Donnerstag, März 20, 2025

200325

Der Eintrag gestern war ein bisschen ruckelig, ich hatte auf einmal am Nachmittag höllische Kopfschmerzen, mir wurde übel, ich fühlte mich auch nach Ibu unwohl bis in die Fingerspitzen, naja. Jetzt weiss ich es wieder mal: ich hätte einfach grad kein Ibu nehmen sollen, sondern grad Triptan aus meiner Probepackung. Diesmal habe ich es vernünftig aus dem Peel-Push-Blister gekriegt, nicht die Brösel rauslecken müssen, sondern wie so ein erwachsener Mensch auf der Zunge zergehen lassen. Nach 20 Minuten war ich schmerzfrei und fast wieder normal. Was für ein geiler Scheiss, die Investition von Zeit und (sehr viel Geld) in die Migränediagnostik hat sich wirklich gelohnt, jetzt muss ich nur noch besser werden im Reagieren auf die Zeichen. 

Dann: Erstes Mal Too Good To Go. Vom Prozess her war es babyeinfach, auf der Sekunde genau wurde freigeschalten und wir bekamen unser Päckchen am Kiosk. Wir hatten ein "vegetarisches Geniesserpäckchen" genommen, das waren dann ein Becherchen geschälte geschnittene grüne Früchte, zwei Falafelwraps, zwei vegetarische Burgerpatties ("Chaletburger", was auch immer das sein soll) und eine Schachtel "so was ähnliches wie Fasnachtschüechli, aber mit Schokolade". Preistechnisch mit insgesamt 5.90 jetzt nicht teuer, aber halt auch einfach nichts, was ich sonst gekauft hätte. Anyway, wir haben heute die Früchte ins Müeli gemischt, die Fasnachtschüechli angefangen zu snacken, die Wraps esse ich heute abend und die Burgerpatties.... friere ich ein für nächstes Mal Burgeressen. Alles in allem ist das Konzept aber nix für uns, weil: wir essen vorausplanen und zwar für 4, die mitessen. Kurzfristige Überraschungen passen da jetzt nicht rein. Ich kaufe sehr geplant ein, d.h. ich kaufe keine vorgeschnittenen Früchte, nix mit extra Verpackungsmüll, viel Bio, etc., also auch hier: random irgendwelche Reste passen da auch nicht. Der Preis ist natürlich schon niedrig, aber daran scheitert es ja bei uns auch nicht, ich kaufe auch hier nach Angeboten und bewusst, es passt nicht zu mir, irgendwas random zu nehmen, was ich sonst nie gekauft hätte und dann muss ich es essen, weil wegschmeissen mag ich ja auch nicht. Naja. Weiss ich jetzt also auch, dass Fasnachtschüechli mit Schokolade nicht gut schmecken und wir sie zu Recht nie gekauft haben.

Das also gestern.

Heute dann: irgendwie hat morgens alles länger gedauert undich kam später los, damit war ich eine Viertelstunde später als sonst unten an den Lifts und die waren anscheinend entscheidend: ich habe nochmal eine Viertelstunde gebraucht, um in den Keller zu kommen zum Umziehen, weil ich in lauter Leute reingelaufen bin, die ich ewig nicht mehr getroffen habe und zack, lauter Updates bekommen, halt ein bisschen arg warm, weil ich halt mit Softshellhose unterwegs war. (Nach dem Umziehen übrigens wieder für die Ballonfahrerhose gelobt worden!)



Der Tag selber war dann sehr interaktiv, viel Reden, viel Diskutieren, aber genau dafür sind die Officetage ja auch da. Zum Mittagessen war ich mit einem  Kollegen aus meinem ersten Job hier verabredet und wir haben uns, weil ich einen Change of scenery brauchte, nicht in einer der grossen Kantinen, sondern dem Bowl-Restaurant am Science Square (I kid you not) verabredet. Wir dachten noch, wir wären supermutig, uns draussen hinzusetzen, weil es im Schatten ja schon noch kühl wäre. Wir endeten in der Knallsonne und nur im T-Shirt. Statt Kaffee haben wir eine Rheinrunde gemacht, das war sehr schön!

