Dienstag, November 14, 2023

141123 "Regenwalze"

 Heute habe ich unglaublich viel besser geschlafen (ok, keine Kunst), auch wenn oder weil ich mehrfach von Regen im Gesicht aufgeweckt wurde, das war sehr, sehr schön.

Morgens dann bisschen Hektik, weil Q. Handy eine so ausgenudelte Ladebuchse hat, dass es über Nacht einfach ausging und halt ihn heute morgen nicht geweckt hat. Hütehundgefühle haben mich dann 10 Minuten nach eigentlichem Weckerläuten in sein Zimmer geführt. Hat aber alles geklappt.

Der Hübsche brach zum Zahnarzt auf, ich mit dem Rad zur Arbeit. Eigentlich hätte es regnen sollen, tats aber nicht, deshalb bin ich nur in Jeans statt Regenhose gefahren. Ging gut, ich kam nur leicht feucht an. Spannend: an Bootshafen und am Kraftwerk war ein grösserer Polizeieinsatz mit zwei Booten (ich wusste gar nicht, dass unsere Dorfpolizei, die eigentlich ja gar nicht existiert, nicht nur ein, sondern zwei Boote hat?) und vielen Polizisten, die angestrengt ins Wasser starrten. Keine Ahnung, was los war, News sagen nix, am Nachmittag dümpelte immer noch eins der Boote dort rum.

Arbeit: viel, viel, viel, aber zur Abwechslung spontan mit nur einem Kollegen mittagessen gewesen (die anderen gingen zur weiter entfernten Kantine, wir hatten es eilig), mit dem ich noch nie was nur zu zweit gemacht hatte (seit er mich vor Jahren mal davor gerettet hat, beim Aussteigen aus der Tram überfahren zu werden). War sehr nett, weil ich so platt bin, dass ich es sehr geniesse, mit anderen Extroverts Essen zu gehen, die dann halt einfach erzählen und nicht so rumschweigen, dass doch wieder ich reden muss (jajaja, ich weiss). Und dafür brauche ich halt neue Extroverts oder wenigstens welche mit neuen Geschichten, weil ich es echt langweilig finde, Sachen mehrmals erzählt zu bekommen (das ist eine meiner Angst, wenn ich Leute treffe, die mein Blog lesen: was soll ich denn da noch erzählen, die wissen das doch schon alles!)

Kleiner Highlightmoment: wir hatten Group Meeting und wir sind ja eine sehr ... diskussions- und redefreudige Truppe, es ist schwer, zu einem Ende zu kommen, und auch schwer, zu Wort zu kommen. Heute habe ich auf die Frage: "And, any questions, comments?" nur eingeatmet und mein Chef meinte direkt: "Yes, Frau Brüllen?". Das war ein bisschen schön.

Heimweg (zu mehr Meetings, meine Arbeitstage gehen aktuell bis halb acht abends und lönger, das ist nicht gut) durch den strömenden Regen, die Regenkleidung hielt dicht, das war sehr schön.

Den Kater bei den Nachbarn aus dem Putzfrauentagasyl abgeholt (er mag unsere Putzhilfe überhaupt nicht und verschanzt sich dann bei den Nachbarn auf dem Bügelbrett oder im Dreckwäschekorb.), Sansa hat mir dann während der Meetings aktiv Gesellschaft geleistet


Der Hübsche war mit L. währenddessen beim Kinderarzt, wie Q. seinerzeit hat er nun auch schon wieder eine Runde Antibiotika und eine kleine OP gewonnen. Wenn das Thema danach erledigt ist, ist das ok, aber trotzdem gnaaaaaah.

Ich bekam am Rande mit, wie noch für Bortzeit eingekauft wurde, die Kinder sich essen machten und als ich endich fertig war, waren alle schon wieder ausgeflogen und von den Unmengen eingekauftem Brot nur noch ein Anstandsrest übrig. Den liess ich dem Hübschen für nach dem Sport und machte mir eine Suppe aus dem TK-Schrank heiss und einen schnellen Salat.

