Dienstag, Mai 02, 2023

020523 Alltag

 Nach einem sehr, sehr unbefriedigenden Feiertag gestern (eins der Highlights war, dass ich den Kühlschrank grundgereinigt und ausgemistet habe. Das ist schon schön, jedes Mal beim Reinschauen wieder, aber halt schon bissl traurig. Und ein ganzes Buch habe ich gelesen. Und die pinke Haarspülung so lang dringelassen, dass die Farbei viel näher an knallpink als an Zuckerwatte ist, wie ich es eigentlich wollte. Aber naja, wäscht sich wieder raus. Über den Farbton Zuckerwatte. Und mich den ganzen Tag geärgert, dass ich nicht doch was unternommen habe, auch wenn keiner mitwollte und das Wetter nicht so super war) war ich aber dann doch so erholt, dass ich mich tatsächlich der Woche gut gewachsen fühle.

Heute morgen haben wir dann erstmal Q. auf Studienreise "in einen fremden Kulturraum" verabschiedet. Ich freu mich sehr für ihn, ich mag Städtereisen sehr, ich mochte Klassenreisen sehr und er ist in seiner Klasse so gut aufgehoben, da wird das bestimmt cool. Was ich spannend finde: es gibt nach jeder Reise eine Präsentation für die Eltern, das haben wir damals nicht gemacht. Ich freu mich auch darauf schon!

Dann bin ich losgeradelt: heute ohne jede Art Überhose und nur die dünne Goretexjacke über einer Flatterbluse und morgens noch die dünnen Handschuhe. Man merkt an der Strecke am Wasser schon, wie sich das im Sommer anfühlen wird, es ist jetzt schon warm und feucht.

In der Lobby des Turms habe ich dann gemerkt: es ist der erste Arbeitstag im Monat und für sehr viele Personen der erste Arbeitstag bei uns. In den letzten Jahren habe ich das erst wegen "Bahnhofsaussenbüro" und dann natürlich wegen Corona gar nicht mehr mitbekommen. Schön! Und hach, was war das damals für ein aufregender Tag und wieviel noch toller ist es seitdem geworden. Mit der blonden strahlenden Frau von damals arbeite ich übrigens immer noch zusammen, obwohl wir beide ganz unterschiedliche Wege gegangen sind.

Im Büro dann all meine in der Langeweile angestaute Energie auf verschiedene tatsächlich recht anspruchsvolle Tasks geworfen. Ich vertrete eine Kollegin, die in den Ferien ist, bei einer sehr komplexen Aufgabe, die halt jeden Monat anfällt. Die Kollegin, die normalerweise vertritt, ist krankheitsmässig ausgeknockt und naja, ich  bin da so reingerutscht. Aber: alles erledigt und Vollzugsnachricht zusammen mit einem Restauranttipp für Valletta in die Ferien geschickt.

Mittagessen war ich mit einem Kollegen, den ich seinerzeit vom Hübschen geerbt habe. Er macht jetzt was ganz anderes, ist ausserdem der Nachbar eines Kollegen, den ich aus dem schlimmsten Job, den ich je hatte, mitgebracht habe und wir gehen alle drei (heute nur zwei) regelmässig essen und schauen über unsere Tellerränder.

Nach einem Call mit einer neuen Kollegin in Kanada für mein eines Produktteam mache ich mich auf den Heimweg und merke: es wird wirklich Sommer. Ich radle ohne Jacke und natürlich Handschuhe und die Fahrt durch den Parkt direkt am Wasser fühlt sich an, wie durch Schrotgewehrfeuer zu fahren. Die Luft ist voller Mücken. Durch mein Helmvisier kommen sie mir nicht in die Augen, aber in die Nase, den Mund, die Ohren, meinen BH und die Bluse, es ist sehr, sehr ätzend.

Daheim sind schon der Hübsche, L., beide Katzen und ein kleines Nespressopaket (ich habe mit Missfallen zur Kenntnis genommen, dass das "Gratis"-Pack-Entkalkungsmittel alle par Monate mittlerweile kein Doppelpack im "Wert" von 10CHF mehr ist, sondern eine Einfachpackung im Wert  von 5 CHF (keine Ahnung, ob man jetzt doppelt so oft einen Gutschein bekommt. Ich will auf jeden Fall nicht dafür bezahlen, obwohl ich natürlich weiss, dass ich das durch die Unterstützung dieses Geschäftsmodells eh tue. Sagen wir lieber: ich will nicht doppelt dafür bezahlen. Mein Kanban-System für Replenishment war bisher darauf ausgerichtet: Wenn ich die letzte Packung Entkalkungmittel aufmache, muss ich bei der nächsten Kapselbestellung den Gutschein unterbringen. Das ist jetzt natürlich alles beim Teufel, weil eben kein Safetystock mehr da ist. Aber andererseits habe ich dank meines "Kundenstatus" eh alle Lieferungen gratis, also habe ich nur ganz wenig Kaffee genommen (der passt dann auch ins Päcklifach und wird nicht einfach so am Strassenrand abgestellt) und jetzt sind wir wieder versorgt.) versammelt gewesen.

Gemeinsam haben wir überprüft, dass Q. in Hamburg angekommen ist.

Ausserdem kam heute die Offerte des Sanitär-Ausstatters und holla, da hat der Badmann sehr richtig geschätzt und ich bei meiner Schätzung vom Schiff aus (aka aus der Badewanne gestern, wo ich für jeden Apparat pauschal 1000CHF gerechnet habe, weil ich dachte, dass fast alle weniger kosten würde und ich so alle Anschlüsse und Tralala mit abdecken könnte) grad mal um Faktor 3 zu wenig. Wie teuer so Schläuche und langeweilige, unsexy Sachen, die man gar nicht sieht sind, so in Summe. Praktischer Nebeneffekt: der Aufpreis für matt statt glänzend fällt gar nicht mehr so ins Gewicht.

Wir werden uns das alles nochmal in Ruhe anschauen und dann geht es weiter! (Ich bin wieder bereit, Sachen auszusuchen, es braucht noch Fliesen und Beleuchtung.

Der Hübsche machte sich dann auf den Weg nach Zürich, ein wegen Corona 10000 mal verschobenes und seitdem fast vergessenes Konzert ist also ... heute.

L. verschwindet nach dem Abendessen zum Piohock, und ich werde einen Notarvertrag (hoffentlich) final durchschauen, ein bisschen knall aus den pinken Haaren waschen und dann.... weiss auch nicht.

Gegessen:

Hefezopf mit Baba Ganoush (es muss ja weg und schmeckt wirklich gut)

Frühlingsrollen mit Reis und Rahmspinat. Ich bin ja nun echt nicht heikel und nehme Gemüsebeilagen, wie sie kommen, ausser es gibt irgendwo Rosenkohl oder Blaukraut, dann tausche ich was auch immer "eigentlich" zu meinem Menü gehört, dagegen aus. Aber Rahmspinat zu Frühlingsrollen ist echt bissl schwierig. Was ist denn aus dem guten alten, kulturell angeeigneten und überhaupt nicht authentischen geratenen Reis mit Gemüse- und Eierfitzeln drin geworden? Wie es sich für gute frittierte Convenience-Rollen gehört?

Übrige Spargelpasta mit noch ein paar Erbsen dazu.


Gelesen: "Rachgier", das ist jetzt der 10. und vorletzte Band der Tony-Hill /Carol Jordan-Reihe, die ich in den letzten paar Wochen durchgerattert habe und ich muss sagen: langsam ist es auch mal wieder gut.

Gesehen: nix, mir ist nicht nach allein fernsehen und es ist ja keiner dahaaaaaaa 

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