Mittwoch, Juni 21, 2023

210623 Eisninja

 Gestern abend war ich offensichtlich erschöpfter als gedacht. Während ich nämlich frisch geduscht im Bett las und darauf wartete, dass der Hübsche mit den Jungs mit der Folge "Expanse" fertig würde und wir vielleicht noch "Black Mirror" schauen würden, bin ich mit dem Kindle auf der Nase einfach eingeschlafen. Als der Hübsche kurz nach 10 hochkam, war ich nur noch zu genuschelter Zustimmung zu "Sieht so aus, als würden wir grad schlafen gehen?!" in der Lage.

Dementsprechend hatte ich heute morgen NIX parat gemacht, keine Radkleider rausgelegt, keine Arbeitskleidung eingepackt, kein Müsli gemacht, nix :-). Erstaunlicherweise ist die Welt davon nicht untergegangen und ich bin sogar so früh aus dem Haus gekommen, dass ich noch trocken und zu nur Donner und Blitz in der Arbeit ankam. Als ich mich umgezogen hatte (durchgeknöpfte Hemdblusenkleider mit winzigen Knöpfen und verdeckter Knopfleiste, wer hat sich denn so einen Quatsch ausgedacht?) und in den 8. Stock hochfuhr, peitschte draussen der Regen (an die gestern erst geputzten Fenster) und es wirkte, als würde unser Turm (anscheinend reden wir jetzt von den Twin Towers? Ich weiss nicht recht, ob ich das gut finde), als würden wir durch eine Waschanlage fahren.

Als ich ein bisschen später zur UBS-Filiale auf dem Areal lief, war der Regen zwar vorbei (respektive ich hatte so lang gewartet), aber auf der Strasse, die im Moment wegen Umbau gesperrt ist (ich habe das von oben heute zum ersten Mal gesehen: das ist ein RIESENKRATER mitten auf der Strasse. Was kommt da denn hin?!), stand so hoch das Wasser, dass die Sicherheitsleute Planken ausgelegt hatten und bei Bedarf unsichere Menschen darüber geleiteten. (Ich bin natürlich die Log Bridge am Glymur Wasserfall gewohnt, also komme ich auch mit Sandalen über eine Planke). In der Bankfiliale habe ich (bei einem Schaltermitarbeiter, der ungefähr 15 Jahre alt war. Schätze ich mal. Aber ich bin sehr schlecht im Schätzen und würde zB auch nicht schätzen, dass ich näher an 70 als an 15 bin.) für die Kinder Koreanische Won bestellt. Bargeld scheint mir die sicherste Bank für Mitbringsel- und Snackshopping in Südkorea (besonders auf dem Jamboreegelände) zu sein.

Es gab noch vor dem Mittagessen Geburtstagskuchen von einem Kollegen (ich glaube, ich bin immer noch die jüngste bei uns im Team) und der Co-Chef aus Kalifornien, der ja für einige Zeit vor Ort ist, war sehr verwundert, dass bei uns das Geburtstagskind den Kuchen bringt und nicht die Kollegen einen Kuchen für das Geburtstagskind :-).

Mittagessen dann mit einer Kollegin, die frisch aus ihrem ersten Islandurlaub zurückgekommen war. Ich hatte ja sehr mitgefiebert und so sehr gehofft, dass es ihr gefallen würde, könnte nämlich sein, dass ich durch meine Schwärmerei ein bisschen zu dem Reiseziel beigetragen habe. War aber super! (Und mir kommt unser Abreisetag noch sooooooo fern vor).

Nachmittags dann zweiter Teil des Strategieworkshops, diesmal war mein Produkt zur Präsentation dran. Habe ich gestern erwähnt, dass wir auf dem "Relax&Fun" Stockwerk waren, wo es neben ein paar Meeting-Open-Spaces Kicker, Tischtennis, Golf, Flipper, Dart und ein kleines Amphitheater gibt? Tja.Ich bin immerhin nicht die Amphitheaterstufen runtergesegelt, wie ich mir das beim Warten auf meinen Vortrag so ausführlich ausgemalt hatte, dass ich es fast als sicher gegeben genommen hatte.

Ich musste zwischendrin für ein Call (Child resistant packaging, ich werde das Thema nicht los) ausklinken und das ging ungefähr 3x so lang wie geplant und dann war der Workshop vorbei.

Heimradeln dann vor dem Gewitter her, es tröpfelte leise, aber die Zelle streifte uns nur.

Es ist übrigens so weit: wir verriegeln das Katzentörchen gar nicht mehr, gehen zwar ab und an noch schauen, wo sie sich rumtreiben, aber an sich sind sie free to go. (Sansa sitzt gerade draussen auf dem Zaun und trollt den Nachbarshund, Jonny kam nach dem letzten Regen von der Terrasse der Nachbarn eine Strasse weiter heim zum Essen und chillt jetzt auf seinem LIeblingsstuhl).

Was heute ankam und worüber ich mich richtig freue: mein Ninja Creami. Das ist eine Eismaschine und zwar keine mit vorgekühlter Schüssel (die habe ich für unsere Kenwood Maschine und das klappt nicht wirklich, die Kälte reicht einfach nicht aus, um die Masse wirklich zu gefrieren und im Eisschrank wird es dann doch wieder steinhart) und auch nicht mit Kompressor, sondern eine "günstige Verison des PacoJet". Das sagt Ihnen vielleicht genausowenig wie mir, als unser Hobby-Sternekochfreund uns beim Grillen seine begeistert vorstellte. Sie funktioniert folgendermassen: man friert die Eismasse in Behältern mind 24h vor, also zu einem steinharten Block. Dann stellt man sie in die Maschine und die fräst sich mit einer Art gezackter Mixerklinge durch den Block und verwandelt ihn in zwei Minuten in eine cremige Masse. Mich hat das allein aus verfahrenstechnischer Sicht interessiert und ich hätte nie gedacht, dass man die Energie, die man ja braucht, um den Block zu fräsen, so gut dosieren kann, dass nicht direkt auch das Eis schmilzt. Aber: wir haben es live erlebt mit sowohl Sorbet als auch cremigen Eissorten das war sehr, sehr überzeugend. Ich habe jetzt mein Lieblingswassermelonensorbet, eine Honigmelonenvariante und eine einfache Milcheiscreme mit Pfefferminzaroma für Mint Chocolate Chip vorgefroren und morgen wird getestet. (PacoJet kann wohl noch mehr, nämlich Luft unterschlagen und Schäume und Farcen und kostet mehrere 1000 Euro, ist halt ein Gourmet-Gastronomiegerät. Der Ninja Creami kostet viel, viel, viel weniger und ist sicher ein nettes Spielzeug. Ich freue mich schon darauf, die vielen Eisrezepte, die ich mir vorgemerkt habe, endlich unkompliziert auszuprobieren!)

Jetzt: Duschen und dann Feierabend, mal sehen, ob ich heute länger durchhalte!

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