Dienstag, Dezember 31, 2024

Jahresrückblick in Bildern

 Konzept ist traditionell stolen with pride von Frau Mutti, Vorjahr findet sich hier (Vorvorjahr dann dort verlinkt, Sie verstehen das Konzept, nehme ich an.). Die Regeln (flexibel auszulegen, das ist ja was, was ich übe) besagen: pro Monat ein Bild von mir (am besten NUR von mir, aber das gibt es nicht immer)

Januar
Kalt und glücklich


Wir haben das Jahr bestmöglich gestartet: nämlich in Island, in einem kleinen Haus mit Hotpot auf der Nordseite der Snaefellsnes-Halbinsel. Wir haben geschlafen, gespielt, Zeit für einander gehabt, endlich mal die Halbinsel erforscht, im Hotpot eingeweicht, erstmals Nordlichter gesehen und meine Güte, das war so grossartig und so notwendig und so gut für uns alle!
Der Start in den Alltag mit full speed liess uns leider die Erholung recht schnell vergessen, aber hey, dafür gibt es ja Bildschirmhintergrundbilder.
Die Kinder hatten noch eine Runde richtigen Stress in der Schule, besonders L., bei dem die Halbjahresnoten dafür ausschlaggebend sind, auf welcher weiterführenden Schule er sich bewerben kann. Als letztes stand noch der Infoabend für seine Plan B-Schule an, der aber sehr ernüchternd war. Umso besser, dass die Noten mit einer riesigien Sicherheitsmarge für Plan A und A(b) reichen!
Q. stürzt sich kopfüber in das Schultheaterprojekt, das nach einem ruckeligen Start endlich Fahrt aufnimmt.
Ich strample und strample und versuche den Kopf in der Grippewelle über Wasser zu halten (meine Güte, das ist ja ein schöner Vergleich, meine Deutschlehrer in der Unterstufe wären begeistert!), es ist nicht einfach.
L.s holländisches Austauschkind sagt eine Woche vor Start ab, drei Tage vor Austauschbeginn erfahren wir, dass und wer uns besuchen wird. Unnötig aufregend, aber das "neue" Kind ist lustig, cool, aufgeschlossen und ein guter Match. Die beiden haben eine spannende, aber auch anstrengende Woche mit fast keiner Schule vor sich, gekrönt von zwei Tagen in den Bergen.
Q. hat uns mit einer fetten Erkältung beglückt, die uns der Reihe nach lahmlegt, ich bin wieder mal die letzte und begehe den Monatswechsel im Bett mit einem dicken Kopf und Rotznase. Naja.

Februar





Das holländische Kind fährt wieder heim (wir haben es erst an den falschen Bahnhof gebracht), im Juni wird L. rauffahren (und ihm den Laserpointer, den er zum Katzenspielen bei uns vergessen hat, mitbringen und dafür Q.s T-.Shirt, das er aus Versehen mit eingepackt hat, wieder abholen).
Die Arbeitssituation wird nochmal richtig irre, zwei Kollegen fallen auf unbestimmte Zeit krankheitsbedingt aus, dazu brennt die Hütte weiter lustig vor sich hin. Ich arbeite wie eine Verrückte und eine auf einmal von aussen auftauchende sehr strikte Deadline nutzt mir als Druckmittel, dass sehr viel, sehr schnell aufgeräumt wird.
Wir fahren in die Skiferien, diesmal ins französischsprachige Wallis. Ein paar Tage vor der Abfahrt stürzt ein Tunnel auf der Zubringerstrasse in unser Bergdorf ein. Die Strecke wird auf "mehrere Jahre" gesperrt und es sind abenteuerlichste Umleitungen durch die winzigsten Bergdörfer eingerichtet. Wir sind sehr nervös, bis wir oben und dann wieder unten sind.
Nach 2 Jahren eher mittleren Urlauben klappt diesmal alles super, wir fahren sehr viel auf sehr schönen Pisten, lernen unsere Grenzen im Freeriden kennen (und müssen drüber hinaus, weil halt mitten auf halber Strecke im Nichts und wegen Schiss einen Helikopter rufen, ist halt nicht), und wieder einmal wird es dann gegen Ende so warm, dass es  fast nicht mehr möglich ist, unterhalb von 2500m zu fahren. Echt traurig! (Für nächstes Jahr haben wir schon gebucht, diesmal wieder Engadin, der Hübsche hat einen "das ist jetzt aber der letzte Versuch, wenn es wieder matscht, wars das" ausgerufen, wir werden sehen. Klimawandel, der Drecksack.
Wieder daheim ist praktisch Sommer. Q. stürzt sich in die Theaterproben und ist fast nicht mehr zu Hause.
Jonny hat sich wieder einmal mit dem Nachbarskater angelegt und einen richtig üblen Abszess. Er wird operiert, muss ein paar Tage einen Kragen tragen (meine Güte, was für ein Drama), insgesamt muss er eine gute Woche drinnen bleiben. Einmal entkommt er uns, nachdem er über anderthalb Stunden in der Nacht das physisch verriegelte Katzentörchen auffrickelt. Meine Güte, hat dieser Kater einen Freiheitsdrang. Leider fehlt ihm eine Woche Präsenz in der Revierneuverteilung diesen Frühling, vom Homeoffice hat man da nicht so viel Mitsprache. Der Nachbarskater ist ein echt aggressiver Bully :-(
Die Theatergeneralprobe und -premiere laufen perfekt, Q. ist högscht begeistert.
L. wird leider nach dem Skifahren ein bisschen krank, er bekommt einen echt fiesen Husten und muss eine Woche mit dem geliebten Gym aussetzen.
Aber: grosse Freude, er bekommt seine Gymnasiumszuteilung nicht nur für die Wunschschule, sondern auch für das Wunschschwerpunktfach. Wie aufregend!!!

