Samstag, Januar 04, 2025

040124

 Heute ist der erste von zwei Reisetagen: es geht letztendlich von unserem "Hüttchen" im Nirgendwo ins Hotel direkt am Flughafen. Dazwischen liegt einiges an Fahrtstrecke, Kälte, Sachen zum Angucken, last minute Einkäufen, hoffentlich endlich Burger in Rexkjavik und dann halt früh ins Bett, weil der Flieger um 7:20h geht und das bedeutet ja Aufstehen um ungefähr Mitternacht, damit man noch Frühstücken kann und das Flughafenleben geniessen (very last minute Einkäufe, Mehrwertsteuerrückerstattung, die Lounge geniessen, weil aus irgendeinem abstrusen Grund für den Rückflug Saga Premium (= "Business Class" oder was auch immer bei Icelandair) billiger war als Holzklasse. Also: keine Zeit und Nerven für Bloggen heute. 

Deshalb: vorgeschriebenes und bisher eh überfälliges: Neuer Monat, neues Jahr.

Erstmal: 

Januar:

Was wir planen (oder schon gemacht haben)

  • ein legendäres Silvesterfest gefolgt von Traumtagen im isländischen Schnee (und heissem Wasser): check
  • Wieder daheim dann: die Austauschkollegin aus Japan in Empfang nehmen (kurzentschlossen habe ich Ende letzten Jahres beschlossen, eins meiner beiden Produkte an sie abzugeben, damit bin ich dann natürlich ihr Buddy für die Einarbeitung und das Einleben in der Schweiz. Nicht ganz unpraktisch, um für L. einen drölfzigsten Notfallkontakt und Insiderinfos für Japan klarzumachen.)
  • Ende Januar wird unser Plan zur Weltrettung hoffentlich die letzte Hürde nehmen.
  • Ausserdem: Röntgenkontrolltermin nach 6 Wochen Arm ab (und direkt weiter mit Physio). Ich gehe davon aus / hoffe, dass alles immer noch da ist, wo es hingehört und soweit angewachsen, dass ich anfangen kann, meine Muskeln wieder aufzubauen und die Beweglichkeit wieder ganz hinzukriegen. Aktuell sehe ich Sternchen, wenn ich mit der linken Hand nach hinten greife, um mir zB die Hose hochzuziehen. Damit hoffe ich besser umgehen zu können, wenn ich weiss, dass das halt so ist, aber nix kaputtgeht. 
  • Q. startet nach den Ferien mit einer Repetitionswoche für die Matur, L. ganz normal mit Schule :-)
  • Ich muss drauf achten, dass der Gemüsekorb bis März nur alle zwei Wochen kommt, nicht dass ich umsonst in fremden Gärten rumsuche.
  • Ganz vielleicht kann ich wieder anfangen, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren? Auto zu fahren? Wäre schon cool! (Stimmt: mein Rad sollte ich repariert wieder bekommen und einen neuen Helm!)
  • Ach ja: wir müssen L.s doofen Tuberkulosetest endlich negativ hinbekommen und dann wird es aufregend mit Gastfamiliensuche und so. 

