Mittwoch, Februar 14, 2018

#gehtgradso

Man gewöhnt sich ja sehr schnell an alles und so kamen uns die Minus 17 Grad mit Sonne im Dorf und die minus 22Grad ohne Wind auf der Bergstation schon nahezu frühlingshaft vor.

Der Tag begann sportlich, zumindestens* für Q., der heute schon sein Skirennen hatte:


Ein Hoch auf den Skilehrer (btw der Sohn oder nahe Verwandte eines Kollegen vom Hübschen, wie sich bei "Wie spricht man DEN Namen denn aus?" beim abendlichen Übertragen von Skischülernamen in Listen rausstellte) von Q., der den Treffpunkt heute einfach mal 15 Minuten vorverlegte und so seine Mannschaft als erste an den Start der Rennstrecke brachte und Eltern und Kinder zu normaler Zeit in den Skitag aufbrechen liess.

In Reminszenz an letztes Jahr haben wir uns dann im Drehrestaurant ganz oben erstmal einen Kaffi Baileys gegönnt, was immer sehr fein ist. 3500m UND Drehrestaurant dazu machen dann doch ein wenig drümmlig (überhaupt: die Höhenluft raubt einem schon tatsächlich den Atem bzw lässt einen ganz schön schnaufen!)

Dann: Skifahren, Kinder auf der Piste treffen (die beste Investition waren die neonorangen Flauschohren für L,s Helm, den sieht man von überall. Sehr irritierend, dass Q. aktuell in anthrazit/schwarz unterwegs ist, gar nicht so leicht zu entdecken. Nächstes Jahr passt dann aber die leuchteblaue Hose zur grauen Jacke.

Nach dem Skikurs haben wir uns heute die "Gletschergrotte" zum Mittagessen ausgeguckt, eine kleine Hütte direkt oberhalb der Piste. Die Idee hatten noch viele andere, so dass wir erst anstehen mussten, um einen Platz zu bekommen, dann recht lang, aber eben in der Sonne, eingewickelt in Decken mit Traumaussicht, also gar nicht schlimm, auf das sehr leckere Essen warten mussten, und dann war es schon nach drei und der Suure Moscht war dann doch der mit Alkohol gewesen, also beschlossen wir kurzerhand, dass wir uns nach der Talabfahrt auf den Heimweg machen würden.
Q kennt sich jetzt ja mit Kantonen aus und deshalb mussten wir fragen, warum da zwei halbe Wappen drauf sind. Auflösung: "Die Sterne sind das halbe Walliser Wappen (13 Sterne weil 13 Bezirke), der halbe Stier steht für den Wirt, der aus Uri kommt"

Q. und Chäs-Schnitten (immer: "Gehts auch ohne Schinken?"): Es ist Liebe.





Ich habe im Dorf noch Käse (Raclette mit Alpenheu und Knoblauch), Knoblauchwurst und, auch das brauchts, Klopapier und Salat eingekauft, ausserdem im lokalen Fotogeschäft Q.s Rennbild erstanden, daheim ging es für alle unter die heisse Dusche und wir lassen den Tag gemütlich ausklingen.

* ich weiss, dass es "zumindest" heisst, aber ich mag "zumindestens" und nutze es bewusst, das müssen Sie mir nicht erklären :-)