März
L. wird 15

Der Monat startet spektakulär mit Q.s Theaterklassenprojekt. Was für eine Aufführung! (Besonders, wenn man weiss, wieviel Arbeit, Schweiss und Tränen und auch ein bisschen Blut drin steckt). Wir hatten erst Hoffnung, Q. wieder ein bisschen mehr zu sehen, aber nein, es muss aufgeräumt werden, es gibt Sozialleben mit und jenseits der Pfadis nachzuholen, das ist alles sehr grossartig und ich freu mich (und freu mich auch über jeden Moment, den Q. Zeit für uns hat).
Es ist nach dem Theatermarathon auch endlich wieder ein bisschen Zeit für Autofahren-Üben, es gilt immer noch Abstand halten vor roten Mobility-Flitzerchen mit L- Schild.
Ich lebe meine neu entdeckte Liebe für Schweizer Krimiserien voll aus. Nach "Wilder" schauen Q., der Hübsche und ich zusammen "Tschugger", das ist wie Pulp Fiction aus dem Wallis, sehr, sehr grossartig, alleine schaue ich beim Sporteln den "Bestatter" und stelle fest, dass sich in mir tatsächlich Aargauer Lokalpatriotismus findet. Meine Güte.
Ich probiere nach Nagelstudioentwöhnung erstmals UV-Klebefolien aus und bin erst enttäuscht, aber mit ein bisschen Übung und v.a. einer gewissen, ordentlichen Grundlänge der Nägel geht das ganz gut. Natürlich nicht in 10 Minuten und 3 Wochen halten sie auch nicht, aber es hält besser als Lack auf Naturnägeln und ist allemal besser und angenehmer als die Gelnägel.
Bei der Arbeit drehe ich die ganz grossen Räder in Sachen "Welt im Pandemiefall retten", ich drehe auch an den Rädern meiner persönlichen beruflichen Entwicklung und hole mir dazu ordentlich Verstärkung. Wir werden sehen.
L. hat Geburtstag und wünscht sich zum Geburtstag unter anderem eine neue Zimmereinrichtung. Wir kaufen den Ikea leer und ich schraube ein Wochenende lang, das ist sehr befriedigend.
Der Hübsche bekommt unerwünschte Wahrheiten von der Hausärztin und braucht Zeit, um das zu verdauen.
Meine Mutter zieht aus unserem Elternhaus aus, das final verkauft wird. Das ist ein Projekt, an dem wir alle seit ungefähr anderthalb Jahren gearbeitet haben. Der oganisatorische Teil war der am wenigsten anstrengende dran (und auch der war sehr, sehr viel). Ich bin persönich überrascht, wie 100% unberührt mich der Verkauf und die Übergabe lässt. Ich spüre in mir eine gewisse Neugier auf die neue Nutzung des Grundstücks und wenn ich in mich hineinhorche, vermisse ich am allermeisten den Garagendachboden an diesem einen Wochenende, wo wir uns dort oben eine "Höhle" eingerichtet haben und aus Rosenblättern duftende Perlen machen wollten, weil ich das in irgendeinem Buch gelesen habe (totaler Bullshit übrigens, aus Blütenblättern, die in Wasser vermatscht werden, wird auf Dauer halt fauliger brauner Matsch, nicht ein rosafarbenes Püree, aus dem man nach Rosen duftende Perlen machen kann). 
Dementsprechend ist der Osterbesuch in Bayern dieses Jahr ganz anders als bisher: wir pendeln nicht zwischen Münchner Nordosten und Westen, wir pendeln nicht von Völlerei zu Völlerei, sondern werden immer wieder freudig überrascht im Seniorenheim begrüsst und chillen bei des Hübschen Bruder im Garten. Und wissen mittlerweile, wo man dort trotz Osterfeiertagen gutes (und auch vegetarisches) Essen bekommt. Und ich komme endlich in den Genuss einer Wanderung mit der Kaltmamsell!