Dann: insgesamt 2025:
Das wird auf jeden Fall ein spannendes Jahr.
Plan ist:
  • schnell genug fit zu werden (mit dem Arm) für die Skiferien im März (inoffiziell sind die eine Art ... Bewährung für Skiferien: die letzten Male waren nicht nur gesundheitstechnisch suboptimal, sondern v.a. temperaturtechnisch, obwohl wir immer höher nach oben gegangen sind. Vielleicht ist es an der Zeit, das Konzept "eine Woche Skifahren in den Sportferien" an den Nagel zu hängen? Oder aber, das fände ich natürlich besser, es wird grossartig!)
  • und auch: wieder so fit wie vorher zu werden und noch mehr, ich will doch endlich Klimmzüge ohne die Bänder schaffen. Und natürlich fit genug werden für die Kayakferien im Sommer.
  • Weil: Sommerferien in Kanada sind gesetzt, wenn auch noch nicht geplant, bis auf  "Kayaken mit Kingfisher"
  • Bis dahin wird sich hoffentlich für L. die Japansituation klären.
  • Q. wird seine Maturarbeit "verteidigen", schriftlich und mündliche Prüfungen haben und dann..... lange Ferien, bis es im Herbst an der Uni losgeht.
  • Er hat für diese Zeit schon Tickets für ein Pfadifestival gekauft, er plant sehr gut voraus :-)
  • Ich werde bei der Arbeit eben eins meiner Produkte abgeben und dafür ein anderes übernehmen. Das ist der Plan B, weil Plan A ja eine neue Rolle ist, aber ich bin nach den Setbacks letztes Jahr ein bisschen planlos, was das für eine sein könnte. Wir werden sehen, bis dahin Plan B.
  • Ich würde mir ja wünschen, dass es in der weiteren Familie einfach mal aufhört mit Dramen, das scheint aber definitiv nicht so zu sein, aber es wird zu Nägeln mit Köpfen führen, entweder auf einem guten oder nicht so guten Weg, aber irgendwann muss das halt sein. Es ging jetzt lang genug.
  • Ich habe definitiv ein Auge drauf, wann es Neuigkeiten zu dem Freiwilligenfeldkurs der Kantonsarchäologie gibt. Ich lehne mich aus dem Fenster und sage: jede Grabungsstätte im Aargau wird leichter für mich zu erreichen sein als Besenbüren und klar bin ich wieder dabei!

Und noch eine Wunschlistenfrage:
(Was ist das beste Rezept? :-)) Also: generell macht man nix falsch, wenn man die Rezepte im Heftchen mal ausprobiert. Und sich da dran dann weiterhangelt mit Varianten. Oder sonst halt jede Art von Eisrezept, die man immer schon mal machen wollte, aber man hatte halt keine Eismaschine oder keine Lust, ein Sorbet alle halbe Stunde zu rühren. Die einzigen, von denen ich die Finger lassen würde, sind die, wo extra geworben wird, dass man keine Eismaschine braucht, weil es auch so cremig wird. Die werden dann im Creami gern eine Suppe.
Und generell: wenn man googelt, findet man eine riesengrosse Menge, wo die Volumina auch schon dementsprechend hingerechnet sind.

Freitag, Januar 03, 2025

030124

Heute war der Plan ja eigentlich: genau nix anderes machen als: vor dem Feuer sitzenm, lesen, stricken, Kaffee trinken, in den Hotpot gehen, "Silo" schauen and repeat.

Ich hatte mich bei jedem Aufwachen in der Nacht schon drauf gefreut, den Ofen dann bald anzumachen und in aller Ruhe mit Kaffee davorzusitzen, bis die anderen aufwachen.

Und so war es dann auch:

 

Im Hotpot ist mir mit der dicken Mütze immer zu heiss auf dem Kopf, also stylish den Buff zusammengezwirbelt. Auch alle Kinder haben die Referenz verstanden:

"Mädchen mit Perlenohrring"

Naja, aber irgendwann war es dann doch zu immer nur warm und der Hübsche und ich "mussten" noch ein bisschen durch den Schnee laufen. In der anderen Richtung kamen wir sogar bis zum See runter (keiner ist reingefallen, aber es gab auch keine Pferde)




Das Minihaus vor dem Haus ist fast ganz eingeschneit (heute war es recht stürmisch)


Das glatte weisse ist der See

 Bevor wir in den verspäteteen Dry January starten, lassen wir das alte Jahr noch mit lokalem Bier ausklingen (wir haben im Duty Free auch das Himbeerbier "Helga" gefunden, da gibt es die letzte Dose heute abend im Hotpot).

Das hier hat immerhin Hopfen von ganz nah an der alten Heimat drin.


Doch, das war ein sehr schöner Tag (wenn man es schaffen würde, Familiendramen auszublenden. Was "man" natürlich nicht schafft.)





