheitliche Katastrophe zusteuere" (Geht's noch? Bitte kümmern Sie sich um, wie sag ichs höflich, Ihren eigenen Scheiss und kommentieren Sie nie wieder, danke.).

Anyway, dafür habe ich dann erstaunlich gut noch bis sechs geschlafen.

Ungewohnter Wochenanfang übrigens, weil: kein Sportründchen, weil Termin auf dem Werksareal vor der Haustür schon um acht (Termin wie "Dankeschönfrühstück" für die Auspackaktion), dann ungewohntes Radeln ins Turmbüro trotz Montag und natürlich später als sonst, weil ein Meeting anstand, das ich gern f2f haben wollte. Frühstück war dann genau das (ich hatte irgendwie mit warmen Worten und so gerechnet, aber nobody ain't time for that, und so haben meine Kollegin und ich einfach lecker gefrühstückt und in anderer Umgebung als sonst unser Morgengespräch gehabt.  

Das Radeln dann war echt ungewohnt, weil halt schon voll sonnig, aber immer noch echt kalt. Spannend: auf der grossen Ausgrabung im Dorf wurde mittlerweile der dritte Sektor gestartet. Ich bin gespannt, was da noch zum Vorschein kommt. Drei, vier, fünf Grundstücke weiter ist übrigens eine Wiese als Bauland zu verkaufen (Bieterverfahren, ich wäre ja schon neugierig gewesen, was das in etwa kostet). Ich gebe zu, ganz kurz habe ich schon überlegt, ob das statt des vage angedachten und immer wieder wegen zu mühsam abgewiegelten Ferienhauses irgendwo vielleicht ein Baugrundstück in Flussnähe MIT EIGENER RÖMERAUSGRABUNG DRAUF vielleicht eine gute Investition oder Hobby wäre. Kurz. 

Im Büro war ich dann sehr verwirrt durch den kurzen Vormittag (naja, wenn man halt erst nach neun aufschlägt...). Skurril auch: Temperaturwahrnehmung. Meine Kollegin am Platz neben mir zieht fingerlose Handschuhe zum Tippen an und kontrolliert mit eigenem Gerät, ob die von der Standortleitung ausgegebenenen 20-21°C Zieltemperatur eingehalten werden. Ihr Tenor: "Ich fühl das echt nicht"). Ich hingegen bekomme Hitzebeklemmungen, kremple mir die Blusenärmel hoch und muss das dünne Halstuch abwickeln, weil es so warm ist.

Ich verpasse wegen eines länger gehenden Meetings die etwaige Mittagsrunde aus unserem Team, ist aber ok, ich bin eh nicht sooooo supersozial die Tage. Ich bin immer noch früh genug für einen halbwegs ruhigen Platz in der Kantine, an dem ich meinen Fried Rice und zwei Portionen Salat mit Kindle in 10 Minuten verdrücken kann und dann gestärkt weiterwurschteln. 

Ich mache mich recht früh auf den Heimweg, habe nämlich noch eine dm-Runde vor mir (das Kanban-System hat bei Colorwaschmittel versagt, also braucht es da schnell Nachschub und halt alles andere, was bald fehlt auch). Meinen State of mind kann man sich vielleicht vorstellen, wenn man sich vorstellt, wie die Papiertüte, die ich nur genommen habe, weil ich vergessen habe, die Radtasche mitreinzunehmen, auf dem Weg von der Kasse nach draussen reisst, weil das blöde lokale Spülmaschinensalz so eine spitze Packung hat, und ich alles verstreue, aber nicht mal mit der Wimper zucke beim Einsammeln.

Daheim dann: Kaffee mit dem Hübschen, wir sind beide sehr gestresst und durch aus unterschiedlichen Gründen, umschiffen die Klippe des "es am anderen auslassen" aber grad noch so. Phew. Mein letztes Meeting um vier ... ignorieren alle eingeladenen TeilnehmerInnen. Auch ok, dannhalt nicht, kriege ich halt Dinge erledigt, die ich sonst morgen oder später am Abend hätte machen müssen.

Kurz bevor ich zu einer Frischluftrunde aufbreche, kommt der noch abgängige Jonny ganz kalt von allein nach Hause. Auch ok, dann mache ich stattdessen später noch ein Sportründchen.

Wird alles. Muss ja.

