300625
Gestern abend war dann schon sehr cool! Der Weg nach oben durch den Wald war noch gut zu erkennen, um 220:00h ist es halt noch nicht wirklich dunkel. Oben sah man dann schön noch einen Rest Sonnenuntergang, die Lichter der Stadt und der Agglomeration und halt keine Lichter auf der anderen Seite. Der Hübsche fotografierte dann mit der Profikamera, ich sass auf der Bank, trank Roseschorle (es wurde kurzfristig umentschieden von G&T auf eben Schorle) und las mein Buch. Der Rückweg dann unter dem Sternehimmel, von unten beleuchtet von FLutlicht einer Nachtbaustelle auf der Autobahn, damit es nicht zu romantisch wird. Im Wald war es dann so stockdunkel, dass wir eine Handytaschenlampe brauchten. (Nachteil: ich war danal hellwach aufgedreht und habe mir um halb eins noch eine Dose Erbsen und Karotten warm gemacht, weil ich da spontan drauf Appetit hatte....)
Heute morgen dann nicht besonders unerwartet müde bei Weckerläuten um halb sieben, weil ich zwar Urlaub, aber auch einen Physiotermin um 8 hatte. Katzenründchen, bei dem ich Jonny beim wichtigen Mauselochbewachen sah, Sansa hatte die Nacht lustig Rundlauf gespielt: bei L. auf dem Balkon rein, unten wieder durchs Törchen raus, oder umgekehrt.
Als ich zurück war, war es im Schatten grad noch kühl genug für einen halbwegs angenehmen Ragewalk mit dem Hübschen, also: wenn man die Sonnenteile auslässt. Aber so kamen wir auf unsere Schritte.
Beim Besprechen zeigte sich: der als Sandltag angedachte Tag würde definitiv kein solcher werden. Ursprünglich hatten wir NUR den beim Büromöbelsale geschossenen Vitra-Bürostuhl für den Hübschen-Abholtermin auf dem Kalender. Dann wollte der Hübsche noch mit Q. zusammen den Mini waschen und von dem klebrigen Schlotz befreien. Dann habe ich gemerkt, dass alle Vorräte für Urlaubssonnencreme schon aufgebraucht sind (vorbildlich, grosse Kinder brauchen viel Creme, aber sie nehmen sie offensichtlich auch.), also: dm. Dann wollte ich sichergehen, dass genug Lieblingskatzenfutter da ist für wenn wir nicht da sind, also Fressnapf. Eigentlich wollte ich das mit dem Rad machen, aber der Hübsche war streng und vernünftig und bestand auf Fahren im klimatisierten Auto, weil ungefähr 100000 Grad. Dann hatte er gestern abend auch noch die wirklich gute Idee gehabt, ein zweites Sonnensegel bei uns zu installieren, nämlich vom Dachfirst über den Balkon runter zum selben Fixpunkt unten. Also: Obi.
Wir haben uns eine Route für alles zusammen überlegt, dann habe ich erstmal Aqua Fresca gemacht (superlecker, ich mag es noch lieber halb halb mit Mineralwasser aufgegossen. Der Rest der Familie ist auch dabei, auch wenn man den Naturwissenschaftlerhaushalt merkt, wenn sogar der Jüngste sagt: "das sieht aus wie so Algenzuchtflaschen.").
Irgendwann sind wir dann los und als wir am Fressnapf das Auto einluden und ich schon wieder Herzklopfen und Kopfdröhnen bekam, war ich schon sehr froh, dass ich NICHT mit dem Rad da war.
Wir waren dann beim Obi sogar noch eine halbe Stunde zu früh fertig, hatten also Zeit für einen Snack (ich habe mit einem Arancini richtig danebengegriffen. Ich kenne die aus der Kantine und von italienischen Snacktheken, da sind sie super. Beim Migros am Dreispitz: nicht. Der Hübsche hatte einen Spinatbörek und uns eine Cola Zero gekauft, obwohl ich gesagt hatte, ich bräuchte nix. Auch hier wieder: DANKE!).
Stuhlabholen ging super, es ist so skurril: mitten im schraddeligen Hafengelände ist ein Möbeldepot meines Arbeitgebers, da sitzt eine Person drin und händigt gegen Badgekontrolle und Kartenzahlung teuerste Büromöbel für einen Appel und ein Ei aus, sofern man sie eben im Sale geschossen hat. Neben dem Stuhl standen da heute in etwa .....30k CHF in USM-Regalen zum Abholen bereit.... Der Stuhl ist derselbe, den ich für das Homeoffice während Corona "geliehen" bekam, da kann sich der Hübsche drauf freuen.