Donnerstag, Januar 02, 2025

020125

Da habe ich gestern so viele Fotos gemacht und kein einziges mehr von /aus dem Haus! Das hier ist der Ausblick vom Küchentisch:


Nach dem Abendessen ging es in den Hotpot. Wir waren uns nicht sicher, ob das warme Wasser gegen -15°C Aussentemperatur ankommt: doch, tut es. Der einzige Moment, wo einem kalt ist, ist wenn man aus der Badezimmertür im Badeanzug barfuss bis zum Hotpot geht (NICHT RENNEN, es ist nämlich glatt). Skurril: Fusssohlen frieren am Boden fest, die Hand beim Wiederreingehen an der Türklinke. Wir haben auch genügend Horrorfilme gesehen und mehr als oft überprüft, ob die Türen wirklich von aussen aufgehen, bevor wir uns alle in der Mitte von Nirgendwo in Badekleidung nach draussen begeben.



Über uns: Nordlichter



So sah es gegen Mitternacht aus unserem Schlafzimmerfenster aus: Nordlichter trotz Wolken

Wie erwartet bin ich als erste der Familie wach (hab beim ersten Mal wachsein und bereit für Kaffee nochmal gecheckt: war erst 3:45h, das hier ist um viertel vor neun). Hier hatte ich meinen Platz für Kaffee und Buch, bis alle wach waren.

Der Hübsche kam irgenwann dazu, dann die Kinder, und dann gab es ein bisschen Abenteuer: wir waren ja gestern mit dem Auto den steilen Hügel hochgefahren, das ging auf Schnee und Eis so mittel. Heute lag dann frischer Schnee, es sollte die nächsten zwei Tage weiterschneien, also: lieber das Auto an den Aushilfsparkplatz am Fuss des Hügels stellen. Es lief dann besser als befürchtet, war aber schon gut so.

Auf dem Weg nach unten (zum Zimtschnecken- und Feuerholzkaufen) waren wir nämlich sehr, sehr froh um unsere Spikes.

Nachdem wir zurück waren, machten der Hübsche und ich noch einen mittelkleinen Spaziergang, wir hatten gedacht, wir kämen zum See, aber da ist alles einzgezäunt und entweder Privatgrund oder Pferdeweide.

Haben wir halt Pferde besucht.

Strasse :-)

Islandpferde sind ja schon speziell, finde es echt irgendwie cool, wie sie da stoisch mit dickem Fell im Wind und Schnee stehen. Die ultimative Begeisterung für Pferde generell und auch Islandpferde (zum Reiten) konnte ich ja noch nie nachvollziehen, aber gut. Seitdem ich nun gelesen habe, dass etwa die Hälfte der Farmen Pferde zum Reiten und für Touris hält, die andere Hälfte zum Schlachten, und dass es dann noch das shady Business mit dem Blut frisch trächtiger Stuten für die industrialisierte Nutztierhaltung (also v.a. Schweine, Hauptabnehmer ist Deutschland, wenn Sie zB noch einen Stups zum Vegetarismus suchen...) etc, also betrachte ich das alles mit ... naja, mehr als nur einem grain of salt. Aber süss waren sie schon (das weisse wollte den Hübschen beissen)





 Dann: Kamin angefeuert, Sonnenuntergang, Hotpot, man kennt das.




Wunschlistenfrage heute noch Island-themed:

Hi, ich fahre Ende März mit meinen beiden gerade nicht mehr Teenager-Söhnen nach Island. Zum ersten Mal. Ich liebe Supermärkte und könnte da stundenlang mich umschauen. Haben Sie eine Empfehlung,  welche Ketten empfehlenswert sind, in dem Sinn, dass sie besonders typisch sind, vielfältig, anders etc.? 

Das ist ein bisschen lustig, weil ich genau darüber mit Q. gesprochen habe, als wir in Keflavik unsere "Erster Supermarkt in Island"-Liste abgearbeitet haben und ich die Eier nicht gefunden habe. Learning: im Bonus sind Eier Gemüse, im Netto Milchprodukte.

