211025
Als ich vor die Tür trete, regnet es in Strömen. Ich ziehe also im Radkeller meine neongelbe Regenhose drüber und als ich aus der Garage radle… ist der Regen vorbei. Naja. Ausziehen mag ich jetzt auch nicht mehr.
Im Stockfinsteren radle ich ein bisschen unentspannt über die nassen Strassen, auf denen viele Blätter liegen. Fühlt sich ein bisschen unsicherer an als bei trockener Strasse, ausserdem muss ich jetzt ja wieder genau die Kurve nehmen, wo ich damals gegen den Laternenpfahl geflogen bin und bin da erstaunlich unentspannt. Und noch äussererdemer habe ich heute zum ersten Mal seit dem Unfall letztes Jahr fast genau das Outfit eingepackt, auf das ich mich an dem Unfalltag so gefreut hatte, es im Büro zu tragen, nämlich mein LIeblings blau-grau-kariertes Strickkleid, Strumpfhose, und heute Chelsea Boots statt der damals geplanten schwarzen Bikerboots, weil ich heute eine blaue statt eine graue Strumpfhose erwischt hatte. Ich trug sogar zum Radeln denselben Thermorolli wie am Unfalltag (aus dem kam ich ja nur unter recht grossen Schmerzen raus weil recht eng und nicht unendlich elastisch). Seitdem hatte ich das Kleid gar nie mehr an, weil erst ja der Arm gar nicht bewegt werden konnte, dann nicht genug über den Kopf und dann war halt Sommer und es viel zu warm dafür. Heute ging alles, obwohl ic das Gefühl hatte, dass mein Kreuz von 6 Wochen Schwimmen (und halt auch sonst Klimmzugtraining und so) ein bisschen breiter geworden ist und das schmale Kleid jetzt auf einem noch duschfeuchten, eingecremten Körper gar nicht so gut gerutscht ist. Aber es ging. Phew.
Schwimmen: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern aka “Dienstag geh ich nicht, da kommen die krassen Krauler”, weil: erstens bin ich jetzt ja vertrauter mit dem Setup und weiss, wo sie Kurs haben und wo nicht, zweitens bin ich neu schon eine halbe Stunde vor Kraulkursbeginn im Wasser und fast durch, wenn sie kommen, und drittens weil halt. Heute also unter spannenden Bedingungen: nicht umgekrault werden (vor lauter Ausweichen habe ich zweimal mit dem Fuss gegen so einen Bahntrennwurst gekickt und holla, das tut richtig weh an den Zehen), dann tatsächlich spannenden Truecrime Podcast hören, Bahnen zählen UND an meiner Atemtechnik arbeiten. Ich möchte dahin kommen, dass ich nur jeden zweiten Schwimmzug Luft holen muss, das geht aber aktuell noch nicht, deshalb mache ich einen 2-1 Rhythmus. Zusammen mit Bahnzählen, Kraulen ausweichen, Podcast hören ist das eine ganze Menge.
Dann: Arbeit, unterbrochen durch einen Coffeechat mit einer Kollegin, die ich neu in einem der Projekte kennengelernt habe. Sie macht Device Development, das sind zwei Sachen, mit denen ich mich nicht so auskennt, UND im 2tägigen F2F Workshop fand ich sie von der Art zu denken, zu fragen, zu präsentieren, zu sein so unglaublich sympathisch, dass ich sie einfach näher kennenlernen wollte. Das habe ich ihr genauso geschrieben (Sie haben alle den “We do not care”-Club, den die Kaltmamsell verlinkt hat, gesehen? So) und wir mussten ein paarmal verschieben, aber heute war es soweit. Bummer: sie verlässt die Firma Ende Jahr, super: sie ist wirklich so, wie ich dachte, und hat genau dasselbe von mir gedacht. Wie cool ist das denn?
Mittagessen dann mit einem reduzierten Teil unseres Vornamenclubs, war mir ein bisschen arg viel “alles und alle sind so doof”-Stimmung, das mag ich nicht so. (Und cih glaube, die Essenskassenfrau hat mir aus Versehen ein doppelt so teures Essen abgerechnet, aber mei, davon geht die Welt nicht unter. Lecker war es allemal).
Unser Monsterslidedeck, das für einen “Soft-Preread” morgen und für den richtigen Preread am Do rausgeschickt wird, ist fast bereit dafür. Meine Güte. (Jetzt niemandem mehr zeigen, nicht dass es noch jemand doof findet, bevor es nicht alle offiziell doof finden werden).
Durch Zufall (ich nutze es ja nicht zum telefonieren und meine Güte, SMS schreibt ja ausser dem Fust Service und Terminbots auch keiner mehr) habe ich festgestellt, dass ich auf dem Arbeitsiphone eine Scam-SMS auf Schweizerdeutsch bekommen habe (Mami, Handy verloren, das neue Nummer, blablabla). Weil ich grad fünf MInuten an was anderes denken wollte, wollte ich meiner Bürgerpflicht Genüge tun und das dem Bundesamt für Cybersicherheit melden, nur um zu merken, dass die Meldewebsite im Firmennetzwerk gesperrt ist, weil wir unsere eigene Security haben und alles dahin melden sollen. War jetzt einen Antiklimax, habe ich aber gemacht, ein “Thanks for your vigilance”-Goldsternchen gekriegt und soll halt ignorieren und wenn es mir besser damit geht, blockieren. Naja, dann halt.
Daheim wartet dann eine Crowdfarming Kiste (ich wurde schon nervös bei der Aussicht auf NOCH MEHR Mangos, aber es sind Avocados. Das passt super.), zum Abendessen gibt es Pasta und Salat und ich kann mich noch ein wenig über “The Diplomat” freuen und die “Salzpfad”-Wanderer nerven.
Wunschlistenfrage:
wie organisieren Sie Ihre Hausapotheke? Weil:aus Gründen- Hustensaison beginnt, und ich habe jetzt innerhalb einer Woche zweimal Medikamente gesucht (davon einmal erfolgreich, aber erst nach längerem Suchen, einmal war tatsächlich nichts mehr da). Das muß besser gehen. Wie sortieren Sie?
Hm, ich weiss jetzt nicht genau, was mit "sortieren" gemeint ist. Unsere Hausapotheke ist eine ungefähr so grosse Ikea-Box (ich glaube, ein Vorgängermodell, ohne Deckel und Loch, dafür mit Griffschlitz und an einer langen Seite ist der Rand abgesenkt und es gab sie auch mit grün, rot und blauem Inneren). Ich sortiere immer mal wieder nach Verwendungszweck, aber ganz ehrlich: so gross ist die Box nicht, dass man auch im totalen Saustall unerträglich lang nach was suchen könnte.
Falls es eher drum geht, was immer drin ist und wie das sichergestellt ist, dann habe ich das einmal hier aufgeschrieben (ersetzen Sie alle pädiatrischen Formulierungen durch die für Erwachsene, alle ausgewachsen hier), falls es um die generelle Nachschubplanung geht, dann mache ich das für frei verkäufliche Medikamente genau so wie für ... Dosentomaten zB., nur dass das Ablaufdatum bei Medikamenten ein Ablaufdatum ist, nicht ein Mindesthaltbarkeitsdatum wie bei Dosentomaten.
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