Samstag, Mai 03, 2025

030525

Ich war .... gestern dann richtig, richtig kaputt. Wir haben angegrillt, nachdem für heute Regen angekündigt war, das war schön und wie immer ein bisschen viel (grosse Überraschung, dass die flimsy schwarzen Grillschalen mit Griffen, die ich als Ersatz für die Email-Dinger, die so gesplittert waren, dass sie gerostet sind, gekauft habe, nicht aus Metall sind, sondern aus "Glasfaserverbundmaterial", vulgo "Plastik mit Zeug drin". Ich war halb darauf vorbereitet, dass sie Blasen werfen, schmelzen und im blödsten Fall anfangen zu brennen, das ist alles nicht passiert. Einziges Missgeschick: sie sind wobbeliger, als man denkt und so nahm wohl eine Portion des grünen Spargels einen kleinen Umweg über den Terrassenboden, aber so genau wurde mir das nicht kommuniziert. Ich gehe natürlich davon aus, dass PFAS oder irgendwas abgegeben wird und meine Fortpflanzungsfähigkeit nachhaltig beeinträchtigt wird oder was auch immer, aber so be it. Ausser mir isst eh keiner das Grillgemüse und ich habe mich genu fortgepflanzt).

Mit Q. zusammen haben wir dann "Greenland" angeschaut, einen vom Hübschen als "hirnlosen, aber okayen, und halt Grönland Weltuntergangsschinken" angepriesenen Film. War genau das, nur mit sehr wenig Grönland. Wie bei jedem "Extinction Level Event"-Movie verpflichtend, hat der Held ein diabeteskrankes Kind, das Insulin ist am Anfang superessentiell und wichtig (im Auto vergessen, dann fast erschossen bei der Suche in einer geplünderten Apotheke), das Kind hat alle 5 Minuten einen hyperglykämischen Schock, der sich praktsicherweise (movie science) mit Traubenzucker behandeln lässt, aber wenn sich alle dran gewöhnt haben, ist es dann auch egal und man kann zB 9 Monate in einem unterirdischen Bunker mit Militärrationen leben, ohne dass das irgendwie wichtig wäre. War genau das richtige für den Tag, aber sonst auch eher unbedeutend.

"White Lotus" haben wir auch fertig geschaut (vorgestern oder so) und ich hatte ja an diese dritte Staffel grosse Erwartungen, weil alle so von dem krassen Ende und überhaupt und es wäre so anders als die anderen Staffeln, geredet haben. Habt ihr die anderen Staffeln gesehen? Es war in JEDER Staffel so, dass am Anfang irgendein Drama angedeutet wurde, irgendwer war tot, man wusste aber nicht wer und dann wurde langatmig die Story aller nur in der grösseren Umgebung weilenden Personen erzählt, alle immer unsympathisch, und in der letzten Folge kam raus, dass leider nicht alle diese nervigen Menschen sterben, sondern nur einige. Genau dasselbe hier, nur dass es halt nicht mal ansatzweise schockierend oder dramatisch oder irgendwas war, und das Model nach drei Staffeln mehr als ausgelutscht ist (nach der ersten Staffel hätten sie aufhören sollen!). Einzige interessante Punkte: Mutter Ratliff ist die unsympathische Person aus "Lost in Space", Arnold Schwarzeneggers Sohn sieht aus wie er, und nach einer Staffel fand ich die Kombination aus Zähnen und Augen von Chelsea dann doch ganz hübsch. Und ich möchte nie nach Thailand.

Heute dann: Weckerläuten um viertel nach sieben, es hatte die Nacht über sanft geregnet, das war schön. Lunchpaket für L. packen, frühstücken mit ihm und dem Hübschen und ab ging es für ihn Richtung Simmental, seine Mitaustauschkinder kennenlernen. Er traf sich in Basel mit einem Klassenkameraden, der für ein halbes Jahr nach China gehen wird und von dort sind sie gemeinsam gereist (und heil angekommen)

Der Hübsche und ich haben eine Regen-zu-Nieselpause ausgenutzt und sind unsere Runde gelaufen.



