Montag, Mai 09, 2016

Strategie

Ich habe mich ja im Februar oder so dagegen entschieden, das Morton-Neurom aus dem Fuss operieren zu lassen, weil ich 3 Wochen Krankschreibung, monatelang Vorfussschuh und Krücken scheute und die Schmerzen, sogar beim Skifahren, nachdem der Hübsche mit rabiater Gewalt die Innenschuhe aus den Skischuhen herausbekommen hatte, mit Einlagen und auch ohne nicht zum Fussabnagen schlimm waren.
Mittlerweile habe ich eine Bekannte interviewt, die aus anderen Gründen eine Fuss-OP hatte mit der gleichen Art Genesung. Ihr gehts soweit ganz gut, ihr Tipp: am besten im frühen Frühjahr machen, weil man im Sommer damit fertig sein will, Matsch und Schnee sind auch nicht gut zum Laufen mit Krücken und  ausserdem kann man nur Autofahren, wenn man ein Automatikauto hat, weil man eben sonst keine Vollbremsung machen kann (wir beide haben einen maladen linken Fuss und ja, auch in der Schweiz bremst man mit dem rechten Fuss, aber bei einem Schaltauto muss man ja für eine vernünftige Vollbremsung die Kupplung treten können).
Mittlerweile tut der Fuss aber trotz Einlagen doch immer mal wieder richtig sauweh (mal auch gar nicht), aber so wie es aussieht, habe ich jetzt ja fast ein Jahr Zeit, mir das zu überlegen und iene Entscheidung zu treffen für nächsten Februar oder so. (Der Hübsche denkt noch positiver als ich und plant nun die Bestellung des Tesla so, dass er dann im März zu uns kommt und ich vollbremsen kann. Wobei man beim Tesla natürlich eher Gas gibt und ich mir noch nicht ganz 100%ig sicher bin, ob ich den vernünftigen Teil meines Hirns so lang ausblenden kann, wie es dauert, fast eine 6stellige Summe für ein Geschoss auf vier Rädern auszugeben, aber das ist ein anderes Thema und so lange steht das Ding in unserer virtuellen Garage)

In der Zwischenzeit habe ich (auch ich denke positiv und dafür musste man nicht so viel Geld ausgeben wie für einen Tesla) für den Sommer ein paar flache Schuhe für die Arbeit gekauft. Ich laufe jetzt ja nicht mehr den ganzen Tag in Sicherhheitsschuhen rum, an sich mag ich hochhackig viel lieber, aber gerade für den hier unheimlich heissen Hochsommer ist das eher nur so mittel und für das Neurom ist es auch besser flach (wobei das so gar nicht unbedingt stimmt. Barfuss und in so flachen Sandalan tut es auch sauweh). Weil ich bei flachen Schuhen ein bisschen picky bin (keine Ballerinas mit Schleifchen oder Gedöns vorne drauf, keine Schnürschuhe, keine Loafer oder Mokassins), war das gar nicht so leicht, aber jetzt habe ich welche in flach und trotzdem nicht langweilig. Und wie sich das gehört, habe ich mir bei jedem Paar am ersten Tag ordentliche Blasen geholt, aber beim zweiten Mal Tragen gehts dann! Und hey, die Füsse* tun mir eh weh, dann sind es wenigstens mal andere Schmerzen als das blöde Neurom.


*Was übrigens überhaupt nicht wehgetan hat und echt toll funktioniert hat: die Babyfüsse! Es hat ungefähr 5 Tage (mit brav in warmem Wasser einweichen jeden Abend) gedauert, bis sich die Füsse geschält haben. "Fetzen" sind am ehesten an der Stelle mit dünner Haut zwischen Ferse und Ballen abgegangen, beim Rest liess sich im eingeweichten Zustand unglaublich viel Haut wegrubbeln und kratzen. Die Füsse sind jetzt zwar nicht überall babyweich, aber gerade die Fersen und Ballen sind viel besser als auch schon, die Schrunden sind alle weg! Das mach ich wieder (Mist, noch was, was ich für eine potentielle Fuss-OP einplanen muss. Eine frischzugenähte OP-Narbe tränke nicht mal ich mit Säure.....)

