Freitag, Mai 09, 2014

Nachlese re:publica14

So, so ganz knapp habe ich es gestern (viertel vor Mitternacht) noch geschafft, die heimische Haustür hinter mir zuzumachen ;-). Nach eigentlich nur 3.5 Tagen wuseliger Mischung aus Grossstadt, vielen Menschen, dafür dann aber wenig Zeit, unglaublich vielen Eindrücken und wenig Schlaf bin ich zwar einerseits ziemlich platt, andererseits war ich die letzten Tage von so vielen Eindrücken ausserhalb meines Alltagshorizonts überwältigt, dass sich dieser Teil des Hirns hervorragend entspannen und auftanken konnte. Dementsprechend nahezu tiefenentspannt habe ich dann gestern nacht noch Kindergartenstandortgesprächs- und Waldprojektwochentermine in meinen Google-Kalender getöckelt und heute dann mit Little L. Skiausrüstung zurückgebracht, Grosseinkauf erledigt (incl. Paketmann: "Bist Du sicher, nur eins? Soll ich für dich suchen?") und Hausputz (incl. 5S und ein Kanbansystem für Joghurts im Kühlschrank etablieren, nachdem es für die Raumtemperatur-Vorratsschränke gut funktioniert) erledigt, weil die Jungs die ganze Woche leider vergeblich auf die Putzfrau gewartet hatten, die jetzt vermutlich vielleicht 100% am Montag kommt, aber bis dahin möchte ich nicht warten, und überhaupt.
Die Tage in Berlin waren einfach grossartig, angefangen bei meiner grossartigen Reisebegleitung aka Frau Mutti (incl. dem besten Vater ihrer Kinder) und Herrn Skizzenblog. Frau Mutti und ich hatten irgendwie ein Upgrade im Hotel Berlin, Berlin abgestaubt und so eine Dusche mit Fenster in den Raum. Genauso wie ein Klo mit Fenster in den Raum. Ich dachte ja erst noch: "Naja, nicht so schlimm, kann ich halt beim Duschen und auf dem WC rausschauen", aber die anderer Richtung geht ja natürlich genauso. Als einziger Platz ohne Einblick erwies sich einer der pinken Sessel im Raum, ausserdem gab es auch schöne Toiletten ausserhalb des Raumes ;-)
Nachdem ich letztes Jahr ja noch eher überwältigt war von der Masse an Menschen, die ich alle gar nicht kannte, und für die das Internet das Leben und noch mehr ist, kannte ich dieses Jahr deutlich mehr, ich hatte zwar immer noch ab und an das Gefühl, dass auf der Nachbarbühne der interssantere Vortrag wäre ;-), aber doch auch oft ein glückliches Händchen, und richtig interessanten Vorträge erwischt. Und so habe ich Yes-Men gesehen, David Hasselhoff (aber nur kurz, das war kaum auszuhalten), Sascha Lobo sogar ganz, obwohl ich bei so Moralpredigten ja spätestens nach 10 Minuten bockig und widerborstig werde, ich habe Kate Miltner gehört, die Stein-Strategie kennengelernt (ich werde das Buch übrigens kaufen und all die zum Lesen nötigen, die mir mit der Maus-Käsestrategie, dem Pinguinprinzip und dem Whale Whisperer in den Ohren lagen), Journelles grossartigen "Beyond Porn"-Vortrag gehört, über "Todessternsünden", über Blogger Relations, über Lifestyleblogs, über Elternblogs und Väterblogs, über aufschrei und schauhin, über selbstgetestetes Leben in einer postapokalyptischen Welt und vieles mehr. Ich habe festgestellt, dass die Oberkaiserin und ich Einschulungsfrisurzwillinge sind, habe mit Frau Mierau auf der Toilette ein Kleid anprobiert, der Kaltmamsell ein (oder zwei) Ohren abgekaut (an dieser Stelle: es tut mir leid, wenn ich nervös bin und jemanden toll finde, dann rede ich. Viel. ;-)), Tapas gegessen, keine Insektenlollis probiert, ganz viele Leute aus meinem Instagram-, Twitter-, Feedreader-Universum getroffen, gesehen, gesprochen: so, so, so toll.
Ganz besonders war für mich dann der Mittwochnachmittag, an dem ich mich mit Frau Feuervogel verabredet hatte. Es passte wunderbar, weil an dem Moment war ich tatsächlich ein bisschen überfordert von Leuten! Reden! Vorträge! Dunkel! Laut! Kaffee!, machte mich also auf den Weg nach Berlin Mitte, legte einen strammen Fussmarsch vom Potsdamer Platz bis zur Oranienburger Strasse hin, weil ich einfach Luft brauchte (dabei habe ich übrigens zum ersten Mal das Holocaustmahnmal gesehen und betreten. Wow.), tja und dann? Dann sassen wir beide in einem schnuckeligen Cafe und haben geredet, geredet, geredet. Und das ist das Tolle am Internet, so wie ich es nutze: ich habe Frau Feuervogel vorher noch nie getroffen, ich habe ihr Blog seit gefühlt immer schon gelesen, vermisse ihr Blog sehr (vllt. ist das jetzt ja doch der Restart-Button gewesen ;-)?), und es hat einfach geklickt: irgendwann hat dann die Vernunft gesiegt und sie hat sich auf den Weg nach Hause gemacht (und ich habe tatsächlich noch die letzten beiden Science-Slam-Beiträge mitbekommen), aber das muss wiederholt werden, wirklich!
Nun denn, nachdem ich letztes Jahr ja eher mit der Stimmung "Joah, mal schaun, ob ich das nochmal mache......" heimkam, haben Frau...äh...Mutti und ich eine nicht nur vage Idee für ein Panel nächstes Jahr (ich habe da auf dem Rückflug gestern mal ein kleines Konzept gebastelt ;-)), also den festen Plan, nächstes Jahr richtig aktiv mitzumachen. Sie dürfen uns also alle jetzt schon die Daumen drücken, dass das rp15-Team unseren Vorschlag so toll findet wie wir, und dann sehen wir uns nächstes Jahr auf der Bühne, einverstanden?

3 Kommentare:

kaltmamsell hat gesagt…

Ah, lustige Wahrnehmungsinterferenzen: Ich hatte befürchtet, dich viel zu neugierig ausgefragt zu haben! Es war GROSSARTIG!

Frische Brise hat gesagt…

Ja, wir sehen uns :-)

Petra Schlosser hat gesagt…

wenn sie ,liebe Frau Brüllen auf der Bühne stehen muss ich dabei sein.
.-)