Donnerstag, September 20, 2012
Bei uns im Dorf wird gebaut. Ist ja an sich eine Supersache, wenn es nicht alles auf dem ungefähr 500m langen Weg zu Kinderkrippe und Schule wäre:
Angefangen hat es mit dem Umbau der Feuerwache vor gut zwei Jahren,
die Strasse, über die Little Q. mir damals mit dem Laufrad ab ist wird „umgestaltet“,
das „Zenti“, en Schmuckstück aus den 70ern hat zusätzlich zu dem gealterten Beton mit Orange noch eine überdachte Plaza mit purpurnen und lime-farbenden Streben gekriegt (sieht genau so aus, wie man sich das vorstellt), eine neue Parkgelegenheit wurde geschaffen,
der Parkplatz zwischen Feuerwache und Kinderkrippe wird zum Teil neu geteert, dabei reisst man auch einen guten Teil des im Rahmen des Feuerwacheumbaus neu gestalteten Vorplatzes eben derselben weg,
und zu guter Letzt wurde (gefühlt) hopplahopp beschlossen, dass das Haus, in dem die Kinderkrippe aktuell untergebracht ist, zu klein ist und auf dem Hundeübungsplatz nebendran in Modulbauweise eine neue grosse Krippe gebaut wird und Einzug ist Ende Jahr.
Alles so weit, so gut.
Jetzt ist es aber so, dass ich ja von Natur aus ein sehr vorausschauender, planender Mensch bin und noch dazu schon immer in einem Umfeld arbeite, wo (Arbeits)Sicherheit, Risikoanalysen, -abschätzung und –bewertung, Kosten-, Zeit- und Projektplanung und neu striktestes Arbeiten nach Vorgaben ohne die kleinste Möglichkeit der Abweichung essentiell sind und das auch gelebt wird.
Und ja, ich gebe zu, ich habe echt Mühe damit,
wenn anstatt die Strasse in Gottesnamen für eine Woche oder so ganz aufzubaggern und neu zu teeren, mal die eine Woche die eine Seite aufgegraben wird, Bushaltestelle, Zebrastreifen und Fussgängerweg nach links verlagert werden, dann wieder geteert wird und die nächste Woche die andere Seite aufgerissen wird, Fussgänger, Zebras und Busse nach rechts geschoben werden, als nächstes wird die Mitte aufgegraben und alle können durch den Matsch klettern und irgendwann haben wir dann eine dreigeteilt gestreifte Strasse und irgendjemand wird sicher noch die Ansatzstellen alle neu teeren;
wenn ich jeden Morgen und Abend gespannt sein darf, ob heute die Einfahrt Richtung Krippe vielleicht normal offen ist, vielleicht ein Riesenbagger dort ohne jede Absperrung schafft und ich von fröhlichen Bauarbeitern vorbeigewunken werde, unsicher, ob mir ihr Kollege im Bagger als nächstes eine Ladung Asphaltbrocken durch die Windschutzscheibe schleudert, oder aber geteert wird und ich mit einer Superumleitungsausschilderung dreimals ums Quartier geschickt werde, um dann irgendwann vor einer Totalsperrung zu stehen,
oder wenn ich nicht sicher sein kann, ob in den 7 Minuten, die mein Auto morgens auf dem Kinderkrippenparkplatz mit genau einer Ausfahrt steht, nicht vielleicht unangekündigt ein neuer Bagger anfängt, genau diese Einfahrt wegzureissen, so dass ich nur durch Holpern über den Fussgängerweg, grüne Wiese und die Bushaltestelle wieder auf normal befahrbare Strasse komme...
tbc.
Immerhin hat noch niemand die Fussgängerbrücke, die die Schulkinder über die grosse Strasse nutzen, angetastet, so dass Little Q. nach seinen Schilderungen gestern zwar „nur über den Geheimweg durch das Gebüsch unterhalb vom Spielplatz“ von der Brücke zur Krippe kam, aber immerhin.