Also: ich kann das voll nachvollziehen und liebe ausländische Supermärkte, in Italien, in Frankreich, in Irland, USA, Kanada, Dänemark, Norwegen. Island ist dahingehend nicht direkt eine Enttäuschung, aber man sollte die Erwartungen, wenn man zB von einem Hypermarche ausgeht, deutlich herunterschrauben. Es gibt generell 3 Ketten (Bonus, Kronan, Netto), die sich nach meinem Dafürhalten nichts nehmen. Es gibt bestimmt Unterschiede, ob die so "ideologisch" sind wie die Coop-/Migros-Kinder in der Schweiz, weiss ich nicht.

Es gibt überall die Standard-international überall gleichen Sachen (Kelloggs, Pringles, Mars, Snickers, M&Ms etc), aber halt auch isländische lokale Sachen. Die Auswahl ist aber halt deutlich geringer, als man es zB aus Frankreich kennt. Ganz logisch: es gibt ja auch viel weniger Isländer als Franzosen, wie kann es sich da lohnen 48987 Müslisorten zu produzieren? Aber: speziell ist das natürlich allemal. Was uns am Anfang sehr irritiert hat: Obst/Gemüse und Fleisch/Milchprodukte sind oft in separaten Kühlräumen anstatt in Kühlregalen im "normalen" Verkaufsraum. Und, das hat uns nicht irritiert, aber ist jedesmal wieder krass zu sehen: Obst und Gemüse ist halt recht teuer, die Auswahl recht klein, einfach weil Island jetzt halt nicht das grosse Anbauland ist, weil kalt. Es gibt zwar viel isländisch angebautes Obst und Gemüse, das kommt halt alles aus den geothermisch beheizten Gewächshäusern, aber die Kapazität ist da natürlich eine ganz andere als auf unseren mitteleuropäischen Obst- und Gemüsebauern und -gärten.

Was ich sehr cool finde: die typische Islandwolle (Lopi) gibt es normal in fast jedem Supermarkt :-).

Also: man muss nicht gross gucken, um den BESTEN Supermarkt zu finden, je grösser die Filiale, desto mehr Aufwahl, es ist recht schnell durchgeguckt, aber nicht DAS Highlight eines Islandurlaubs. (Hingegen: Bäckereien! das ist super!)

Mittwoch, Januar 01, 2025

010125

  Nachtrag Silvester: 

Wir haben den Tag sehr frischluft- und winterluftlastig gestaltet, d.h sind "morgens" (halt, als es hell wurde) Richtung Ellliðaárdalur gefahren, also praktisch einen der Reykjaviker Stadtparks mitten zwischen zwei Autobahnen. Aber: mit zwei Flüsschen, mit vereisten Wasserfällen und halt auch einem Winterwäldchen zwischen den beiden. Das war schon mal sehr schön! Die Kinder waren ein bisschen (naja, vllt auch nicht) beeindruckt, als der Hübsche und ich uns eing waren, dass wir diese Art und Menge Schnee früher standardmässig daheim im Winter hatten. Zugegeben: in Bayern, nicht in Basel.











Dann: mehr Winterwald auf dem Weg von Öskjuhlíð runter zum Stadtstrand Nauthólsvík. Ich hatte erst noch den Plan, in der Perlan-Cafeteria einen Kaffee zu nehmen, aber naja, dafür muss man halt Museums- oder mindestens Aussichtsterrasseneintritt bezahlen. Und dafür waren wir dann zu geizig (machte es für mich nicht einfacher, weil während die Jungs den heissen Tee im Wald hinter einem Busch (in Smileyform) wieder loswerden konnten, war ich halt auf Zamzwicken angewiesen. In meinem letzten Islandkrimi war der Stadtstrand (und die dort auf 15°C aufgewärmte Lagune) erwähnt, ich hatte also fast ernsthaft erwogen, Badesachen zumindestens für die Hotpots mitzunehmen. Habe ich gsd nicht, weil entweder wird dort anders als im Krimi im Winter NICHT gebadet oder alles ist zu, weil das Badehaus umgebaut wird. War aber trotzdem lustig, die Vorstellung, dort zu baden, während man mit Spikes über den gefrorenen Sand knirscht.







