Donnerstag, August 18, 2022

180822 Durchatmen

 Seit gestern hat es ordentlich abgekühlt. Es hat aktuell 22 Grad und heute morgen bin ich nach langer Zeit mal wieder mit Regenjacke ins Büro geradelt. Der erste Einsatz für die neue Regenjacke nach dem unrühmlichen letzten Auftritt der alten war nun also nicht Regen, sondern potentieller Regen und bissl kälter. Ein Hoch auf die Lüftungsschlitze mit Reissverschluss unterm Arm!

Grossartiges Feature von Fahren mit Jacke vs Fahren mit ohne Jacke: ich kann Sachen leicht zugänglich in die mit Reissverschluss verschliessbaren Jackentaschen stecken und muss nicht alles in den Satteltaschen verstauen. Ich hätte ja tatsächlich aus praktischen Gründen gern einen Lenkerkorb für mein Ebike gehabt, wo ich Handy, Schlüssel., evtl sogar Rucksack einfach reinstellen kann, der wurde mir aber im Laden ausgeredet, weil Frontscheinwerfer, Fahrradcomputer, Gedöns, Tralala und ich könnte ja alles einfach so in die Satteltaschen stecken. Kann ich natürlich, aber für mal ein schnelles Handyfoto unterwegs (oder auch: einfach den Schlüssel für Briefkasten, Garagentor oä rausholen) sind die doch unpraktischer als ein Korb. Naja.

Heute also mit Jackentaschen.

Das passte insofern gut, dass ich zwei Sachen dokumentieren konnte:

1. Die Campingplätze für das ESAF (laut Buchungsportal bereits ausgebucht, wenn Sie also bei diesen Bildern die Lust überkommt, zwischen Kantonsstrasse, Autobahn, Bahngleisen und Kläranlage auf einem freien Stoppelfeld mit ca 1.5km Fussweg zu irgendeiner Art Infrastruktur und je nachdem auch ohne Auto für nur 60 CHF pro Person und zursätzlich 60CHF für ein Wochenende zu übernachten, muss ich Sie enttäuschen.


Beim Schildlesen gemerkt: das Ganze ist ja noch gar nicht dieses, sondern erst nächstes Wochenende, bis dahin wird der Platz bestimmt noch viel schöner. Ich bin ja ein bisschen überrascht, dass das alles ausgebucht ist, ich hätte zwischen der Klientel, die Schwingerfeste besucht, und der, die bei Festivals etc einfach auf einem hässlichen Feld mit nix campt, nicht so gross gesehen. Allerdings sind mir beide Gruppen total fremd, also vielleicht ist das alles eine happy family. Ich habe übrigens meine Entscheidung getroffen: im Leben werde ich NICHT zu dem Schwingerfest gehen, auch wenn es umsonst und vor der Haustür ist. Es gibt tatsächlich nur ganz wenig auf der Welt, was mich NOCH WENIGER reizt, allein gelangweilt auf dem Fenster schauen finde ich ungefähr 1387655x reizvoller als einen Schwingerfestbesuch.


2. Das Werksgelände eines ehemaligen Arbeitgebers von mir. Ich war nur kurz da, es war überhaupt nicht toll, ich war unendlich froh, dort wegzukommen und war überrascht, dass es noch so lange ging, bis sie mit Pauken und Trompeten von den Behörden wegen eklatanter Sicherheitsmängel und Umweltschutzverstössen stillgelegt wurden und parallel pleite gingen. Ich habe über die letzten  2 Jahre den Rückbau des Areals im Vorbeifahren lose verfolgt, aber irgendwie war mir das die letzten Male untergegangen. Ich hatte mich immer an dem einen, 9 Stockwerke hohen Produktionsbau (lol, es hiess in Architekturkreisen wohl "Pratteler Hilton") orientiert, alle anderen waren entkernt und dann abgerissen worden, während an dem grossen immer noch Plakate für oder gegen irgendwelche Initiativen und Fussballclubs hingen. Den habe ich die letzten Male nicht mehr gesehen, so dass ich mich heute tatsächlich an den Tramhaltestellen orientieren musste. Und siehe da: es ist alles weg. ALLES! (Nur das Verwaltungsgebäude auf der anderen Seite, in dem ich gesessen war, und wo einmal spektakulär das Wasser durch die Decke kam bei Gewitter und bei dem sie den Türcode in all der Zeit, in der ich schon nicht mehr dort gearbeitet habe, nicht geändert hatten, steht noch). 


Eine glatte Betondecke über all dem noch zu sanierenden, verseuchten Boden. (Das Areal gehört übrigens einer Wohnungsbaugesellschaft, die hier zwischen Güterbahnhof und richtig hässlicher, alter, dreckiger Chemie auf Grund, in den wer weiss wie lang wer weiss welche Abwässer gesickert sind, weil: in der ARA angekommen sind sie nicht, Wohnungen bauen will. What should possibly go wrong.....)


Dieser Exkurs wurde also präsentiert von: meiner neuen Regenjacke bzw deren Taschen.



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