Am Nachmittag musste ich dann relativ früh los, um rechtzeitig für ein Spätnachmittag/abend-Meeting mit einem externen Partner daheim zu sein UND den Gemüsekorb abgeholt und im besten Fall verräumt zu haben. Der Korb war voll mit frischem Salat (und keinem Grünkohl), das sind grossartige Vorzeichen für die richtige Erntezeit.

T-Shirtwetter beim Heimradeln


DIE EIER, Eichblattsalat, Kopfsalat, Rucola, Kürbis, Chicoree, Asia-Salat, Petersilie, Karotten, irgendwelche Bete (keine rote, eher so orange), Radieschen, Kartoffeln


Vor der Tür dann schon wieder ein ungeplantes Gespräch, die drei kleinen Mädchen waren nämlich wieder da und wollten viel über unsere Katzen wissen ("Beissen die, kann ich sie hochheben, ich habe sie schon mal hochgehoben, aber nur kurz, sie kommt immer zu uns in den Garten zum Kacki machen") und haben uns einen Flyer dagelassen, weil sie neu einen "Hünde-Pipirunden-Service" anbieten, weil sie gerne einen Hund hätten, aber das noch nicht geht. Also, wir hätten jetzt drei Hündesitterinnen, wenn wir heinen Hund hätten. Das ist doch gut

Das Meeting war sehr, sehr interessant, spannende Einsichten in den US-Markt und die politische Lage, aber auch in die epidemiologische Entwicklung von Grippe und Covid (und eben allen ILIs = influenza like illnesses). Es sieht so aus, als ob Grippe sich "total normalisiert", d.h. die Grippesaison wieder strikt saisonal ist, nur einen Peak hat und wieder in Januar/Februar den Höhepunkt, nicht mehr schon im Dezember. Covid hingegen ist auf dem weg zu "just another ILI", das fand ich spannend.

Zum Abendessen dann: Wraps für mich, Tortelliniauflauf von gestern für die Jungs, Salat für uns alle.

Q. schickte den ganzen Tag immer wieder begeisterte Nachrichten vom Feuerwehrkurs, zB "habe gelernt, dass 600°C auch mit Brandschutz sackheiss sind" (Sie waren im "Eber"--> Echtbrandechtrauch und in der Rauchdurchzündungsanlage und ich kriege Beklemmungen und leichte Panik nur beim Gedanken dran.


Was mich seit gestern auch (wieder) beschäftigt: der Lachgasunfall von Arisdorf von 2021. Damals sind 5 Jugendliche zwischen 16 und 18 mit einem 180000CHF Boliden frontal in eine Betonwand gerast, einer ist gestorben. Es hat sich gezeigt, dass sie auf der Fahrt (alle, auch der Fahrer) Lachgas inhaliert haben. Gestern hat die Verhandlung gegen den Fahrer vor dem Strafgericht begonnen, er wird der vorsätzlichen Tötung und der versuchten vorsätzlichen Tötung in 3 Fällen angeklagt. Ich finde das alles so krass, es ist halt in jeder Hinsicht so nah (der Unfallort ist nur ein paar Kilometer weit weg, das Video, in dem sie sich kurz vorher beim Feiern und Lachgasinhalieren gefilmt haben, zeigt unsere Ausfahrt, sie wohnen extrem nah, sie sind so alt wie K1. Und dann ist es halt eine total unvorstellbare Parallelrealität, in der jemand zum Führerschein einen 180 000 CHF Auto bekommt, wo ein Führerscheinneuling noch 4 Jahre später vor Gericht sagt, er wäre halt gefahren, wie ein 18jähriger, der Spass hat, also Schlangenlinien auf der Autobahn, auf zwei Spuren gleichzeitig, 50km/h schneller als erlaubt, sich mit dem Handy filmend und halt... während dieser Fahrt Lachgasballons abfüllend und konsumierend. Und das regelmässig, deshalb wäre man sich ja auch sicher gewesen, dass alles safe wäre. Wie kann es sein, dass so eine Realität literally vor unserer Haustür existiert und wir damit NULL Berührungspunkte haben (um letzteres bin ich sehr froh)?


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