Ich habe daheim das Futter verräumt, Wäsche zusammengelegt und gewaschen (ich behaupte nicht mal, das wäre jetzt die letzte Maschine vor Urlaub), bisschen geschrieben, mit den Kindern geschwatzt (Q hat sich seine korrigierten MAturprüfungen heute angesehen) und nochmal dezent wegen "1823" (oder welches Jahr auch immer) nachgefragt. Anders als ich im Kommentar gestern geschrieben habe, war er doch nicht soooo begeistert. Er hat gemeint: "Es ist zB schon viel besser als 1923. Aber schon cringe." Ich habe ja gestern gedacht, es haut mir den Schalter raus. Ich meine: Cowboys und Pferde interessieren mich wirklich nullkommanull. "Yellowstone" fand ich trotzdem eine grossartige Serie, also wirklich, wirklich gut. Dementsprechend dachte ich: "Western finde ich total doof, aber eben: selber Macher, Vorgeschichte, das ist bestimmt super.". Und dann ..... liegt in der ersten Einstellung eine gefärbte Blondine mit 1cm dunklem Ansatz und einer echt schlimm gelben Blondierung im Gras. 1823. Oder von mir aus 1863. Es ging weiter mit einem Angriff von wunderschönen, edlen, aber grausamen Wilden, direkt aus Bad Segeberg importiert. Alle Leute des Trecks und auch die Wilden waren bis auf wenige strategisch positionierte Dreckschmierer richtig sauber. Also: sauberer, als wir nach 4 Tagen Kayak-Glamping mit Dschungeldusche sein werden. Vermutlich sogar sauberer, als wir davor sein werden. Alle Menschen in der ganzen Serie: quietschbunt (ok, ich weiss schon, dass das damals nicht wirklich alles sepia und unscharf war) und quietschsauber. Alle!
Dann: die Handlung. Das Set. Ich habe ja durchaus hands on Westernerfahrung. Ich habe mit 12 oder so eine Aufführung in Bade Segeberg gesehen und war mal etwas überraschend in Pullman City (bei der Bayerischen Schnauzbartweltmeisterschaft unter anderem. Also: zeitgleich, nicht als Teilnehmer. Oder Zuschauer.). Und in Disneyland war ich schon öfter. Und wie eine Mischung von all dem sah das aus (vielleicht noch ein bisschen Lego Movie dazu): Man reitet in die Westernstadt und binnen 3 Minuten sieht man den Saloon, das Puff (incl unglaublich schöner, aufgetakelter, SAUBERER "Damen"), es gibt ein Duell, eine Schiesserei, jemand wird gehängt, es werden Pferde verkauft, wie als hätte man den Schalter umgelegt und all die Laiendarsteller, die sonst in der Sparkasse von Passau arbeiten oder so, legen alle gleichzeitig los, als gäbe es kein morgen (weil man da ja wieder in der Sparkasse sein muss). Der Snakeoil-Händler bietet Mittel gegen "Consumption and tuberculosis" an, ich musste nachlesen, comsumption = Schwindsucht = Tuberkulose, das wusste man damals aber nicht, also, dass das Tuberkulose ist.
Die doofen deutschen Einwanderer sind immerhin echte Deutsche. Allerdings sprechen sie ... kein 1840-Deutsch, weil NIEMAND hat in Deutschland, "OK, Freunde" zu seinen Mitreisenden gesagt. Angeblich kamen sie aus einer Berggegend und "kennen keine Ebenen". Der preissische Zungenschlag hingegen sagt: Berlin, Hamburg, Hannover, vllt Rheinland, aber definitiv KEINE Bergbewohner.
Sie sprechen auch alle kein Englisch bis auf einen, der ALLES übersetzen muss, bis es halt darum geht, dass einer Pocken hat und er und seine Frau sich gefälligst zum Sterben aus der Stadt verkrümeln sollen. Das hat der dann astrein verstanden und auch noch auf Englisch verhandelt, dass das doch bestimmt nicht schlimm wäre....
Das Bad im weissen SAUBEREN Kleid im Sonnenuntergang in der siffigen Brühe des FLusses und "oh so romantic" am Schluss hat wirklich gut gepasst und meine Güte, was ein Krampf. Ich hoffe, das wird noch oder wir lassen es.
Weil ja wegen mangelnden Benehmens einiger weniger und nicht dick genugem Fell meinerseits die Fragenliste aktuell gesperrt ist, kam eine Frage per Mail. Ich weiss nicht genau, warum die als Mail geschickt wurde und nicht als Kommentar, genau dafür ist doch das Kommentarfeld, aber mei.