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Als Mit-Leidende unter dem fiesen Mr Morton: Wenn du Verbindungen in die USA und nichts gegen relativ orthopädisch aussehende Schuhe hast, probier mal Chacos. Ich kann nur für die Sandalen und die Toecoop und Pedshed-Schule bürgen, aber die machen meine Füße so endlos happy - besser geht nicht.

Christian hat gesagt…

Ohne jetzt klugscheißen zu wollen (es aber trotzdem tun): Für eine Vollbremsung braucht man bei einem Schaltgetriebe keinen linken Fuß. Das Auto stellt den Motor bei einer Vollbremsung gezwungenermaßen ja selber ab. Das ist so sicher nicht vorgesehen und auch nicht besonders erquicklich, 'funktioniert' aber ganz gut.

Frau Brüllen hat gesagt…

@anonym: danke für den Tipp, aber das sind überhaupt nicht die Art Schuhe, die ich suche ;-)
@Christian: wow. Mansplaining deluxe! Ich fahre seit 21 Jahren ein Schaltgetriebe-Autos. Ja, ich weiss, dass ein solches bei einer Vollbremsung stehen bleibt, wenn ich nur bremse ohne kuppeln. Aber mal ganz ehrlich: das ist doch für den Alltag sehr unpraktisch: Kind rennt vor mir auf die Strasse, ich lege eine Vollbremsung hin, das Kind hüpft fröhlich weiter und ich kann das abgewürgte Auto von der Kreuzung kratzen? Das Hauptproblem mit dem operierten Fuss dürfte ausserdem viel eher sein, dass man sich eh nicht abgewöhnt, zu kuppeln, d.h. im Notfall volle Möhre auf die Kupplung treten würde und dann vor Schmerzen durchdrehen.

Christian hat gesagt…

Selbstverständlich ist das unpraktisch, sagte ich ja auch.
Aber ich denke doch, so eine Vollbremsung findet nicht ständig statt - da kann man das mal in Kauf nehmen. Erst Recht, wenn man andernfalls (also mit regelrechter Kupplungsbetätigung) durch grelles, fußbedingtes Schmerzgewitter durch's Autodach springen würde.
Das Problem ist aber vermutlich, den Kupplungsreflex zu kontrollieren. Was wohl eher nicht möglich sein dürfte.

Annelie hat gesagt…

Ich bin mit Spiraldynamik um meine Hallux-OP rumgekommen. Vielleicht ist das ja auch was für Sie, um Ihren Fuß für die restliche Zeit bis zum nächsten Frühjahr möglichst schmerzarm zu bekommen.
Gute Besserung, so oder so.

Anonym hat gesagt…

Das Hauptproblem dürfte eher sein - was sagt die Versicherung, wenn man in so einer Situation einen Unfall baut....

Sabine

Nicole hat gesagt…

Ich würde das Mansplaining-Pulver nicht verschießen, sondern für Fälle aufheben, in denen es tatsächlich stattfindet. Sonst verliert es an Substanz. So schwer es als Klugscheißerin auch auszuhalten ist, wenn wer anders klugscheißt. Ich schreibe da aus Erfahrung ;)
Grüße von einer Fan-Leserin.

Frau Brüllen hat gesagt…

liebe nicole,
danke für diesen monent, in dem ich ernsthaft drüber nachdenke, die kommentarfunktion einfach zu deaktivieren

Nicole hat gesagt…

Das wäre nur konsequent, so dünnhäutig, wie Sie reagieren, frage ich mich sowieso, warum Sie das nicht schon getan haben.

AnniMarie hat gesagt…

Ich als Klugscheißer kann andere Klugscheißer ja auch nur schlecht aushalten. Was aber noch schlimmer ist, sind die, die dann immer noch das letzte Wort haben müssen... Und sich schlecht im Wohnzimmer anderer benehmen...
Tanja, die seit 23 Jahren Schaltgetriebe-Autos fährt und vom Fahrsicherheitstrainer 'nen Einlauf bekommen hat, weil sie aus versehen ohne zu kuppeln eine Vollbremsung hingelegt hat - von den versicherungsrechtlichen Problemen sag ich jetzt mal nix