Dienstag, Februar 13, 2018

Monothematisch: es ist kalt und das ist gut so

Bissl monothematisch hier, aber was will man machen: die perfekten Skiferien heissen halt bei uns unendlich viel Schnee (also: wir haben nach letzten Jahr, wo ab Mittelstation alles sulzig war und es auch ganz oben 10 Grad plus hatte, strategisch nach dem Reka-Ferienangebot am weitesten oben gesucht und sind in Saas Fee gelandet. Dass es hier sogar unten im Ort nun ca 2m Schnee hat und auf bei strahlendem Sonnenschein auf der Mittelstation unter minus 20 Grad, damit konnte ja nun niemand rechnen. Ich habe seit Jahren beim Skifahren geschwitzt, nie gefroren, die Handwärmer sind immer unbenutzt und nur ein bisschen bröseliger aussen wieder in den Schrank gewandert, die warme wollige Skiunterwäsche hat man nie gern getragen und die Sturmhauben eh nicht. Heute: Sturmhaube, WindundWettercreme, Helm, und mir ist beim Atmen die Zungenspitze steif gefroren. Aber es war grossartig!), viel Skifahren (heute wurde L. wegen.... sagen wir mal zu einem guten Teil Düpflischisserei der Skischule, weil der letzte Kurs, den er gemacht hat, in Österreich war, nicht in der Schweiz zertifiziert, einen Kurs zurückgestuft und das hat ihm unendlich gestunken, auch wegen des Erkennungszeichens "Nici-Schaf an der Jacke"; das er wieder abgeben musste, und unter anderem deshalb waren wir bis "Letzte Pistenkontrolle" von ganz oben auf dem Gletscher ins Dorf zurück unterwegs, bis allen die Oberschenkel zitterten und sich das Heimlaufen in Winterstiefeln wie auf Socken anfühlte), gemütliches Abhängen, und tatsächlich erstaunlich wenig Zeit für Internet und alles drumrum.
Dafür gibt es aber ein paar viele Bilder:


"Schaut mal alle, da unten , ein Esel!!!" oder so

abendliche Üdüllü

L.s Eislager

drei Schritte vor Q. ist der unserer Wohnung am nächsten gelegene Pokestop

es hat Schnee.

noch mehr Üdüllü












Montag, Februar 12, 2018

12 von 12

Es ist der 12. des Monats und deshalb sammelt Caro von "Draussen nur Kännchen" 12 Bilder vom Tag von allen, die mitmachen wollen.

Hier heute in der TK-Edition:

Heute ist Montag, d.h. der Alltag aka Skikurs beginnt. Zuallererst brauchen wir aber Frühstück, mittlerweile haben wir die Bäckerei auch gefunden und heute unsere Bestellung für den Rest der Woche platziert.


Wertvolle Fracht: Die Gipfeli-Tüte

Energiereserven füllen mit Kaffee und warmer Schoggi und die warme Skiunterwäsche an, heute wurd es kalt

Warten auf den Skibus: L. hat ein Tunnelsystem gegraben

Typischer Montag in der Skischule: Kurseinteilung. Erster Task: in einer Reihe aufstellen. Die Kinder, die du keinem Skilehrer wünschst, erkennst du in den ersten 5 Minuten.

Es sieht gar nicht so aus, aber es ist verdammt kalt.


Geht so!


Es ist so kalt, dass ich mir erstens das Gesicht mit Windundwettercreme einschmiere (ich hasse schmierige Fettcerme im Gesicht), zweitens das Bufftuch vors Gesicht ziehe, das binnen Sekunden steif gefroren ist, und drittens nicht sicher bin, ob die Nase dran bleibt

Windgeschützte Stelle an der Mittelstation: minus 20 Grad. Man sieht es dem Hübschen am Bart an.
Die Kinder sind nach dem Skikurs auch müde (es hatte in der Nacht ordentlich geschneit und das Fahren war mit dem vielen Schnee echt anstrengend), wir lassen es also am frühen Nachmittag gut sein, kaufen noch Walliser Roggen-Nussbrot auf dem Heimweg und wärmen uns bei einem Filmnachmittag wieder auf ("Civil War", was fürs Herz). Der Hübsche (mein Held!) geht bei den Vermietern vorbei und klärt, dass wir die Wohnung schon auch wegen dem angekündigten W-LAN (und der Spülmaschine) ausgewählt haben, und dass das nicht sein kann, dass sie das nur dann anmachen, wenn sie es grad selber brauchen. zack: wieder an.


Für den Abend habe ich in einem der bei Tripadvisor hochgelobten Resturants im Ort reserviert. In einer umgebauten Scheune verbringen wir einen wunderbaren Abend bei Fondue Chinoise und anderen Köstlichkeiten  Das war richtig, richtig toll!


Was sonst so heute in Bloggistan passiert ist, sehen Sie hier.

