Das habe ich ja gestern geschickt eingefädelt mit dem Vorbloggen des Jahresrückblickes, so dass ich den anstrengenden, langen Reisetag gestern "frei" hatte.
Lief alles glatt, bis halt auf das Schlafen in der Nacht wegen total aufgeregt und Dings. Ab dann aber: super. Anfahrt mit Bus und Zug ist mit den grossen Kindern ja extremst gechillt (nettes kleines Kind im Zug getroffen, das, wie Q. feststellte: "No social boundaries" hatte (ich habe gesagt: "Ja, wie du halt auch", konnte er gar nicht glauben, aber Sie erinnern sich noch, oder?), das uns ausgefragt hat, wo wir hinfahren und genau erklärt hat, WIE warm er angezogen ist.), am Flughafen ist dann trotz grossem Umbau für uns alles wie immer gewesen (Baggage drop zusammen mit El Al und Malta Air und Royal Jordanian). Ich habe danach meine Fixierweste wieder angezogen, der Arm hat mir nach der ungewohnten Belastung doch mehr weh getan als gedacht, und, guck an, damit gewinnt man per Protokoll einen Sprengstoffswab, dafür muss man aber die Arme nicht heben. Dann vor dem üblichen "wir zahlen ein Vermögen und ich bin jedes Mal wieder überrascht, dass ein Vegi-Rösti-King halt ein Rösti im Bun ist ohne noch ein Patty" noch in die Apotheke nebendran, weil echt Armschmerzen und alle Schmerztabletten im Aufgabegepäck. War dann eh praktisch, weil L. totale Kopfschmerzen bekam im Flugzeug.
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Mit Ibu und was zu trinken wurde es dann besser |
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So klare Sicht hatten wir bisher selten, wir konnten einerseits den Katzen daheim winken, andererseits meinen KollegInnen (beeindruckend, wie das Werksgelände das Stadtbild prägt) |
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Dann: diesmal hatte ich uns Sitzplätze rechts (hinten) gebucht, damit haben wir die Küstenlinie im Anflug bei Sonnenuntergang genau gesehen (den Sonnenuntergang hätte es auf der linken Seite gegeben). Auch hier: selten so klar gesehen, das sind die Westmännerinseln, das Kreuz ist der Inselflughafen. |
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Lieblingsschild (diesmal direkt im Giftshop des Hübschen geleertes Limited Edition Parfum Jöklalykt nachgekauft, dann im Duty Free Shop Bier (es gab Helga!), Gepäck geholt, Auto ("Ah, you know the rules anyhow, nothing changed since the last time") abgeholt und freigekratzt. Mittlerweile war es stockfinster und die Strassen richtig eingeschneit, das war letztes Mal deutlich anders.
Wir sind noch zu einem Supermarkt, um unsere Ferienhausvorräte direkt einzukaufen ("Bring"-Liste: ."Erster Supermarkteinkauf Island"), währenddessen haben der Hübsche und L. noch das Auto genauer kennengelernt. Dann: die übliche Strecke nach Reykjavik, diesmal halt alles in voller Weihnachtsbeleuchtung. Hier lohnt sich das ja mit 18Stunden Dunkelheit am Tag. Diesmal haben wir in Reykjavik erstmals ein Appartment gemietet, lief alles glatt mit Parkgarage, Schlüsselcodes etc. Ich war mir anhand der Reviews nicht sicher, was uns erwarten würde, aber: sauber, super neu, perfekt ausgestattet, Fussbodenheizung, Wintergarten (der ist sooooo eisig!), alles gut. Als wir drin waren, war ich so kaputt und erschöpft, ich hätte mich am liebsten direkt schlafen gelegt. Aber: das geht natürlich nicht (ausserdem hatten wir alle Hunger!), also sind wir kurz ans Meer, einfach mal gucken und dann, nachdem wir festgestellt hatten, dass wir 40min einfachen Weg bei minus 10 Grad zu der Hamburger-Bullan am Hafen nicht mehr in uns hatten, in einen TGIF um die Ecke. Das Essen dauerte zwar ewig, war aber genau das, was wir für den Abend noch brauchten.
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Dann: längliches Duschen alle hintereinander, ab ins Bett, kurzes Überlegen, ob Fenster auf oder zu (wir einigten uns auf "Kipp" im Schlafzimmer) und dann: schlafen.