April


Einer von vielen blauen Flecken dieses Jahr. Ich glaube, da habe ich mich in der Terrassentür eingeklemmt.

Wir starten den April mit der Heimreise aus dem Oster"urlaub". Von Karsamstag bis vier Wochen später habe ich OHNE PAUSE Lippenherpes, immer wieder neu. So lange hatte ich das noch nie, es ist extrem unangenehm.
Die Kinder wechseln sich mit Ferien ab, Q. geht zurück zur Schule, L. macht Ferien. (nur noch dieses Jahr, dann sind sie wieder im selben Kanton und dann ist Q. eh raus). Er erholt sich richtig mit Schlafen, Zocken, Gym und sein neues Kochbuch ausprobieren.
Der Hübsche und ich fahren am zweiten Wochenende grad nochmal nach Bayern, den ersten 50. im Schulfreundeskreis feiern auf einer Hütte bei Hohenschwangau. Ich hatte da Anfang des Jahres erst gar nicht so viel Lust drauf, dann aber immer mehr, und meine Güte, war das toll! Die Kinder machen das mit dem Wochenende allein daheim auch super.
Der Hübsche gewöhnt sich an ein weiteres Dauermedikament in seinem Leben ("Today, I eat 2 medicine"), ich bekomme meinen Impfstatus kontrolliert und aufgefrischt (nur FSME fehlt), L. feiert seinen Geburtstag nach, Q. pendelt zwischen Maturarbeit, FreundInnen, Pfadisachen. Der Hübsche fährt nach Paris auf die alljährliche Messe, diesmal zum ersten Mal im neuen Firmensetup. 
Ls nun schon über ein Jahr dauernde Odysee von Kinderarzt zu Kinderchirurg zu Kinderchirurg zu Kinderchirurg endet nun endlich mit einer Überweisung in die chirurgische Sprechstunde der Poliklinik zur Operation (selbe wie Q. damals, kleine Sache am Fuss, hoffentlich mit so undramatischem Verlauf und gutem Erfolg wie bei Q.).
Ich lande bei der Arbeit in einem "Wir retten die Welt"-Team, meine Bewerbung liegt auf Eis, weil der die Gesamtorganisation so im Umbruch ist, dass die Bewerbungen erst angeschaut werden, wenn das geklärt ist. Zum Üben nehme ich an einem Auswahlpanel für eine Vakanz bei uns im Team teil, das ist auch mal eine interessante Erfahrung. (und eine gute Vorbereitung für wenn es denn mal irgendwie weitergeht).
Das Aprilwetter ist verrückt, es schwankt im Tagestakt zwischen Hochsommer (naja, I wish, aber halt fast 30 Grad) und knapp unter Null in der Nacht und Hagel. Der Balkon wächst und gedeiht trotzdem.
Trotz irre viel Arbeit (auch wegen) nehme ich alles, was ansatzweise nach Brückentag klingt, für die Feiertage im Mai. 
Zum Monatsende wird Q. richtig, richtig krank und liegt mit Fieber im Bett...