Sonntag, Februar 11, 2018

Happy Place

Little L. ist definitiv mein Sohn. Nicht, dass ich da jemals dran gezweifelt hätte, aber allein seine Begeisterung für SCHNEE!!!! EIS!!! KALT!!!! muss genetisch sein.
Sonst so:
erster richtiger Tag vor Ort ist natürlich immer ein bisschen chaotisch.
Wo ist der Bäcker (zwei, drei Häuser nach links, nicht rechts, wie die Vermieterin meinte)?
Wie funktioniert das mit dem Bus? (Ist noch nicht 100% klar, es gibt ein paar Linien, die verschiedene Strecken abfahren, eine fährt direkt vor der Haustür, wann ist unsicher, aber tja nun.)
Wie geht das mit dem Skidepot? (Easy, genau wie beschrieben)
Hat die Onlinebuchung der Skikurse geklappt (ja. Klar.)
Wie klappt das jetzt mit der Saisonkarte? Brauchen wir da ein Foto? (Es dauert und nein, das wird vor Ort gemacht.)
Und dann irgendwann war es soweit: wir standen oben am Berg, e war knackig kalt, es hat hier so unendlich viel Schnee, es ist so kalt, dass alles pulvrig bleibt, so dass nicht mal schwarze Pisten  dramatisch sind, auch nicht für die Kinder, es ist sehr, sehr wenig los (ist Ausreisestop in Holland?), wir haben Gemsen und Eichhörnchen gesehen, jeder hat sich einmal spektakulär hingelegt, niemand ist etwas passiert und irgendwann hatten wir genug (trotz Einlagen tut mein Morton-Neurom sauweh, das war so nicht der Plan. Wobei: nur beim Pausieren und Liften, wir müssen einfach mehr fahren und weniger Pausen machen), sind auf dem Rückweg mit dem Bus (dem falschen noch dazu) in einem Fasnachtsumzug stecken geblieben. (das ist eine total fremde Welt. Es fühlte sich an wie mit dem Auto durch die Strassen von Hyderabad fahren: eine total fremde Welt.) und haben uns dann noch zwei Stunden im lokalen Hallenbad eingeweicht. Dann: Pasta, Rotwein, Bett. (Das Internet wird doch von 22:00 bis 7:00 abgestellt, was ich unglaublich albern finde).







Samstag, Februar 10, 2018

Fehlstart

Heute morgen bin ich mit Kopfschmerzen aufgewacht, die ich erst dem gestrigen Abend ("Naja, also, eine angebrochene Flasche Sekt lassen wir jetzt nicht eine Woche im Kühlschrank stehen!") zuschrieb. Dummerweise hatten wir am Abend vorher das Auto schon komplett gepackt incl Reiseapotheke incl allen Ibuprofenvorräten des Hauses. Meine Unterwegsnotfallrationen hatte ich Profi nach Indien nicht aufgefüllt. Statt wegzugehen wuchs sich der Kopfschmerz nach dem ersten Kaffee zu einer waschechten Migräne incl heissem Kopf, Blitzen m Rand des Sichtfelds, Übelkeit incl allem und überhaupt keinem Kreislauf mehr aus.
Ich hatte ja erst noch gedacht, ich würde es ohne Medikamente aushalten, bis der Hübsche auf dem Weg zum Semmelnholen bei der Apotheke vorbeigehen könnte, aber dann musste ich ihn doch direkt im Pyjama in die Tiefgarage schicken, wo er den strategich günstig im Unterkofferraum (da, wo sonst gerne mal ein Ersatzrad liegt, also unter ALLEM!)verpackten Toilettenbeutel um die Ibu-Schachtel erleichterte. Ich sass währenddessen als buchstäbliches heulendes Elend auf dem Badezimmerboden. Spucken und kein Kreislauf, also wenn man kurz vor dem Umkippen ist, das Sichtfeld immer kleiner wird, das ist wirklich mein Endgegner. Ich weiss, dass es nicht gefährlich ist, dass es durch was Essen wieder weggeht, aber sich in dem Zustand was runterzuwürgen, das geht nur it sehr grosser Willensanstrengung. Die Panik, in die ich dann verfalle, hilft halt auch schon nicht.

