130825
Ich frage mich jedes Jahr, wann ich aufhören werde, dieses Datum in meinem Kopf mit einem Geburtstag zu verbinden. Dieses Jahr offensichtlich immer noch nicht. Aber es tut (schon lang) nicht mehr weh.
Naja.
Anyway.
Heute wieder alles wie normal, als ob nie was gewesen wäre. Standardmorgen (dieser Tage heisst das auch: keine Ahnung, wer ausser mir heute früh aufsteht, heute war es nur L), Radeln ins Büro ärmellos und kurzbehost, ein Traum, die einzige Zeit am Tag, an der ich mit den Temperaturen im Rheinen (jetzt ist es so weit und ich habe das automatisch falsch geschrieben. Ich lass das so) bin.
Ich habe mir für heute ein sehr schönes Outfit rausgesucht, finde ich. Das Top ist Baumwollstrick und hat eben so einen Muscle-Shirt-Rücken (sagt man das?), das zieh ich im Büro nur an, wenn es richtig heiss ist, weil es halt wirklich sommerlich aussieht, aber dank des Materials immer noch angezogen. Und es passt richtig gut zu der coolen Hose, bei der ich mich immer noch jedesmal mutig und erwachsen finde, wenn ich sie anziehe. Weil: weiss!!!!!
Erstes Risiko: ich habe Stiftnachschub gebraucht und unser Büromateriallager "wird aus Kostengründen nur noch reduziert nachgefüllt, bitte fehlendes direkt beim Lieferanten bestellen" und es gab nur noch rote Stifte (Kulis und Tintenroller). Weil ich ganz sicher nicht blau, grün und schwarze Stifte direkt beim Hersteller bestellen werde, channele ich meine innere Grundschullehrerin (ok, dafür bräuchte ich eher fröhliche allen Anlässen angepasste Stempel) und schreibe jetzt halt rot.
Mal sehen, wieviel davon auf der Hose landet. Saubere Finger beim Schreiben behalten habe ich in den letzten 43 Jahren nicht gelernt, jetzt ist es auch zu spät.
Zweites Risiko: Mittagessen. Immerhin nix mit Tomate oder Balsamico genommen, aber "indische Samosas mit Dal" hätten Kurkuma-technisch auch in/auf die Hose gehen können. Alles gut gegangen.
Heute sehr social Tag: sehr viele neue Leute und Produktaspekte kennengelernt, ich werde richtig gut in meinen Sprüchlein. Und: mit einer meiner direkten Kolleginnen sowas wie ein peer-counseling aufgebaut, man kann auch sagen: wir reden sehr offen miteinander und es klickt. So schön!
Mittags eine schnelle Runde um den Block eingelegt, weil ich erstens für L. ein Wochenticket für den ÖV kaufen wollte (sein Jahresabo läuft morgen ab und für die nächsten Monate braucht er das nicht, für die nächsten Tage aber schon) und dann mit dem Hübschen und Q. telefonieren, der hatte heute nämlich Vorbesprechung für Weisheitszahn OP und ich wollte Details und Logistik besprechen. Alle vier aufs Mal OHNE Vollnarkose, aber mti Dormicum und Vor-Antibiose. Wir werden sehen (Beim Planen, wer ihn bringt und holt, ist mir bewusst geworden, dass ich zu meinen beiden Weisheitszahn-OPs in ähnlichem Alter, eher jünger, jeweils ganz allein hin und zurück gefahren bin und ein Bringen / Holen / Nicht alleinlassen daheim überhaupt nicht zur Debatte stand. Hm. Nein, ich finde nicht, dass wir da helikoptern. Exactly what helicopter parents would say)
Dann: halb fünf und ich breche die Zelte ab und radle bei 1000000 Grad (und in weisser Hose, weil ich nicht in Radlhose im Laden auftauchen will) zu meinem mit L. getauschten Friseurtermin und danach nach Hause (mit Dönerlieferung für alle daheim).
Es ist einfach irrwitzig heiss. Bei dem Teil der Strecke, der durch den Auwald und am Wasser entlang geht, ist es im Schatten und mit Fahrtwind grenzwertig aushaltbar, bei der Strecke über die Felder einfach irre. Es fühlt sich an, wie durch einen riesigen Fön auf höchster Hitzestufe zu fahren. Skurril dabei: nach dem ganzen Regen sind die Wiesen unpassend grün und saftig, es fühlt sich eher nach "alles vertrocknet und wenn man falsch schaut, fängt alles Feuer" an.
Haare sitzen wieder, Dönerbestellung war korrekt gemeldet worden und wie ein korrekter Uber-Eats-Fahrer habe ich meinen Livestandort geteilt mit daheim, um sicherzugehen, dass alle daheim und essensbereit sind und mir ein Kaltgetränk angereicht wird. Hat geklappt.
Nach dem Essen habe ich dann mit dem Hübschen noch ein paar mehr Schritte gemacht, wir wären fast noch in den Wald abgebogen, aber dann hatten wir doch keine Lust mehr. Statt unserer Sansa kam uns auf dem Rückweg eine fremde, kleine, dreckige, hungrige, zutrauliche kleine schwarzweisse Katze aus Sansas Lieblingsversteck entgegen. Wie gute Dörfler haben wir (also der Hübsche, ich bin ja immer noch facebookabstinent, aber ich habe sie fotografiert) ihre Sichtung in der Dorf-FB-Gruppe gemeldet. neben all dem Bullshit dort werden Katzen erstaunlich oft wiedergefunden / zurückvermittelt. Next Level: STMZ-Sichtungsmeldung, vermisst ist dort keine eingetragen.
Jetzt dringend nötig: DUSCHE.
1 Kommentar:
Ich glaube, das war früher einfach so. Ich bin tatsächlich auch alleine zu meinen beiden OPs (mussten aus dem Kiefer heraus geschnitten und zerstückelt werden) gelaufen und wieder nach Hause.
Ich könnte mir tatsächlich nicht vorstellen, dass meine Kinder das auch allein bewerkstelligen müssten, wenn dies in absehbarer Zeit ansteht.
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