Mai


Er steckt L. und mich an, ich halte mich aber noch allergrösstenteils aufrecht, so lange unser Besuch aus Nierstein da ist. Wir gehen wandern ins Kaltbrunnental, essen Spargel, trinken Wein, was man halt so im Mai macht. 
Die Kinder sind das Wochenende nicht da, sie wandern nämlich mit den Pfadfindern. L. kommt auch krank zurück und wir zwei quälen uns mit einer fiesen Erkältung.
Q. reist indessen wieder genesen für eine knappe Woche mit "history in english" nach London und geniesst es sehr.
Der Monatsanfang mit all den Feiertagen und Brückentagen und halben Wochen ist extrem sonnig und warm und fühlt sich nach Sommer an. Dann kommt der Regen, es wird erst nicht mal kühler und es fühlt sich an, wie in einem Gewächshaus.
Die Kinder hustlen in der Schule (Notenschluss nähert sich mit grossen Schritten), bei L. brennt es zweimal in der Schule, Q. hüpft von Vortrag zu Konzert zu Inforeise zu Maturarbeit im Labor, man ist sich nie sicher, ob und wann er zu Hause ist.
Pfingsten sind sie beide, aber nicht gemeinsam im Pfila unterwegs, der Hübsche und ich wellnessen wieder am Hallwiler See (so schön!)
Und schon ist der Mai auch schon wieder rum, L. packt die Koffer für Holland, dort verbringt er nämlich die erste 

Juni






Woche.
Die Woche war wohl super, die Familie war richtig nett (sie haben ihm direkt zur Abreise schon ein fertiges Fotoalbum über den Aufenthalt eingepackt, das ist mal süss!), L. war richtig begeistert.
Wieder zurück hiess es für ihn (und Q. natürlich) Endspurt bis zum Notenschluss, incl jeder Menge Tests nachholen, die er wegen Holland verpasst hatte. Das war nochmal tough, aber hat geklappt. Q. hat auch noch Gas gegeben, für seine Maturarbeit die gesamte Laborarbeit erledigt, die Fächer, die er dieses Jahr schon abschliesst, sehr, sehr, sehr ordentlich beendet, die anderen natürlich auch :-).
L. hat den Schnitt fürs eine bedingungslose Aufnahme ins Gymnasium mit einer ordentlichen Sicherheitsmarge geschafft (es ist schon krass: wenn man den Schnitt zum Halbjahr der 9. Klasse hat, ist man bedingt aufgenommen, d.h. man kann anfangen. Wenn man dann zum ersten Halbjahreszeugnis im Gymnasium einen bestimmten Schnitt unterschreitet, wird man direkt und ohne Möglichkeit zu wiederholen oder was auch immer, vor die Tür gesetzt und hat ein halbes Jahr Zeit, um sich um eine Alternative für das nächste Schuljahr zu kümmern. Es macht schon Sinn, aber baut halt auch einen enormen Druck auf, zusätzlich zur neuen Schule, neuen Klasse, neuer Stadt. Wenn man aber im Jahreszeugnis der 9. Klasse den entsprechenden Schnitt auch erreicht, ist man bedingungslos aufgenommen, d.h. der Halbjahresschnitt im Gymnasium ist nicht promotionsrelevant, wenn man den Schnitt am Ende nicht schafft, kann man wiederholen. 
Der Hübsche machte sich auf in die alte Heimat, 30jähriges Abitreffen und Geburtstag seiner Mutter. Ein emotionales, aber auch gutes Wochenende!
Passend dazu kam immerhin die Einladung zu einer Planungswhatsappgruppe für meine Abiklasse :-), wir werden sehen, ob das dieses Jahr noch was wird.
Arbeitstechnisch brannte beim Hübschen und mir die Hütte gleichermassen lichterloh, das ist irgendwie ein Grundzustand geworden. Bei mir gab es zum Monatsende überraschend und nicht so überraschend noch richtig grosse Änderungen (oder erstmal: Abgänge) im Managementteam, mal sehen, wie das weitergeht. 
Das Firmensommerfest auf dem Werksareal vor der Haustür war zwar sehr nass, aber auch sehr grossartig, ich habe lang nicht mehr so ausgelassen getanzt und gefeiert. Nicht ganz dadurch verursacht, aber halt begünstigt, habe ich die gesamte letzte Woche unter echt üblen Schmerzen eines harmlosen Zipperleins gelitten, das mir die Laune ganz schön verhagelt hat. Nicht mal in die Arbeit radeln konnte ich (ganz knapp habe ich die >50% für Biketowork noch geschafft).
Meine spontane Anmeldung im "Stars"-Circle bei der Arbeit hat dazu geführt, dass ich direkt für zwei Videodrehs gebucht wurde, einmal ein 6h-Event, wo ich als Quizmasterin agiere (ich bin sehr gespannt auf das finale Werk, werde immer dran denken müssen, dass ich massiv auf Schmerzmitteln war....), einmal ein Einzeldreh, der ist aber erst ein paar Tage vor dem Urlaub. Mal sehen, wann mir das auf die Füsse fällt.
Beide Jungs haben ihre Schuljahre spektakulär gut abgeschlossen, L. hatte durch das Beenden der obligatorischen Schulpflicht natürlich all das Feiern und Gedöns, das Q. wegen Corona UND gebrochenem Bein zum Teil nicht haben durfte, zum Teil nicht haben konnte. So hat er das Haus eine Woche lang gestylt und verkleidet verlassen (weiss jetzt auch um die Power von offenen Hemdknöpfen), es gab eine riesengrosse Zeugnisverleihungsfeier und noch bis zum 2.

