Freitag, Oktober 24, 2014

Räbeliechtli, die letzte

Es ist hier saukalt geworden, habe ich heute morgen gemerkt, als ich heute morgen aus Gründen (nicht wegen kaputt, sondern anderen) mit dem Zug zur Arbeit fahren wollte, der, wie das so ist, wenn ich alle heilige Zeit mal "commute", drei Stationen vor usnerer auf offener Strecke liegenblieb und ich dank der SBB-App mit nur 4 mal Umsteigen und ein bisschen laufen auch ans Ziel kam.
Und kalt heisst Herbst und Herbst heisst: Räbeliechtli. Alle zwei Jahre gibt es ja einen Umzug hier im Dorf, für den Little Q. als Drittklässler Gottseidank schon zu gross ist, aber der Kindergarten ist da natürlich live dabei.. Und so Riesenradieserl, die schnitzen die Kinder natürlich nicht allein, sondern mit Unterstützung eines Erwachsenen. Dementsprechend kam gestern die Einladung erstens für den Umzug am Abend und zweitens für das Schnitzen am entsprechenden Vormittag. Die Eltern für Little L.s Gruppe wurden zur Hälfte um 8:30h, zur anderen Hälfte um 10:15h aufgeboten. Little L. war in der 10:15h-Gruppe, was mich jetzt natürlich vor ein Problem stellt:

  • Dienstag vormittag arbeite ich (jeden anderen Vormittag auch, aber gut)
  • Ich bin allerdings immer noch der Meinung, dass sich hinter "ich hab keine Zeit" nicht verstecken sollte (und ich muss sagen, sowohl Little Q.s als auch Little L.s Lehrerinnen sind sehr sparsam, was die Elternunterstützung erbitten oder einfordern angeht. Sehr) und mit 250 Überstunden auf dem Konto und einem Chef, der mich immer wieder sanft drängt, doch mal was dagegen zu unternehmen, gilt das Argument eh nicht. 
  • Allerdings wäre es für mich viel einfacher, nach Schnitzen um 8:30 ein bisschen später zum Arbeiten zu kommen, als in der Früh zur Arbeit zu fahren, um viertel vor 10 wieder raus nach Suburbia, um viertel nach 11 wieder zurück und so erstens unnötig Kilometer runterzuschrubben und zweitens echt viel Zeit mit Fahrerei zu vertun.


Also: zwei Alternativen: entweder den Kindergärtnerinnenu erklären, dass wir mit Gruppe Delphin um 8:30 schnitzen werden und nicht mit Gruppe Seepferd um 10:15h, was sicher gegangen wäre (man könnte sich jetzt natürlich drüber aufregen, dass man erstens überhaupt schnitzen kommen soll und zweitens, dass man ohne gefragt zu werden in Gruppen eingeteilt wird, aber man kann es auch lassen, weil egal), oder, und diese Idee ist natürlich genial, folgenden Fakten Rechnung tragen:

1. Der Hübsche arbeitet nur 10 Fussminuten vom Kindergarten entfernt.
2. Der Hübsche hat noch nie auch nur eine einzige Räbe geschnitzt. Wenn er jetzt nicht einsteigt, ist dieses Chance für immer vertan.
3. Der Hübsche ist ein grossartiger Vater und sagt nach kurzem Blick in den Kalender: "Klar, da hab ich keinen Termin, ich mach das." (Wie auch schon an Little L.s Geburtstag, als ich auch nicht mit in den Kindergarten kommen konnte, weil wir bei der Arbeit Behördeninspektion mit Anwesenheitspflicht hatten)

Jetzt muss ich nur noch schauen, dass ich mich nicht wieder aus lauter Euphorie dazu hinreissen lasse, mich als Umzugsbegleitperson mit Feuerzeug anheuern lasse. Das war das letzte Mal ja ziemlich .... doof. Ach ja. Und den Hübschen muss ich natürlich noch in meine über die letzten Jahre perfektionierte Schnitztechnik einweihen.

3 Kommentare:

sabigleinchen hat gesagt…

Da würd ich sagen hast du ja Glück, dass der Umzug bei euch nur alle zwei Jahre stattfindet :D. Sowohl da wo ich aufgewachsen bin (Kaff, 1600 Einwohner) als auch da wo ich heute wohne ("Vorstadt", 3000 Einwohner) findet das JEDES Jahr statt ;).
Der Hübsche muss diese einmalige und nie mehr wiederkehrende Chance unbedingt nutzen so eine tolle Räbe zu schnitzen :D. Bin gespannt auf das Ergebnis ;)

Elisabeth J.-S. hat gesagt…

Nun hab ich gleich auch noch die Linka gelesen und find es schön. Weiss natürlich nicht, wenn ich da schnitzen müsste ... ob es mir auch noch so gefällt. Hier gibt es die Papierlaternen ....
viel Spass!
Elisabeth

Anonym hat gesagt…

Ich find übrigens immer genial, wenn beim Schnitzen Väter dabei sind. Das gibt sofort eine ganz andere Stimmung. Und ja, natürlich brauchen die Väter in der Regel ein bisschen mehr Hilfe und Unterstützung, aber auch sie kriegen immer ein Räbelichtli hin, dass dem Kind gefällt... weil der Papa hats gemacht.
Da fällt mir grad der Vater ein, der mal mit seiner ganzen Ausrüstung an japanischen Schnitzmessern daherkam und alles bereits dagewesene in den Schatten gestellt hat. Auch das gibts.
Liebe Grüsse
Odette