(Dazu kam natürlich noch, dass ich mir ausmalte, dass es gar kein Migränekreislaufkaterdings sein könnte, sondern der Anfang eines grossen Familienkotzoramas und diese Ferien wie schon die Weihanchtsferien total anstrengend werden würde und ich brauche doch so sehr eine Pause!)

Zum Frühstück kaute ich dann also angestrengt auf einer Fastenwähe herum, die mir normalerweise total gut schmecken, aber diesmal hätte es auch Stroh sein können. dazu eine Tasse Pfefferminztee und dann gings wieder.
Mittlerweile war es natürlich schon viel später als ursprünglich geplant, aber immerhin: niemand spuckte, auch ich nicht mehr, und so machten wir uns dann doch auf den Weg in die Berge. Zusammen mit ganz Holland und so zog sich die erste Hälfte wegen Stau unendlich. Kurz vor dem Lötschberg-Autoverlad tauschten wir dann die Plätze, weil ich mag das auf den Zug draufffahren überhaupt nicht (überhaupt das Fahren auf dem Zug durch den Tunnel nicht, aber tja, hilft ja nix.)

Für die am Elektroauto Interessierten: wir wären locker mit einer Ladung von uns nach Saas Fee gekommen, dort im Parkhaus hat es auch gratis Lademöglichkeiten, aber für den Fall dass das da nicht klappt, wären wir nur unterhalb meines persönlichen Restladungswohlfühllevels zum nächsten Supercharger gekommen, also sind wir noch einmal kurz laden gefahren und da gab es was ganz verrücktes: ein personenloses 24/7/365 Restaurant, wo man sich so Zutritt verschaffen konnte:

Innen musste man an einem Touchscreen auswählen, was man möchte, per Karte bezahlen und dann dachte ich ja, es würde irgendwie aus einem Replikator kommen, aber nein, man nahm sich das Essen dann aus einem Kühlschrank oder halt aus der Kaffeemaschine (Kaffee natürlich, kein Essen, isjaklar). Was ich ein bisschen frech fand, war der Vermerk: "Bitte denken Sie daran, ihre Autoladung mit dem entsprechenden Menü auf dem Screen zu bezahlen", weil: hallo? Ich habe Schrillionen Franken für ein Auto gezahlt, bei dem das lebenslange  Superchargen "umsonst" mit dabei ist und dafür muss ich dann nicht an irgendjemanden, der neben einem Supercharger eine Bude mit abgepackten Sandwiches hinstellt, irgendwelche Beträge bezahlen. Hab ich auch nicht.

Die Weiterfahrt war dann ein bisschen unnötig spannend, weil das Auto hatte sich den allerkürzesten Weg über einen Feldweg rausgesucht, der dann über eine superschmale Fussgängerbrücke geführt hätte, und das war ja schon doof.

Irgendwann dann waren wir aber dann doch da, waren zu geizig, um ein Elektrotaxi zu rufen, waren zu doof, den richtigen Ausgang aus dem Parkhaus zu finden und latschten einen Riesenrucksack bei Eiseskälte mit sauschwerem Gepäck durchs Dorf, auch noch am Haus vorbei, aber jetzt ist alles gut: wir haben alles Gepäck hochgeschleppt (mit so einem niedlichen Handwägelchen, weil Saas Fee ist autofrei, dh. es gibt einen Bus und Elektrotaxis, aber sonst halt nix), haben Unmengen Brotzeit zu Abend gegessen (ich zumindest hatte was nachzuholen und auch der Rest der Familie hat irgendwie nichts richtiges gegessen untertags), alles eingeräumt, unsere "Bürgerpässe", da W-LAN-Passwort (zwischen 10 und 17:00 wird es abgeschaltet. Ein interessanter Ansatz, ich kenne ja bisher nur das Ausschalten über Nacht wegen Eletrosmog und was weiss ich), geduscht und morgen geht es auf die Piste.
Mir gehts soweit wieder gut, mein Hirn fühlt sich innen ein bisschen wund an, der Rest vom  Körper total leer, aber dagegen kann man ja was tun.

