Dienstag, Dezember 04, 2018

Streichhölzer, anyone?

Ich bin gestern abend ein wenig... versumpft wäre der falsche Ausdruck, aber so fühlt es sich an.
Aus Gründen (Montag komme ich immer spät heim mit L., es war einiges für Schule etc. zu klären, Wäsche zu erledigen, Zeug halt) war es gar nicht so leicht, sich zu, Crosstrainiern zu ¨überwinden, aber es war Montag und wenn ich 3x Crosstrainiern diese Woche unterbringen will, muss ich das Mo/Di/Mi machen), und so war ich erst um halb 11 geduscht parat für den Rest des Abends. Und da stand "Menüplan Party" auf der Liste.


Ich habe also meine Klebezettelsammlung im "Lecker Christmas" Heft konsolidiert, die Mengen mit der Gästeliste abgeglichen, einen EInkaufszettel erstellt und in die Wunderlist diktiert, einen Aktivitätsplan für Freitag und Samstag (mit minimalem Involvement der schon am Freitag anreisenden Gäste, weil sie sind ja Gäste und ich vielleicht schaffe ich es diesmal, eine locker flockige, stets unterhaltsame entspannte Gastgeberin zu sein und nicht ein Drillsergeant in einer Ausbildungsküche. Man darf gespannt sein) erstellt, einen Ofenbelegungsplan für Samstag, dann alles nochmal angepasst und jetzt steht das alles. Und dann war es halt auch schon nach 12.
Und dann war eine Waschmaschine fertig und ich musste noch ein paar Seiten in meinem Buch lesen, weil sonst kann ich gar nicht einschlafen, und dann war es eins, und mir wurde bewusst, das ich zum allerersten Mal ohne den Hübschen im obersten Stockwerk schlafe und hui, auf einmal waren da komische Geräusche und alles war so gross, dann war es halb zwei und irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen und wurde davon wach, das Jonny mich in die Finger zwickte, weil: halb sechs!
Yay!

Der Start in den Tag war dann erstaunlich gemütlich, weil ich schon daheim am Küchentisch mit Arbeiten anfangen konnte, da ich ja heute vollen Kinderdienst hatte, also erst mit L. um viertel nach acht aus dem Haus ging.
Es reichte gerade noch für das grosse Townhall-Meeting, aber ach, ich bin vermutlich in Jahresenderledigungsstimmung und all der unter- und mittelschwelligen Querelen so müde, dass ich für "Feel Good"-Pre-Xmas-Pep-Talk mich nicht wirklich begeistern kann. Naja. Vielleicht brauche ich auch einfach Urlaub.
Den Rest des Tagees rotiert, immer mal wieder gehorcht, wie es dem Hübschen geht (der Flug nach Holland gestern war wohl so ruckelig, dass ein Passagier grossflächig seinen Mageninhalt verteilt hat, aber die spontane Schlaffähigkeit des Hübschen ist ja legendär, also hat er alles verpasst.), aber anscheinend lief es gut!

Daheim Kindercheck, einmal Französischvokabeln, einmal Musikhausaufgaben, Geld fürs Kerzenziehen morgen parat legen, Katzen füttern, Wäsche aufhängen, Pizzaschnecken in den Ofen schieben, Crosstrainer strampeln, Salat machen und frisch geduscht im Pyjama zu Abend essen.
Vorleserunde, Klamotten * für morgen rauslegen, die Novemberseite im Fotobuch machen, ein doppeltes Rezept blaue Hypnokekse machen, die Kinderwunschlisten für Weihnachten mit noch mehr Ideen bestücken, mit dem Hübschen chatten, der zu Recht feiert, tja, der Plan mit heute früher ins Bett kommen scheint nicht richtig aufzugehen, aber der Raum ist immer noch so gross, da oben! Und es gibt immer was zu tun :-)

Stressleveldurchschnitt gestern: 37
Selbstbeweihräucherung: Ich hoffe, ich habe mir die steigende Gereiztheit beim dröflzigsten Mal Erklären eines Prozesses, der seit Jahren implementiert ist, nicht anmerken lassen. und nur innerlich leise gewimmert.

* Ich bin ja ein recht einseitiges Werbeopfer. Wenn ich meinen Esprit-Friends-Newsletter bekomme, weiss ich, dass ich in 90% der Fälle etwas finde, was mir wirklich gut gefällt, wenn ich reinschaue, deshalb mache ich das nicht so oft. (Anders zB Zalando, die ich damals via Zalon mit den ausführlichsten Details über meine Vorlieben gefüttert habe und die mir seitdem standhaft Jogginghosen und scheussliche Sneaker vorschlagen. Muss man auch erstmal hinkriegen). Ich habe also, als es um "Coated Pants" ging, nur reingeschaut, weil ich wissen wollte was das ist und anscheinend sind das enge Hosen, die ausschauen wie Lederhosen, aber irgendwie beschichtet sind.  Ich habe mir gedacht: "Ja, genau, so Aushilfsrockerhosen für entweder grad 20jährige oder Wannabe-Rockomas, die den Schuss nicht gehört haben und gerne noch jung wären". Und dann ist mir ja während des Workshops meine Lieblingscordhose geplatzt und ich brauchte (naja. "brauchte") dringend Ersatz und irgendwie habe ich mich jetzt (wo die wadenlangen Hosenröcke modern sind, die schon in den frühen 90ern beknackt aussahen) ja an mich in skinny Hosen gewöhnt und mit einer weiten flatterigen Bluse könnte das ja schon ganz cool aussehen und ich probier das jetzt einfach mal. Beim Anprobieren war ich mir dann sofort sicher, dass all die flattrigen weiten Blusen super sind, die Hose passte zwar, aber hm, bin ich jetzt eine Möchtegern-Rock-Oma? Kommen als nächstes Nietenarmbänder und Totenkopfhalsbänder? Dass der Hübsche meinte: "Schon cool, so ein bisschen halt wie Gemma Teller Morrow" war nur bedingt hilfreich oder um ehrlich zu sein, auf mehreren Ebenen etwas verstörend. Nun ja, ich hatte die Hose also eine Woche im Schrank, bis ich mich traute, sie anzuziehen (ich war ja unterwegs letzte Woche und man will ja nicht wie eine Old Lady zum ersten Termin bei Lieferanten auflaufen oder eben in der Zusatzjobtruppe den Ruf der Rockerbraut aD haben), heute war es dann so weit. Und was soll ich sagen: es war erstaunlich unspektakulär, genau keiner hat was gesagt, eine Kollegin, deren Kleidungsstil ich sehr mag, hatte sogar genau so einen Hose an. Morgen kommt dann der Härtetest: ich ziehe sie nochmal an und zwar im Turmbüro. Dort ist man ja sehr rustikal und direkt und trägt das Herz auf der Zunge, das ist nochmal eine andere Welt als bei den Globis am Bahnhof. Und ab übermorgen dann: SAMCRO, Basel Chapter.

Nicht ein einziges Mal war ich heute allein im Lift, deshalb nur mit schlechter Ausleuchtung nach einem langen Tag daheim