(Irgendwie gehen mir ein, zwei Monate zum Jahresende ab. Heute habe ich festgestellt: ich habe gar nicht mehr unendlich viel Zeit, um das Fotobuch dieses Jahr fertig zu machen. Upsi!)

Sonntag, November 17, 2024

171124

 Wow, das war ein hammeranstrengender Tag für die Jungs gestern: sie sind um acht / neun aus dem Haus, hatten dann wahlweise 4 Stunden Kuchenverkauf oder Einsatz für einen Sponsor des letzten Lagers, dann wurde vom gesamten Leitungsteam das Pfadihaus aufgeräumt und geputzt und dann sind sie mit ihrer jeweiligen Truppe für eine Nachtaktivität in den Wald gezogen. Um viertel vor elf waren sie schlagkaputt und dreckig wieder da. 

Dementsprechend haben heute alle ausgeschlafen und ich hatte für ein feudales Powerfrühstück vorbereitet. Ich bin grosser Fan der Mini-Cocottes, da gibt es für jeden ein massgeschneidertes LIeblingsei zum Frühstück (für mich zB: Kartoffelwürfelchen, Zwiebeln, Spinat, Walnusskäse, Ei, ein Schluck Sahne). Ausserdem Hefewaffeln mit allem, was das Herz begehrt oben drauf.

Dann: für den Hübschen und mich ein "stupid walk for our stupid mental health" durch die kalte Herbstluft, dann Sportründchen (ich schliesse eine Bildungslücke und schaue jetzt die "Martha Stewart"-Doku. Was für eine krasse Person!), dann machte sich der Hübsche mit Q. auf zum Autofahren (es hat schon wieder jemand den Zaun umgefahren, aber keiner von uns), ich habe mich mit L. hingesetzt, um den Geschichtsteststoff mal anzuschauen. Mittlerweile ist das ein echt gemütliches Ritual, ich mache uns einen Snackteller mit Obst und Keksen, wir trinken Tee und schauen, was halt so dran ist. Bei ihnen wird aktuell noch "was bisher hätte schon gelernt werden sollen" wiederholt, weil die SchülerInnen halt aus sehr unterschiedlichen Quellen kommen. Das bedeutet: Allgemein die Zeitalter einteilen, Kurzabriss des Mittelalters in Europa, Gründung der Schweiz, Absolutismus, Reformation (Fokus natürlich die Schweiz), Unabhängigkeit der USA. (Bisher nicht: Napoleon in der Schweiz, ich vermute langsam, das ist ein spezieller Fetisch des Aargauer / Fricktaler Lehrplans). Spannend ist: weil L. ja im IB-Zweig ist, lernt er das alles auf Englisch, insbesondere bei den Schweizer Lokalthemen ist das spannend. "Tagsatzung" heist "Diet" und unter "Facts and Myths around the Swiss Confederation" haben wir neu hinzugefügt "Robin Hood was not involved at all".

Lief gut, ich finde den englischsprachigen Teil sehr spannend, wusste nicht, dass "Ablass" "indulgence" heisst und musste sehr lachen über den Ausdruck "martyrs are fast-tracked to Heaven". (All das, mit Kirche, Papst, Barock etc. ist für ein säkular erzogenes Kind sehr, sehr schwer nachzuvollziehen. Hauptfrage "BUT WHY?!")