Ich habe so, so, so, so gut geschlafen (Stressleveldurchschnitt 42, das ist praktisch tiefenentspannt). Um acht wäre ich bereit gewesen, aufzustehen und Kaffee zu trinken, aber der Hübsche liess mich nicht. Das ist der einzige Nachteil des Appartments: es ist halt ein Wohn/Küchenraum, in dem die Kinder schlafen, es wäre halt schon ein bisschen arschig gewesen, dort Kaffeelärm zu machen. Naja. Habe ich halt noch gebachelt, ganz verwegen ohne Weste.
Dann: gemütliches Frühstück. Q. und ich hatten doppelt so viel Brot gekauft wie geplant und gedacht: "naja, dann müssen wir die nächsten drei Tage keins mehr holen. " hahahahaha, ich weiss nicht, was das Wetter mit L. macht, vllt wurden irgendwelche SleeperViking-Gene aktiviert, wir mussten irgendwann das Frühstück beenden, weil das Brot aus war.
Dann war es auch schon hell und ich durfte ENDLICH raus.
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Das symbolisiert das eine Ende des Golfstroms, das Gegenstück steht irgendwo in Florida. |
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Ha, von wegen, man kann bei Eis und Schnee nicht radeln! (die Kreuzung hätte man besser räumen können, aber es radeln tatsächlich Leute. Mit Spikesreifen halt) |
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Natürliches Habitat meiner neuen Schneestiefel. Null kalte Füsse, so schön! |
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Merken Sie sich das Bild hier. So sehen die allermeisten Strassen und Gehwege aus (gern mit noch mehr Schnee. Weil ja immer behauptet wird, in Island würden die Gehwege geheizt. Die gibt es, dazu kommt nachher noch ein Bild) |
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Dann: Klassikerrunde (für uns): Reykjavik Roasters. Die Schilderdichte nimmt zu, eine latente Genervtheit gegenüber Touristen auch. Kann ich voll verstehen, ich war sehr, sehr überrascht, WIE voll Reykjavik auch um diese Zeit mit Touris ist, v.a. aus Asien und USA (habe aber auch genug deutsch gehört). Ich glaube, das haben wir letztes Jahr durch unser Durchstarten nach Stykkisholmur direkt verpasst. |
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Auch hier: Klassiker. Man beachte: SONNE! |
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Was man nicht sieht: diese Vögel leben vor (und von) dem Viking-Hotdogstand (Vikinga Pylsur). Also praktisch von Röstzwiebeln und Pulled Pork, das den Touris aus dem Hotdog fällt. Das fordern sie auch lautstark ein. |
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Was dieses Kind verdrückt..... (das erste von mehreren Hotdogs über den Tag verteilt) |
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Soloturn, lol |
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Nach wie vor beste Zimtschnecken, auch wenn mittlerweile echt, echt voll, mit Anstehen und so, und Zimt-(und fancy)-Schnecken schon alle waren, gab es halt dreimal Vanille und einmal Karamell |
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Reykjavik und Katzen ist ja eh speziell. Island und Weihnachten auch, da gibt es nämlich die Jul-Katze, die vor Weihnachten rumläuft und alle Menschen/Kinder frisst, die vor oder zu Weihnachten keine neuen Kleider bekommen haben. Da steht eine RIESIGE in Reykjavik in der Fussgängerzone, die haben wir letztes Jahr schon gesehen (die Pfote ist mannshoch). Ich fand sie ja mit den leuchtenden roten Augen und den Krallen und halt so aus Gitter und mit Lichterketten eh schon schaurig schön, dieses Mal habe ich gesehen, dass sowohl in der Pfote als auch im Maul als auch im Bauch gefressene Kinder sind. So schön, Fest der Liebe und so (Ich möchte kein Gemotze mehr über Socken oder Pyjamas zu Weihnachten hören!) |
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Baktus, the cat, haben wir diesmal nicht getroffen, nur sein Bild. |
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Hier also das Bild von einer beheizten Strasse / Gehweg. Man denkt ja immer, das wäre dann warm und trocken und man könnte dann da barfuss laufen oder so: nein, es ist halt Schneematsch statt fester Eisschicht oder halt Schnee. |
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Klassiker: Parfumeinkauf bei Fischersund (Wir haben Q. auch angefixt, noch jemand mit teurem Geschmack), immer wieder ein Erlebnis, auch das neue "Faux Fauna"-Konzept) |
Noch ein Hotdog für L, dann waren wir bereit für den Rückweg (wir hatten gekauft, was wir brauchten, nämlich Spikes. Musste einsehen, dass wir halt nix mit Ketten und Metallspiessen brauchen, sondern halt nur "Nanospikes". Hmpf. , ausserdem habe ich meinen Instacrushes gefrönt und unter anderem einen signierten Bildband gekauft).