Nun ja. Ende der Bauarbeiten ist für Nov. 2012 geplant. Ausser jemand fällt noch was ein, was man eh schon immer mal machen wollte.
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4 Kommentare:
Same here :-). Sicher seit Wochen wird die Strasse neu gemacht.
Zuerst im unteren Bereich die Linke Seite aufreissen und neu teeren. Alles einspurig in dieser Phase und mit Verkehrsdienst oder Ampel geregelt. Innerhalb der Baustelle aber noch mind. eine Bushaltestelle. Manchmal steckte der Bus und die Autos hinter ihm noch in der Baustelle, während die Autos von oben schon wieder Grün hatten...... Ganz grosse klasse!
Später wurde dann unten rechts aufgemacht und jetzt sind wir gerade bei oben rechts angekommen.
Ende der ganzen Geschichte ? Keine Ahnung. Im Winter gab es bisher jedes mal einen Rohrbruch unter dieser Strasse. Hm, dann können sie bald wieder von vorne anfangen und alles aufreissen :-).
Wer arbeitet da wohl so beim Baudepartement?
Liebe Grüsse
asty
oh, du sprichst mir aus der seele! ich stelle mir die gleichen fragen am anderen ort ;-) bei uns wurde in den letzten monaten der ganze stadtteil aufgerissen. mal hier, mal da, dann noch mal hier und wieder da... zum teil wurde vor den häusern aufgerissen, um dann festzustellen, dass alles vor ein paar jahren erst neu gemacht wurde (stromanschlüsse)... dann wurde erklärt, bei den über 100 jahre alten häusern gebe es keine aufzeichnungen (von den erneuerungen, die vor ein paar jahren auch von der stadt gemacht wurden aber auch nicht!)... also wurde geguckt und wieder zu gemacht. in jeder straße! und ohne erst die eine straße wieder zu zu machen... monatelang gabs kaum parkplätze... halteverbotsschilder wurden "rückwirkend" aufgestellt und man hatte das gefühl, die entscheiden von tag zu tag, was sie denn heute mal machen wollen... riesenchaos!
muss wohl so sein- aber verstehen tu ichs nicht...
liebe grüße, susa
In Karlsruhe wird ja seit einiger Zeit an einer U Strab gebaut. Vermutlich bis in alle Ewigkeit - man hat nicht das Gefühl, irgendwas wäre koordiniert. Als Verkehrsteilnehmer ist es jeden tag von neuem Spannend, ob der Weg, den man gewohnt ist zu gehen/ fahren/ radeln/ Strassenbahnfahren noch existiert oder mal wieder ein riesen Loch in die Strasse gebuddelt wurde, die Strassenbahn ohnehin ausfällt...
Und Ka rühmte sich bis vor kurzem eine Elite Uni unter anderem mit einem großen Verkehrsplanerischen Institut zu haben. Hahaha
Es gibt einen guten Grund dafür, daß die Karlsruher gegen Stuttgart 21 gestimmt haben.
Und was da für Gelder verbuddelt werden ????
Meine Kinder besuchen seit dem Schuljahr einen Hort. Selbiger wurde als Hort extra neu/umgebaut vor 2 Jahren. Oder 3 ? Jetzt kommt jemand, der sagt, wir bruachen Krippenplätze, macht doch aus dem Hort eine Kita und bringt die Hortkinder doch einfach in den Schulräumen unter ...
Das ist echt alles ganz schön traurig immer.
Beruhigt kich aber doch, daß es selbst den ordentlichen Schweizern nicht gelingt, durchdacht zu bauen.
Was man schon immer mal machen wollte? Glasfaserkabel zum Beispiel! Jeden Tag neue Baustellen und ich verspreche Ihnen, Ihre Stadt sieht hinterher nicht mehr so aus, wie vorher ;-)
Unbekannterweise viele Grüße,
Schäufele
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