Mittwoch, Mai 08, 2024

080525

Schon wieder frei! Und weil L. immer noch krank daheim ist, gab es auch keinen Grund für einen Wecker (der Hübsche kann ruhig allein aufstehen respektive muss ja nicht verabschiedet werden, weil Homeoffice).

Trotzdem war ich um sieben ausgeschlafen (bin jetzt lang genug rumgelegen und rumgehangen), aber Kaffee im Bett statt Emails am Frühstückstisch ist ja schon auch schön.

Dann: erstes Post-Krank-Sportründchen, noch etwas piano, aber es geht!

Nach dem Duschen der Reihe nach die drei Aufgaben, die ich mir für heute überlegt hatte: Granatäpfel entkernen, Zimtschnecken vorbereiten, Kühlschrank ausräumen / waschen, umsortieren.

Letzteres ging wie immer etwas länger als gedacht und zwar nicht wegen örks oder böser Überraschungen (ich habe nur abgelaufene Mayo, Ketchup und eine Grillsosse weggeworfen und eine matschige Gurke und fast flüssige Frühlingszwiebeln. Jedes einzelne davon ärgert mich, wobei ich nur teilweise Kontrolle darüber hatte: Mayo und Ketchup haben die Kinder als "das können wir doch brauchen" von irgendwelchen Pfadilagern als Küchenleftover angeschleppt und naja, niemand bei uns isst fertige Mayo. Ich zB nicht, weil ich den Geschmack so unglaublich widerlich finde und halt wenn schon eine frische selber mache. Dementsprechend gibt es, wenn es was für Mayo gibt, eh immer frische und da essen auch die Kinder nicht die, die "wir doch brauchen können". Ketchup: nicht ganz so, aber wird auch deutlich weniger vertilgt als auch schon (dessen Rolle wurde von Sriracha und Crispy Chiliy Oil eingenommen) und  schon gar nicht in den Mengen, in denen es von Pfadilagern angeschleppt wurde. Die Gurke ist irgendwie nach hinten gerutscht und die Frühlingszwiebeln waren von L. für L. für irgendein Fitnessrezept reserviert, zu dem es nicht vor Ende der Lebensdauer der Zwiebeln kam).

Naja. Lang dauert v.a. (jetzt auch nicht ewig, aber ein bisschen schon) das Spülmaschinenspülen aller Innereien, aber danach sind sie halt blitzeblank. Jetzt ist alles wieder sortiert, und es wird ein bisschen kreatives "Das war halt da"-Essen geben, bevor wieder eingekauft wird.

Nach 2 Jahren (3 Jahren?) meldete sich übrigens beim Starten der kleine Backofen mit "Entkalken nötig, noch 10 Vorgänge verbleibend". Passt gut, dass ich gerade im Kammerl die Gratisflasche Durgol gefunden habe, die wir mit der Küche (halt dem Ofen) bekommen haben (Entkalken deswegen, weil der Ofen auch eine Steam-Funktion hat, die ich zB für alle Hefeteige benutze). Wie aufregend, ich bin ein bisschen gespannt, wie das läuft. (Bisher muss man immer ungefähr 100mL Wasser durch ein ausklappbares Röhrl reinsaugen lassen und das verschwindet dann magisch)

Der Hübsche ist irgendwann auch fertig mit Arbeiten, L. wacht nach 12h Tiefschlaf ("Sag mir, dass Du noch nicht fit bist, ohne zu sagen "Ich bin noch nicht fit"") auf und praktischerweise sind noch genügend Pfannkuchen von gestern da, um den Hübschen und L. mit Ovinutellapfannkuchen und mich mit zwei weiteren Lauchpfannkuchen zu versorgen. 