Leider haben wir dann dort unten festgestellt, dass die geplante Hamburgerbude ALLE ihre Standorte heute um 14h schliesst. (Es war gerade 14:05). Wir haben also umgeplant und freuten uns auf Burger in der Islenska Hamborgarfabrikkan, in der wir 2014 mit minifuzziklaanen Kindern in Akureyri schon waren. Es sah alles offen aus, bis Q. versuchte, einen Tisch zu reservieren und alles ausgegraut war für heute. Hmpf. Zur Sicherheit (morgen hat ja zu Recht alles zu) haben wir auf dem Heimweg im Supermarkt noch mehr Hafermilch, Brot und Butter eingekauft, um im Häuschen dann versorgt zu sein. Wir haben alles in die Wohnung gebracht und sind aus Neugier (die Hoffnung stirbt zuletzt) doch noch zur Hamborgarfabrikkan: wie befürchtet: an Silvester ganz zu. Da war dann alles tatsächlich ein bisschen auf der Kippe, weil Q. und ich beide hangry waren und ich meinte: meine Güte, mache ich uns halt Spaghetti, ist doch egal; und Q meinte "Aber Spaghetti essen wir dann schon die ganze Zeit in der Hütte". Es hatten halt einfach ALLE Läden zu, aber Q. hatte die gute Idee, im Fosshotel nahe unserer Wohnung zu fragen, ob wir auch als Nichtgäste im Restaurant essen könnten. Sie waren da sehr lieb und meinten: "Ja, generell schon, heute anber fully booked. Aber keine Sorge, man kann den Restaurantmanager fragen, ob sie uns reinquetschen können, wenn wir schon um 6 könnten, wäre das evtl möglich. Und nur zur Info: heute ist es speziell und teuer, weil Galabuffet zu Silvester. ABER: wenn wir damit auch ok wären, könnten wir an einer der beiden Bars essen, da gäbe es nicht ganz so viel Auswahl, halt Burger und so, aber wir müssten nicht reservieren". Und weil wir nicht für Galadinner für über 100Franken (ohne Getränke) pro Nase gerüstet waren, und eh Burger wollten, waren wir in der sehr gemütlichen Bar mit Burgern etc. super gut und freundlich versorgt, echt schön! (Learning für mich, jetzt nicht total neu, aber so im letzten Jahr: Die Kinder und ich haben die gleichen Schwachpunkte: hangry UND die Überzeugung, total recht zu haben und dann unglaublich genervt auf andere Vorschläge und Meinungen zu reagieren. Ich lerne aber zB grad: auch die Kinder, zB Q heute, haben durchaus gute Ideen (jenseits von "Ich mag jetzt keine Spaghetti" (was ja keine Idee ist und per se nicht hilfreich) und da kann man sich drauf einlassen und muss die Lage der Nation nicht allein retten. Sehr angenehm!
Dann waren alle ein bisschen müde und schlapp. Wir haben der Reihe nach geduscht, verabredet, dass wir uns so gegen 11 auf den Weg zur Hallgrimskirkja machen und bis dahin ein bisschen packen (wir müssen morgen um 10 draussen sein) und chillen. 
Irgendwie wurden dann alle sehr, sehr müde, und Gottseidank hatte der Hübsche ja fest auf dem Radar, dass wir unser Jahreszahlfoto, das wir sonst immer mit Wunderkerzen auf dem Weg vor unserem Haus machen, halt hier auch machen "müssen". Wegen keine Wunderkerzen hatten wir den Plan, das mit Handykameras zu machen und die mangelnde Romantik durch halt Meer im Hintergrund wettzumachen. Little did we kwow! Wir haben uns also gegen neun in Winterklamotten gepackt, unsere neu gekauften Spikes angelegt (bester Kauf!) und sind auf kürzestem Weg zum Wasser (die "Promenade" Richtung Harpa / Hafen, an der auch der Sun Voyager steht). Wir haben uns noch gewundert: warum stehen da Leute im Dunkeln? Schauen die wirklich das Lagerfeuer auf der anderen Fjordseite? Naja. Wir haben uns auf den grossen Felsen in Stellung gebracht, geklärt, wer welche Zahl macht, wie rum eine fünf geht, niemand macht einen Schritt zurück, Freunde, das Wasser ist kalt. Und auf einmal meint L. "Da, schaut mal!" und alle schauen nach oben, Q. steigt noch in einen Spalt zwischen zwei Steinen und es geht gut aus, und meine Güte, das waren einfach wunderbare Nordlichter! Und so haben wir ein fast schon unglaubwürdig schönes Jahreszahlbild 2025. Wenn man an Vorzeichen glaubt, dann wäre das ein sehr gutes!
 



