Montag, November 21, 2022

211122 Grosse Vorsätze

 Heute nacht bin ich davon aufgewacht, dass der Hübsche mir die Frischluftzufuhr abgeschnitten hat aka das Fenster zugedrückt hat, weil es angeblich reinregnete. Von wegen, das hätte ich doch gemerkt. Praktischerweise habe ich aber nochmal auf die Uhr geschaut, ich dachte nämlich, es wäre  kurz vor Aufstehen, aber es war erst 4:41h.

Dann üblicher Morgen, Sportprogramm nach dem Frühstück, dann das Aufarbeiten, was die letzten Wochen ein bisschen unter dem Radar lief, weil so viel dringenderes. Das dringende ist oder hat sich jetzt ja erledigt (immer noch grmpf, aber nur noch ein gegrummeltes), jetzt also der Rest.

Ausserdem habe ich den Vorsatz, mein Arbeitspensum und mein .. attachment in gesündere Bahnen zu lenken. Ich plane, die neue Interpretation der eigentlich eh schon neuen "Mobile Working Guideline" dafür zu nutzen. Wenn wir schon angehalten sind, die Mehrheit unserer Arbeitszeit on site zu verbringen und zu "connecten" und nicht besorgt sein sollen, dass sich das nicht so produktiv anfühlt, dann mache ich das so. Bin gespannt, wie das so klappt und ob die Aussage/Aufforderung so bleibt, wenn rauskommt, dass es sich nicht nur nach weniger anfühlt. Verstehen Sie mich nicht falsch: ich finde es super, wieder mehr mit meinen Kollegen zu interagieren, freue mich wie ein Schnitzel auf das schicke neue Büroumfeld ab Januar (nicht ganz so auf die verbleibenden Wochen im immer leerer und ungemütlicher werdenden alten Bürogebäude). In Sachen Output und Pensum hat sich bei meinen Kollegen und mir (ich kenne fast keinen, bei dem das nicht so ist), ein extrem ungesundes Mass aufgebaut über die letzten zweieinhalb Jahre, das ist jetzt schon nicht gut und kann so auch nicht weitergehen.

Mittagessen gab es heute ungeplant zu dritt, weil L. wegen irgendeinem Lehrerausfall über Mittag daheim war. Er war an sich nicht im "wir tauen ein Curry auf und essen es mit dem übrigen Reis"-Plan eingerechnet, das Notfallessen (Bagel mit Salami, dadrauf ein beidseitig gebratenes Spiegelei auf gebratenen Zwiebeln mit Cheddar überbacken, dazu Gurkensalat) hat ihm der Hübsche dann ein wenig geneidet.

Nachmittag voller Meetings, es wird alles.

Draussen ist es ziemlich kalt, ich habe das Gefühl, Jonny ist nur einen Bruchteil der Zeit wirklich draussen, viel verbringt er bei den Nachbarn. (Sansa ist vllt max 3h am Tag draussen, wenn es regnet, weniger und auch in sehr kleinen Häppchen. Ich stelle mir vor: entweder mal kurz Pipi machen oder einfach schauen, ob vielleicht schon wieder Sommer ist))

Nach dem Abendessen komme ich endlich dazu, meine Nägel für die Woche neu zu lackieren, das wollte ich das ganze Wochenende machen, aber kam nicht dazu, weil ich nie wenigstens eine Stunde danach nix gemacht hätte, wo ich mir eine Macke reinhaue. Plan also: Abendessen, Duschen, Pyjama anziehen und dann parallel lackieren und lesen.)

Für morgen früh habe ich mir schon radluntaugliche Kleider parat gelegt und dick und fett in den Kalender geschrieben "Mit dem Auto ins Büro, ja, Parklatz ist reserviert, um endlich all das Grümpel mit heimzunehmen". Ich hoffe, ich denke dran. Ich werde im Turm nur einen kleinen absperrbaren und einen mittelkleinen nichtabsperrbaren Locker haben, da muss meine Tastatur und Maus und all mein daily Zeug wie Stift, Handcreme, Trinkflasche, Yogamatte, Badeanzug, Mussterleerkapseln und -Fertigspritzen rein, da ist kein Platz für "Thermische Prozesssicherheit", "Instrumentelle Analytik", "Industrielles Arbeiten mit Wasserstoffperoxid: schön sicher", die ESCIS-Hefte, ICHQ7, die Firmenchronik in drei Bänden, den Arbeitsvertrag von 1925 und das grosse Foto aus dem Produktionsbetrieb aus den 20ern, die ich beide aus dem Müll vom vorletzten Umzug gerettet habe.


Gegessen: 

Marmeladensemmel und Milchkaffee

Kakis, Birnen, Mandarinen

Kichererbsen-Spinat-Süsskartoffelcurry mit Reis

Montagspizza


Gesehen: 

"The Crown" (ach, so schön! Und was für eine Freude, nach dem grauenvoll schlechten "The Watcher" endlich wieder eine Serie zu sehen, wo Leute mit Sinn und Verstand und Freude und Respekt für die Zuschauer gearbeitet haben. "The Watcher" war wirr, dumm, richtig schlecht geschrieben, richtig schlecht gespielt, langweilig und ich habe nur durchgehalten, um rauszufinden, wer es denn jetzt wirklich gewesen ist und NICHT MAL DAS GÖNNEN SIE EINEM. Schauen Sie das einfach nicht an, es ist mehr als Zeitverschwendung) 

"Flight Attendant" mit dem Hübschen (meine Güte, auch das: ich fand die Idee für die erste Staffel ja noch ganz nett, aber der Hälfte hat es schon sehr genervt und die zweite Staffel ist einfach nur noch blöd. All das, was in der ersten Staffel spannend war, ist es jetzt nicht mehr, es gibt NULL neue Ideen, wenn sie nicht zwei Folgen in Reykjavik gedreht hätten, hätte ich schon abgebrochen. Der Hübsche schläft regelmässig ein...9


Gelesen: "Tödliche Schuld"

1 Kommentar:

Ruth P. hat gesagt…

Vielen Dank für die review des Watchers. Ich hatte eh nicht vor, es mir anzusehen, erstens kannte ich die Geschichte, lief im echten Leben nicht weit von hier, und ich wusste, dass es keinen “Schluss” gibt, es wurde nie rausgefunden, wer es war.
Eine viel,interessantere Serie ist “Slow Horses”,unter anderem, und “The English” ist mal etwas anderes, wenn ich mir erlauben darf, etwas vorzuschlagen.