190819: So viel Zeit für Zeug!
Sonst so: den Goldtröpfchenkuchen von gestern noch mit Form und separaten Dekoheidelbeeren in die Arbeit geschleppt und erst dort auf die Tortenplatte bugsiert. Übrigens haben sich zum allerersten Mal in meiner jahrtausendelangen Backerfahrung KEINE Goldtröfpchen auf dem Baiser gebildet und ich habe keine Ahnung wieso. Ich erinnere mich dunkel, dass ich das als Kind auf dem Rhabarberkuchen immer total schön fand, aber mir irgendwie erklärt wurde, dass das ein Zeichen für .... keine Ahnung mehr, sei und deshalb nicht gut (nicht gut im Sinn von "Das gehört eigentlich nicht so und irgendwas hat der Bäcker falsch gemacht). Keine Ahnung, ob das wirklich so war, auf jeden Fall kamen heute keine und nachdem ich aber schon "Goldtröpfchen" angekündigt hatte, habe ich halt mit goldenen Zuckerperlchen nachgeholfen.
Der Kuchen war übrigens sehr, sehr lecker, soll ich ausrichten und kann ich bestätigen.
IMHO verliert der Kuchen optisch im Lauf des Prozesses. |
Ansonsten bin ich immer noch überrascht, wie unstressig das alles im Moment ist, ich komme zu jeder Menge Zeug, das halt bisher auf dem "Ach ja, das mache ich mal, wenn ich ein bisschen Luft habe"-Stapel lag. Heute habe ich mich zB endlich für Forschungsblutspenden registriert. (Wenn schon die Blutbank mein Blut eigentlich nicht will, weil liegt nur rum und braucht kein Mensch). Anscheinend haben unsere Forscher einen ordentlichen Bedarf an Frischblut (man sieht sie auch kaum bei Sonnenlicht und in der Forschungskantine wird kein Knoblauch eingesetzt. Ausserdem gibt es keine Spiegel in den Aufzügen) und man kann als Mitarbeiter bei Bedarf dafür spenden. Als erstes dachte ich: "Ach, schau, das ist ja total spannend, wenn die da irgendwas interessantes in deinem Blut finden, bekommst du sozusagen Informationen von vorderster Wissenschaftsfront!", aber dann habe ich die ganze Einverständniserklärung durchgelesen und natürlich ist das aus Datenschutzgründen über dröflzigtausend Ecken anonymisiert, so dass überhaupt nicht nachvollziehbar ist, von wem welche Blutprobe letztendlich war und das ist ja auch gut so. Was bleibt, ist das schon gute Gefühl, erstens Kollegen zu helfen und zweitens hoffentlich einen Beitrag zur Entwicklung neuer diagnostischer Tests und Medikamente zu leisten. Schaumamal, vor allem stehen noch diverse Bluttests und Gesundheitschecks, bevor es wirklich losgeht.
Dann habe ich das erste Gespräch mit meinem neuen Chef ab September seit dem Bewerbungsgespräch gehabt und doch, ich freu mich immer noch :-). Ist irgendwie interessant, wenn man im Nachhinein erfährt, warum genau man ausgesucht wurde und schön, wenn das mit der eigenen Wahrnehmung der eigenen Stärken übereinstimmt (ich habs gestern noch gesagt!!!).
Mein Umzugstermin steht, ich muss also nur noch meinen Büroplatz ausmisten und das, was mitkommt, in Kisten verpacken. Könnte sein, dass der neue Sitzplatz ein Politikum wird, aber so viel geistigen Freiraum habe ich auch wieder nicht, dass ich mich da jetzt reinarbeite. Ich habe gesagt: "Es ist mir tatsächlich egal, wo es am besten passt." (Man kennt das ja, "Mir wurscht" gibts bei uns nicht)
Sonst so: Abschiedsmail an das Italienteam gedrafted, mal sehen, wann ich die abschicke. Sind ja alle noch in den Ferien; Übergabe an den einen Kollegen läuft, ich würde ja gern Mäuschen spielen, wie das so weiterlaufen wird. Der andere ist noch in den Ferien, das muss also noch ein wenig warten.
Daheim: alles superst, wir gewöhnen uns langsam an den neuen Stundenplan, ich schätze, bis Weihnachten wissen wir, wer an welchen Tagen wann aufstehen muss und bis Ostern, wer wann einen Turnsack mitnehmen muss.
Gegessen:
Müslijoghurtfrüchte
ein Stück Kuchen
Frühlingsrollen mit scharfer Sosse, gebratenen Nudeln und Bohnen, irgendeinen Salat
Pizza
Gelesen:
Nemez 2
Geguckt:
eine Folge OITNB auf dem Crosstrainer
"Good Omens" (sehr grosse Empfehlung)
Getragen:
Stressleveldurchschnitt: Stress?
Selbstbeweihräucherung: nicht den bequemen Weg gegangen und gesagt: "Nicht mehr mein Problem, das könnt ihr mit meinem Kollegen besprechen", sondern klar gesagt, warum ich mit dem vorgeschlagenen Plan gar nicht einverstanden bin und warum nicht (Gottseidank ist der übernehmende Kollege meiner Meinung. Oder hat sich nach meiner flammenden Rede nicht getraut, dagegen zu sein :-)). Und danach dem Reflex widerstanden, auf dem Gang zu relativieren und "Ja, weisst ja, wie es ist, oder?" zu sagen, weil es da einfach nix zu relativieren gibt.