Dann: therapeutisches Kochen, heute rotes Thaicurry mit Blumenkohl, (ich sags,wies ist: ich habe, glaube ich, noch nie so einen frischen Blumenkohl verarbeitet. Kann das nicht mal an der Lieferkette vom Coop festmachen, auch da kaufe ich regional, aber habe ihn halt schon auch mal ein bisschen länger im Kühlschrank liegen lassen), Karotten, Paprika, Pilzen, Bohnen, knusprigem Tofu und gerösteten Blumenkohlblättern. Es mag ein bisschen Hyperfokus-übertrieben begeistert wirken, wie ich den Genossenschaftsgemüsekorb zelebriere, aber: es macht mir halt echt einfach so viel Freude. Jede Woche schaue ich ab Montag, ob die Verteilliste aktualisiert wird, rätsle, was wohl davon in meinem Korb sein wird, am Donnerstag freue ich mich den ganzen Tag, auf dem Heimweg den Korb aus dem Garten mit dem weissen Schäferhund abzuholen und am Donnerstag abend freue ich mich wie ein kleines Kind beim Auspacken. Wir hatten ja schon mal ein Gemüseabo aus Deutschland, das sogar zur Haustür geliefert wurde und es ist ein bisschen fies: vllt war das und die Lieferung in einer Plastiktüte optisch und von dem Involvement nicht genug, um das richtig zu schätzen? Vielleicht waren die Kinder noch zu klein und es war einfach zu viel nicht kindertaugliches? Gefühlt war es aber auch über Monate nur Rettich, Kohl, Sellerie und bittere Salatsorten. Damals hat es mir einfach Stress gemacht, aus vermutlich all diesen Gründen zusammen. Jetzt geniesse ich es, "gezwungen" zu werden, mir Gedanken zu machen, was ich daraus kochen könnte, anstatt eben immer dasselbe Gemüse zu kaufen. Interessant: ich habe die letzten Wochen soviel Spinat gemacht, wie im ganzen letzten Jahr nicht. Es ist nicht, dass ich Spinat nicht mag, aber irgendwie war es nie den Aufwand, entweder 18 Kubikmeter Blätter in eine Handvoll gekochtes Grünzeug zu verwandeln oder aber genug Geduld zum Auftauen einer Handvoll TK-Würfel zu haben, wert. Jetzt fahre ich happy 18 Kubikmeter Blätter nach Hause und MUSS sie verarbeiten, weil sie den ganzen Kühlschrank füllen.

Anyway.

Der Hübsche und ich machen noch ein Ründchen und sammeln Jonny ein, L. verschwindet zu einem Abendtermin, Q., der Hübsche und ich haben ein Curry- und dann "Tschugger" (letzte Staffel)-Date.

Das Wochenende hat sehr gut getan!

(Ich freue mich auch, dass fast alle nächsten Wochenenden bis Weihnachten verplant sind mit tollen Sachen wie "Wir holen den verpassten 50. Geburtstag eines der ältesten Freunde des Hübschen wegen der Sch....notaufnahmensache und dann auch noch seinen bei uns zu Hause nach", meiner Geburtstagsparty, der kombinierten Geburtstags- und Hochzeitstagsparty, verschiedenen Pfadiweekends der Kinder, ach, es ist halt einfach meine Lieblingsjahreszeit, das lasse ich mir von all dem Stress nicht kaputtmachen!)

Samstag, November 16, 2024

161124

Ich war gestern so unendlich müde, ich glaube, ich habe den  Kindern noch nie gesagt, dass einfach selbständig aus dem Haus gehen müssen, weil ich einfach schlafen muss.... Das hat auch gar nicht so gut geklappt (nicht das "aus dem Haus gehen", das klappt natürlich, sondern das Schlafen): nur eine halbe Stunde nach dem EInschlafen bin ich panisch hochgeschreckt, weil irgendwas, habe die Katzen im Haus gesucht (haben geschlafen, waren ganz verwirrt), L. verwirrt, der am Zocken war, naja, es war nicht toll. Dann aber habe ich tatsächlich bis halb neun geschlafen, L. noch gesehen, bevor er los ist, im Bett Kaffee getrunken, der Hübsche hat Semmeln (und zwei Stück Kuchen von Q.s Kuchenstand) geholt (Q.s Spekulatius-Guglhupf wurde am Stück grad weggekauft), und wir haben gemütlich gefrühstückt. Danach dann: grosse Runde, nicht besonders malerisch, aber toll frische, kalte Luft und Sonne und mit dem Hübschen reden, das tat gut. (Sonst: Nachrichten, die einerseits gut sind, andererseits sehr traurig machen, Nachrichten, die die eigene Wahrnehmung seit Jahrzehnten endlich von neutraler Expertenseite bestätigigen, aber eben: keine Lösung in Sicht... ein Schritt nach dem anderen, was anderes geht eh nicht.)

Noch eine kurze Einkaufsrunde für vergessene Kopfschmerztabletten (wieder so ein Wochenende, wo ich seit Freitagmorgen denke: "Wäre das jetzt der Moment, Triptan auszuprobieren?". Ich glaube, diesmal kommt alles von brettlhart verspannten Schultern und Nacken), Katzenfutter und noch irgendwas.

