Dienstag, November 11, 2025

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 Uff. (Vllt sollte ich das schon in der Layoutvorlage integrieren? Scheint ein common theme zu sein.... um in der Sprache des Tages zu bleiben)

Der Tag begann ungewohnt, weil: früh aufstehen wie zum Schwimmen, aber voll anziehen, nicht nur Badeanzug und Radklamotten und schminken und nochmal richtig, richtig gut Zähne putzen und ab zum Zahnarzt. Dort hatte ich euphorisch "ja" zu einem Randtermin gesagt und naja, Rand ist halb acht. Dafür war ich aber ohne jede Beanstandung und grossem Lob für die Putzerei (und die Arbeit des Notfallzahnarztes, der die Goldfüllung im Sommer wieder reingebappt hatte) um acht schon fertig mit, wie der Zahnarzt meinte: dem schlimmsten Termin des Tages. Abgesehen davon, dass der Termin eh nicht schlimm war (ich bin beim Zahnsteinentfernen ein bisschen weggedämmert, aber ich habe noch gesehen, dass es ein neues Bild im Zimmer gibt. Spricht auch für meinen aktuellen Stresslevel. Nicht ganz so schlimm, wie damals, als ich den Zahnarzttermin, in dem Dezember, in dem ich Brustbiopsie, die Hand-OP, die sich dann so unendlich (eklig) entzündet hat, und eben den Zahnarzttermin, in dem drei Löcher, glaube ich, geflickt wurden, und ich von all den Terminen den Zahnarzttermin am entspannendsten fand.

Dann: ab ins Büro, alles unter dem Stern der grossen Präsentation bei der Chefin vom Chef, deren Peers und Chefin am Abend. Das Konzept und den Inhalt hatten wir zu dritt in den letzten 4 Monaten aus dem Boden gestampft, die letzten 4 Wochen gingen auf die Auswertung und dann letztendlich die Präsentation und einen runde Story. Die letzten Tage haben meine Kopräsentatorin und ich nochmal echt viel Zeit und Energie ins die Storyline gesteckt, letzte Logiklöcher identifiziert, uns vorgestellt, wir hätten von dem Thema noch nie gehört, Notfalls-Speakernotes geschrieben, die man zur Not einfach ablesen könnte, wir haben alle Stakeholder doppelt und dreifach abgeholt, einen Schlachtplan für das rein virtuell geplante Meeting gehabt (wer shared, wir haben einen Chat parallel, wo wir uns alle abstimmen können, jede sitzt in einer eigenen Quiet Booth) und dann, kurz vorher, wird entschieden: wir machen es doch in einem Raum, das wäre immer so nett, und die aus USA sollen sich halt einwählen. Also: hektisch nach Flecken auf den Kleidern ausserhalb der Videokachel gesucht, nochmal Zähne geputzt (und ENDLICH den Grund identifiziert, warum ich immer so einen aufdringlichen Zwiebelgeruch in der Nase hatte: mir war beim MIttagessenzahlen das Ende meines Lanyards ins Curry getaucht und ich hatte es nur kurz abgeleckt und abgewischt und wieder umgehängt. Und roch halt nach Curry um den Hals. Wohl der, die einzweidrei ERsatzbändel in der Tasche hat), und dann ab ins physische Meeting. Ich war eh nervös ob des hoch aufgehängten Auditoriums, immerhin hatte die Person, die mich letztes Jahr im August so abgekanzelt hat, abgesagt, dafür war ich erstmals seit ... ich glaube jemals, in einem Raum mit der Person, die im April unsere ganze Abteilung entlassen hat. Auch da war ich nicht ganz entspannt (bin mir nicht sicher, ob diese Person überhaupt weiss, wer ich bin und/oder, dass ich darüber nicht ansatzweise drüber weg bin oder mit dem Fakt und besonders der Art und Weise ok. Bin mir sehr sicher, dass es ihm egal wäre, wenn er es wüsste.).

Erster (und fast einziger) awkward Moment: die Sitzordnung (ist man ja in Zeiten von virtuellen Meetings gar nicht mehr gewohnt. Meine Kollegin und ich enden direkt ggü voneinander (ich neben unserem Chef und ggü der Oberstchechin, sie demenstprechend neben ihr, was dazu führt, dass sie sich nicht traut, die Speakernotes aufzumachen und obersouverän total frei präsentiert.). Ich passe supergut auf, wir sind ja beide Präsentationen vor und für Executives gewohnt und wissen, dass es eigtl nie so läuft wie geplant, deshalb ist unser Schlachtplan für die Präsentation fast so gut wie der Plan durch die Möbelausstellung bei Ikea. Am liebsten wäre es uns, einfach den Pfeilen nachzugehen, da sieht man alles in einer logischen (naja) Reihenfolge, die Story stimmt. Es kann aber sein, dass jemand direkt in der Küchenabteilung fragt "Was ist mit Pflanzen?" und man zack, die Abkürzung direkt in die Pflanzenabteilung nimmt. Und dann ist die Frage: zurück in die Küche und bei den Servietten weitermachen? Direkt in die SB-Halle? Oder zurück in die Lampenabteilung und von dort evtl die Abkürzung zu den Bädern? All das hatten wir parat. War Gottseidank nicht nötig, wir haben nur am Schluss sozusagen die Fundgrube und die Gartenmöbelsonderausstellung direkt vor der Kasse ausgelassen, weil: kann man ja nachholen, wenn man wirklich möchte. Ich habe es geschafft (hoffe ich), keine Blitze oder grimmigen Blicke zum Feuerer zu schicken (ich glaube echt, er weiss nicht, woher ich komme, er hat mir einmal so komplizenhaft zugezwinkert und ich habe es, glaube ich, geschafft, nicht die Augenbrauen hochzuziehen, sondern einfach ganz neutral bewusst woanders hinzuschauen.). Beide unsere Teile liefen gut, wir hatten ins 90 Minuten LT-Zeit, das ist nun auch nichts, was man andauernd bekommt, wir bekamen hilfreiche Inputs und tatsächlich alles endorsed, was wir wollten. Bedeutet natürlich viel Arbeit zum Weitermachen, aber das war eh klar. Feedback war superst und wir haben dann mit unserem Chef zu dritt im hauseigenen Club / Pub noch bei alkoholfreien Cocktails (ich glaube, sie hätten auch mit, aber ich war ja mit dem Ebike da und wir hatten kein Bödeli), die richtig hübsch waren, zum Geschmack kann ich nix sagen, weil ich ein alkoholfreies Bier hatte, ein Debriefing mit noch per Text Glückwünschen vom Rest des Teams und der Chefin des Chefs, was will man mehr.

Puh.

Heimradeln, ich habe das Gefühl, ich bin geflogen, dann Brot, Salat, Dusche, Bett.

Phew.

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