Juli



weilt er am und um den Gardasee auf Abschlussreise.
Als er zurückkommt, hat er dann direkt Ferien, obwohl die im Fricktal eigentlich erst Ende der Woche beginnen würden. Wir nutzen das (und dass Q. ja als Basler Schüler schon frei hat) für einen spontanen Europaparkbesuch mit der jüngsten Schwester und Familie. Das macht echt richtig viel Spass (und wir hatten es schon lang nicht mehr, dass beide Jungs im Auto auf dem Heimweg einschlafen.
Der allerkleinste Babyneffe kommt (für mich überraschend früh) zur Welt, es geht alles gut, ALLE sind erleichtert und glücklich.
Die erste richtige Ferienwoche wird "hart gechillt", Q. arbeitet noch ein bisschen an der Maturarbeit und der Lagervorbereitung (Enttäuschung ob der sehr schmalen Anmeldeliste ist sehr gross. Ich schlage vor, die Pios = L.s Truppe zu fragen, ob sie mitkommen und L ist erst total dagegen, aber das ändert sich).
Der Hübsche und ich arbeiten noch wie verrückt, die Luft wird uns aber schon auch eng.
Die Kinder reisen dann beide (L. als Teilnehmer, Q. als Teil der Küchencrew, seine Tätigkeit wird sich v.a. auf Feuermachen beschränken, lerne ich) mit L.s Piokollegen via Interrail nach Dänemark ins Naesbycenteret. Die deutsche Bahn wird ihrem Ruf gerecht, die Kinder tun mir unendlich leid, aber sie sind ja Jamboree-erprobt.
Wir schnaufen noch ein paar Tage durch und fahren dann sozusagen mit dem Auto hinterher. Wir verbringen eine Nacht in Hamburg, dann geht es weiter nach Kopenhagen. Die Stadt ist wunderschön, wir treffen kurz die Jungs. Auf unserer Weiterfahrt stoppen wir kurz am Camp, sie scheinen sehr, sehr happy zu sein. Unser Ferienhaus ist einfach ein Traum! Wir machen "a whole lot of nothing", also schlafen, lesen, Pilze sammeln, rumlaufen, baden, so Zeug. Wir haben nacheinander eine Erkältung (genau das, nicht mehr, nicht weniger), die ein, zwei Tage sehr nervig ist, dann nicht mehr.
Die Rückfahrt  machen wir in einem Rutsch. Dank keines Samstags ist der Verkehr überschaubar, trotzdem sind wir halt einfach 17h unterwegs, das ist schon ein bisschen arg viel. Aber: wieder daheim!
Die Kinder kommen anderthalb Tage nach uns und hatten eine grossartige Zeit. Wie erwartet ist L. Feuer und Flamme, Q. ins Lager zu begleiten :-)
D.h. es wird im Akkord nach Lagerfeuer und zwei Wochen Pfadi riechende Wäsche gewaschen, dann reisen die Kinder weiter in Richtung Luzern.
Der Hübsche und ich haben ein bisschen doof geplant in Sachen Urlaub nehmen, er hatte die 1.-August woche noch frei, ich nur den Montag, also haben wir ein bisschen einen unterschiedlichen Schedule. Aber egal, nächstes Jahr machen wir das besser!
 