Dann: Sportrunde. Ich schaue mir dazu die letzte Folge der Simone-Biles-Doku an, das ist wunderschön (und ich bin selber voller Energie :-), habe grad noch so keinen Backflip vom Crosstrainer runter gemacht). Duschen, L., der kurz daheim vorbeischaut, Hallo sagen, Q. das Caquelon und Zeug für Käsefondue für ihre Nachtaktivität aus dem Kammerl holen, und dann bereite ich (therapeutisches Kochen, wenn ich schon innerlich gespannt bin wie ein FLitzebogen, soll es wenigstens gutes Essen geben) einerseits den Waffelteig und die Add-ons für die Töpfcheneier morgen zum Frühstück vor, andererseits Cannelloni für heute abend. Ich fülle sie mit Spinat-Kürbis-Frischkäsefüllung (beides aus dem Gemüsekorb. 500g Spinat ist ungefähr eine ganze Küche voll im rohen Zustand....), dann Tomatensosse und Bechamel drüber und ganz oben Käse drauf (eine mittelgrosse Auflaufform für uns beide heute abend, zwei Einzelportionen für zum Einfrieren und irgendwann mal). Beide Jungs sind ja mit ihren Kindern heute nacht im Wald, also nicht zum Essen da.

Dann ist es soweit: Einläuten der Saunasaison und das tut SOOOOOOOOO gut. Puh.

Jetzt bin ich total temperaturneutral, meine Haare sind weich von der Shea-Haarmaske, mein Gesicht ist weich von der Gesichtsmaske, ich rieche gut vor Bodylotion und meine Güte, habe ich jetzt Hunger!


(Für einen Tag, der sich nach, und das ist kein Witz, "eigentlich nix gemacht und schon mal gar nix erledigt" anfühlt, bin ich schon wieder ganz schön müde, aber irgendwie bin ich auch mehr als 20k Schritte unterwegs gewesen. Habe ich erwähnt, dass ich HUNGER habe?)


Wunschlistenfrage (ich hab schongedacht, Sie hätten keine Fragen mehr :-))

Können Sie schon absehen, inwieweit die neue US-Regierung Ihre Arbeit beeinflussen könnte?

Hm, ich denke, das kann niemand. Es gibt natürlich Abteilungen, die sich damit seit einiger Zeit schon beschäftigen, aber auch da ist man, glaube ich, nicht ganz darauf vorbereitet drauf gewesen, dass Trump genau das tut, was er halt immer gesagt hat. zB war die Annahme, dass RFK eher nicht Gesundheitsminister wird, sondern eine nicht im Senat zu bestätigende Rolle bekommt. Tja. Man bereitet sich auf Isolationismus, Verbreitung von Desinformation, Abkehr von wissenschaftlichen Prinzipien, Abkehr von bisherigen Alignment-Bestrebungen mit anderen grossen Gesundheitsbehörden und ganz viel "America First" und Preisverhandlungen vor. Für meine Arbeit direkt wird das, glaube ich, nicht so einen grossen Einfluss haben, ausser dass halt alle Diskusisonen mit der FDA oder anderen staatlichen Stellen wie CDC, SNS, BARDA und so halt unvorhersehbar werden. Insgesamt rechne ich damit, dass man kurzfristig sehr viel erfahrene FDA-Leute als Compliance-Fachkräfte anstellen werden können wird, allerdings halt mit outdated insights, nämlich: "Wie die FDA getickt hat, bevor alle irre wurden". USA als Markt werden nicht mehr den zentralen Stellenwert haben, die sie aktuell haben, ich gehe davon aus, dass man sich zB für Launches von neuen Medikamenten zunächst auf Europa und Asien konzentrieren wird. Alles in allem wird all das natürlich zuallererst den amerikanischen Patienten schaden. Tja. (Auf die direkte Zusammenarbeit mit KollegInnen wird es nicht so einen Einfluss haben. Unsere Leute sitzen ja alle in Kalifornien oder Oregon, sind WissenschaftlerInnen und dementsprechend rechne ich mit keinen Trumpisten. Auf der anderen Seite sind wir ja in den letzten Jahren leider geübt in internationaler Zusammenarbeit innerhalb der Firma auch mit Tochtergesellschaften in Ländern, mit denen man eigentlich nix zu tun haben möchte. Kann schon mal sein, dass man am selben Tag mit Leuten aus Russland und der Ukraine oder Israel und dem Iran zu tun hat....

Freitag, November 15, 2024

151124

 Richtig gut geschlafen (es hat draussen noch knapp über Null in der Nacht, wir nähern uns meiner Lieblingsschlaftemperatur, ausserdem ist der Hübsche wieder da, es wird alles.), dann Frühstück, kein Katzenründchen, weil Jonny mit Anwerfen der Kaffeemaschine auf dem Fensterbrett sass.

