Samstag, Mai 02, 2020

020520: Lagerkoller

Heute nacht einmal von Regen im Gesicht aufgewacht (Liebe!), dann zweimal früh von einer kleinen flauschigen Katze geweckt worden, die unbedingt rausschauen wollte, ob es wirklich immer noch scheusslich draussen ist, dann wieder eingeschlafen und erst um halb neun wieder aufgewacht, als sie es rausgefunden und für unzumutbar befunden hatte.




Semmeln zum Frühstück, dann eine Dreiviertelstunde Crosstrainer, dann mit allen zusammen "Killer-Arms-Workout", ich bilde mir ein, ein wenig Respekt in den Augen der Kinder gesehen zu haben (und vielleicht wurde ein wenig der Ehrgeiz geweckt, auch "Killer-Arms", vielleicht nicht wie ich, aber wie der Fitness-Blender-Typ zu bekommen, auf jeden Fall macht Q. morgen nochmal mit).

Dann Duschen und, nur weil ich es kann, mal wieder ein dramatisches Make-up geschminkt, mit der Challenge an mich selber, die Urban-Decay-Game-of-Thrones-Palette zu verwenden und zwar alle Farben von einem Haus, heute "Winterfell", also braun, dunkelbraun, smaragdgrün, dunkelpurpur und grobes Gold. Ging erstaundlich gut. Morgen: Targaryen!

Katzenrunde, Postholrunde (es ist ja erst Samstag! Der Brief von Q.s Schule war aber nichts neues zum startenden Präsenzunterricht, sondern ein Gutschein für eine "Schulaustrittsuntersuchung" noch vor den Sommerferien.), Mittagspäuschen, Lama-Kartenspiel, Millirahmstrudelbacken, "Colony"-Schauen, Wäsche zusammenlegen, Millirahmstrudel essen (fanden alle super, auch die zwei, denen die kulinarische Referenz der TU-Mensa Garching fehlt), mehr Wäsche, mehr Colony, Badewanne wegen Rücken, Tag vorbei.

Heute hats mich dann irgendwie erwischt: neben all den abgesagten Mini-Auszeiten ist es ja mehr als wahrscheinlich, dass wir unseren Sommer nicht an der ligurischen Küste und im Gran-Paradiso-Nationalpark verbringen werden, sondern halt ... hier (oder vielleicht in einer Hütte in den Schweizer Alpen, wenn wir noch eine bekommen), und als ich heute L. mit der von Q. geerbten Softshelljacke vor mir herlaufen sah, musste ich dran denken, wie die beiden in den damals noch neuen Jacken auf der Fähre nach Oslo standen. Als ich in meinem Islandkrimi las, wie sie über Lavafelder stapfen, sah ich uns am schwarzen Strand vor (okay, da hing keine Leiche an einem Basaltfelsen runter). Als sie in "Colony" in dieser Hütte im Wald lebten, sah ich uns auf der Nakiska Ranch in Kanada, beim Wäschezusammenlegen fiel mir L.s "I climbed Buck Rock"-T-Shirt in die Hände. Und all diese Erinnerungen sind so viel wert und so grossartig und ich bin um keinen für Reisen geflossenen Franken traurig, sondern unglaublich froh und dankbar, dass wir alle vier diese prall gefüllten Erinnerungsalben in uns drin haben. Es ist albern, ich weiss, aber grad heute fühle ich mich echt eingesperrt bei der Aussicht, dieses Jahr eben nichts neues zu sehen und zu erleben. Und wer weiss, was wir nächstes Jahr machen können? Und überhaupt. Ach. (Ich geh in die Badewanne, wird schon wieder).

Gegessen:
Frische Semmeln, Cloud Egg
Obstteller, Schokokekse
Millirahmstrudel

Gelesen:
"Der Abgrund" (Affiliatelink)

Gesehen_
"Colony"

Getragen:
Sportklamotten, Trainerhose, Hoodie

Stressleveldurchschnitt gestern: 30
Selbstbeweihräucherung: ausgeschlafen und echt gut gekocht und gebacken heute.