August




Der August startete wie immer fulminant mit Geburtstag des Hübschen, dieses Jahr ein runder, hipp hipp Hurra! Wir haben das im "roots" gefeiert, schau an, wir haben eine Tradition!
Irgendwann waren dann beide Kinder aus dem Lager wieder zu Hause, alle Wäsche gewaschen, alle Schulsachen gepackt und es ging für beide in ein spannendes Schuljahr los: für L. am Gymnasium, d.h. neue Schule, neue Kollegen, neue Lehrer, neuer Stundenplan, neue Stadt. Für Q. das letzte Schuljahr überhaupt, d.h. Maturarbeit fertig machen, Vorbereitung für die Maturprüfungen, Maturreise, Studienfach und -ort-Wahl, alles sehr aufregend.
Für mich war die kurze Sommerpause definitiv ZU kurz, der Wahnsinn bei der Arbeit hatte mich sehr schnell wieder und eskalierte munter vor sich hin. Nicht gut, dazu ein vor dem Urlaub noch rausgeschicktes Bewerbungsschreiben, das in einem total irrsinnigen Bewerbungsprozedere mündete. Insiderinformationen (und die schlechte Planung des Bewerbungsprozesses) führten dazu, dass ich über alle dem offiziellen Prozess folgenden Mitbewerber und mein Abschneiden im Vergleich genauestens informiert war, genauso wie darüber, dass es eben nicht nur die gab. Tja. Feedback gab es offiziell ewig keines, was ja erstens auch schon eine Aussage ist, zweitens gab es aber inoffizielle Informationen und so konnte ich das alles auf den Stapel: "Was dieses Jahr doof lief" ablegen. Naja.
Wir haben die heissen Tage endlich mit Rheinschwimmen, Grillen, mehr Schwimmen versüsst, das war schon auch schön.

September




Wir sind gewohnt rumpelig in den September gestartet, der Hübsche wurde zeitgerecht zum Hochzeitstag und Jubiläum der Lungenentzündung krank. Fieber, Hautschmerzen, einfach krank. Arztbesuche ergaben mittelviel, aber als dann nach Antibiotikagabe auf einmal das Gesicht anschwoll, hatten wir ein neues Lowlight in Sachen “Things to do for your wedding anniversary”: Ein Tag / Nacht in Notaufnahme und Intensivstation. Alles gut ausgegangen, wir beide haben uns wohl am wenigsten Sorgen gemacht von allen, es wird noch nachbehandelt in der Allergiesprechstunde, bis dahin gibt es einen Epi-Pen im Haus. Was ein Scheiss. Und absolut kein tolles Alternativprogramm für den 50. Geburtstag eines unserer ältesten Freunde.

Ab dann ging es aber aufwärts (lol).

Ich habe zwei Wochen im tiefsten Wald im Aargau mehrere Löcher gegraben, also am Freiwilligenfeldkurs der Kantonsarchäologie teilgenommen, das war grossartigst!

Der Hübsche wurde wieder gesund. 

Q. reiste auf Maturreise nach Barcelona und kam heil zurück.

Ich habe L.s LehrerInnnen kennengelernt, L. und wir Eltern waren bei einem Infoabend zu Auslandsaufenthalten und seitdem planen wir an einem halben Jahr Japan herum.

Ich habe bei der Arbeit ein im Nachhinein unglaublich skurriles, währenddessen sehr verletzendes und kräftezehrendes Meeting mit noch skurrilerem Nachklapp gehabt. Wie sehr mich das Graben entspannt hat, erkennt man daran, dass ich, als das währenddessen munter eskalierte, auf der Heimreise im Zug laut lachen musste und das dann mit dreckigen Fingern und vom Handy aus final gelöst habe. Wieder was über Menschen und Befindlichkeiten und Hierarchien gelernt. Meine Güte.

Dann, wie eigentlich erwartet, eine Niederlage eingesteckt, aber auch hier: letztendlich war die Kommunikation dazu so unterirdisch, dass es vllt keine Niederlage ist, sondern sich letzten Endes evtl als Glücksfall entpuppt, dass es nicht geklappt hat. Das hatte ich schon zwei, drei Mal, dass ich eine Stelle grad so nicht bekommen habe und im Nachhinein drei Kreuze gemacht habe, dass ich nicht da gelandet bin. Wo ich landen möchte, ist allerdings ein bisschen unklar, das nervt mich.


