Sonntag, Mai 15, 2022

150522 Bäumchen wechsel dich

 Das war ein zweiter wunderbarer Sommerwochenendtag heute! (Und ja, es ist zu heiss, zu trocken, ich habe heute mit L. für seinen WAH-Test gelernt, was "Wirtschaft, Arbeit, Haushalt" heisst, ich musste Q. gerade nochmal fragen. Da ging es um Konsumfolgen, um Ressourcen, Nachhaltigkeit, virtuelles Wasser, etc., ich habe den "Earth Overshoot Day" noch hinzugefügt, und ja, es ist nicht gut, dass es so ist wie es ist. Andererseits: wir haben es überprüft, wir haben die allermeisten Jahre hier unten im Mai oder auch im April schon angebadet, mir war hier schon zu heiss, da gab es Fridays for Future noch gar nicht. Das macht die Angelegenheit auch nicht besser, aber genausowenig rettet es die Erde, wenn ich rumsitze, schwitze und Trübsal blase, da kann ich die zwei Tage im Jahr, an denen die Temperaturen hier an der Obergrenze meiner Wohnfühltemperatur sind, auch geniessen)

Um acht war ich wach, Kaffee im Bett, Frühstück auf der Terrasse, dann Lernen mit L. Der Hübsche übernahm Mathe und Werken, ich eben WAH. Dabei musste ich mich schon arg zusammenreissen ob der unglaublichen Simplifizierung, wie "Cremes, Shampoos und Zahnpasta enhalten Mikroplastik. Das sind Plastikpartikel <5mm, die dann von Fischen und Vögeln aufgenommen werden. Diese Tiere erleiden Schleimhautverletzungen und verhungern bei lebendigem Leib.", weil .... nein. Auf der anderen Seite:: es ist super, dass die Kinder Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein lernen und lieber habe ich junge Menschen, die glauben, dass Codecheck und Ökotest seriöse Infoquellen sind  (sind sie nicht) als welche, die im Januar Erdbeeren essen und Styroporverpackungen in die Natur werfen. Glaube ich.

Währenddessen hat Q. seine Reisetasche gepackt, für den geht es nämlich morgen für eine Woche in die Berge, ins Studienheim der Schule, eine Woche... bei der Arbeit würde man sagen "Off site Workshop"..

L., der Hübsche und ich sind dann mit den Rädern runter an den Rhein gefahren, mal schauen, ob das Strandbad schon offen hat. Hat es, seit letzter Woche. Spannend besonders, weil die Betreiber seit immer dieses Jahr an zwei neue übergeben haben, die das als Lebenstraum angeben. Ich war sehr neugierig darauf, zwei junge Frauen zu sehen, deren LEBENSTRAUM seit immer es ist, ein Strandbad mit Beizli und Campingplatz in einem 7000-Einwohner-Schlafdorf in der Vorstadt zu betreiben. Wäre ja gut, wenn es so jemand gibt! Was schon mal gut ist: das 5 CHF-Saisonticket für Einwohner gibt es immer noch. Statt einer ausgedruckten Liste ALLER 7000 Einwohner, wo man sich selber abstreicht, muss man nun seinen Namen handschriftlich auf einen Zettel schreiben, die Schüleraushilfe töckelt das in das Kassensystem ein und man bekommt einen Kassenzettel, den man bis September aufheben muss. Wir zB mit 4 verschiedenen Versionen unserers Nachnamen (ich habe aber auch nicht sooooo schön geschrieben). Die Speisekarte des Beizli ist ... anders als vorher, was aber ok ist, die Wunschessen der Kinder (Burger und Pommes) gibt es immer noch, die Breznbrösel-Chicken-Sticks nicht mehr,  aber dafür viel mehr vegetarisches. Das Essen vorher war lecker, wurde aber ein wenig durch die erratischen Öffnungszeiten, die stundenlangen Wartezeiten und die unglaublich schlechte Laune und .... euphemistisch ausgedrückt, rustikalen Umgangsformen der Betreiber signifikant geschmälert. Ich habe in den langen Wartezeiten ja verschiedene Varianten der Prozessoptimierung durchgedacht, immerhin eine wurde schon implementiert, nämlich das Trennen der Eis- und restlichen Schlange. Wenn man nun noch "nur Getränke" und "alles mit Pommes" abtrennen könnte, würde das sicher helfen. Wir hatten natürlich Pech, weil in dem Moment, als unser Zettel mit "dreimal Pommes mit Ketschup" von der Kasse zur Küche transferiert werden sollte, kam ein blutendes Kind ohne Eltern an und wurde sehr liebevoll und zugewandt versorgt. Parallel ging der Küchenbetrieb weiter, aber halt ohne unsere Pommes. Macht nix, die Saison geht ja erst los.

Wasser: noch recht frisch, aber schön. Radeln: ging ok, mein Bein tut halt einfach bei jeder Bewegung weh, das ist so ein bisschen doof. 

Jetzt: Feierabend.

Gegessen:

Hefezopf mit Erdbeermarmelade

Schwimmbadpommes

rotes Thaicurry (mittlerweile essen L. und der Hübsche 20 Marillenknödel zum Abendessen allein. Für mich und Q. ist das ok, weil Q. das eh nicht mag, ich für mein Leben genug Marillenknödel gegessen habe und naja, passt doch!)


Gelesen: "Der gute Samariter" aus. Erst fand ich es spannend, dass die Coronapandemie zum Thema gemacht wurde, dann aber ging es um Impfgegner als Bösewichte (soweit auch noch alles tutti), die easypeasy Impfstofflieferungen gegen in Kellerlabors selber gemachte vergiftete Vials ausgetauscht haben und sorry, das ist so unglaublich schlecht recherchiert, das kann man sich gar nicht vorstellen. Was für ein Bullshit!

Gesehen: "The Office", "Barry"

Ach ja: der Titel: als wir beim Frühstück sassen, kamen ungefähr 8 Störche vom Schwimmbad auf die grossen Wiesen hier bei uns raufgeflogen, als wir vom Schwimmbad kamen, flogen sie gerade wieder runter in ihre Nester. Es gibt dieses Jahr 18 Storchennester im Dorf. Wie toll ist das, oder?



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