Wir haben dann noch mehr Nordlichter fotografiert und sind wieder zurück in die Wohnung. Ich wurde, obwohl ich das nicht wollte, etwas nervös, was die Katzen daheim angeht, weil ich erstens merkte, dass unsere direkten Nachbarn eine rauschend (naja, knallende) Silversterparty im Garten feierten (was ja absolut legitim ist und eigtl ist es ja nur fair, das Feuerwerk im eigenen Garten zu zünden anstatt auf Gemeingrund und wie sie das mit ihrem Hund regeln, ist ja ihre Sache) und zweitens, dass Sansa nochmal das Haus verlassen hatte, eine halbe Minute bevor ein Riesenböller gezündet wurde. Nachdem keine Nachricht über ihre Rückkehr kam und kam und drüben ein Kracher nach dem nächsten gezündet wurde, ging bei mir massivstes Kopfkino los..... der Hübsche war so klug und geschickt, auf der Kameraapp nachzuschauen und sah, dass sie direkt nach dem Kracher mit einem Affenzahn wieder ins Haus gerast war und zwar so schnell, dass die Törchenapp sie nicht aufzeichnete. Alles gut! Danach reichte es wohl beiden und sie trauten sich erst wieder gegen halb drei nach draussen.

So erleichtert war ich bereit, das Silvesterspektakel an der Hallgrimskirkja zu geniessen. Wir haben uns gegen elf bereit gemacht, sind nochmal am Wasser entlang (MEHR NORDLICHTER!) und folgten dann den Menschen zur Kirche. Der grosse Platz war schon gesteckt voll mit Leuten, wir standen anfangs am Rand, aber es kamen noch so viele nach uns, dass das mit der Zeit eher "mittendrin" wurde.



 Es wurde schon die ganze Zeit gefeuert, aus einer Art abgesperrten Arena aus der Mitte des Platzes (sieht man auf den Drohnenaufnahmen von gestern hier ganz gut). Isländer sind ja dafür bekannt, "to go crazy on fireworks", weil es halt auch einem guten Zweck dient, die einzige Bezugsquelle sind die ICE-SAR, also die freiwilligen Rettungskräfte. Und deren Feuerwerk scheint echt gute Qualität zu sein, es gibt praktisch nichts, was nur knallt, es sind alles hübsche und RIESIGE Batterien. Die Leute haben das schlittenweise angekarrt und dann eben aus der Mitte gezündet, nicht einfach in der Menge (es gab durchaus auch Querschläger, also immer noch alles so ein bisschen naja). Um Mitternacht wurde es dann richtig verrückt, die Kirche verschwand im Rauch und wir waren froh um unsere Buffs, die wir vor Mund und Nase ziehen konnten (grad Corona-Masken-Flashback, als meine Brille beschlug. Vermisse ich so ja schon auch nicht.)





Ich habe alle meine drei fest gedrückt (mich richtig sicher und geborgen in des Hübschen Umarmung gefühlt) und meine Güte, das ist nun wirklich ein spektakulärer Start für ein spektakuläres Jahr. Bin gespannt, ob sich bei mir nur ansatzweise so spannende Sachen ergeben wie bei den Jungs! (naja, die Welt retten halt, aber da habe ich ja jetzt schon Übung. Falls Sie zB wissen wollen, wie viel Storagespace wir dafür brauchen, sag ich Ihnen nachts um drei.)
Wir sind sehr beseelt und glücklich zurück in unser Appartment und ins Bett gefallen, diesmal mit Wecker, weil wir um 10 ausgecheckt sein mussten.

