Montag, Mai 10, 2021

10.05.2020 Chronistenpflicht

 So, endlich passiert hier mal was!

Nachdem ich am Dienstag schon mal einen Frühstart in Aufgeregtsein hingelegt hatte, war es gestern abend soweit: ich bekam meine Impftermine. Ich werde deswegen hier mal kurz festhalten, wie es dazu kam, ist anders als dieden monatelangen: "Aufgestanden, gearbeitet, Salat mit Bratkäse gegesssen, Crosstrainer, Nudeln gegessen, dreimal ums Karree gelatscht"-Posts ja tatsächlich mal für später interessant.

Also, so lief das 2021 in der Schweiz, genauer gesagt: im Aargau, weil es ist ja alles kantonal unterschiedlich, mit der Covid-Impfterminvergabe:

Ab dem 17. Januar konnte man sich in einem vom Bund zur Verfügung gestellten Onlinetool registrieren. Der Kanton Aargau hatte sich dafür entschieden, von Anfang an ALLEN Einwohnern ab 16 die Registrierung zu ermöglichen und dann der Priorisierungsliste folgend Impftermine per SMS auszugeben.

Zum Registrieren brauchte man die Schweizer Krankenkassenkarte und ein Mobiltelefon, weil man via SMS identifiziert wurde. Wer das nicht hat oder nicht damit zurecht kam, dem wurde Hilfe in Apotheken angeboten.

In dem Tool wurden die verschiedenen Risiko- und Priorisierungskrieterien abgefragt, schön eins nach dem anderen. Dann gab man Adresse, Wunschimpfzentrum und/oder Hausarzt an, und bekam dann eine Bestätigungs-SMS. In nicht ganz regelmässigen Abständen kamen in verschiedenen Sprachen SMS, die einem bestätigten, dass man immer noch registriert wäre und nichts machen müsste. 

Zwischendrin wurde dann darauf hingewiesen, dass man schneller dran käme, wenn man so viele Impfzentren wie möglich angegeben hätte. Nachdem man aber anders als zB in Bayern keinen Login in ein Portal hatte, wo man die hinterlegten Daten selber anpassen konnte, war ich etwas nervös, weil ich mich mit diesem Anliegen an die Email-Hotline des Kantons wandte und naja, sagen wir so, die Antworten nicht 100% klar waren.

Wochen und Monate gingen ins Land, es war beruhigend zu hören, dass unsere älteren Nachbarn, Lehrpersonen, Menschen, die in Krankenhäusern und Arztpraxen etc. arbeiten, geimpft wurden. Der Kanton informierte regelmässig, welche Gruppe nun Termine zugeteilt bekäme. Wir sind ja nun in der sehr angenehmen Situation, dass wir weder durch Alter noch durch Vorerkrankung/Gewicht etc. oder Beruf einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, deswegen war klar, dass wir einfach länger warten müssen würden. (Das ist es, was mich an den ganzen "IMPFDESASTER"Plärrern so nervt: Ihr/Wir sind noch nicht dran, weil es einfach noch viel mehr Menschen gibt, die es dringender brauchen. Das ist eigentlich ein riesengrosses Glück, dass man NICHT zu denen gehört, die zuerst dran sind/waren.)

Anyway, mühsam nährt sich das Eichhörnchen und die vorletzte Nachricht vom Kanton hiess: "Wir verteilen jetzt Termine an die 65+jährigen und sobald wir mit denen durch sind, geben wir ohne weitere Unterpriorisierung Termine an ALLE, in der Reihenfolge der Registrierung."

Ja, man kann auch das ungerecht finden, aber naja, so ist das jetzt halt. Letzten Samstag dann hiess es:

 "So, ab jetzt Impftermine für alle" und ab dann KLEBTEN wir an unseren Handies, hatten wir uns doch an Tag 1 registriert und sofern das Hinzufügen von mehr möglichen Impfzentren unseren Listenplatz nicht beeinflusst hat, sollte das ja nun tatsächlich flott gehen.

Sonntag abend dann der erlösende Pling:



Und, und das ist schon ein bisschen lustig: der Hübsche hatte sich 90 Minuten nach mir registriert, seine Einladung kam ca 30 Minuten nach meiner, sein Termin ist 90 Minuten nach meinem, auch im Kantonsspital in Aarau. Damit ist auch bestätigt, dass die Impfhotline die zusätzlichen Impfzentren hinzugefügt hat, unser eigentliches (nächstes) wäre nämlich der Festsaal im Nachbarort gewesen. Alles egal, wir machen also nächsten Samstag einen Familienausflug in die Kantonshauptstadt, das passt eh super: L. musste ja alle Kantone und Hauptstädte für die Schule lernen, Q. ist total fasziniert von Kernkraft und Radioaktivität (Geschichte und Chemie/Physik), da ist ein Besuch (nur von aussen) des AKW auch ganz spannend, und halleluja, wir werden geimpft! (ich weiss schon, was ich anziehe :-), schulterfrei, elegant, dunkelblau, aber nicht irre aufgetakelt. Ich weiss jetzt schon, dass ich mich bestimmt peinlich benehmen werde und entweder blöde Witze mache oder ein bisschen weinen muss, vielleicht bringe ich Kuchen oder Schokolade oder so mit, vielleicht vergesse ich das auch alles.)

Und nochwas für die Leser aus Deutschland/EU: es gibt hier keine Astra-Zeneca-Debatte, weil der Astra-Zeneca-Impfstoff in der Schweiz (noch) nicht zugelassen ist. Unabhängig von Nebenwirkungen, die Swissmedic wartet immer noch auf anscheinend versprochene Daten, ich habe das Gefühl, Astra Zeneca hat vergessen, dass da noch was offen ist und im Moment andere Prioritäten. J&J ist zwar zugelassen, aber nicht bestellt worden, es gibt also "nur" Comirnaty oder Moderna (das wäre sozusagen zu einem Teil zumindest swissmade). Wir werden sehen.

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