Freitag, Februar 02, 2024

020224 wäre bereit für gesund

 Gestern abend hat es mich dann nochmal richtig zusammengelassen, es ist doch nervig! Aber immerhin habe ich besser geschlafen als die Nacht davor.

Da alle Kinder ausser Haus sind (die "Familienüberblickskarte" auf Google Maps sah lustig aus: die Eltern brav daheim, die Kinder an zwei unterschiedlichen Bergdestinationen), hatten wir keinen fixen Aufstehpunkt, ich eh nicht, weil ja noch krank gemeldet. 

Vor lauter Rumliegen tut mir jetzt schon der Rücken weh, aber: gesund bin ich noch nicht, habe ich gemerkt, als ich mich vollmundig bereit erklärte, allein den Wocheneinkauf zu erledigen (der Supermarkt ist ja nur ungefähr 100m weg). Zwischendrin war ich kurz davor, mich in der Getränkeabteilung auf einen Weinkistenstapel zu setzen und mich vom Hübschen abholen zu lassen. Aber: geschafft, ausnahmsweise nur das eingekauft, was auf der Liste stand, weil keine überschüssige Energie zum Stöbern, dann heimgewackelt, eingeräumt und aufs Sofa geplumpst. (Ah, die Nachbarn sind ein bisschen verlegen damit rausgerückt, dass Jonny die vorletzte Nacht, wo er ja gar nicht heimkam, bei ihnen verbracht hat. Er ist ihnen erst aufgefallen, als sie selber ins Bett sind "und er het so herzig uf em Bügelbrett pfust", da haben sie es nicht übers Herz gebracht, ihn vor die Tür zu setzen. Ich dachte mir schon sowas!)

Rest vom Tag auf dem Sofa mit Kindle verbracht, den Kinderpunkten auf der Karte zugeschaut, wie sie sich der Heiman annähern, und heute abend gibt es zum Abschied des holländischen Kindes Sushi, das ist sein Lieblingsessen.

Puh

Von der Wunschliste (wenn Sie noch Fragen haben, hauen Sie die raus, es hat Platz!)

GIbt/gab es bei Ihnen Regeln zur "Mediennutzung" bei den Kindern und wenn ja, wie haben Sie die gestaltet und wie haben sie sich über die Zeit verändert? War das Thema konfliktbehaftet oder eher unproblematisch?
Weil:
Das bei vielen Kindern/Jugendlichen heutzutage ein sehr schwieriges Thema zu sein scheint. Bei all den Pfadiaktivitäten, Sport, Lego usw. Ihrer Söhne liest es sich aber zumindest so, als ob die beiden nicht ständig in ihrer Freizeit nur TikTok & Co. konsumieren - sprich, es hört sich so an, als ob Sie da einiges richtig gemacht haben. Da würde ich mich gern für mein eigenes Kind (noch deutlich jünger) inspirieren lassen.

Naja, natürlich gibt es Regeln zur Mediennutzung: nicht schreiben, was man Leuten nicht auch ins Gesicht sagen würde, nichts kriminelles oder bösartiges schreiben, keine privaten Angaben oder Bilder mit jemand teilen, den man nicht persönlich kennt, keine Links oder Anhänge anklicken, die einem shady vorkommen, kein Geld zahlen, weil einem Veröffentlichung von irgendwas angedroht wird, überlegen, was man glaubt, immer davon ausgehen, dass sich hinter dem Account auf der anderen Seite mittelalter Mann oder ein russischer Trollfabrikklicksklave verbirgt als ein hübsches Mädchen aus einem US College, dem gerade langweilig ist. Und: wenn irgendwas komisch wird, unbedingt zu uns kommen, bevor man verzweifelt. (Ich persönlich fände es noch eine grossartige Regel, Videos nur ohne Ton zu schauen oder halt mit Kopfhörern, aber ich bin die einzige daheim, die das wahnsinnig macht...)

Mit Ihrer Begründung für die Frage gehe ich davon aus, dass das nicht das ist, was Sie hören wollten, eher: es gibt nur maximal 30min Handyzeit am Tag, alles andere kann zB durch Holzhacken oder Rasenmähen zusätzlich freigeschalten werden, aber nie mehr als 1h am Tag, und das auch nur, wenn sie im Freien stattfindet (übertrieben gesagt).

Solche Regeln haben wir natürlich nicht und hatten sie auch nie. Mag sein, dass sie für manche Sinn machen, mir ist das alles viel zu anstrengend, wir heizen nicht mit Holz und ich habe keine Zeit und Nerven für Buchführung. Wir Erwachsenen arbeiten den ganzen Tag am Computer / sind die ganze Zeit online, wie können wir da von den Kindern eine künstliche Beschränkung verlangen? Sie sind beide in Klassen, wo das Handy und Ipad/ Laptop Standardarbeitsgeräte sind, dafür müssen sie sicher nicht holzhacken.
Übrigens: ja, unsere Kinder machen Sport, verbringen viel zeit bei den Pfadis, aber ein Tag hat 24h, da gibt es noch sehr, sehr, sehr viel Zeit für Insta, Snapchat, Youtube und Tiktok. Aber: die beiden sind fast 15 und 18, es ist (mir) viel wichtiger, dass sie einen gesunden Umgang damit haben als künstliche Verbote aufzustellen, die eh nicht durchzusetzen sind.

Sie sind aber natürlich nicht mit 15 und 18 auf die Welt gekommen und auch nicht mit einem Smartphone in der Hand. Und wir haben zwar nie superstrikt limitiert, aber gar keine Kontrolle hat für uns auch nicht funktioniert. Beide bekamen erst dann ein eigenes Smartphone mit Mobildaten, als sie in die Schule im Nachbarort kamen, d.h. in der 7. Klasse. Vorher hatten sie die abgelegten von uns nur mit W-LAN zuhause. Beide hatten ihr Profil in Google Family angelegt, d.h. mit korrektem Geburtsdatum. Damit wurden die meisten Apps schon eingeschränkt und erst freigegeben, wenn die länderspezifischen Altersgrenzen erreicht waren. Falls das nicht automatisch ging, haben wir das selber beschränkt, zB mit Insta und WA erst ab 13. (So haben wir zB das gesamte Drama um die weitergeleiteten Revenge-Nudes in der Grundschule nicht mitbekommen, weil unsere Kinder NICHT in der WA-Gruppe waren. Tja.)

Ich persönlich halte ja nun nichts von Ratgebern und Ratschlägen und finde, jedeR muss da selber einen Umgang mit finden, dementsprechend: viel Erfolg! (Und: das Internet ist nix per se schlimmes, es geht auch nicht wieder weg, wir könnnen unsere Kinder nicht "davor beschützen", wir können ihnen nur beibringen, damit umzugehen.)

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