Das lief dann recht entspannt, 9:58h sind wir ins vollgepackte Auto gestiegen, haben als ersten Stopp die Orkan-Tankstelle, die einen Braud&Co-Shop hat, angegeben, aber wie vermutet, war die auch zu. Egal. Wir nahmen die Route Richtung Thingvellir, die wir schon so oft genommen hatten, aber nie im Schnee. Es wurde langsam hell und meine Güte, das ist so, so, so unglaublich schön!











Das Aussenthermometer fiel immer tiefer (Minimum waren -14°C), die Sonne kämpfte sich über den Horizont, die Strasse war teils vereist, teils schneeüberweht, aber der Hübsche meisterte das mit Bravour. Neben vielen Fotostops (so, so, so kalt!) war unser erster richtiger Halt natürlich die Geysir-Area. Wir waren da ja nun schon öfter, aber holla die Waldfee, im Winter ist das nochmal ganz anders! Ich habe auf ein Foto / Video des "Spritzens" verzichtet, weil mir halt echt die Pfoten abgefroren sind, L. und der Hübsche haben durchgehalten und richtig gute Bilder gemacht.





Eigentlich wollte ich dann direkt zum Gullfoss weiter, aber Mitreisende wollten aufs WC und dann hatten wir die Spikes eh schon aus und waren im Warmen und es hatte Platz im Cafe und die Speisekarte sprach alle an und so haben wir uns mit Fish and Chips (die Jungs) und zwei Portionen echt guter Pilzsuppe (ich) aufgewärmt, bevor wir zum nächsten Tourospot, dem Gullfoss, weitergefahren sind.
Auch hier: ein Hoch auf die Spikes, es war zwar nicht so glatt wie letztes Jahr am Kirkjufellfoss, wo es ja eine reine Eisplatte war, aber die Leute ohne Spikes (und auch nicht so Schneeerfahrung) hatten richtig Mühe. Die untere Plattform ist aus Sicherheitsgründen gesperrt, aber auch so war der vereiste Fall sehr eindrücklich zu sehen. Ich glaube, das war der kürzeste Stop, den wir da jemals gemacht haben, es war so, so, so kalt!






Dann letztes Abenteuer dieser Reise: unser Ferienhaus im Nirgendwo. Ich schrieb unserer Cabin Managerin unsere Ankunftszeit, damit sie die Schranke zur gated community öffnen könnte. Als wir da waren.... war die Schranke zu und niemand da. Ich wurde ein bisschen.... motzig (innerlich) und schnappte mir Q. und die Spikes, um den Hügel zum Haus raufzukraxeln und die Fernbedienung zu holen. Nach 50m überholten uns L. und der Hübsche im Auto (respektive sammelten uns ein), wir waren auf der Kamera detektiert worfen und die Schranke ging remote auf. Na dann.
Das Haus ist der Wahnsinn (schauen Sie gerne mal auf meinen Instafeed in die Stories, es gibt eine Roomtour :-)). Jeder hat ein Zimmer (ok, der Hübsche und ich teilen uns eines, obwohl es genug gäbe) zum Schlafen (L. hat extra nochmal ein Bett bezogen, weil er lieber unter dem Dach schlafen möchte), wir haben Aussicht auf den See aus ungefähr jeder Richtung, der Hotpot läuft, ich habe nach einem Hilferuf (und fast akzeptierten salzlosen Spaghetti) die Gewürzschublade gefunden (normalerweise reise ich IMMER mit Salz und Pfeffer, aber diesmal wurden die Spices extra als Amenities erwähnt, also.)

Wir werden jetzt also gleich Spaghetti essen, den Willkommensrotwein aufmachen, mit einem halben Auge Nordlichter schauen, dann mit einem Helga-Bier in den Hotpot verschwinden und dann später gemütlich alle zusammen "Silo" schauen.
Die nächsten Tage müssen wir nur noch einmal das Auto den Berg runterbekommen (das machen wir morgen, es soll nämlich noch ordentlich schneien und wir wollen das lieber vorher runter haben), Zimtschnecken und Gebäck kaufen, den Keirid-Krater im Winter anschauen und sonst halt hier wohnen. Das wird so cool!