Aber: ich habe, und das hatte ich lange nicht, mental ein bisschen freie Kapazität und stecke die in andere Dinge als Arbeit. Neben dem Graben und dem Austauschprojekt habe ich mich ins Fermentieren eingefuchst, plane eine Landwirtschaftsgenossenschaftsmitgliedschaft (all for the Gemüseabo), wenn der Kollege den Pilz mitbringt, werde ich Kombucha machen, sowas. (Nicht 100% sicher, dass es nicht Übersprungshandlungen sind, aber es gäbe schlimmere).


Nachdem der Sommerurlaub noch so unklar ist (USA, Japan?) und in den Herbstferien keiner wegkann/wollte, habe ich für uns einen grossartigen Jahreswechselurlaub gebucht, gar nicht mal günstig, aber grossartig. Wir werden Silvester in Reykjavik verbringen und dann noch eine Woche in einem grossartigen Haus in der Mitte von Nirgendwo an einem See.


Oktober



Der Alltag hat uns. Arbeit ist bei mir verrückt, seit dem Sommer gibt es zusätzlich zu dem Grundzustand "constant change" grosse Verschiebungen und Verwerfungen auf Managementebene, das führt zu, naja, Chaos, einer sehr negativen Stimmung und sehr viele Leute sind sehr besorgt. Ich weiss nicht, warum ich es nicht bin, vllt habe ich schon zu viele (oder genug?) solche Zeiten durchlebt und nehme das jetzt halt einfach hin, es wird sich schon sortieren. Ist es toll zwischendrin? Sicher nicht. Ist es hinterher besser? Who knows, vllt anders. Betrifft es mich direkt und unmittelbar in einer nichtakzeptablen Weise? Vermutlich nicht und wenn doch, kann ich nichts dran ändern. Bringt es was, durchzudrehen? Nein. Also. (Ich habe eine "Work Family" um mich rum, in der ich mich wohl und geborgen fühle, das ist sehr viel wert. Und hey, wenn jemand Familienprobleme kennt, dann ich :-)).

Sonst geht mein Standard-Jahresend-Arztmarathon los, ich kriege eine Zahnfüllung geflickt und meinen Muttermalcheck bei einer, weil die alte einfach unangekündigt zugemacht hat, neuen Hautarztpraxis. Ich organisiere Grippe- und Covidimpftermine für alle, das ist gar nicht sooo leicht, v.a. für L., weil noch nicht 16. Merken für nächstes Jahr: alles easy peasy in der Apotheke.

L.s Japanpläne werden konkret, er hat einen vorreservierten Platz im Programm, besteht das Aufnahmeinterview, wir bekommen den Vertrag geschickt incl Millionen und Abermillionen Unterlagen, die wir ausfüllen müssen. Ansonsten ist er in seiner Klasse gut angekommen, an Halloween wird viel gefeiert.

Q. gibt nach den Herbstferien seine Maturarbeit ab und hat sein letztes Klassenlager in der Schule (Wirtschaft, ist gar nicht nur spannend).

Beide leisten ihre Schichten am Pfadistand an der Chilbi.

Das Gemüseabo macht mich glücklicher als ich gedacht hätte, allerdings ist die Korbgrösse, mit der ich gestartet bin, zu klein. Ich schliesse ein echtes Abo für eins grösser ab und wenn schon denn schon, direkt als Genossenschaftlerin incl Anteilsschein und Arbeitsstunden. Die ersten 4 leiste ich direkt bei der Sellerieernte ab und holla, das ist anstrengend!

Kombucha: es klappt, aber sagen wir so: ich nähere mich in grossen Kreisen dem perfekten Prozess an. Zwischen "ungeniessbar", "echt lecker" und "leider nicht probierbar, weil mit Überdruck in die Stratosphäre geschossen" ist alles dabei.


Und dann ist auch schon


November


ungeplant gibt es gesundheitliche akute Probleme in der weiteren Familie, die Unterstützung eines grösseren Kreises erforderlich machen. Ich tausche mich viel mit meinen zwei Schwestern aus, fahre mit und ohne den Hübschen ein paar Mal zwischen Schwarzwald und Alb, tausche mich viel mit KollegInnen und InternetfreundInnen aus. Es ist erschreckend und auch beruhigend, wie viele ähnliche Erfahrungen gemacht haben und machen. Es fühlt sich aber gut an, nicht allein zu sein.

Die Kinder haben viel in der Schule zu tun (Q. ist unter anderem zum vierten (und letzten) Mal beim Infoabend an seiner Schule dabei, es gibt viel Pfadisachen, das Winterweekend ist diesmal noch im November.

