Mittwoch, Oktober 09, 2024

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 What a day, what a night, eher.

Angefangen hat es schon gestern abend sehr doof: als ich um halb12 mit Buch ins Bett gehen wollte, hörte ich von draussen ein unglaublich nerviges Piepsen und Fiepen. Durchs offene Fenster, aber auch durchs geschlossene (nicht, dass das für mich eine Schlafoption wäre). Mir war sehr schnell klar, das nervt mich so, da werde ich eh nachschauen gehen, kann ich auch gleich machen. Ich bin also im Pyjama mit Jacke drüber in den Garten und dann einmal ums Karree, lauschen, wo das herkommt. Und: es war irgendein Device, das auch noch rot leuchtete, das die Nachbarn zwei Gärten weiter auf ihrer Terrasse aufgestellt haben. Ich glaube, es ist eins ihrer Katzenverschreckdinger, die eh null Effekt auf Katzen haben, aber für alle mit noch halbwegs okayem hörvermögen sehr schmerzhafte Geräusche aussenden. Diesmal halt nicht nur im fast unhörbaren Bereich und durch Bewegung getriggert, sondern deutlich hörbar und konstant. Ich war ... dezent angepisst und recht kurz davor, zur Selbstjustiz zu greifen und das Ding halt abzustecken. Aber: auch wenn wir nicht in den USA leben und das Risiko, von jemand erschossen zu werden, der einen nachts im Garten sieht, vermutlich vernachlässigbar ist, ist es halt doch nicht so nett. Ausserdem war das Haus noch hell erleuchtet und Leute bewegten sich voll angezogen rum, also hatte ich tatsächlich keine Hemmungen zu läuten (im Pyjama). Im Haus brach grosse Hektik aus, sehr skurril von aussen, weil jedes gezischelte Wort draussne verständlich war und das Gucken durch die Glastür von hinten beleuchtet halt auch sehr lustig aussah. Man öffnete sehr konsterniert, ich entschuldigte mich für die Störung und war dann sehr deutlich: "Bei Euch auf der Terrasse macht ein Gerät einen Höllenlärm, ich kann nicht schlafen, das muss aufhören".  Es wurde was von "Das ist vllt kaputt" und "Ich machs leiser" genuschelt, ich dachte mir: der Scheiss gehört nicht leiser, sondern weg und heute ganz sicher AUS, aber ein paar Minuten später war es tatsächlich aus. Geht doch.

Tja. Dann bin ich ins Bett, um drei aufgewacht und habe gesehen, dass Jonny seit neun Uhr abends nicht nach Hause gekommen war und das ist aktuell recht untypisch. Rational war mir klar, dass er entweder noch unterwegs ist (es regnete nicht, es ist nicht sooooooo kalt, ihm passiert in der Nacht eh nix) oder wahrscheinlicher, bei den Nachbarn eingedrungen ist und dort schläft und bis morgens halt auch nicht rausgeht. Das Lizardbrain hingegen legte eine astreine Panikattacke hin, mit Herzrasen, Übelkeit, Schweissuasbruch und unendlicher Sorge, was passiert sein KÖNNTE und wann ich frühestens ihn suchen gehen könnte und wie ich da meinen ganzen Alltag unterbringe und wann ich eine Vermisstenmeldung hochschalte und wen ich alles noch persönlcih anfrage, blablablablabla, an Schlafen war nicht mehr zu denken. Ich bin dann halt um viertel nach fünf aufgestanden, habe gefrühstückt und Kaffee getrunken, der Hübsche hat leider auch auf die Ferne gemerkt, dass es mir nicht gut geht, also habe ich ihm den Tag auch noch ruiniert, dann habe ich mein Sportründchen gemacht, vor dem Duschen um viertel vor sieben die Tür aufgemacht und da sass Jonny dann einfach. Mit leichtem Rauchgeruch im Fell, der für längeren Aufenthalt bei den Nachbarn (nicht die mit dem Katzenvertreibegerät) spricht. Hat sich dann im Lauf des Morgens bestätigt: sie haben in der Nacht nur kurz gelüftet, da kam er direkt reingesprungen, hat sich mit Zähnen und Klauen gegens Rauswerfen gewehrt und dann halt bei ihnen im Flur geschlafen. Meine Güte, so viel Adrenalin für nix. Schad, Digga, dass ich das anscheinend nicht lerne.

Aber: wenn man so früh wach ist, hat man halt auch richtig was vom Tag. Ich habe von sieben bis sechs mit kurzer Mittagssuppenpause und Nachmittagsluftschnappründchen gegen Augenzufallen an des Hübschen Arbeitsplatz unter dem Dach mit dem grossen Bildschirm gearbeitet und bin mit dem doofen QAG fast fertig, dafür hatte ich heute die nötige Wurschtigkeit durch Müdigkeit.

Die Kinder hatten einen sehr gechillten Tag, Q. hat seine gedruckten Maturarbeiten abgeholt (sieht super aus!), der Hübsche hatte ncoh einen coolen Abend mit Sightseeing und ich gehe heute früh ins Bett und habe mich morgen mittag zum Yoga angemeldet. Wäre doch gelacht, wenn ich Entspannung nicht erzwingen könnte!

(Ich darf nicht vergessen, dass ich morgens den leeren Korb für das Gemüseabo mitnehme, am Heimweg den gegen den vollen austausche UND das Rad dann zum Radladen für den Service bringe. Also: allzu entspannt sollte ich auch nicht werden)

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