Kein Sportründchen, sondern direkt um halb sieben Losarbeiten mit den Sachen, die gestern wegen Drama liegengeblieben sind. Um halb neun schnell eine Wocheneinkaufsrunde gedreht, um neun wieder zurück an der Arbeit.

Die Dramen werden immer wilder, ausserdem muss ich noch eine Submission bis Montag reviewed haben und dachte, das wären, ein, zwei Dokumente, aber es sind 18, die alle an die 15 Seiten lang sind. Oke.

Ich merke jetzt, wie anstrengend die letzten Wochen waren und bin einfach nur unendlich müde. Eine Radtour in der Sonne, aber kalt zum Haareschneiden scheint eine gute Sache. Unter den kundigen Händen der Friseurin, mit etwas Schwatz (wir kennen uns halt seit ewigst), mit Kaffee und Keks und dann einer sinnbefreiten Gala-Lektüre fühlt sich alles ein bisschen leichter an. Zum Mittagessen hatte ich mir und den zwei Jungs daheim Döner vom Laden gegenüber vom Friseur versprochen (für mich mit Falafel drin). Leiderreicht die Akkuladung nicht mehr für volle Unterstützung für den vollen Heimweg, so dass das dann unerwartet anstrengend wird und ich mit Reichweite "--:--" daheim ankomme. Der Döner ist mehr als verdient!

Dann: weiterarbeiten, ich hatte mich fast schon auf entspannten Dokumentenreview und dannnoch ein letztes Brainstorming-Meeting gefreut, aber es wurden eine Stunde Drama-Einfang-Strategiemeeting und dann das nicht ganz so konstruktiv wie erhoffte Brainstormingmeeting. 

Dann gab es einen Hard Stop, ich konnte einfach nicht mehr.

Ich hatte mir therapeutisches Kochen verordnet und Q. sich für begleitetes Backen angemeldet.

Bei mir ging es darum, für die Woche vorzukochen UND den voluminösen Grünkohl aus dem Kühlschrank in was platzsparenderes zu verwandeln, Q. hat morgen Kuchenstand mit seinen Pios und einen Marmorkuchen angemeldet. Ich habe ihm meine zwei Leib- und Magenbücher für "gemütliche Kuchen" von Jeanny in die Hand gedrückt zum Aussuchen. Es wurde der Marmorkuchen mit Manner-Waffeln, nur ohne Manner-Waffeln, dafür mit Spekulatiusstücken.

Ich bin ein bisschen sehr stolz auf uns beide: er hat es super hingekriegt, ich bin trotz meiner echt desolaten Nervenlage wie so eine entspannte coole Mutter damit umgegangen, dass seine Küchenskills nicht so auf Dreck minimieren hin optimiert sind wie meine. Sehr lustiger Moment: ich habe ihm gesagt, dass ich die Form immer draussen mit Mehl ausstaube, habe nicht gesagt, dass ich es nicht direkt vor der Haustür mache, wo man dann durchlatscht. Und Sansa wusste nicht, dass Mehl gar nicht so toll zum Aufschlecken ist (normalerweise fallen immer nur sehr leckere Sachen beim Essenmachen runter, Pizzakäse zum Beispiel).

Jetzt ist der Kuchen fertig, aus der Form raus, ein 5L Topf voller Ribollita steht auf der Terrasse zum Abkühlen. Der Hübsche und ich sind dann noch im kalten Halbdunkel ein paar km draussen rumgelaufen für Bewegung, Schritte, frische Luft und weit weg von der Versuchung, nur mal schnell noch was fertig zu machen. Das war gut.

L. kam aus der Schule, sauste direkt ins Gym und heute abend dann geht es für ihn nochmal Richtung Schule.

Ich bin so was von bereit für den Freitagabendaperolspritz und Pizza, meine Güte. What a week.

Donnerstag, November 14, 2024

141124

 LOL, es freut mich ja sehr, dass Sie so viel Spass an der Mondscheinkäsestory hatten, ich gebe zu, ich habe mich richtig auf das Call heute abend gefreut, als nette Abwechslung zu den echt anstrengenden und tricky Themen, die ich sonst alle jongliere zur Zeit (auch ein bisschen traurig, aber mei, ist halt so.)

