Montag, Dezember 03, 2018

Unterzahl

Sagen Sie es den Kindern nicht (naja, die können das ja einfach abzählen), aber die nächsten 4 Tage bin ich daheim als Erwachsene in der Unterzahl.
Der Hübsche ist auf dem Weg nach Amsterdam, reich und berühmt werden, während die Jungs und ich daheim den Alltag wuppen. Was man halt so drei Wochen vor Weihnachten Alltag nennt.

Der Tag hat heute denkbar beknackt angefangen: nach einem recht gemütlichen Start rief mich der Hübsche um kurz nach acht geknickt an: der Staubsaugerroboter, der die letzten Krümel vor dem Putzfraueneinsatz wegsaugen sollte, hatte das Kabel meiner (unserer) Lieblingsweihnachtsdekoration (das Dingsi rechts) gefressen und das Teil vom Regal gerissen und tja, jetzt ist der Glassturz halt zerbrochen. (Immerhin: der Hübsche hat es noch gemerkt und die Glasscherben entfernen können, bevor sich die Katzen dran aufschlitzen konnten) Tja, schade und ich war auch ein bisschen traurig, aber letztendlich ist das halt ein ... Ding und entweder finde ich einen passenden Glassturz bei Nordlux als Ersatzteil oder ich bastle was anderes aus dem Lichtgewurschtel oder so.
Dazu ist das gestern nahezu kaputte Handy heute ganz verendet und obwohl der Ersatz schon im Digitec abholbereit war, war der Hübsche doch recht gestresst und schlecht gelaunt und tat mir sehr leid bei unserem Mittagessendate, weil ich genau weiss, wie sich das anfühlt.
Immerhin liessen sich die Handys trotzdem nahezu vollständig synchronisieren und der Hübsche hat jetzt wieder emotionale Kapazitäten für Vorfreude und Aufregung für das grosse Event morgen frei. (Sie haben ihm jetzt am Flughafen noch das Deo abgenommen, weil ich Schlaubischlumpf im Brustton der Überzeugung gemeint habe, Spray wäre keine Flüssigkeit und muss deshalb nicht in das Beutelchen. Tja. Entweder nur meins nicht oder meins nicht, weil es so ein kleines compressed-Dings ist, oder weil sie es nicht gesehen haben. Aber jetzt hat er ein richtig schickes aus dem Duty Free, da stinkt man nicht nur nicht, sondern duftet gar edel unterm Arm)

Mein Arbeitstag startete auch etwas suboptimal, ich bin nämlich mit einem (nicht nur meiner Meinung nach) sehr guten Plan, eine grosse (also: echt grosse.) Menge Geld zu sparen respektive zu retten, gegen eine anscheinend unnachgiebige Wand gefahren. Und weil ich die nicht hatte kommen sehen (und auch nach wie vor nicht verstehe), tat der Aufprall besonders weh. Tja.
Geknickt im Lift

Zum Launeheben bin ich übrigens mittags in der Stadt Weihnachtsfeeling tanken gewesen (ich wollte auch schauen, ob ich irgendwo so einen Glasssturz oder so ein ähnliches Dekoding finde, habe ich aber nicht) und im Flying Tiger etwas eskaliert. Ich wollte eigentlich nur zwei Ladekabel (in pink übrigens. Die nimmt mir in dem Männerverein keiner weg)  für nur bei der Arbeit besorgen (bisher nehme ich die immer von daheim mit und das dauernde Ein- und Ausstecken nervt),
Wichtig und nicht zu unterschätzen: topseriöses Auftreten

aber dann sah ich erst das Glittergeschenkpapier und dann die Props für eine Weihnachtsphotobooth und hm, ich sag mal so: dieses Jahr wird es denkwürdige Familienbilder geben.

Frisur sitzt
Und ja, ich habe kein Problem damit, mit einem Haarreif mit goldglitzerndem Rentiergeweih in einer Einkaufstasche über den "Ugly-Christmas-Sweater-and-Costume"-Contest der US-Kollegen im Firmen-Google+ zu lästern.
Weihnachten wird ja bei uns heuer ein wenig trashig glitterig und das kam so:  seit ein paar Jahren sind die Kinder ja gross genug, dass sie Glaskugeln am Baum leben lassen. Seitdem haben wir uns wunderschönen Baumschmuck in .. drei? verschieden kombinierbaren Farbkonzepten (weiss/silber für mit allem, rot, grau und türkis) geleistet. Dieses Jahr bekommen wir zwar Besuch von dem frisch mobilen Superburschi, aber 5 Erwachsene und zwei grosse Kinder als Aufseher sollten ein Kleinkind vom Kugelpflücken abhalten können, oder? Wen aber auch 100 Erwachsene nicht vom AufdenBaumkletternundallesrunterfangenwasgeht abhalten werden können, das sind Jon und Sansa. Wir werden also wie jedes Jahr den Baum an der Decke festbinden und nur bruchsicheren Schmuck aufhängen. Und damit das nicht nur Wichtel aus Märchenwolle und Tannenzapfen sind, waren L. und ich einkaufen und ... naja, das Glitterthema sprach uns spontan beide an. Das wird sich auch im Katzenfell super machen, wenn sie zB den pinken Hirsch oder die bunten Glitterzuckerstangenhänger wegtragen oder sich durch den Baum jagen.

Spannend wurde es dann übrigens noch, als ich auf einmal eine SMS der Alarmanlage bekam "Einbruchalarm Haustür", aber nachdem Q. auf dem Heimweg von der Schule gerade schon angerufen hatte, hatte ich so eine Idee, wer der Einbrecher sein könnte. Normal ist die Alarmanlage nämlich nicht an, wenn er heimkommt, weil dann der Hübsche schon da ist, aber heute ist der ja teures Deo kaufen, und, O-Ton Q.: "Ich hab mich noch gewundert, was da so piept und dann immer schneller und dann wollte ich überlegen, wie der Code war, und zack, ging schon die Sirene los." Kudos an das Kind, bei dem man sich ja manchmal nicht sicher ist, wie viel Info tatsächlich im Hirn ankommt und wie viel den "Jaja, hmhm, klar, also L., da gibt es jetzt den neuen Skin..".Filter aka rechts rein, links raus nimmt, das sich im vollen Sirenengeheul an den geheimen Ort, an dem die Fernbedienung zum Abstellen versteckt ist, erinnert hat.

Stresslevel gestern: 26
Selbstbeweihräucherung: die Niederlage heute morgen relativ sportlich genommen.