Freitag, Mai 01, 2020

Mai 2020

Huch, Mai?
Während sich der März noch ewig anfühlte, ist der April nur so verflogen, finde ich. Wir hatten zwar irre viel zu tun und ich fand nicht, dass, wie vielfach kolportiert, die Tage alle gleich wären, wir waren im Gegenteil sehr froh um Osterfeiertage und verlängerte Wochenenden, war doch bei der Arbeit echt, echt viel zu tun und auch die Schule verlangte einiges, so dass wir die freien Tage umso mehr genossen haben.

Der Mai wird für uns wieder spannend. Statt wie geplant:

  • Familientreffen
  • Gartyparty
  • Scrum-Master-Training
  • Squad-Workshop
  • Pfila/Wellness-Wochenende

heisst es:

  •   Start des regulären Präsenzunterrichts (ich bin sehr, sehr, sehr gespannt, ob der Ansatz der Aargaus, der ein bisschen nach "lalalalala, wenn wir so tun als wär nichts, findet uns das Virus nicht!" klingt, tatsächlich so umgesetzt wird und wenn ja, wie lang das gut geht. Ich meine: wär ja toll, wenn, aber hm.), das heisst Stand heute: L. und Q. werden in 10 Tagen wieder "wie immer" zur Schule gehen.
  • Der Hübsche und ich hingegen werden mit allergrösster Wahrscheinlichkeit auch im Mai noch wie die letzten Wochen voll von zu Hause aus arbeiten.
  • Wir werden wohl zum ersten Mal Schutzmasken tragen. (Die Schweiz hat die Farbe der Schutzkampagne nach gelb --> rot --> dunkelrot und zwischendrin schwarz nur auch pink geändert, dazu gehört neben "alle Schutzmassnahmen bleiben bestehen" auch "Wenn Sie 2m Abstand nicht einhalten können, tragen Sie eine Schutzmaske". Dazu wurden die Grossverteiler vom Bund verpflichtet, zum Selbstkostenpreis Schutzmasken zu verkaufen und für den Start dieser Aktion pro Tag mit 1Mio Masken vom Bund versorgt. (Anders als in Deutschland wird strikt von selbstgenähten oder Stoffmasken abgeraten und von der Wiederverwertung der Einmalmasken abgeraten. Ausserdem gibt es keine Pflicht, sie zu tragen). Wir haben heute im Coop für uns und unsere Nachbarn je ein Paket besorgt (man bekommt pro Einkauf eins, 20 Stüch für 19.70CHF, und die Masken, die vom Bund zur Verfügung gestellt wurden, wurden vom Labor Spiez kontrolliert, in Zukunft sind die Grossverteiler für die Kontrolle zuständig. Es hat sich schon ein wenig komisch angefühlt, so eine ... naja, doch recht leichte und offensichtlich nicht von den üblichen Verdächtigen, die wir hier in der Schweiz für Medizinprodukte kennen, Packung.... 




  • Wir haben uns mit einer Testmaske mal das BAG-Video angeschaut, jeder hat sie aufprobiert, korrekt abgenommen, und wenn es dann losgeht mit Schule und eventuell ÖV, dann üben wir das nochmal. Der Hübsche und ich werden die Masken in Zukunft zum Einkaufen tragen, es war heute halt schon ätzend: alle Nachbarkantone haben Feiertag, wir nicht, und das nutzen dann ALLE Leute aus Basel-Stadt und Basel-Land, um mit der gesamten Familie (definitiv nicht nur Alleinerziehende, die nicht wissen, wo sie ihre 3jährigen während ihres Einkaufstourismus in den Nachbarkanton lassen sollen, weil, wer weiss, ob am Samstag auch der Migros vor der eigenen Haustür wieder aufmacht, sondern wirklich MutterVaterKinderundgernauchnochOmaOpaundUropa, wenn der irgendwie mit dem Rollator zschlag kommt), um bei unserem grossen Supermarkt im Dorf einzukaufen. Alle. Gleichzeitig. Drauf gepfiffen, dass man Abstand halten soll, drauf gepfiffen, dass es bis auf Trockenhefe ALLES bis zum Ersticken gibt (Desinfektionsmittel, Mehl in allen Varianten, Seife, Eier, Nudeln, Dosentomaten, Klopapier, ALLES!) man muss sich durchquetschen und drängeln und grapschen und die Kinder frei rumlaufen lassen und Oma und Uropa sollen doch auch mal unter Leute kommen. 

Nun ja. Sonst:

  • unser Teamworkshop wurde auf voll virtual umgestellt, d.h. 5 Stunden Google Meet, mit Trello und Jamboard. Mal sehen.
  • der Hübsche hat ein paar spannende Gespräche
  • Ich werde mich virtuell mit meine Pfadielternratkollegen treffen, um ein wenig zu besprechen, wie es weitergehen kann.

Tja.
Ansonsten werden wir weiterhin brav

  • Abstand halten
  • Hände waschen
  • die Eltern/Grosseltern nicht besuchen, sondern nur (video)telefonieren (nicht nur, weil die Grenzen immer noch geschlossen sind, sondern auch weil die Risikotruppen immer noch die Risikogruppen sind. Und die Abstandsregelungen immer noch nicht aufgehoben sind)
  • für unsere älteren Nachbarn einkaufen
  • viel Brot backen
  • selber das Haus putzen
  • das Beste hoffen
Passen Sie auf sich und Ihre Lieben auf. Irgendwie wird das schon wieder.