Freitag, Juli 14, 2017

#noerdstrom Tag 6: Geilo - Flam

Ich bin ja eigentlich kein Hotelurlaub-Freund, aus ganz verschiedenen Gründen. Einer ist, dass ich es total gerne mag, wenn ich im Urlaub meinen ersten Kaffee zu mir nehmen kann, bevor ich irgendetwas anders mache, wie zB Pyjama gegen normale Kleider tauschen oder Zähneputzen oder Schminken oder so was. Nun ja, jetzt ist es halt so, dass wir hier doch in dem einen oder andere Hotel übernachten und dann ist es halt so, dass wir uns auf nüchternen Magen anziehen und ich mich schminke und wir dann halt erst Kaffee/Frühstück geniessen. Heute ist mir erstmals aufgefallen, dass das bei weitem nicht alle so handhaben. Nachthemd, Pyjama, Trainierhosen und Adiletten (und irre ungepflegte Füsse) scheinen vielen das adäquate Outfit für ein Hotelbuffet-Frühstück zu sein, bei dem das Servicepersonal im schwarzen Anzug rumturnt.... well.

Danach haben wir dann also heute den Tesla mal wieder vollgepackt und sind zwei Stunden nach Flam weitergefahren. Auf der Strecke natürlich (für Sie wird das jetzt vielleicht langweilig, aber hier ist es nach wie vor grossartig) unglaublich viel Gegend, diesmal wieder mit Seen, ohne Schnee, dafür Schafe und irre viele Tunnel (gerne auch mit Schafen drin).










Die Streckenführung ist ... interessant, die Aussicht spektakulär und zack, waren wir auch schon am nächsten Fjord angekommen.

Wir haben für die nächsten beiden Tage ja kein Hotelzimmer, sondern ein Apartment, was uns sehr gut tut: mehr Platz, im Pyjama rumlaufen, zwei Schlafzimmer, Kaffee im Pyjama. Und die spektakulärste Aussicht der Welt (und eine sehr vertraute, hatte ich doch die letzten Monate in Momenten grossen Stresss gerne hier meine Augen ausgeruht)

Heute hatten wir dann ausserdem das klassische Flam-Touristenprogramm, nämlich als erstes eine Tour mit der Flamsbana nach Myrdal und zurück (Tickets hatte ich ja schon von daheim gebucht). Diese steile Strecke windet sich durch eine spektakuläre Kulisse den Berg hinauf, vorbei an Wasserfällen (einer mit Fotostop, wo dann alle rausspringen und eine ein bisschen gruslig/skurril eine "Huldra" singt und tanzt .. nun ja) und oben hätte man dann Anschluss an die Bergenbahn von Bergen nach Oslo. Oder man fährt halt grad wieder runter. Oder man läuft die 21 km runter oder fährt sie auf dem Rallarvegen mit dem Rad runter.









Das Ganze war schon .... schön, aber auch irgendwie ... nun ja. Der Zug war (natürlich) vollgestopft mit Touris, die ganz viel aaaahten und oooohten, auf dem Rückweg wechselten wir den Waggon (wir wollten auch mal Fensterplätze) und landeten nach dem norwegisch/englisch/deutsch beschallten Waggon in dem mit den chinesischen Untertiteln. Und den chinesischen Bustouristen. Das war ... auch eine Erfahrung. Lustiger Nebeneffekt: die Kinder wollten lieber nicht so lang auf dem Bahnhof oben rumlaufen, sondern im Zug sitzen. Sie winkten uns wild aus den Fenstern und machten ganz viel Faxen. Weil sie direkt an dem Fenster über der "Flamsbana"-Aufschrift aussen sassen, vor der jeder einzelne asiatische Bahnfahrer mindestens ein Selfie oder Portrait machen musste, sind sie jetzt mit ihren Faxen auf ungefähr 240 chinesischen Erinnerungsfotos drauf.





Wieder unten ging es erstmal Zimmer beziehen und Kaffee trinken, dann wartete um fünf schon die (NATÜRLICH!) vorgebuchte Fjordsafari durch den Aurland- und den (wir geben uns natürlich nicht mit zweiten Plätzen zufrieden und deshalb DEN UNESCO-Fjord ausgewählt) Naeroy-Fjord. Zweieinhalb Stunden in einem Schlauchboot und es war einfach ganz, ganz grandios. Wir wurden in superwarme Anzüge verpackt, bekamen Skibrillen und wunderbare Führung. Wir sahen Ziegen (die werden da im März mit dem Boot hingebracht, einmal die Woche besucht, im August werden Männlein und Weiblein zusammengebracht, im November alle eingesammelt, und zack, im Januar hat man viele Ziegenbabies) an den Hängen, Schweinswale und einen Seehund im Wasser, wurden von einem Wasserfall geduscht, es war einfach traumhaft! (Dass das Wasser über 500m tief war, vergessen wir mal).






























Danach dann (das ging den ganzen Tag über ein bisschen unter) Abendessen, Craftbeer, Dusche, Bett.

6 Kommentare:

Cornelia hat gesagt…

Meine gute Güte, sind Craftbeer-Beschreibungen immer dermaßen poetisch-blumig?

RaJo hat gesagt…

Hachja. Norge. Lange nicht mehr da gewesen. Grüsst mir die Fjorde und den Fjell und genießt sie Landschaft und Stille. Weswegen sonst würde man da auch hin. Und unbedingt die lokalen spezialitäten wie diverse Arten von waffeln, lefse,kvikaker,bräunen Ziegenkäse usw probieren. Und Solo statt Sprite ;)
Wenns noch mehr Strecken sein darf: durchbden Lærdalstunnel hin und oben über die alte Strecke zurück. Oder mal nach Stalheim rauffahren :D

RaJo hat gesagt…

Hachja. Norge. Lange nicht mehr da gewesen. Grüsst mir die Fjorde und den Fjell und genießt sie Landschaft und Stille. Weswegen sonst würde man da auch hin. Und unbedingt die lokalen spezialitäten wie diverse Arten von waffeln, lefse,kvikaker,bräunen Ziegenkäse usw probieren. Und Solo statt Sprite ;)
Wenns noch mehr Strecken sein darf: durchbden Lærdalstunnel hin und oben über die alte Strecke zurück. Oder mal nach Stalheim rauffahren :D

Needle little Balance hat gesagt…

Beim Betrachten der Instagram Fotos dachte ich, wow, Familie Brüllen ist so organisiert, die hat sogar an Schibrillen für den Bootsausflug gedacht! Was ich Ihnen also alles zutraue...im positiven Sinn

RaJo hat gesagt…

Achja: und elch- rentier- und rotweinsalami von rekrdal pølsefabrikk aus der gegend sind auch ganz lecker

Unknown hat gesagt…

Nee, Frau Brüllen ist so gut organisiert, dass sie die Bilder von der Fjordsafari anschaut, feststellt, dass alle Skibrillen tragen und erstmal checkt, ob sie die überhaupt selber mitbringen muss...