Es sei jetzt schon mal soviel gesagt: das Call hat nicht enttäuscht. Aber es war halt erst am Abend, bis dahin ist sehr viel passiert, da musste ich durch, da müssen Sie durch.

Der Tag begann wie immer (nur ohne den Hübschen, weil in Düsseldorf), ich hatte meinen normalen "Nichtmamihelm" mit ohne Visier und Ohrenschützer, aber halt einem Verschluss, rausgekramt und festes Ziel, meinen Verschlussnupsi aus dem Lichtschacht zu retten. Gestern hatte ich bei der Recherche, wer mir da das letzte Mal geholfen hatte (nicht-getaggte Emails werden bei uns nach 3 Monaten gelöscht, Chatnachrichten nach 6 Wochen oder weniger, ich wusste aber, dass ich mit dem Typ auf meinem Handy telefoniert hatte) im Blog nachrecherchiert, wann das genau passiert ist. Ich habe dann geschaut, wen ich da angerufen habe, die beiden Termine miteinander abgeglichen und damit eine Handynummer identifiziert. Die nicht mehr in Betrieb ist, also gehe ich davon aus, dass der Typ in Rente gegangen ist. Also war mein Plan, halt in dem Gebäude, vor dem der Lichtschacht ist, das Schild zu suchen, auf dem der Gebäudeverantwortliche steht, dort anzurufen, alles nochmal zu erzählen, walk of shame, dann Nupsi kriegen. Als ich nochmal drüber nachdachte, fiel mir ein, dass ich im ersten Post dazu geschrieben hatte "Schade, dass die Schraube aus Plastik ist und nicht magnetisch, sonst hätte ich sie ja selber rausangeln können." Der Verschluss ist ein Klickverschluss, also .... magnetisch? Ich habe also heute morgen ein Knäuel Schnur eingepackt, an das Ende einen der starken Magneten an unserer scheusslichen Küchenpinnwand (total schräges Geschenk meines Vaters zu unserer Hochzeit...) mit viel Tesafilm, den ich beim Ausräumen des Büromaterialschranks gefunden hatte, angeklebt und mal das beste gehofft. Was soll ich sagen.... ich habe im dritten Anlauf den Nupsi rausgeangelt, und das während der Rushhour am Radständer um viertel vor acht (besonders klopfe ich mir für den Gedanken auf die Schulter "Was mache ich, wenn der Nupsi nicht durch das Gitter passt?", weil naja, wenn das der Fall wäre, hätte ich das ganze Problem ja gar nicht.). Ich bin schon ein bisschen arg stolz auf mich!


Der Rest des Tages lief dann alles andere als so glatt, es war alles mühsam und anstrengend und kompliziert und viel. Naja.

Eigentlich hatte ich den Tag für die Jubiläumsveranstaltung unserer Anti-Counterfeit-Organisation geblockt, wo es echt, echt interessante Vorträge zu Fälschungen etc gegeben hätte, aber ich kam zu genau keinem einzigen. Echt schade.

Aus Gründen wollte ich vor DEM Call heimfahren, also habe ich zwischendrin einfach eine halbe Stunde geblockt und bin im strahlenden Sonnenschein, aber ganz schön kalt sehr glücklich über das Radeln halt heimgeradelt.

Gemüsekorb abholen war auch etwas aufregend, weil der Weg zum Depotplatz halt weg war (da ist eine Baustelle auf dem Nachbargrundstück und der Weg dazwischen wurde heute weggebaggert. Ich habe es aber geschafft und hui, heute war der Korb so voll, dass ich nicht sicher war, ob ich es zu sehr quetschen würde auf dem Gepäckträger.
Voila (heute ohne fancy Namen, weil die Liste nicht auf der Website steht)

Karotten, Chiccorino Rosso (oder "örks, was ist das bittere?" wie die Kinder sagen), Feldsalat und noch ein anderer Blattsalat mit Härchen, Petersilie, DIE EIER, Feder/Grünkohl, Kürbisschnitze, VIEL Spinat, Blumenkohl

Ich sehe Salat (gabs heute abend), Risotto mit dem Rest vom Chiccorino Rosso gebraten und mit Balsamico abgelöscht, Curry mit Blumenkohl, Spinat, Kürbis, Karotten (die gehen auch so einfach weg) und halt Ribollita für den Federkohl.