Dann war es auch schon Zeit für unseren Ausflug mit Q: sein ausgewähltes Auto besichtigen und probefahren. Aus den offensichtlichen Gründen möchten wir nicht, dass er primär mit dem Tesla unterwegs ist, auf der anderen Seite braucht er auch Fahrpraxis und bei aller Liebe zum ÖV und dem Rad ist noch ein bisschen mehr Unabhängigkeit halt schon auch gut. Und wir werden ein kleineres Auto für Fahrten in die Stadt auch praktisch finden. Aus verschiedensten Gründen war die Auswahl auf den Mini SE gefallen, er hat bei Autoscout24 recherchiert, ich habe mit ihm gemeinsam ein bisschen überprüft, was ein vernünftiges Preis/Alter/Kilometerverhältnis ist, dann hat er weiterrecherchiert und für zwei angefragt. Einer war schon weg, den anderen hat er für heute reserviert. (Ich hätte es ja eigentlich sehr romantisch und schön gefunden, wenn wir das für ihn geregelt hätten und ihm, wie man es aus Filmen kennt, am Tag der Maturzeugnisübergabe den Schlüssel in die Hand drücken und das Auto steht da mit grosser roter Schleife, wie bei der Hochzeit einer Schulfreunden auf dem Kirchplatz. Auch ein Mini btw. Diese Ehe ist allerdings schon lang wieder geschieden, keine Ahnung, wo der Mini verblieb oder ob er was damit zu tun hatte. Anyway. Weder der Hübsche noch ich haben aktuell ansatzweise die mentale Kapazität für eine Gebrauchtwagensuche, also halt so. Immerhin lernt Q. so, wie man ein Auto kauft, ist vielleicht auch nicht das schlimmste.). Ich hatte ja ein bisschen Sorge, dass das heute ein Gebrauchtwagenhändler gemäss Klischee wäre, mit einem Hinterhof voller Autos fragwürdiger Herkunft und Qualität, der einem Gottweisswas andreht, und naja, wir waren dann einfach bei der Gebrauchtwagenzentrale des grössten Schweizer BMW- und Minihändlers  :-). Anders als bei der Probefahrt war hier alles klar: es war klar, dass wir uns mit Elektro auskennen, dass wir ein kleines Auto suchen, nicht eines mit 10000km Reichweite, eines, mit dem mal als Fahranfänger sicher, aber nicht irre unterwegs ist, wo die Welt nicht untergeht, wenn man etwas ankratzt. (Generelle Gedanken darüber, dass es bei uns daheim unvorstellbar gewesen wäre, dass man ein Auto geschenkt bekommt, auch, dass man einen so teuren Schüleraustausch hätte machen können. Einerseits Freude und Dankbarkeit, dass das für uns finanziell locker drin ist, gutes Gefühl, dass ein Teil des Bonus diesmal wirklich in was handfestes und richtig tolles investiert, dann aber die Frage: wissen die Kinder, dass das nicht selbstverständlich für alle ist, sondern eine Kombination aus Privileg, Glück und scheissviel Arbeit? Wissen sie, wieviel Geld das ist? Naja. Sowas.)

Wir sind dann zu dritt losgefahren (ok, ich bin offensichtlich alt und verwöhnt, weil früher war es normal, dass man sich auf die Rückbank falten muss :-)), das Auto ist innen und aussen sehr quirky ausgestattet, schon viel auf Optik und "verspielt", aber halt auch echt gut gemacht. Q. ist durch die Miniflotte der Fahrschule alles gewohnt bis auf den Elektroteil. Dieses Modell macht keinen R2D2-Sound beim Fahren, das ist langfristig halt schon auch angenehm. 

Wir haben etwaige Übergabe-/Versicherungs-/Mfk-/Garantie-Themen geklärt, das Auto ist bis Montag reserviert und Q. ist stolz wie Bolle mit dem Tesla nach Hause gefahren. (Sehr ungewohnte Perspektive für mich von der Rückbank)



Daheim dann: letzte Einkäufe (ich hatte Lust auf Rhabarbereis (Erdbeeren durch mehr Rhabarber ersetzt) und der Balkonrhabarber war zu wenig), Wäsche ab und aufgehängt, das letzte Bett bezogen, Törtchen verspeist, Chilisirup fürs Eis gemacht.



Draussen war die Sonne wieder rausgekommen und knallte nach Gewächshauszwischenphase wieder richtig runter.

Draussen auf der Terrasse dann den Kinderschreibtisch nochmal abgewaschen und festgestellt, dass er bis auf zwei kleine Lackkratzer an den Füssen und einem reingeklebten GLitzerstein in der Schublade, den ich nicht rauskriege, echt wie neu ist. Incl allem Zubehör und Anleitung / Montagewerkzeug. Der Hübsche wird noch Bilder mit der grossen Kamera machen und dann stelle ich den morgen bei den Arbeitskleinanzeigen rein. (ich mach hier auch ein Bild rein morgen, vllt hat ja jemand aus der Gegend Interesse).

Jetzt noch schnell eine Runde "rumhängen" und Physiotraining, das Kardiotraining lasse ich nach den letzten erschöpfenden Tagen mal ausfallen.

Zum Abendessen gibt es Mienudeln mit einmal quer durch den Gemüsekorb.

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