L. mümmelt die (Krankheitsprivileg) im Bett zur Schullektüre (meine Güte, wir haben damals "Biedermann und die Brandstifter" gelesen und beide Jungs lesen "Tschick". Wobei: wir haben in der 8. Klasse auch "Frag mal Alice" gelesen, das gab einen mittleren Aufstand unter den Eltern, wenn ich mich recht entsinne). Danach dann aber nichts neueres mehr als Brecht, aber den habe ich verpasst durch Klasseüberspringen, musste ich also alles selber lesen).

Ich räume fertig ein, die Zimtschnecken backen (9 Vorgänger verbleibend), Q. schickt Bilder von "dem Haus mit den Russen aus "Slow Horses"" bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel, von dem ich ja gedacht hatte, es wäre "The Shard", aber sis is rong.

Joah. Und jetzt haben wir also alle frei, wie schön!

(Ah, ich mache eine Tajine morgen abend, da kann ich alle Gemüsereste verwerten UND behaupten, das gehört so und natürlich war der Kauf der "Le Creuset"-Tajineform auf Jubelpunkte kein Quatsch, weil die benutze ich andauernd!  Ah, und ich mache Perlcouscous dazu, das habe ich gekauft, weil es so lustig aussieht und bisher keinen Usecase gefunden)

Jetzt: Buch und Tee und mal schauen, ob Entspannung einsetzt.

Gegessen:

Avocadotoast, Lauchpfannkuchen, Ravioli mit Salbeibutter

Gelesen:

"Und alle so still" gestern abend aus. Das ist sowas wie eine Forstetzung von "Die Wut, die bleibt", wo nicht mehr "nur" eine Mutter (final) aufgibt, sondern alle Frauen einfach weder ihren Job noch die Carearbeit, die ja zu einem grossen Teil an ihnen hängt, nicht mehr machen, sondern sich auf die Strasse legen. Erzählt wird aus drei menschlichen Perspektiven (eine davon ein Mann, was ich sehr schlau finde) und ausserdem von "der Gebärmutter", "der Berichterstattung" und "der Pistole". Während ich "die Wut, die bleibt" grossartig fand und mich zwar in keiner der Protagonistinnen wirklich wieder fand, aber das Gesamtkonzept nachfühlen konnte, wirkt die Fortsetzung auf mich eher .. naja. Platt? Plakativ? Unrealistisch ist nicht ganz richtig, weil einerseits ist die Schilderung von Pflegenotstand und prekären Arbeitsverhältnissen halt alles andere als unrealistisch, aber alles andere (binnen 4 Tagen solidarisieren sich ALLE Frauen miteinander, es bricht totale Anarchie aus, neue Gesetze werden verabschiedet  und ALLES bricht zusammen. Ja, ne. Dazu werden den Protagonistinnen Sätze in den Mund gelegt, die aus Vorträgen oder Aufsätzen stammen könnten, aber keine noch so feministische 20jährige Influencerin schreiben oder sagen würde (oder eine Krankenschwester oder Hotelmanagerin). Ich habe auch meine Mühe mit der mühelos einsetzenden ultimativen Frauensolidarität, die alle total sanft und lieb und ruhig sind und miteinander so unglaublich fürsorglich umgehen in all ihrer unglaublichen Erschöpfung. Lauter Madonnen, kein lautes Wort, keine Hangriness oder aus Übermüdung oder Überforderung unfair werden, nein, man kümmert sich umeinander und umsorgt einander, egal, wie furchtbar man sich vorher fand. Ja, ne.

Also: Fazit für mich: (sehr) gut gemeint, als Schullektüre super, aber "ich fühls ned", also gar nicht.

Darauf jetzt erstmal einen soliden schwedischen Krimi. 

 Wunschlistenfrage heute: keine, weil leergeantwortet (oder alle verschreckt, weil ich ach so fies die Fragen "in der Luft zerreisse", meine Güte, ja, genau so ist es. Vllt einfach bissl nachdenken, WIE (und ob) man eine Frage stellen könnte, ohne Sachen zu unterstellen, dann wird das schon, hm?)

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