Nächster Programmpunkt war: Skylagoon, courtesy of Jubelpunkte. Das schlechte Erlebnis beim Einlösen der Punkte (ich musste für alle "Mitreisenden" Geburtsdatum, Passnummer etc angeben) wurde logisch fortgeführt durch ein sehr schlechtes Erlebnis beim Versuch, korrekt das Parken in der Tiefgarage zu bezahlen (Vollmundig angekündigt durch: "Nummernschilderkennung, Sie können einfach am Terminal bezahlen, oder in der Parka-App"). Das Terminal verlangte die Neueinrichtung eines Kontos und verweigerte das dann. Die App weigerte sich, die Coop-Kreditkarte zu verifizieren, die UBS-Kartenverifizierung ging ins Nirwana, die des Hübschen liess sich dann verifizieren, aber wir konnten in der App nur zum aktuellen Zeitpunkt einchecken, nicht dann, als wir wirklich reingefahren waren. Das dachten wir, wäre durch die Kennzeichenerkennung erledigt (das Kennzeichen mussten wir ja auch in der App hinterlegen). Also habe ich wütend gegen die Wand getreten, wir sind unterirdisch zu einem anderne Terminal gewandert, das kein Konto einrichten wollte, sondern uns zahlen liess. Auch hier wurde zunächst vorgeschlagen, dass wir JETZT einchecken sollten.... naja. sehr seltsam, tbh. Wir hatten gsd unser Kennzeichen gestern nach dem Einparken for future references fotografiert, also wussten wir, wann wir reingefahren waren....
Nächste Nervenbelastung: unsere Reservierung wurde in der Skylagoon nicht gefunden auf unseren Namen (der ja nun nicht wirklich weit verbreitet ist), auch nicht, als wir ihn selber eingaben. Immerhin wurde die Buchungsnummer gefunden, wenn auch ohne jeden hinterlegten Namen. Wie gut, dass ich das alles eingetöckelt hatte, incl Passnummern....
Aber: ab dann wurde es super.
Uns sind die Haare draussen gefroren, das ist ein lustiges Gefühl. Wir hatten wieder das 7Step Ritual mitgebucht. Ich habe ja jetzt einen 66°North-Badeanzug und fühle mich deshalb verpflichtet, alle kalten Aktivitäten stoisch zu erledigen. Hier zB den Cold Plunge (es geht wirklich viel besser, wenn man zwar atmet, aber halt nicht hyperventiliert, sondern sich dazu zwingt, langsam ein- und auszuatmen.)
Wahnsinn, wie sie das innen aufgebohrt haben, das letzte Mal war das noch eher eine Hütte! (Lustig: es ist alles so auf Instagram ausgelegt, dass es extra eine "Devicefree"-Sauna gibt. Wir hatten die Handies zwischendrin schon wieder im Schrank verstaut und sind dann da rein, einfach, weil die halt im Gegensatz zur anderen total leer war :-))
Dann zurück in die Stadt und erstmal eiskalt beim "Himalayan Spice" abgeblitzt, weil wir nicht reserviert hatten. Bisschen hilflos (es war ECHT kalt) auf Google Maps Alternativen gesucht, die wenigstens etwas vegetarisches anbieten und bei "Dr Bao" gelandet, einem kleinen chinesischen Restaurant mit sehr überschaubarer Speisekarte und begeisterten 5.0-Google reviews. War sehr lecker, auch der skeptische L. war sehr angetan.
Dann: mit doch kalten Füssen zurück in die Wohnung, Chipsvorräte geplündert und bereit fürs Bett.
2 Kommentare:
Krass, wie sich Reykjavik verändert hat. Meine Erinnerung daran ist zugegeben 24 Jahre alt - und natürlich deutlich beschaulicher und komplett Insta-Nebenwirkungsfrei. Einerseits würde ich schon gerne mal wieder hin, andererseits schreckt mich das irgendwie ab.
Und die beheizten Gehwege sind echt ne Enttäuschung! Da ist Schnee und Splitt doch unendlich viel besser als diese Matschepampe?!
(Ich glaube, Google verzwirbelt mir einen Phantasienamen. I bims, the Kuchenschwarte.)
Ich glaube, in den letzten 20 Jahren haben sich die meisten Städte (und unser Leben) krass verändert. Aber ja, uns fällt das auch sehr auf, und wir waren ja erst 2014 das erste Mal da, also schon mitten in dem Touri-Boom....
Re Gehwege: Split gibts hier keinen, es haben ja alle Spikes (an den Reifen, Rädern, Füssen)
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