Würden Sie vielleicht noch mehr auf das neue dienstliche Avengersteam eingehen? (Ok passiert vielleicht eh in nächster Zeit) Also welche Stärken/Schwächen Sie da ausgetauscht haben (gern ohne Zuordnung zu Einzelpersonen, Datenschutz!), die so gut zusammengehen. Einerseits interessiert mich sehr, welche Faktoren ein gutes Team ausmachen (auch wenn das natürlich supersubjektiv ist und vielleicht auch nur für genau Ihr Team so funktioniert) und andererseits bewundere ich sehr, wie klar Sie selber Ihre Stärken und Schwächen und Position sehen, das fällt mir selber schwer und ich hoffe auf Inspiration, wie andere Menschen ihre Selbsteinschätzung angehen...
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Das sind natürlich ganz schön viele Fragen, aber eben:
Rein fachlich /vom Background her füllt das aktuelle Team ALLE Anforderungen, die der Job jemals haben könnte, keiner füllt sie ganz, aber jeder hat mindestens zwei, drei Schwerpunkte und ein Grundverständnis vom Rest. Es gibt fast keine Doppelungen, jedeR weiss, was er/sie kann und was die anderen. Das sind bei mir zB: SM DS manufacturing /MSAT, Commercial manufacturing, Risk Management, Quality, Product Strategy; Grundverständnis: LM manufacturing, Tech Transfers, SM DP manufacturing, QC.
Auf persönlicher Ebene von den Stärken her gibt es die, die IMMER gute Laune verbreiten, die, die ein sehr gutes politisches Gespür haben, die, die ein Team begeistern und mitziehen können, die, die die komplexesten Probleme auf handhabbare Workpackages runterbrechen können.
Von den Schwächen (wir haben uns darauf konzentriert, wie wir werden, wenn wir total gestresst sind, weil: das werden wir sein): es ist spannend, zwei von uns gehen dann auf maximale Flughöhe und wollen nix mehr von Details hören, zwei werden ganz still und ziehen sich aus Interaktionen raus, und zwei werden eher zu Mikromanagern, wollen alle Details im Blick haben und, wenn der Rest des Teams nicht spurt, halt zur Not selber machen (Überlegen Sie mal, bei welcher Gruppe ich bin :-)). ALLE werden ungeduldig, alle wirken eher schroff und lassen alles touchy-feely-Zeug fahren.
Ich finde das super, das so offen auf den Tisch zu legen, weil wenn man das weiss, kann man besser einschätzen, WARUM jemand grad so ist, wie er/sie ist und vllt auch einen callout machen oder unterstützen / alles wieder in Perspektive setzen.
Was ein gutes Team ausmacht: Nach meiner Erfahrung: Ehrlichkeit, Offenheit, Bereitschaft, mit anderen zu arbeiten und unterschiedliche Persönlichkeiten / Stile als Bereicherung und nicht als Hemmnis zu sehen, ähnliches Commitment / Investment / Work Ethic, sich selber und die anderen gut kennen. Und natürlich, dass sich jedeR einzelne fachlich super auskennt (auf seinem / ihrem Fachgebiet). Und Zeit für gemeinsamen Austausch, damit sich ein Zusammengehörigkeitsgefühl und all dieses Sachen erst entwickeln können. Damit meine ich nicht fancy schmancy Teambuilding-exercises, sondern genug gemeinsame Meeting / Huddle-Zeit, gerade, wenn es wie bei uns ein Team von Teamleads ist, die alle ihre individuellen Produktteams leiten.
Selbsteinschätzung: Das, was Sie beschreiben, ist bei mir (und uns allen im Team) ein Mix aus Selbsteinschätzung / Erfahrung (wir sind alle seit 20+ Jahren im Geschäft, da kennt man sich und weiss, wie man wann reagiert. Und hat hoffentlich auch mal reflektiert, warum und wann und was einen zB durch die Decke gehen lässt) und Feedback / Persönlichkeitstests /-fragebögen. Ich lehne mich aus dem Fenster und sage: in einem Corporate Umfeld kann niemand ab einem gewissen Level 20 Jahre arbeiten, ohne nicht mindestens 5 solche Persönlichkeitsevaluierungen (Myers Briggs, Strengthsfinder, das Ding mit Farben und Buchstaben, es gibt dröflzig davon) und oder 360° Feedbackrunden (das bedeutet: Selbsteinschätzung, Einschätzung von Peers, von "Untergebenen", von Managern) hinter sich zu bringen. Man kann das jetzt für Küchenpsychologie oder unwissenschaftlich oder was auch immer halten, letztendlich bringt es einen aber halt dazu, sich mit der eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen und das ist der wichtige Teil.
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