300424
Dafür gings dann heute morgen eigentlich mit der Müdigkeit. Grosse Freude über perfektes Fahrradfahrwetter, nur dünne Windstopperhandschuhe haben gereicht. Hat man auch direkt an der Ebikeparksituation gemerkt. Immerhin hat ein Depp (der Depp) sein Rad nicht angesteckt UND doof geparkt, so dass ich mich noch dazwischenklemmen konnte und eine Ladestation bekam.
Kaffeepause mit Kollegenfreundin, bei der ich auf Gossip gehofft hatte und stattdessen eine wunderbare Nachricht erfuhr. Grad mal mit hübschen Törtchen feiern!
Mittagessen dann mit anderem Kollegen aus der selben Zeit (ein bisschen nostalgisch, passt ganz gut zu meinem Trocknerschneckensehnsüchten), inclusive dem ""gang ma go laufe statt chafi?", d.h. die Runde via Tingueley-Museum, Rheinufer, bei den Tischtennisplatten wieder hoch. Das war schön¨
Wunschlistenfrage heute:
Welches Buch und/oder welche Buch-Reihe hat bei Ihnen den meisten Nachhall hinterlassen und warum? Gibt es ein Buch, bei dem Sie sich wünschen, das nochmal zum ersten Mal lesen zu können?
Hat sich da jemand von den Münchner Stadtbibliotheken oder der Katlmamsell inspirieren lassen bei der zweiten Frage?
Anyway. Ich finde beide Fragen echt schwer, weil: ich lese SO viel (meine Mutter hat zu Kinderzeiten mal gesagt, gute Bücher wären an mich verschwendet, weil ich sie so wegziehen würde. Irgendwann wurde für mich alphabetisch in der Stadtbibliothek ausgeliehen, damit man nichts doppelt mitnimmt), mittlerweile zwar deutlich weniger als auch schon, aber das sind halt immer noch über 75 Bücher jedes Jahr. Ich behaupte zwar von mir, ein überdurchschnittlich gutes Gedächtnis zu haben, aber DAS beste Buch oder DIE beste Buchreihe aus 44 Jahren Leserinnendasein, das ist halt einfach unmöglich.
Ich habe allerdings (wie oben erwähnt, heute nacht, als ich schlaflos im Bett lag, meine Gedanken aktiv auf dieses Thema gelenkt, um mir irrationale Katzensorgen zu machen, und kam zu folgendem Schluss:
Ich mag tatsächlich Krimireihen mit realistischen, weiblichen Hauptpersonen sehr gern. Beste Beispiele aktuell: Die “Karen Pirie"-Reihe von Val McDermid und noch mehr die “Maria Kallio”-Reihe von Lehtolainen. Da sind mir die Fälle meist tatsächlich nich so wichtig, aber die Ermittlerinnen sind wie meine Freundinnen.
Nicht-Krimis sind zB Zeitreisenbücher wie “Die Frau des Zeitreisenden” (eins der ganz, ganz wenigen Bücher, die ich freiwillig mehrfach gelesen habe, weil soooooo traurig und romantisch) oder, ganz grossartig, “Geschichte machen”, wo es um den verzweifelten Versuch geht, das dritte Reich zu verhindern, indem man die Geburt von Adolf Hitler verhindert.
Grosse Liebe auch für Familienepen und für “reduzierte” Erzählungen aus einem “Universum”, die nur lose verbunden sind, aber zusammen ein Bild einer bestimmten Gesellschaft / Gruppe /Gegend bilden. Damit meine ich zB die John Steinbeck-Bücher, die ich in meiner Teenie-Zeit ALLE verschlungen habe (“Tal des Himmels” habe ich ganz lang als mein absolutes Lieblingsbuch genannt) oder die Kent Haruf-”Holt”-Romane. Ich mag das Leise und Wertschätzende, niemals Kitschige in diesen Büchern.
Über die zweite Frage habe ich lang nachgedacht. Ich würde zB gern meine Erinnerungen an “Das Foucaultsche Pendel” löschen und auch die Erinnerung daran, dass dieses Buch existiert und die verschwendete Zeit, in der ich es dreimal versucht habe zu lesen. Und an die “Robert Galbraith”-Romane, die soooooooo schlecht geworden sind und ich werde trotzdem alle Folgebände lesen, um herauszufinden, ob da endlich mal eine Closure kommt oder wie schlecht man noch schreiben kann.
Aber: nochmal neu zum ersten Mal lesen? Am ehesten noch “The Great Gatsby”, ich denke, das Buch hätte mir total gut gefallen, wenn ich es nicht in der Schule hätte lesen müssen.(Und darüber meinen schlechtesten Englischtest jemals geschrieben hätte. Seitdem weiss ich aber, dass “taxes” Steuern bedeutet.)