Der Hübsche braucht eine Polio-Auffrischungsimpfung für seinen Barcelonatrip im Dezember (es wird dann noch spannend, ob das Ganze nicht durch Polio, sondern Covid zu einem Superspreaderevent werden wird. Ich bin sehr froh um unseren top up to date-Impfschutz).

Wir haben ein paar Tage richtig viel Schnee, das ist echt grossartig (mittelgrosses Abenteuer, als der Hübsche und L. unabhängig voneinander den Abend der "Schneewalze" in Basel verbringen, wo der gesamte ÖV eingestellt wird).

Ich plane meine Geburtstagsparty, auch diesmal wird die attendance eher light sein, aber wenigstens vorausplanbar.

Was nicht eingeplant ist: dass es mich auf dem Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad hinlegt und zwar grad so, dass ich mir ein Stück Oberarmknochen abbreche. Ich bin (ok, es ist erst 4 Tage vor Ende November passiert) erstaunlich geduldig mit mir und anderen, die Schmerzen sind anfangs fies, aber werden dann nach ein paar Tagen erträglich. Ich plane meine Party von "rauschendem 29876 Gängemenü" auf "mit einer Hand und einer sehr schwachen, fast nutzlosen" machbar, es wird schon werden.

Ich habe Weihnachtsgeschenkideen für ALLE und die Adventskalender für die gesamte Familie sind diesmal rechtzeitig da.



Dezember


Ja nu, Dezember. Ich bin erst noch sehr, dann nur noch mittel gehandicapt vom gebrochenen Arm. Dadurch, dass es links ist und ich "nur" die Schulter nicht nutzen kann, aber Ellbogen und Handgelenk schon, geht es besser als befürchtet. Ich bin arbeitsmässig extrem ausgebremst und versuche es wirklich, ruhiger angehen zu lassen. Klappt .... mittel, wir sind im Team total unterbesetzt und ich habe es schon erlebt, wie es ist, wenn KollegInnen einfach so wochenlang ausfallen, deshalb mache ich, soviel halt geht. Ich limitiere meine Bürozeit auf Donnerstage, wo ich dann direkt unseren Gemüsekorb abholen kann, halt nicht mit dem Rad.
Schmerzen sind erst mal erstaunlich stark, aber es wird. Ich werde besser im An- und Ausziehen, so dass ich auch in der Woche, die der Hübsche in Barcelona verbringt, Kleider wechseln kann :-).
Die Kinder haben richtig viel zu tun in der Schule zum Endspurt, ausserdem gibt es jede Menge Pfadiaktivitäten. Q. fährt, nachdem alles rum ist, noch ein Wochenende (natürlich mit Pfadileitern) nach Mailand und hat richtig altersangemessen Spass.
Der Hübsche erlebt Adventszeit am Mittelmeer, das hatte ich ja seinerzeit im Italienprojekt das eine oder andere Mal, schon cool.
Ich laufe und laufe und laufe durch die Gegend, damit ich in Bewegung bleibe trotz Schulter und keine Nackenverspannung bekomme. Klappt erstaunlich gut und ich werde ein bisschen zwanghaft, was meine mindestens 12k Schritte pro Tag angeht.
Meine Geburtstagsparty findet trotz Arm statt und das reduzierte Konzept "Flammkuchen zum Selberbelegen" geht sehr gut auf. Ich freue mich über Gäste von nah und fern und bin sehr froh, dass ich es durchgezogen habe.
Wir vervollständigen Ls Profil bei der Austauschorganisation mit ein bisschen Spannung um den Tuberkulosetest (L. wird krank für ein paar Tage, das hat vermutlich das Testresultat beeinflusst).
Müde und platt schaffen wir es in die Weihnachtspause und feiern sehr, sehr gemütlich und schön, incl Familienfest bei meiner Schwester mit ganz vielen Leuten.
Mit einem halben Auge schaue ich auf den Wetterbericht für Südisland und freue mich (ja, ganz ernsthaft) auf -19°C.

Das war ein ... unerwartet anstrengedes Jahr mit tollen und nicht so tollen Überraschungen, aber hey, wenigstens nicht nur Dramen! Ich bin vorfreudig aufgeregt auf 2025, ich meine: Matur, Studienbeginn, Japanaustausch, und das sind nur die Abenteuer der Kinder!

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