Selbstbeweihräucherung: sehr gut gepackt, sehr gut einsortiert, relativ schnell wieder entpanikt.

Freitag, Februar 09, 2018

Zeitumkehrer

Little L. wünscht sich zu seinem Geburtstag einen Zeitumkehrer und Schwimmflossen. (Reminder an mich selbst, nach dem Skiurlaub oder an einem total chillaxten Shiurlaubsabend zu organisieren)
Wenn ich auf den heutigen Tag zurück schaue, muss hier irgendwo ein solcher oder ziemlich gute Schwimmflossen versteckt sein.
Ich habe heute einen ganzen Tag gearbeitet (von daheim aus, trotz des Hübschen, der bei einem Telefonat, bei dem ich ganz stolz angekündigt habe: "Jetzt kannste mal zuhören, wie ich sage "Mir wurscht, nicht mein Problem"", meinerseits leider etwas zu laut giggelnd unter den Tisch gerutscht ist. "Wir sind da fully compliant mit DINGS." Mach Satz, Mädel!" und dann "Du hast gesagt "Perversion drei ist aber ...."" Tja, was soll ich sagen. Die Hormone sind stark in ihm? Pipikaka-Humor never gets old? "Per Version 3.0" ist absolut korrekt ausgedrückt!"? Anyway. Gearbeitet. Und ein Dokument gefunden, mit dem ich nicht mehr gerechnet habe. Natürlich an einem ganz anderen Ort, als erwartet. Tja nun.), Grosseinkauf erledigt, wir haben alle zusammen (das war zwischendurch mühsam "Mir ist ganz schön langweilig." "Woher kommt die "n+1-Unterhosen-Regel?" "Es könnte sein, dass ich Bauchweh bekomme. Vielleicht.") für die Skiferien gepackt (ich glaube, wir haben etwas ganz grosses, vouminöses vergessen. Trotz verkaufter Dachbox ist der Kofferraum nicht ganz voll.), das Auto ist voll aufgeladen, ich habe die letzen 546 Fotos aus dem Jahr 2017 eingeklebt, wir haben den Kindern nochmal Kolaitionsverhandlungen erklärt, Pizza gegessen, Wein getrunken, alte Fotos angeschaut und jetzt sind alle im Bett.


Selbstbeweihräucherung: Ich habe nochmal nachgeschaut, ob L. wirklich morgen Training hat und tadaaaa, es ist im März und wir können einfach ausschlafen und dann in den Schnee fahren. ICH. FREU. MICH. SO!


Jetzt aber schnell noch Nägel lackieren!

Donnerstag, Februar 08, 2018

"Liquid Congrats"

Seit einiger Zeit schreiben wir unsere Einkaufszettel nicht mehr auf einen Zettel, sondern notieren alles, was wir brauchen in „Wunderlist“. Das ist eine nette App, man kann verschiedene Listen machen, die Listen mit Leuten teilen, Sachen als extrawichtig markieren, Bilder hochladen (wenn man zB dem Mann Kosmetikshoppingaufträge für USA gibt und sich aus Jobgründen statt der eigentlichen Nuancenbezeichung der Foundation dann „H1N1“ gemerkt hat und der dann total überzeugt in drölfzig Dutyfreeshops und Kosmetikcountern den Ladies dort erklärt, dass das SEHR WOHL EINE FARBE IST, MEINE FRAU WÜRDE NIEMALS LÜGEN!, ja, da hätte dann ein Bild vielleicht geholfen), Erinnerungen terminieren und bestimmt noch viel mehr. Vermutlich gibt es noch zig andere Apps, die das auch können oder noch besser sind oder ökologischer oder was auch immer, aber wir nutzen halt die.