Dann: grosse Freude, das Paket mit den Sofakissenbezügen war gekommen. Ich hätte das ja nie gedacht, aber wir haben unsere Sofakissen durchgeschraddelt. (Ich mag falsch liegen, aber ich glaube, nicht WIR, sondern Q., der bei all seinen Aufenthalten auf dem Sofa das an seinem Fussende mit seinen Füssen "wendet". Jetzt sind sie alle durch, es hat sich herausgestellt, dass sie ein total komisches Format haben (jajaja, ich könnte selber neue Bezüge nähen, aber mag ich nicht und habe ich aktuell keine Kapazitäten), und so habe ich sowohl neue Kissen bestellt als auch neue Bezüge, weil ich mir unbedingt dunkelgrüne Samtikissen vorgestellt habe und tadaaa, hier sind sie (eins, unter meinen frisch geduschten Füssen in Pyjamahosen und in Flauschsocken).


Jetzt noch eine Summary Mail vom Abendmeeting an das gesamte Team und dann gehe ich ins Bett.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Warum haben Sie gerade so viel (mehr) zu tun? Wenn Sie das nicht sagen dürfen, evtl. mit einer Metapher?

Frau Brüllen hat gesagt…

Oh, das hat verschiedene Gründe, der Hauptgrund ist der, den ich ja schon öfter genannt habe: Grippesaison

Anonym hat gesagt…

Ja, das hatten Sie gesagt. Ich frage mich nur: Muss dann z. B. die Produktion von Medikamenten hochgefahren werden, wodurch sich z. B. Schwierigkeiten ergeben, die Sie aus dem Weg räumen müssen? Ich stelle mir halt irgendwie vor, dass Sie ja das ganze Jahr in diesem Bereich arbeiten und die Saison sowieso jedes Mal vorbereiten (müssen). Deshalb kann ich mir den Mehraufwand nicht erklären (weil komplett fachfremd).

Frau Brüllen hat gesagt…

Oke, ich arbeite da offensichtlich schon so lang, dass ich dachte, mit der Antwort wäre alles gesagt :-).
Also: ich kann (und mag ehrlich gesagt auch nicht, damit beschäftige ich mich aktuell den Grossteil des Tages, irgendwann ist es gut) das nicht in allen Details erklären, aber im Prinzip ist es so: Klar wird die Saison jedes Jahr vorbereitet. ABER: die Grippesaison ist unberechenbar und seit Covid noch mehr. Wir liefern global, d.h. jedes Land bekommt länderspezifisch verpacktes Produkt, aber halt nur so viel, wie sie (hoffentlich rechtzeitig) vorbestellt haben. Wenn jetzt die Sommergrippe in Asien zB nicht wie sonst fast immer im August aufhört, sondern nahtlos in die Wintergrippesaison, die dort sonst erst im Januar losgeht, übergeht, reicht natürlich nicht, was man für eine Sommergrippesaison bestellt hat und es muss allerschnellstens nachproduziert werden. Das ist mit einer globalen Supply Chain nicht so einfach und vor allem nicht in der Geschwindigkeit, die für die Grippesaison nötig ist.
Andersrum kann es auch "blöd" laufen und durch die Massnahmen gegen Covid gibt es zwei Jahre lang praktisch überhaupt keine Grippe und man bleibt auf den vollen Lagern sitzen, die langsam ablaufen. (Und dann beendet China mitten im Winter auf einmal alle Massnahmen und bevor man piep machen kann, haben nicht nur alle Chinesen Corona, sondern auch noch Grippe)
Das ist anders als für Medikamente für nichtsaisonale Krankheiten, wo man zB weiss, dass man so und so viele organtransplantierte Patienten haben, die alle ihr Leben lang Immunsuppressiva brauchen oder Patienten mit Glaukom oder Parkinson oder den verschiedenen Krebsarten, da ändert sich im Jahresverlauf relativ wenig und man kann viel einfacher einen Forecast treffen und dementsprechend die Produktion planen.

Und ja, das ist jedes Jahr im Prinzip gleich und wir lassen es auch nicht mit Fingern in den Ohren, Augen zuhaltend auf uns zu kommen, aber .... es ist doch immer sehr, sehr anstrengend.

Anonym hat gesagt…

Danke für die Erklärung, jetzt kann ich es nachvollziehen! Und: Ich habe auch nicht den Eindruck, dass Sie den Rest des Jahre Däumchen drehen. :-)

Claudia hat gesagt…

Das war wirklich spannend, vielen Dank für die ausführliche Erklärung!