Daheim stand dann mein Pflanzenadventskalender. Ich hatte mir das alles ein bisschen .... kleiner vorgesstellt, er kam in einer Kiste, die fast so hoch wie ich war. Aber, meine Güte, ist das nicht schön`? (er passt natürlich auf keinen Schrank und so, aber aaaaaaw!)


Und dann.... war es soweit. 
Team "BioMilch"mit dem "Kundenservice" aus dem Land, in dem die Mondscheinkäsefabrikanten in spe sitzen, war bereit, sich erklären zu lassen, was der Hintergrund der Story ist und warum wir da nun wirklich nicht anders können, als die vertraulichen Daten der Milchbauern offenzulegen. (Ich hatte alle Beteiligten auf der Mondscheinkäseseite gestern noch auf Linkedin recherchiert, ich wollte einfach wissen, was ihr Background ist und wieviel Erfahrung sie mit so einer Thematik haben und ob ich vllt alles einfach falsch sehe. Naja. Zeigt sich, keiner von denen hat bisher irgendeinen "Käse" produziert und bei irgendeinem Käseamt ein AOC-Siegel bekommen oder behalten.)

Dafür kamen sie aber ganz sportlich ums Eck und waren recht forsch dabei zu erklären, dass das ja nun wirklich nicht sein könne, dass das alles so lang geht, weil meine Güte, das Mondscheinkäse-Amt wartet nun echt auf die Daten und wir hätten ja gar nicht auf die Aufforderung reagiert, ihr NDA-Template auszufüllen, das sollten wir doch am besten jetzt direkt machen, dann könnten wir da auch endlich mal Tacheles reden. 
Es war dann ein bisschen lustig, weil ich gefragt habe, wie sie sich das denn generell so gedacht haben, wie das funktionieren könnte, dass sie da auch "Coop Biomilch 1.5%" referenzieren können, ohne dem Coop Bescheid zu sagen, ohne zu fragen, ob das für Coop ok ist, ob sie das dürfen und was sie denn dachten, was passieren würde, wenn sie das beim Mondscheinkäseamt einreichen würden. Und was ihr eigenes Qualitätssystem denn vorsieht für Supplier Qualification, weil ... das ist ja offensichtlich nicht passiert. Ihre Antwort war: "Ja, also, das ist ist so: in unserem Land ist Coop Biomilch 1.5% ja als Lebensmittel zugelassen, deshalb brauchen wir da intern keine weitere Supplier Qualification, und das passt schon so.  Wir haben auf die Rückfragen vom Mondscheinkäseamt auch gesagt: meine Güte, stellt euch doch nicht so an, bei euch ist "Coop Biomilch 1.5%" doch auch als Lebensmittel zugelassen, schaut doch in die Zulassungsunterlagen, da sollte doch alles drinstehen, aber nein, sie haben gesagt, das wäre unsere Verantwortung als Mondscheinkäsehersteller in spe und deshalb brauchen wir diese Unterlagen halt von Euch. Bis nächsten Freitag. Spätestens."

Ich habe ja gestern noch gesagt, ich müsste jemanden finden, der "Sounds like a you-problem" in höflicher formuliert und habe gelernt, dass das dann heisst: "a lack of planning on your part does not constitute an emergency on our part", aber auch das haben wir nicht direkt, sondern nur im internen Parallelchat gesagt. Was wir gesagt haben: dass wir ihnen dazu jetzt gar nix sagen können, sondern das eine Corporate Legal Frage ist und wir uns bei ihnen wieder melden werden. Sie wollten wissen, bis wann sie jetzt die Dokumente bekommen und wir haben gesagt: "Am Montag bekommen sie was. Nicht die Dokumente, aber eine Idee, wie es weitergeht." (ich sehe vor meinem Auge eine Unterlassungsklage, aber ich habe vermutlich zu viele Anwaltsserien gesehen).

Mein Lieblingssatz von der Käseseite war "We acknowledge, this is out of your comfort zone, we are all learning at the same pace here". Das war auf meine Aussage, dass das, was sie wollen, überhaupt nicht unser Business ist und das  Vorgehen sehr fragwürdig.(Mal sehen, wer hier letztendlich was lernt).

Was sehr lustig war, war im Debriefing mit den "Kundenservice"-Kollegen, die gemeint haben: "You know, per definition we deal with all kinds of weird requests, most of them never land in your area. But THIS was by far number one of 2024 weirdest conversations."