Anyway. Ich fand es ja erst schon total praktisch, dass man dann beim Einkaufen abhaken kann, was man schon hat und je weiter man kommt, desto kürzer wird die Liste, nicht desto genauer muss man schauen, was noch nicht durchgestrichen ist (und wenn der andere am Einkaufen ist, kann man ihn anhand der abgehakten Dinge genau im Laden verorten. Oder sich freuen, wenn zB "Was Leckeres zum Zvieri für Deine Frau, sie mag besonders gern Windbeutel" abgehakt wird)

Der Hübsche hingegen hat sich köstlich amüsiert, dass ich beim Eintöckeln der einzelnen Punkte halt eher quick and dirty agierte und man dann halt ein bisschen kreativ beim Einkaufen sein muss. Ich fand das jetzt nicht so schlimm, dass man sich zB WOCHENLANG über „Wir brauchen noch „Butteeeee“ lustig machen müsste. Es fördert auch das kreative Denken, wenn man sich überlegen muss, in welche Richtung man auf der Tastatur abgerutscht sein könnte, um bei „Trsubeb.äpfel“ zu landen und was* man damit gemeint haben könnte.



Irgendwann habe ich festgestellt, dass man Wunderlist auch via PC befüllen kann, da passieren mir dann weniger Tippfehler, aber die Mobilität ist halt ein bisschen weg. Wenn mir beim Pausenboxenbefüllen auffällt, dass die Minisalamis aus sind, ist schnell etwas salamiähnliches ins Handy getippt, aber zum Laptop laufen, aufklappen, einloggen, oh, schau mal, neue Mail, hmhmmm, 20% sale im Lieblingsklamottenladen, 34 neue Mentions auf Twitter, da läuft ein Eichhörnchen, was wollte ich nochmal? ist eher unpraktisch.

Meine totale Erleuchtung für den Prozess (und nicht nur den, sondern auch Whats App Nachrichten, Tweets und ach, praktisch alles) kam jedoch erst vor relativ kurzer Zeit, als ich spontan von einem Kollegen sein Telefon über die Trennwand gereicht bekam mit den Worten: „Du, du hast doch auch ein Samsung-Telefon, erklär mal meinem Schwiegervater mal, wie die Spracheingabe funktioniert.“ Die was? (Dem wem?) Und überrumpelt wie ich war, habe ich sozusagen als Onlinesupport etwas gefunden, von dem ich gar nicht wusste, dass es das gibt, nämlich die Spracheingabe auf der Smartphonetastatur. (Und ein paar gesundheitliche Themen vom Schwiegervater des Kollegen) Und auch wenn das für Sie vermutlich ein alter Hut ist, mir war das total neu und dem Hübschen auch (YESS!!!!!).
Seitdem sind die Wunderlisteinträge viel ordentlicher. Einen kleinen Rückschlag gab es nochmal, als ich das auch via iPhone machen wollte und dann so was rauskam:


Aber jetzt weiss ich auch, wo man die Sprache dafür umstellen kann und ab jetzt: super. Meine Sprachsteuerung kann übrigens auch Satzzeichen, die vom Hübschen nicht. Sagt er. Diesen Post habe ich aber trotzdem altmodisch getippt.


Selbstbeweihräucherung: „Clear your head“-Marsch heute durch Schneetreiben, Kollegen in Brasilien, die mich sonst, glaube ich, für unglaublich mühsam und stur halten, aus vollstem Herzen für eine sehr gute Leistung gedankt, Mittagessen mit einem alten Freund nicht zum Networken in Jobdingen genutzt, weil er offensichtlich Redebedarf in anderen Dingen hatte, obwohl ich das eigentlich wollte (und alle, die uns beim Mittagessen zusammen sahen, das auch dachten und die Gerüchteküche kocht. Das ist so ein Schulhof hier...), also vielleicht war das doch nicht so gut gemacht. Andererseits habe ich es nicht übers Herz gebracht und es wäre heute einfach in die Hose gegangen, weil es einfach nicht gepasst hat. Dafür gehen wir in zwei Wochen nochmal. Die Gerüchteküche anfeuern.

*ist ja logisch: „Trauben“ und „Äpfel“ und statt auf dem Enter ist man auf dem Punkt gelandet. In etwa.